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Trennung nach 30 Jahren und direkt Treffen mit Neuer

Maike_30
Liebe Forumsmitglieder,

ich (w, 54) würde mich gerne mit euch darüber austauschen, wie man es schafft loszulassen.

Einen Tag nach Weihnachten 2024 hat mein Mann (52) mir nach 30 Jahren Beziehung und 25 Jahren Ehe eröffnet, dass er sich trennen möchte. Er ist schon seit Jahren unglücklich, die Ehe ist dahingepletschert, die Kinder sind gross und nun hat er sich nun neu verliebt.
Ich habe es gar nicht kommen sehen. Im letzten Jahr haben wir uns durch seinen Beruf zwar weniger gesehen und voneinander entfernt, aber auch noch zwei schöne Urlaube miteinader verbracht. Für mich eine Phase, die wir wie viele andere Herausforderungen schon bestehen würden, dachte ich.
Ich fühlte mich geliebt, aufgehoben, mein Mann war mein Fels in der Brandung. Ich kannte keine Eifersucht, habe ihm blind vertraut. Nachdem die Kinder aus dem Haus sind, habe zumindest ich mich darauf gefreut, wieder ein Paar zu sein. Wir haben quasi nie gestritten - ein grosser Fehler, wie mir jetzt klar ist. Wir wollten immer unseren Frieden und die Zeit gut miteinander verbringen.

Nun trifft er seit einem Tag nach der Trennung bereits eine neue Frau. Auf dem Konto sehe ich Abbuchungen von Blumen, Restaurantessen,. er ist seeeehr grosszügig, aber zum Glück, sind ab kommender Woche die Konten getrennt. Ich, meine Umgebung, die Kinder,. alle sind fassungslos. Eine Trennung ist schon unglaublich und muss ich erstmal verkraften, aber die Schmerzen die er mir damit zufügt, dass er mich nach 30 Jahren von einem Tag auf den anderen austauscht, halte ich schier nicht aus. Auch Selbstmordgedanken hatte ich schon. Ich nehme nun Beruhigungstabletten, um über den Tag zu kommen und weitere, um zumindest ein paar wenige Stunden zu schlafen. Im Beruf funktioniere ich zum Glück halbwegs. Zudem habe ich ein tolles soziales Umfeld und sehr unterstützende Kinder.

In den ersten Tagen haben wir viel miteinander gesprochen, damit ich es verstehe. Wir palnnen auch noch ab kommender Woche eine Paartherapie um zu verstehen, was nicht gut gelaufen ist. Ich tausche mich viel mit meinem Umfeld aus, mein Mann redet mit niemandem. Er hat die ganze Trennung in den letzten Monat mirt sich selbst ausgemacht.

Nun kommt der Teil, für den ich mich regelrecht schäme: Wir wohnen noch an den Wochenenden zusammen, er trifft offen diese Frau, aber meinen Gefühlen tut es einfach keinen Abbruch. Morgens krieche ich zu ihm unter die Bettdecke und lasse mich in den Arm nehmen. Nach einigen Gläsern Wein habe ich sogar nochmal mit ihm geschlafen, für mich wieder Hoffnung, natürlich Quatsch, mein Kopf weiss das es aus ist, mein Herz schreit ber nach seiner Liebe. Mittlerweile will er nur noch weg, verständlich. Das weinende Häufchen Elend tauscht man gerne gegen eine junge und gutgelaunte Frau, die einen anhimmelt.


Wie schaffe ich es nur, mich zu lösen und nicht mehr dies Schmerzen zu spüren?!? Ich weiss, man kann niemanden zwingen einen wieder zu lieben und mit einem zusammen zu sein. Wie finde ich mein Selbstbewusstsein wieder, damit ich dasd nicht mehr mit mir machenn lasse?

Schon jetzt vielen Dank für eure Kommentare.

