279

Trennung nach 32 Ehejahren geht das?

sozialtussi
Hallo Ahnungslos.
Sind die Männer heutzutage alle bekloppt?
Sorry, aber das regt mich gerade richtig auf.
Bei dir auch nach 32 Jahren, super.
Er lebt aus dem Vollen, schreibst du.
ER hat dir was von seinem Geld abzugeben.

Du MUSST dich nicht gleich scheiden lassen,
kannst aber die Trennung bekanntgeben.
Erst wenn du von ihm geschieden bist, dann fällst du
aus seiner Krankenkasse raus.
bei mir ist es umgekehrt.
Mein Exmann ist noch bei mir in der Krankenkasse.
Aber wenn wir geschieden sind, dann erst muss er
sich selber versichern.

Ihr lebt noch im gemeinsamen Haus....
das stelle ich mir sehr belastend vor, ich hatte es nichtmal 4 Wochen mit meinem Ex ausgehalten, als ich wusste dass er auszieht.
Aber wir hatten nur eine Wohnung zusammen.
Habt ihr die Möglichkeit euch im Haus aus den Augen zu gehen?

Mach nichts mehr für ihn, ich habe am Anfang auch noch seine Klamotten gewaschen und als er auszog, habe ich sogar seine Koffer gepackt, für mich war das aber
wichtig, weil ich einen Abschluß brauchte, um zu realisieren, dass er wirklich geht, ohne nochmal darüber nachzudenken.
Bei jedem Hemd, das ich ihm gebügelt hatte,
kam der Gedanke: Dieses Hemd werde ich für ihn nie
wieder bügeln, das kann jetzt seine Neue machen, viel Spaß mit ihm.

Ich kam erst zu mir, als er wirklich gegangen ist.
Ich kann dir nur raten, dass du dir dringend einen
Anwalt nimmst.
Ich geh davon aus, dass dir das jeder rät, mit dem du darüber sprichst.
Eine offizielle Trennung ist erst dann rechtens, wenn ihr getrennt von Tisch und Bett lebt.
In einem gemeinsamen Haushalt geht das rechtlich gesehen auch, aber ihr müsstet glaubhaft machen, dass
ihr beide euer eigenes Reich habt.
Dass ihr z.B nicht mehr gemeinsam esst, du ihm die nicht mehr die Wäsche machst und vor allem nicht mehr gemeinsam in einem Zimmer schlaft.
Das alles glaubhaft zu machen, ist sehr schwer.

An deiner Stelle würde ich mit ihm reden und ihn fragen, wie er sich das in Zukunft vorstellt.
Wahrscheinlich will er das Haus behalten, aber es gibt ja den Zugewinn in der Ehe und da ist es egal, wieviel
du verdienst, dir gehört die Hälfte von allem und er muss dich ausbezahlen.
Auch muss er dir Unterhalt bezahlen, wie ich schon schrieb.
Gehe zum Anwalt und der wird deinen Mann über seine nachehelichen Pflichten schriftlich informieren.

Natürlich wirst du dir einen besser bezahlten Job suchen müssen, aber das verlangen die nicht von heute auf
morgen.
Du hast also Zeit und kannst dir auch eine Wohnung suchen.
Wenn du den Schritt erstmal getan hast, dann geht es
Schritt für Schritt nach Vorne.
Frage deine Freunde, deine Familie um Hilfe.
Hier und da wird sich bestimmt was finden, ein Bett, ein Schrank, ein Sofa, das reicht erstmal. Es gibt Wohnungen mit Küchenzeile.
Nimm sie erstmal so klein wie möglich, später kannst du immer noch sehen, ob du dir eine größere leisten kannst.

Mit Mitte 50 stehen wir noch mitten im Leben.
Es wird eine harte Zeit werden, aber zeige deinem
Mann, dass du stark bist und über den Dingen stehst.
Heulen kannst du immer noch, wenn du alleine bist.

Nur, wenn du zu Hause sitzt und gar nichts tust, dann
wirst du aus der Nummer nie rauskommen.
Es ist machbar.

Du kannst mich auch gerne per PN anschreiben.
Ich gebe dir auch gerne meine Telefonnummer.

