Hallo alle zusammen,
habe endlich meine Grippe überstanden und es geht mir insgesamt etwas besser. Was einen nicht umbringt...
Wenn ich eure Schilderungen so lese, denke ich manchmal, wir spielen alle im selben schlechten Film mit: Vom Ehemann nach längerer Ehe/Beziehung wegen einer Anderen verlassen. Begründung: Neues Leben, endlich leben wollen, endlich etwas vom Leben haben wollen etc. Wenn das nicht die typische sog. Midlife Crisis ist, heiße ich Egon.
Und was mich noch besonders aufbringt: Mein Mann hat während des letzten Jahres mehrfach geäußert, dass es ihm im Zweifel auch egal wäre, wenn die Kinder den Kontakt zu ihm abbrechen würden. Er wolle jetzt endlich mal nur an sich denken. Die letzten 30 Jahre hätte er immer nur für andere da sein müssen, niemand hätte sich für seine Befindlichkeiten interessiert. Und die Kinder tun nun auch noch alles für ihn. Während ich die Böse bin, weil ja so egoistisch. Dabei bemühe ich mich auch jetzt noch, meinem Mann gegenüber fair zu bleiben und keinen Rosenkrieg anzuzetteln.
Bis zur eigentlichen Trennung haben mich meine Kinder sehr unterstützt, aber seitdem ist die Sache wohl für Sie erledigt. Sie haben die Trennung sofort akzeptiert und wollen wohl einfach zur Tagesordnung übergehen. Sätze wie lass Dich nicht so hängen und man muss sich auch mal zusammen reißen habe ich auch schon gehört. Ich würde die Situation im Übrigen viel zu negativ sehen.
Außerdem gibt es inzwischen Probleme mit gemeinsamen Freunden (vier Paare!), die nicht zwischen uns wählen und auf meinen Mann verzichten wollen. Manchmal könnte ich um mich beißen!
Liebe hilflos, Dir geht es ja noch viel schlechter. Es gibt anscheinend immer noch Steigerungen. Ich mag gar nicht daran denken, was Du wohl alles aushalten musst. Leider kann ich Dir nicht wirklich helfen. Alles was mir einfällt ist der Rat, möglichst häufig Menschen (Freundinnen?!) zu treffen, die Du magst und die Dir gut tun. Mir hilft das jedenfalls sehr. Ich freue mich vorher auf solche Treffen und zehre auch hinterher noch einige Zeit davon.
Ansonsten der Rat meiner Therapeutin, mich - zumindest für eine Weile - von denjenigen zurückzuziehen, die mir - jetzt - nicht gut tun. Notfalls eben auch etwas Abstand zu den Kindern halten.
Die Geliebte zu hassen, ist vielleicht wirklich etwas übertrieben. Im Moment kann ich aber nichts anderes sagen. Außerdem hat in meinem Fall diese Frau vom ersten Tag an gewußt, dass ihre Affäre verheiratet ist. Mein Mann hat ihr natürlich vorgejammert, wie schlecht es um seine Ehe bestellt sei. Das uralte Klischee! Seitdem ist es ihre Mission, den armen Mann aus seinem schrecklichen Dasein zu befreien - was ihr ja auch gelungen ist - und ihm zu helfen, endlich ein schöes Leben zu haben.
So, jetzt muss ich ins Bett! Fühlt euch alle gedrückt und laßt euch nicht unterkriegen!
Liebe Grüße
Melanie
28.05.2012 01:06 •
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