Heute 09:36 • x 5 #1


Ayaka
Zitat von Maike_30:
Wir wohnen noch an den Wochenenden zusammen

räumlicher Abstand könnte dir helfen - wie wäre es, wenn du ihn bittest die Wochenenden nicht mehr im gemeinsamen Haushalt zu verbringen? Klar, dass dich das immer wieder zurückwirft, wenn du ihn vor dir hast. Alternativ könntest du dir eine Auszeit gönnen, ein paar Tage weg von all dem, um wieder zur Ruhe zu kommen.

Körperliche Nähe und natürlich s. solltest du vermeiden, aber sei auch nicht zu hart mit dir, das musst du erst mal alles realisieren, noch bist du sicher auch im Schockzustand.

Bitte, bitte, lass die Finger vom Alk.. Nicht nur, weil es dann zu solchen Aktionen kommt, sondern weil das Zeug schlimmes Gift ist, wenn du ohnehin schon depressiv bist. Das und die schwarzen Gedanken sind nicht so unüblich nach Trennungen, normalerweise legt sich das nach einiger Zeit. Die wirst du aber noch brauchen.

Hier im Forum gibt es viele Geschichten von Frauen die nach vielen vielen Ehejahren ausgetauscht wurden. Vielleicht hilft es dir die zu lesen, zu sehen, dass du mit dem Schicksal nicht allein bist.

Heute 09:54 • x 4 #2


A


Trennung nach 30 Jahren und direkt Treffen mit Neuer

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HeikoA13
Hallo Maike, das muss gerade alles sehr hart für Dich sein

Aber nach einem Revival hört sich das gar nicht mehr an. Dein Ex scheint sehr entschlossen zu sein.
Eine Paartherapie wird das vermutlich nicht werden.
Sondern max. einen Trennungsbetratung (die aber auch sehr wertvoll sein kann).

Wenn Dein Kopf schon weiss, das es aus ist ist das schon mal eine gute Grundlage für das bessere Verstehen ! Die Gefühle brauchen natürlich länger, um es zu verdauen.

Ich empfehle Dir zum Selbstschutz, gezielt auf Abstand zu ihm zu gehen. Räumlich und körperlich.
Und pflege weiter Deine sozialen Kontakte, geh arbeiten, mache Sport etc...

Heute 10:13 • x 2 #3


Emsi
Hallo, willkommen hier im Forum. Es tut mir sehr leid, dass auch du so etwas erleben musst. Vielleicht hilft dir hier das Forum, um zu erkennen, dass nicht du die Schuldige bist. 30 Jahre ist eine lange Zeit und Menschen/Gefühle ändern sich. Fairer wäre gewesen, wenn er sich ohne Next getrennt hätte. Gleiche Basis für beide. Aber so ist es nunmal bequemer für ihn. Da würde auch eine Paartherapie nichts mehr ändern. Er will damit sein schlechtes Gewissen beruhigen und sich reinwaschen. Das wäre es mir persönlich nicht wert.

Heute 10:54 • x 3 #4


B
Liebe Maike

Fühl dich erstmal fest gedrückt !

Ich kann deinen Kummer nachvollziehen.

Eine Trennung von einem geliebten Menschen ist an sich schon eine harte Erfahrung. Wenn aber der Partner auch noch sein Herz bereits an eine andere Person verschenkt hat, dann tuts umso mehr weh.

Ich kann dir nur raten, dir soviel Unterstützung zu holen, wie du in der kommenden Zeit nur brauchen kannst. Gerne auch professionelle.

Bei mir sind gerade zwei Monate um, seit es mich traf.
Aber ich kann dir versichern: es wird dir wieder besser gehen.

Hab Geduld mit dir und vertraue darauf, dass noch tolle Zeiten vor dir liegen und du wieder glücklich sein wirst!