Ich hatte nochmal ein kräftiges Tief, als mein Ex
vor einem Monat nach Kreta ausgewandert ist.
Aber er weiß nun, dass ich jeglichen Kontakt zu ihm
abbreche, keine Telefonanrufe, keine Sms, nichts mehr.
Nur so geht das.
Mein Sohn besucht ihn nächsten Freitag für eine Woche,
das soll er auch, aber ich will endlich ganz abschließen.
Gestern schickte er mir wein Foto von ihm, er sieht erbärmlich aus, nicht glücklich.
Mein Sohn leidet darunter, trotz seiner 33 Jahre, aber
er gibt es nicht zu.
Ich bin aus meinem tiefen Loch wieder rausgekommen,
aber wenn ich merken würde, dass ich in eine Depression verfalle, dann nehme ich auch Hilfe in Anspruch.
Im Moment geht es mir wieder gut.
Liebe Ahnungslos, bitte tu was, du schaffst das und es ist auch gut, wenn du anfangs viel im die Ohren hast.
Das lenkt fürs Erste ab und danach geht das Leben auch weiter.

13.06.2015 10:14 • #76


Ahnungslos
Hallo Sozialtussi, danke das du geantwortet hast, habe mich seit letztem Jar von 3 Anwälten beraten lassen. Aber der Reihe nach, der erste Anwalt wartet anscheinend immer noch das er den Auftrag über die Scheidung bekommt, habe bis heute keine Rechnnung über das Beratungsgespräch bekommen, hat mir von einer Scheidung abgeraten.
Ich war auch bei eine Psychologin, bekomme aber erst eine Therapie wenn ich mich von einem Sozialpsychologischen Verein (Charritas) beraten lasse, habe ich gemacht, meine Freundin ist in so einem Verein Sekretärin, habe umgehendeinen Termin bekommen. Fand die Dame auch re hat angenehm, hat sich alles angehört und gemeint mein Mann hätte eine Krise, da er mit 53 in Rente gegangen ist und nun keine Betätigrungsfeld mehr hat. Wir haben früher alles zusammen gemacht, Vereine ,Hundeausbildung, wir wollten sogar viel unternehmen wenn er in Rente ist. Er wollte wieder ein Wohnmobil kaufen, haben uns auch schon welche angesehen, ging mir dann aber wieder zu schnell, bei ihm muß es dann immergleich das ganze Programm sein, man probiert es einmal aus und dann wird sofort das Equipment dazu gekauft. Das habe ich auch der Beraterin erzählt, im Bezug auf Radfahren. Hatte ihn einmal zu einer Radtour überredet, dannach hat er überlegt, welche Räder mit welcher Schaltung und welches Tretlager wir brauchen. Ihre Antwort, man kann sich ja auch erst mal Räder leihen.
Wollte dann mit ihm noch ein Gespräch auf neutralem Boden führen, mit der Beraterin darüber gesprochen, sie (Beraterin) wollte sich kommplett raushaltenund uns beide alleine miteinader spre hen lassen und keine Komentare dazu abgeben. Gesagt getan, habe ihn dann auch auf die Radtouren angesprochen, die Beraterin war keine Zuhörerin, nein die gab dauernd ihren Senf dazu, zu den Radtouren sagte sie prompt, wer Radfahren will der braucht auch gut Räder, die muss mann sich dann eben kaufen, so ging das mit allem was ich ansprach, die Beraterin hat sich zu 100% auf seine Seite gestellt. Der krönende Abschluß war, ich sollte mich darauf einstellen das über kurz oder lang noch eine 2. Frau bei unsim Haus lebt.
Zu dieser Beratung gehört auch eine anwaltliche Beratung dazu, da kam dan raus dass er einen Eigenbehalt von 1200 € im Monat hat. Wenn ich bei einer Scheidung den Rentenanteil überschrieben bekomme, streiten wir uns um 50 € Unterhalt. Meine Krankenversicherung, wenn ich nicht mehr Beihilfe versichert bin, kommt die günstigste auf 460 € im Monat, da ist dann aber noch nicht alles vollversichert, sondern nur zu 70%. Auch mit einem gut bezahltem Vollzeitjob kann ich mir das nicht leisten. Wenn ich mir die Hälft vom Haus ausbezahlen lassen würde muss ich davon leben. Würde er lieber heute als morgenmachen. Hat mir auch schon einenZettel kommplett ausgefüllt hingelegt, womit ich den Zugang zu unserem gemeinsamen Konto zurücknehmen sollte. Es ist ja seine Rente, die bekommt er und ich habe kein Recht auf das Geld, hätte ja lange genug gut von ihm gelebt.Habe aber meine gut bezahlten Job bei der BW aufgegeben und bin mit ihm ins Ausland gezogen als er dahin versetzt wurde. Meine Rente sieht also nicht toll aus.
Kannst dir ja denken das ich auf jeden Cent angewiesen bin. Krankenversicherung, Wohnung, Auto und Leben, das sieht mehr als schlecht aus.
Mit seiner neuen hat er ja auch ein neues Hobby, Poten., fesseln und SM.
Ach ja, Konzerte usw kommen auch noch dazu.
Er hat ein Auto und ein Motorad, aber ich bräuchte ja kein Auto, ich kann ja in die Arbeit laufen ( knapp 4 km einfach)!
Hat mir viele Sachen versprochen, nichts gehalten.
Unser Tochter (29 und Familie) sagte neulich zu mir, sie hat ihre Seite gewählt, er ist nicht dabei. Ab und zu fällt sie und die Enkeltochter ihm wieder ein. Sind ihm beide ja sehr wichtig, wie er sagt. Hat mit ihr seit ca 4 Wochen wieder keinen Kontakt, wenn unsere Tochter sich nicht meldet kommt von ihm auch nichts. Das war aber schon immer so.
Habe in einem Streit zu ihm mal gesag: Ich habe dir 35 Jahre den A..... nachgetragen. Seine Antwort: Dann brauchst du es ja jetzt nicht mehr machen.
Er hat unsere Ehe letztes Jahr im September als beendet erklärt, mir aber eine Wohngemeinschaft angeboten, Ich könne auch immer von unserem Konto Geld holen, als ich
ab Januar diesen Jahres Teilzeit gemacht habe, musste ich alles was für mich bezahlt wurde von seinem Konto auf meines umlegen.
Als ich vor 4 Jahren diesen Job angenommen habe, hat er mir ein eigenes Kont eröffnet. Er hat auch zugriff auf meins. Sind beide gemeinschaftliche Konten.
Er hat außerdem Konten zu denen ich keinen Zugriff habe, auf diesen liegt auch einiges an Geld,
Habe dafür Beweise.
So jetzt danke ich dir, dass ich mich mal so richtig ausheulen konnte. Würde mich über eine Antwort freuen.
AHNUNGSLOS 57

