Ein gutes Jahr ist es her, dass ich hier geschrieben habe.
Über 27 Monate lebe ich getrennt.
Momentan lebe ich glücklich.
Ich habe mich immer wieder aus dem einen oder anderen Tief selber
rausgeholt.
Manchmal frage ich mich, woher ich die Kraft nahm.
Noch vor 2 Wochen fiel mir auf,
dass ich nicht sehr belastbar bin.
Psychisch....ich musste mich eine Zeit wieder zusammenreißen, weil ich z.B. in Stresssituationen auf der Arbeit merkte, dass ich innerlich
ziemlich aggressive Gedanken hatte, oder auch, wenn mir mal was nicht gleich gelang, im privaten Bereich, oder ich nicht genug Zeit hatte, meine Akkus aufzuladen.
Das ist wohl das Ergebnis einer Trennung nach 32 Jahren.
Bzw. das resultiert aus meinem Umgang mit der ganzen Situation, die ich ja irgendwie meistern wollte.
Ich finde, dass ich es bisher mehr als gut gemacht habe.
Geholfen hat mir mein starker Wille,
meine beste Freundin, meine 3 Urlaube in den 27 Monaten, vor Allem, die die ich alleine gemacht habe.
Die Ablenkung durch meine Arbeit, aber auch ganz doll mein Nebenjob, den ich seit Mai habe .
Nicht, weil ich da die Zeit totschlage, sondern weil da so liebenswerte
Menschen sind, die, die ich dort
betreue, als auch die Leiter der Einrichtung.
Wir sind wirkliche Freunde geworden und ich besuche sie auch in meiner wenigen Freizeit .
Gestern dachte ich , dass ich dort einspringen sollte.
Dienst von 16-22:30 Uhr war geplant.
Ich wurde mit einer sehr schönen
Geburtstagsnachfeier überrascht.
Ein liebevoll gedeckter Kaffeetisch mit allerlei Selbstgebackenem, mit Mädchen geschmückten Decken,
mit Sonnenblumen für mich, meine Lieblingsblumen.
Abends saßen wir dann noch draußen und aßen mit 10 Leuten
noch etliche selbstgemachte Salate und eine so schöne Stimmung.
Sogar mein Sohn und meine Enkeltochter waren eingeladen und waren noch eine Stunde da.
Und meine Enkektochter sah meinen Sohn an und sagte:
Ich finde Oma richtig lieb.
Da geht einem doch das Herz ganz weit auf .
Das sind so Tage, wo ich merke,
dass meine ganze Liebe, meine ganzen Bemühungen tausendfach
belohnt werden.
Ich kümmere mich hauptberuflich und nebenbei um behinderte
Menschen.
Und dass es sich immer lohnt, trotz Allem weiter zu machen und sich nicht in der ganzen Traurigkeit zu verlieren.
Es war schwer, es tat immer wieder
richtig weh und ich hoffe, dass ich
nun die dunkle Jahreszeit auch gut bewältige.
Alleine, aber nicht einsam.
Dieses Gefühl der Einsamkeit will ich nicht mehr haben.
Nun geht bald die Scheidung
über die Bühne und das ist gut so!
Mein NM hat es gestern tatsächlich geschafft, meinen Sohn zu besuchen, ohne bei mir zu klingeln .
ENDLICH!
Er hat es nun auch kapiert, dass uns nichts mehr verbindet.
Er lebt sein neues Leben und ich meins.
Trotzdem tut es noch ein bisschen weh....