Heute 10:57 • x 4 #5


Emsi
Schau doch mal hier vorbei scherbenhaufen-nach-30-jahren-t65305.html

Heute 11:00 • x 1 #6


Emsi
Leider keine Seltenheit.... Kopf hoch

Heute 11:02 • x 1 #7


_BV_
Hallo Maike.

Eine sehr harte Zeit, die du gerade durchmachst. Es tut mir leid für dich.

Habe ähnliches Schicksal (Frau hat sich vor ca. 3 Monaten getrennt nach 20 Jahren Ehe als der Neue schon da war) und kann dir nur sagen - du bist jetzt der wichtigste Mensch für dich selbst! Es wird weh tun, die Schmerzen werden kommen und gehen, aber jeder Tag den du aushältst bringt dich wieder zurück ins Leben. Tue gutes für dich, lenke dich ab und akzeptiere, dass es ein Prozess ist den man nicht beschleunigen kann... Beeinflussen ja, aber nicht beschleunigen.
Soziales Umfeld ist wichtig. Möglichkeit abschalten zu können (nur keine Suchtmittel) ist wichtig. Frische Luft und körperliche Auslastung ist wichtig. Und ganz wichtig - die Fähigkeit zu träumen nicht zu verlieren!
All das hilft mir in dieser schweren Zeit zu mir zurück zu finden. Vielleicht bringt es dir auch was.
LG

Heute 11:14 • x 3 #8


B
Zitat von Maike_30:
Liebe Forumsmitglieder, ich (w, 54) würde mich gerne mit euch darüber austauschen, wie man es schafft loszulassen. Einen Tag nach Weihnachten 2024 ...

Liebe Maike willkommen hier, du bist nicht alleine!

Ich teile deine Geschichte nahezu identisch, bei mir waren es 26 Jahre Beziehung und 20 Jahre Ehe, ich weiss seit September 2024 von der neuen Frau...mein Mann ist auch direkt zu der gezogen...Der Schmerz war am Anfang unerträglich, ich habe ihn wochenlang beim Autofahren hinausgebrüllt, wo mich keiner hören konnte. Auch ich habe noch viele gute Gespräche mit meinem Mann führen können (das konnten wir immer), war mit ihm bei der Trennungsberatung, bin bis nach Weihnachten noch zu ihm ins Bett zum kuscheln (S. War nicht mehr möglich) und kann bis jetzt nicht wirklich begreifen, warum, was ihm eigentlich gefehlt hat....es war nichts mehr möglich, er sieht seine Zukunft 500 km entfernt in einem neuen Leben (wir sind beide 60 Jahre alt und haben einen Sohn, der nicht mehr zu Hause wohnt). Seit Weihnachten halte ich Kontaktsperre weil ich anders das loslassen nicht hinbekomme. Ich bin schon durch die Hölle gegangen die letzten Monate und hoffe jetzt nur noch, dass es langsam wieder besser wird.

Ich wünsche dir viel Kraft für die kommenden Wochen, hol dir alle Unterstützung die du kriegen kannst und fange vielleicht an zu joggen....das ist das einzige was gegen akuten Herzschmerz bei mir hilft, ich schaffe mittlerweile schon 4 -5 km....LG

Heute 11:17 • x 2 #9


Hedwig11
Das Geld für die Paartherapie würde ich an deiner Stelle zu gegebener Zeit besser in einen guten Anwalt investieren. Bei mir lief das damals ähnlich ab. Next war schon da und er ließ sich durch nichts mehr zur Umkehr bewegen trotz Kind usw. Ich war am Boden zerstört und versuchte ähnlich wie du alles in meiner Verzweiflung und in meinem Schockzustand. Zum Glück war ich damals bereits in einer Therapie wegen meiner Depressionen. Und auch ich nahm vor der Familie und Freunden kein Blatt vor den Mund und bekam viel Unterstützung. Ich schwankte oft zwischen enormer Wut und tiefer Trauer. Aber mir blieb trotzdem nicht die Lächerlichkeit des Verhaltens meines Ex verborgen. Mir öffnete sein Verhalten nach und nach die Augen, bis ich dann in der Lage war, den Alten endgültig vom Podest zu holen. Es braucht Zeit und am Besten Kontaktsperre, wenigstens eine gewisse zeitlang, um so etwas zu verarbeiten. GLG

Heute 11:35 • x 5 #10


U
Zitat von Maike_30:
Ich habe es gar nicht kommen sehen.