14.06.2015 06:50 • #77


A


Trennung nach 32 Ehejahren geht das?

x 3


sozialtussi
Hallo Ahnungslos

Warum rät der Anwalt dir von einer Scheidung ab?
Darf ich fragen, warum dein Mann schon mit 53 Jahren in Rente ging?
Bei euch ist nichts geklärt.
Wenn du fest angestellt bist, dann musst du dich doch nicht selbst versichern.
Da reicht doch schon eine Stelle, wo du 460 € verdienst, oder?
Mit den Konten genauso, mein Konto, dein Konto, unser Konto?
Auch nicht geklärt.
Regelt das erstmal mit euern Konten, damit jeder weiß,
welches Geld nun wem gehört.
Bei dir habe ich den Eindruck, dass du bei ihm bleibst, weil du Angst hast, dass du finanziell alleine nicht über die Runden kommst.
Welche Vorteile siehst du denn sonst noch, wenn du
weiterhin in einem Haushalt mit ihm lebst?
Das hält man doch nicht seit einem 3/4 Jahr aus.
Er hat eine neue Liebe, ihr lebt aber trotzdem noch unter einem Dach.
Ist das Haus denn noch belastet, oder ist es schon abbezahlt?
Wenn es schuldenfrei ist, dann bekommst du die Hälfte.
So oder so wirst du dir eine Vollzeitstelle suchen müssen.
War dein Mann bei der Bundeswehr?
Daher deine Krankenversicherung über die Beihilfe, oder wie muss ich das verstehen?
Ich arbeite auch nur 32 Stunden die Woche, aber mit dem Gehalt komme ich prima zurecht.
Ich sehe ehrlich gesagt, nicht dein Problem.
Es sieht für mich so aus, dass du nur aus finanziellen Gründen im gemeinsamen Haus wohnen bleibst, damit du nicht arbeiten gehen musst.
Er wird dir wohl nur vorübergehend Unterhalt zahlen
müssen, wenn du ausziehst.
Du wirst in deinem
Alter gezwungen sein, für deinen Unterhalt selber zu sorgen.
So sieht das aus.