Zitat von Maike_30:
Ich kannte keine Eifersucht, habe ihm blind vertraut.

Liebe @Maike_30 ,

war bei mir genauso - erstes Trennungsgespräch übrigens auch kurz vor Weihnachten nach 25 Jahren Beziehung, zwei erwachsene Kinder, mein Ex 2,5 Jahre Affären, zwei AF, in die zweite hat er sich auch verliebt und dann getrennt. Ich war 55. (@Bergfichte : Dir hätte ich auch schon fast geschrieben, weil das so identisch klang, also dieser Post ist auch für Dich ). Mir geht es heute, zwei Jahre nach der Trennung, gut. Ich kann's nicht anders schreiben. Es gibt Höhen und Tiefen, klar, gibt's in jedem Leben.

Und ich gehe stark davon aus, dass es Dir auch gutgehen wird, auch wenn Du Dir das heute überhaupt nicht vorstellen kannst. Bei mir ist es so: Ich erinnere mich an meine Fassungslosigkeit und Zerstörtheit nach der Trennung - aber heute kann ich mir nicht mehr vorstellen, dass ich so verzweifelt war. Ich weiß es noch, aber ich fühle anders.

Für schlimmes Katastrophengefühl nach Trennung gibt's übrigens drei Faktoren: 1.) Langjährigkeit der Beziehung 2.) Aus dem Nichts kommende Trennung. 3.) Betrug, vor allem langjähriger.

Das ist bei Dir alles dabei. Deswegen ist es völlig normal, wenn Du gerade keine Perspektive siehst. Ich schreib unten, was mir geholfen hat. Enorm wichtig, auch wenn man es nicht glauben mag: die Zeit. Und zu akzeptieren, dass die Trennungsschmerzen in Wellen kommen. Sich davon nicht unterkriegen zu lassen, weil man dachte: Cool, ich bin ein bisschen zurück im Leben - und dann bricht alles innerlich nochmals über einem zusammen. Das ist wirklich lange Zeit normal.

Zu einem Punkt möchte ich Dir gezielt etwas schreiben:
Zitat von Maike_30:
aber die Schmerzen die er mir damit zufügt, dass er mich nach 30 Jahren von einem Tag auf den anderen austauscht, halte ich schier nicht aus.

Was Du schreibst, ist Deine Wahrheit, weil für Dich die Trennung aus dem Nichts kam. War bei mir auch so. Ich bin fast draufgegangen, wie lässig mein Ex beim Trennungsgespräch war und wie kalt.

Rückblickend hab ich verstanden, dass er sich in den letzten Jahren in der Beziehung getrennt hat. Zum Zeitpunkt der Trennung hatte er bereits abgeschlossen damit.

Dein Mann hat Dich - aus seinem Blickwinkel - nicht von einem auf den anderen Tag ausgetauscht. Er hat sich verändert - und er hat Dich darüber nicht informiert. Das ist das Gemeine, auch wenn es öfter passiert. Mein Ex sagte von sich, dass er eben konfliktscheu ist. Meine Güte. Was er damit angerichtet hat, war ihm vermutlich nicht klar. Siehe oben, die drei Faktoren.

Vielleicht war bei mir sogar hilfreich, dass völlig klar war, dass er raus ist, dass es kein zurück gibt. Er war freundlich zu mir, aber kalt. Ob Eure Ehe eine Chance hat? Keine Ahnung. Vielleicht ist Paartherapie gut, um sich irgendwie schneller normal begegnen zu können? Ich weiß es nicht, aber wieder auf die eigenen Beine zu kommen, ist in beiden Fällen wichtig.