Bei mir ist es schwieriger, mein Mann ist ohne Arbeit,
verlangt (noch)nichts von mir, er ist 60 Jahre alt und
sieht nicht mehr sehr gesund aus, weil er seine Gesundheit mit Alk. kaputt gemacht hat.
In dem Falle, wenn er eines Tage wieder nach Deutschland zurückkommen sollte, wovon ich ausgehe,
dann wäre ich gezwungen für ihn Unterhalt zu zahlen,
weil er es aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr
für sich selber sorgen könnte.

Es gibt für dich nur zwei Möglichkeiten:
1. Du bleibst bei ihm wohnen und nimmst die Erniedrigungen hin und musst nicht arbeiten, bzw. nur wenig.
2. Du bewegst deinen Hintern, nimmst den schwierigeren Weg, suchst dir einen gut bezahlten Job, von dem du dein Leben bestreiten kannst und kannst
endlich anfangen, du selbst zu sein.
Und kannst jeden Morgen stolz in den Spiegel schauen und dir sagen, dass du es geschafft hast.

Andere Frauen schaffen das auch, du machst dich ja total abhängig von ihm, das ist doch kein Leben.

Vielleicht gefallen dir meine Antworten nicht und es kann auch sein, dass ich was überlesen habe.
Dann kläre ich bitte auf.

Bin gespannt auf deine Antwort.

14.06.2015 11:04 • #78


Ahnungslos
Hallo Sozialtussi,

Ja mein Mann war Soldat, Unterhalt zahlt er mir keinen, habe bis jetzt auch keinen eingefordert.
Habe mich auch schon um eine Wohnung gekümmert, ist bei uns leider nicht leicht eine zu bekommen, bin aber immer noch dran.
Wenn ich Unterhalt bekomme, komme ich über die vorgegebene Grenze der Beihilfe, da der Unterhalt zum Einkommen gerechnet wird. Komme ich da drüber muss ich alle schon ausbezahlten Rechnungen zurückzahlen und fliege aus der Beihilfe raus.
Ich muss mich dann zu 100% Privat versichern, da ich über 55 Jahre bin und in keine GKV mehr komme.
Das habe ich von der Aok schriftlich, da mein Chef , versucht hat mich zu versichern.
Eine KV die dem Standard meine jetzigen Versicherung entspricht kostet mich im Monat zwischen 700 und 800 €. Nehme ich die Version wo ich bei den wichtigsten Sachen nur zu 70% versichert bin zahle ich im Monat 460 €.
Habe mir schon mehrere Wohnungen angesehen. Das geht von Wohnklo mich Kochnische bis zu 2, 5 Zimmerwohnung . Mietpreis kalt von 560 + Nebenkosten bis um die 700 + Nebenkosten.
München ist leider nicht weit.
Unterhalt müsste er mir auch nach der Scheidung zahlen, da wir gem. meiner Anwältin eine Altehe führen, somit habe ich längeren Unterhaltsanspruch.
Die Rente seine wie meine wird 50 50 geteilt. Nach der Teilung hat er dann noch 1250. Also würden wir uns um 50 € Unterhalt streiten, da 1200€ Eigenbehalt sind.
Ich arbeite Teilzeit, 30 Stddie Woche. Eine Vollzeitstelle ist in meinem Alter schwer zu bekommen, jetzt habe ich einen kurzen Arbeitsweg.
Habe mich schon bei anderen stellen beworben, kam dan immer, sie nehmen am liebsten nur 450 € Kräfte.Wieder bei der BW anfangen geht auch nicht, da der Teilbereich bei dem ich gearbeitet habe nicht mehr existiert.
Habe auch schon über einen Arbeitsplatz in München nachgedacht, da habe ich dann sehr hohe Fahrtkosten und das Auto brauche ich auch noch da der Bahnhof außerhalb liegt und dort kein Bus hinfährt.
Die Busverbindungen sind bei uns sehr bescheiden.
Ich sitze aber nicht zu Hause rum, sondern mache mir das Leben schön, bin viel unterwegs, habe auch mein eigenes Schlafzimmer. Ich mache für ihn auch nichts mehr, das schon seit Monaten.
Er dacht ich bleibe in unserem Schlafzimmer und freue mich wenn er von ihr wieder da ist, koche wasche und bügle für ihn weiter.
Er dachte es geht so weiter wie früher, er geht und kommt wie er will und ich bin das Hausmütterchen.
Bin dabei mir ein eigenes Leben aufzubauen, ist sehr schwer aber ich schaffe das irgendwie.