Zitat von Maike_30:
Wie schaffe ich es nur, mich zu lösen und nicht mehr dies Schmerzen zu spüren?

Was hat mir geholfen?
In den ersten sechs Monaten tatsächlich wenig. Ich habe versucht, den Kopf über Wasser zu halten.

Und ja: laufen zu gehen hat mir sehr geholfen, sehr guter Tipp, man wird fitter, man merkt, was man kann, wie man sich verändert, Dopamin usw - Laufen ist bei Depressionen nach Studien vergleichbar wirksam oder wirksamer (? müsste suchen) als Antidepressiva - und meine sozialen Kontakte zu halten. Zu Beginn war es mir peinlich zu erzählen, dass er eine neue hat. Das hat sich sehr schnell gelegt, weil ich einfach zu zerschmettert war, um zu sagen, wir haben uns getrennt. Die Zeit habe ich gebraucht. Wir haben geredet, mein Ex ist auch erst nach sechs Monaten ausgezogen. Ich war nicht auf die Idee gekommen, ihm zu sagen: Raus. Würde ich heute definitiv anders machen. Es war nicht hilfreich, quasi sein Liebesgesäusel mitzubekommen ....

Mir haben drei Bücher geholfen, die ich hier oft zitiert habe und auch empfehle:
1.) Michèle Loetzner: Liebeskummer bewältigen in 99 Tagen - Hardcover, 22 Euro, Workbook inklusive, Dumont.
Es reicht nicht, das zu kaufen und in den Schrank zu stellen. Ist aber unterhaltsam. Ich war sicher nicht die Zielgruppe, aber ich fand's oft gut. Da geht's um kürzere Beziehungen, aber die Übungen sind interessant.
2.) Thomas Meyer: Trennt Euch - ein kleines, schmales Taschenbuch, bei dem mir schon die Einleitung sehr geholfen hat.
3.) Elena-Katharina Sohn: Goodbye Herzschmerz (schlimm-kitschiges Cover, guter Inhalt)

Plus TedTalks von Esther Perel (Paartherapeuting), sie ist toll, schreibt auch Bücher.

Im zweiten Halbjahr habe ich einen Therapieplatz gesucht, weil es mir zu oft sehr schlecht ging. Und ich hab das Forum hier entdeckt und bin in einem Thread mit tollen Menschen gelandet . Ich war so naiv, mir war nicht klar, wie häufig unsere Geschichten sind. Das allererste, was mir half, als ich gemerkt hab, dass das alles kein Fehler ist, der sich irgendwann aufklärt. Sondern, dass das jetzt mein Leben ist und so bleibt - und dass ich selbst beeinflussen kann, wie es wird. Also: Akzeptanz.

Das war gut. Danach habe ich angefangen, unsere Trennung zu organisieren. Hätte mein Ex tatsächlich nicht hingekriegt und für mich war es eine gute Therapie. Bei uns war gut, dass mein Ex kein Ar.... war - also: nach der Trennung, sondern eine faire Verteilung, Aufrechnung Rentenansprüche etc. wollte und zugestimmt hat. Ich habe das Wort Scheidungsfolgenvereinbarung hier im Forum das erste Mal gelesen und eine solche vorbereitet, den Scheidungsantrag gestellt.

Irgendwann hab ich gemerkt, dass mein Freundeskreis neben meinen Freundinnen nur aus Paaren besteht. Auch ein Tipp vom Forum: Ich habe mich mit etwas Irritation bei Spontacts angemeldet, bin zur ersten Wanderung eher verhalten - aber war super. Nette Leute, schön, neue Leute kennenzulernen. Ich musste nicht x-fach rumtelefonieren, wer Lust hat, wandern zu gehen. Einfach teilnehmen. Zu Beginn fühlte ich mich wie ein Alien, aber war ich nicht.