Hoffe ich konnte dir ein paar Antworten geben, muss mir selbst noch viele Antworten erarbeiten und erfragen.
Habe auch vor Pfingsten mit meiner Enkeltochter eine Woche Urlaub gemacht. Bin in meinem Sommerurlaub auch schon ausgebucht. Werde mir eine schöne Zeit machen.
Wenn ich Lust habe fahre ich auch öfters übers Wochenende weg. Die Zeit wo ich mich vergraben habe ist vorbei.
Ich hoffe du kommst aus deiner Sache gut raus und must keinen Unterhalt zahlen.
Durch deine Fragen habe ich jezt einiges erkannt was ich dringend klären muss, mal schauen wie ich es angehe, da er ja einiges an Unterlagen vernichtet hat.
Danke dir für deine Antwort. Freue mich darauf wieder von dir zu hören. Kann bei mir etwas dauern bis ich dir zurückschreibe.
Werde jetzt erstmal meinen Geburtstag feiern
Ahnungslos 57

14.06.2015 21:50 • #79


sozialtussi
Herzlichen Glückwunsch zu deinem Geburtstag

15.06.2015 09:30 • #80


sozialtussi
Ich muss gerade mal Luft ablassen.
Es hat teils auch mit meiner Trennung zu tun.
Mein Ex hat sich ja mit seiner Neuen ins Ausland verkrümelt.
Er hat mir seinen Hund dagelassen, den er ja angeblich über alles liebt.
Ich liebe den Hund auch und habe ihn immer bestens versorgt.
Der Hund wird im Dezember 14 Jahre alt, es ist ein Mischling von der Größe eines
Schäferhundes.

Er hat Milben, die kein Tierarzt in den Griff bekommt, alles versucht, das Fell fällt ohne Ende aus.
Er stinkt bestialisch.
Er hat zwei große Tumore, am Hals und an der rechten Flanke, die immer größer und kleiner
wurden, der Tierarzt sagte immer, dass sie nicht schlimm sind.
Jetzt stehen sie kurz vor dem Platzen und sind so groß wie eine Faust.
In einer anderen Tierarztpraxis sagte man mir auch, dass ich da nichts dran machen lassen soll.
Er kann seit Monaten nicht mehr 5 Treppenstufen hochlaufen, ich muss ihn mit 34 Kilo rauftragen, das
schaffe ich kaum, weil ich chronische Schulterentzündungen habe.
Er schläft nur noch den ganzen Tag und kommt kaum noch hoch, weil er seine Ruhe haben will.
Er wird immer dünner, obwohl er gut frisst.

So, nun wollte ich mich schon mehrmals mit meinem Sohn beratschlagen, dass ich ihn zum Tierarzt
bringe, um ihn von seinem Leiden zu erlösen, natürlich nur, wenn der Tierarzt das auch so sieht.
Heute nun bin ich echt so weit, dass ich ihm sagte, ich fahre zum Tierarzt und wenn er noch operieren
will oder teure Untersuchungen machen will, dann werde ich ihn wohl erlösen lassen, weil
ich nicht weiterhin zugucken kann, wie der Hund sich quält, das ist doch kein Leben mehr für einen Hund.
Und für einen knapp 14 jährigen Hund macht es wohl keinen Sinn mehr, so viel Geld zu bezahlen,
ich glaube auch sowieso nicht, dass ein Tierarzt zu Operationen und teuren Behandlungen raten würde,
es sei denn, er hat nur die Euro im Auge.

Und was macht mein Sohn? Statt mich zu unterstützen, macht er mir Vorwürfe, dass ich den Hund eventuell einschläfern lassen will.
Das macht mich gerade sehr fertig.
Sorry für den Text, aber ich muss das mal eben loswerden.

25.08.2015 13:31 • #81


CatsCoffeeMetal
Wenn Operationen die Lebensqualität nicht mehr verbessern können und der Hund sich mehr quält als lebt ist Deine Entscheidung absolut richtig (aber das weist Du bereits). Vielleicht möchte Dein Sohn zum TA mitkommen, dann kann er sich noch verabschieden und sich auch vom Tierarzt bestätigen und erklären lassen, dass der/die kleine einfach völlig jenseits von gut und böse ist.

Viel Kraft und Ruhe für die nächsten Tage!

25.08.2015 13:50 • #82


sozialtussi
Hallo CatsCoffeeMetal

Das ist genau der Punkt. Mein Sohn will nicht sehen, wie eingeschränkt der Hund mittlerweile ist.
Er würde beim Tierarzt alles verharmlosen, weil er ihn nicht hergeben will.
Ich bin aber der Meinung, dass man einen Hund nicht quälen soll und wenn der Zeitpunkt
gekommen ist, dann MUSS man dem Hund zuliebe bereit sein, loszulassen.
Aber ich werde ja nachher sehen, was der Tierarzt mir rät, er wird das schon beurteilen können.

Danke für deine guten Wünsche, es ist übrigens ein Rüde.
Mir geht es richtig schlecht.

25.08.2015 14:21 • #83


I
Ich würde den Sohn auch samt Hund mit zum Tierarzt nehmen, wenn der Arzt sagt der Hund quält sich nur noch dann hört dein Junge es von einer kompetenten Person und wenn der Arzt meint eine Op wäre gut, dann würde ich sagen lieber Sohnemann da du so an dem Hund hängst, her mit dem Erspartem.

25.08.2015 14:28 • x 1 #84


sozialtussi
Mein Hund ist jetzt im Hundehimmel

Die sehr liebe Tierärztin hat ihn untersucht.
Er hat ein sehr großes Krebsgeschwür in der rechten Kniekehle.
Das Geschwür am Hals war nicht das Problem, sondern
die Wirbelsäule ist sehr kaputt und daher konnte er nicht mehr ohne Hilfe aufstehen.
Sie hat mir geraten, ihn zu erlösen, was ich auch gemacht habe.
Ich hätte das auch morgen tun können, aber ich hätte das nicht einen Tag ausgehalten, mir
vor Augen zu führen, dass ich ihn 24 Stunden später zum Sterben in die Praxis bringe.

Ich habe ihr auch gesagt, dass mein Sohn das ganz anders sieht, sie meinte, dass der
Hund sich nur noch quält und meine Entscheidung zum Wohle des Hundes ist.
Ich habe mir die Notwendigkeit des Erlösens durch eine Spritze schriftlich geben lassen.

Ich kann es noch gar nicht glauben, mein Sohn rief mich zwischendurch an, aber ich ging nicht ans Handy.
Er wird wohl auf der Rückfahrt vom Dienst sein.
Ich möchte natürlich nicht, dass er es im Auto während der Fahrt erfährt.
Gleich muss ich es ihm beibringen.
Dabei habe ich versucht, ihn monatelang davon zu überzeugen, dass der Hund sich nur noch quält.

Nun ist er im Hundehimmel, ohne Schmerzen und darf hoffentlich wieder wie früher mit jungen
Hunden umhertollen.

Mit einer Leine ins Auto zu steigen, ohne den Hund, das ist hart.
Unterwegs wäre ich fast zum Tierladen abgebogen, weil ich kaum noch Futter hatte.

25.08.2015 17:16 • #85


I
Das tut mir leid Sylvia, aber für den Armen war es echt besser so.
Wauzi wird dir sicher sehr fehlen wenn du ihn so lange um dich gehabt hast.
So Tierchen wachsen einem schon sehr ans Herz, ich hab zwar nur eine Katze aber sie kuschelt sich immer so schön an und tröstet mich, ich würde sie auch sehr vermissen.

Lg Isa

25.08.2015 17:36 • x 1 #86


sozialtussi
Mein Sohn hat mich im Nachhinein doch verstanden, er sagte mir sogar, dass der Hund
auch bei ihm kaum noch konnte.
So konnten wir vorhin unseren Hund zusammen betrauern.
Und er hat auch verstanden, dass ich ihn heute schon befreit habe,
denn ihn noch wieder nach Hause bringen, mit dem Gedanken, dass er heute oder morgen
oder in ein paar Wochen doch erlöst werden muss, das hätten wir beide nicht ausgehalten.