Also: Das waren 1,5 Jahre. Heute hab ich das Gefühl, vielleicht hab ich ein bisschen zu viel Gas gegeben, aber es ging für mich nicht anders. Mein Bericht mag gut klingen, es war schlimm. Und ich kenne immer noch die Wehmut nach unserer Familie, die es in dieser Form nicht gibt. Finde ich ok, weil wir viele schöne Jahre hatten. Wenn ich ehrlich bin, dann waren die letzten Jahre aber nicht schön. Vertraut vielleicht, sicher (vermeintlich).

Ich wünsche Dir, dass Du Vertrauen in Dich hast und in die Zeit. Gib Dir Zeit. Und wenn Du es kannst, fang irgendwann an, selbst etwas zu machen - mal eins der Bücher zu lesen oder Deinen Mann kurz mal innerlich in den Wind zu schießen und wandern zu gehen. Sorry für den Roman - ich hoffe, es ist was für Dich dabei. Alles Gute.

Heute 12:20 • x 8 #11


Emsi
@Unterwegs2023
Danke für den tollen Beitrag!

Heute 12:53 • x 1 #12


B
Zitat von Unterwegs2023:
Was hat mir geholfen?
In den ersten sechs Monaten tatsächlich wenig. Ich habe versucht, den Kopf über Wasser zu halten.

Das kann ich nur bestätigen....in der Anfangszeit hilft irgendwie fast nichts, meint man...es geht eigentlich nur darum, immer die nächsten 24 Stunden zu überstehen irgendwie....

Vor 54 Minuten • x 4 #13


Maike_30
Ich danke euch allen für die differenzierten Rückmeldungen. Der nächste Schritt muss nun sein, dass er auszieht... Ich sammle Kraft, das durchzuziehen.

Ich finde es unheimlich erschreckend, wie viele Ex-Ehepartner/-innen das ertragen müssen... Die Midlife Crisis scheint gesellschaftsfähig zu sein. Ich hatte ja keine Ahnung.

Mir ist die Situation zum Glück nicht peinlich, ich spreche im privaten Umfeld offen aus, was passiert ist und weiter passiert. Mein Mann hingegen traut sich nur im Dunkeln aus dem Haus.

Joggen habe ich in der Tat bereits vor ein paar Wochen wieder angefangen, es tut unheimlich gut. Ich hatte letzte Woche noch eine OP, aber heute kann ich zum Glück wieder loslegen. Alk. trinke ich selten, daher hat er bei mir auch direkt durchschlagende Wirkung ‍

Mein Freundeskreis ist zum Glück durchmischt, auch einige unternehmungslustige Singles sind dabei.

Bei der Anwältin war ich auch schon in der letzten Woche. Aktuell trennen wir uns erstmal und Scheidung ist im Moment kein Thema. So können wir immer noch schauen, was mir dem Haus passiert und ich sammle weiter Rentenansprüche.

Ach ja, die Therapie dient nicht dazu, wieder ein Paar zu werden, das würde nicht gehen. Wir wollen nur verstehen, was passiert ist und einige andere Punkte müsste mein Mann dann alleine weiter bearbeiten. Ich war schon bei einer Ärztin und einem Arzt um mir professionelle Hilfe zu holen und lasse mich coachen. Mir war klar, das schaffe ich nicht alleine.

1000 Dank, wäre ich nur schon ein Jahr weiter!

Vor 27 Minuten • x 4 #14


Hedwig11
Verstehen, was passiert ist? Das ist doch aber klar. Er lebt seine Midlifecrisis aus und geht fremd. Ich hätte Bedenken, dass er dir bei solchen Sitzungen nur noch mehr weh tut, indem er dir die Schuld zuschiebt für sein Verhalten. Ich persönlich würde sowas nur dann mitmachen, wenn er Interesse an einer Rettung der Ehe hat.

Vor 16 Minuten • #15


A


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