Das ist schon schlimm, sagte mein Sohn, alles ist vergänglich, alle müssen irgendwann gehen.

25.08.2015 19:15 • #87


sozialtussi
Zitat von Isadora:
Das tut mir leid Sylvia, aber für den Armen war es echt besser so.
Wauzi wird dir sicher sehr fehlen wenn du ihn so lange um dich gehabt hast.
So Tierchen wachsen einem schon sehr ans Herz, ich hab zwar nur eine Katze aber sie kuschelt sich immer so schön an und tröstet mich, ich würde sie auch sehr vermissen.

Lg Isa


Ja, er ist mir sehr ans Herz gewachsen und das tut gerade sehr weh.
Hier steht noch sein Futter-und Trinknapf und die Leine habe ich mitgenommen.
Ich habe zu meinen Sohn gesagt, dass er jetzt ohne Schmerzen im Hundehimmel rumtoben kann.

25.08.2015 19:18 • #88


CatsCoffeeMetal
Sterben ist einfach Sch...
*daumendrück* für ein glimpfeliges Gespräch mit Deinem Sohn!
Edit : schon passiert.

25.08.2015 19:26 • x 1 #89


sozialtussi
Ich fühle mich heute Abend wieder mal so richtig verlassen.
Alles geht zu Ende.

Ich gucke immer auf die Plätze, wo mein Hund gerne lag.
Erst heute konnte ich seinen Futter-und Wassernapf wegbringen, es tut weh.
Trotz Putzen und Staubsaugen finde ich immer wieder ein Haar von ihm.
Heute Abend hatte ich noch etwas Frikadelle übrig, da kam kurz der Gedanke, die
bekommt mein Hund...ach...er ist ja gar nicht mehr da.

Manchmal kommt der Gedanke, ich muss nach Hause, der Hund muss raus.
Abends ist da keiner mehr, der einen anguckt und mit seinem Charme ein Leckerchen erbettelt.
Keiner, der mit mir spazieren geht, auch wenn es die letzten Monate sehr beschwerlich für ihn
war, so waren wir doch immer insgesamt eine Stunde draussen im Wald.

Danach lag er erschöpft und tief schlafend zu meinen Füßen im Wohnzimmer.
Keinen, den man mal eben streicheln kann.

Leider musste er gehen, ich war es ihm schuldig, er hat mir so viel Freude gemacht,
er sollte nicht mehr leiden.
Nur ging das alles so schnell. Ich wollte eigentlich nicht vom Tierarzt hören, dass er
so krank ist, obwohl ich es innerlich ahnte, als ich in die Praxis ging.

Seit Monaten habe ich versucht, mich an den Gedanken zu gewöhnen, dass er erlöst werden muss,
aber als es dann soweit war und als es vorbei war, da kam ich mir wie eine Mörderin vor.
Das ist natürlich Quatsch,aber ich überlege immer wieder, ob ich alles richtig gemacht habe.
Ich werde den Gedanken einfach nicht los, dass ich was falsch gemacht habe, obwohl mir doch schon
mehrere Leute sagten, dass ich ihn nicht länger leiden lassen darf.

Warum komme ich damit so schlecht zurecht?
Weil es zu schnell ging, weil ich so schnell eine Entscheidung treffen musste, zum Wohle meines
Hundes, ich wollte nicht, dass ich da nochmal hin muss, mit dem Gedanken, dass ich ihn zum
Sterben hinbringe.
Irgendwie komme ich mir immer noch so schlecht vor.
Und er fehlt mir so sehr.

Sorry, dass ich hier darüber schreibe, aber es beschäftigt mich so sehr.
Ist das bei euch mit einem geliebten Tier auch mal so schnell gegangen, dass ihr davon förmlich
überrollt wurdet und euch anschliessend auch irgendwie schuldig gefühlt habt?
Alle meine Freunde und Bekannten und Familie sagen, dass die Entscheidung absolut richtig war,
nur hat eine meiner Freundinnen damals ihren Mann dabei gehabt, der mitentscheiden konnte,
ich hatte gar keine Unterstützung, mein Sohn schob das immer vor sich her, da musste ich eben alleine
entscheiden, wie so oft in meinem Leben, schrecklich fühle ich mich, dabei bin ich sonst immer
ziemlich stark.

28.08.2015 21:22 • #90


A


x 4




Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag