Trennung nach 28 Jahren

Zitat von Lullu:

ja, welche Probleme? Das wir wenn wir unzufrieden waren nicht miteinander geredet haben, ich meine Unzufriedenheit an ihm ausgelassen habe ...

Was hat er denn für eure Ehe getan?
Es liest sich manchmal so als ob nur dein Verhalten schuld daran ist, daß bei ihm was nicht stimmt?

Zitat von Lullu:

@tina1955 Da er gerade nicht weiß ob er es will und ihm meine ständige Anwesenheit bei seinem Gefühlschaos nicht hilft, ja er möchte erstmal ...

Damit geht ihr euch lieber aus dem Weg, anstatt mal mit der Faust auf den Tisch zu kloppen, alles raus zu lassen, gemeinsam zu streiten, zu diskutieren....

sich dann in den Arm zu nehmen und gemeinsam zu heulen und es dann anschließend besser zu machen?

Das ist nicht möglich ?

Deswegen muss er ausziehen ?

Zitat von tina1955:

Damit geht ihr euch lieber aus dem Weg, anstatt mal mit der Faust auf den Tisch zu kloppen, alles raus zu lassen, gemeinsam zu streiten, zu diskutieren....

Ich habe oft versucht meinen Willen durchzusetzen, den Fehler möchte ich diesmal nicht machen. Meine einzige Chance, wenn überhaupt, ist ihn gehen zu lassen.

Zitat von Vilya:

Es liest sich manchmal so als ob nur dein Verhalten schuld daran ist, daß bei ihm was nicht stimmt?

Nein, aber meine Fehler werden mir immer bewusster mit der Zeit.

@tina1955

Zitat von tina1955:

Hmmmm, hat er das tatsächlich so gesagt, dass Deine Unzufriedenheit und die Unfähigkeit darüber vernünftig zu reden, etwas in ihm kaputt gemacht haben?

So ähnlich, das ständige meckern hat ihn mürbe gemacht. Er hatte das Gefühl mir nicht zu reichen. Gott wenn ich das so schreibe wird mir schlecht.

Zitat von Lullu:

Wenn die Gefühle aber weg sind sind sie weg, ich kann ihn nicht zwingen mich zu lieben.

Und er hält mich nicht warm, er sagt ganz offen das er im Moment nicht an uns glaubt und es sich auch nicht vorstellen kann.

Es ist sein gutes Recht zu gehen wenn seine Gefühle nicht mehr reichen um euch eine Chance für einen Neuanfang zu geben. Er will nichts tun kann um das Ende zu verhindern sowie auch die Bereitschaft von ihm fehlt dieses auch mit Hilfe einer Therapie zu versuchen, dieses brauch er ja auch nicht weil du ihm immer wieder versicherst, dass du an der Ehe festhalten willst und in der Warteschleife bleibst
Wenn eine Beziehung nicht mehr rund läuft haben beide ihre Anteile daran und es versäumt rechtzeitig die Probleme aufzudecken und diese gemeinsam aufzuarbeiten.

Meiner Einschätzung nach verteilt er manipulative Doppelbotschaften, die dir Hoffnung machen, z.B. sein angebliches Interesse an dir, z.B. was du machst und mit wem und ob es schon Rivalen gibt weil du ihm bereitwillig darin Rede und Antwort gibst kann das wie eine Beruhigungspille auf ihn wirken, in dem er sich interessiert zeigt, hälst du die Stellung.
Später wenns aus ist, kann er dann behaupten, er hätte es dir ja von Anfang an gesagt, dass du dir keine Hoffnung machen sollst und hat sogar einen möglichen Neuen erwähnt und ist seinen Worten nach auch bereit das Risiko der Trennung einzugehen.

Sofern es eure erste Trennung wäre könnte ich es besser nachvollziehen und bin auch dafür nicht gleich das Handtuch zu werfen wenns kriselt, sondern die Chance nutzen um gemeinsam Aufräumarbeit zu machen.

Es ist dein Leben und deine Leidensbereitschaft und deine Entscheidung, wir können dich nur darauf hinweisen unsere Sichtweisen zu überdenken um auch mal eure Situation aus einer anderen Perspektive zu betrachten.

Du steckst in einer schwierigen Situation, einerseits willst du dich verändern und deine Ängste überwinden und andererseits verstärken sich diese jetzt und dann willst du noch das deine Ehe läuft, das sind viele Baustellen, die du überwinden musst.
Nehme dir die für dich wichtigste zuerst vor.

@Charla

Zitat von Charla:

Sofern es eure erste Trennung wäre könnte ich es besser nachvollziehen und bin auch dafür nicht gleich das Handtuch zu werfen wenns kriselt, sondern die Chance nutzen um gemeinsam Aufräumarbeit zu machen

Vor zwei Jahren wollte er sich nicht trennen, wir hatten eine große Krise aber er hat nie explizit gesagt das er gehen möchte. Damals war er sich seiner Gefühle bereits nicht mehr sicher aber wirklich von Trennung war da noch nicht die Rede.

Bezüglich meiner Baustellen werde ich eine nach der anderen angehen. Ich werde ihn gehen lassen, denn er sagt ja selber „du merkst doch das wir so gerade nicht weiter kommen“. Ich werde mich verändern und meine Ängste versuchen in den Griff zu bekommen, das ist meine oberste Priorität. Ob es jemals eine Ehe 2.0 geben wird mag fraglich sein.

Zitat von Lullu:

@tina1955 So ähnlich, das ständige meckern hat ihn mürbe gemacht. Er hatte das Gefühl mir nicht zu reichen. Gott wenn ich das so schreibe wird ...

Du hast doch nicht grundlos gemeckert.
Außerdem hat er einen Mund und hätte jederzeit etwas dazu sagen können.

Zitat von Lullu:

Vor zwei Jahren wollte er sich nicht trennen, wir hatten eine große Krise aber er hat nie explizit gesagt das er gehen möchte.
Damals war er sich seiner Gefühle bereits nicht mehr sicher aber wirklich von Trennung war da noch nicht die Rede.

@Lullu
ok, ich hatte es so verstanden, dass ihr diese Situation schon vor zwei Jahren mal hattet, also auch mit seinem Auszug wegen mangelnder Gefühle.

Zitat von Lullu:

Ich werde mich verändern und meine Ängste versuchen in den Griff zu bekommen, das ist meine oberste Priorität.

Du bist wichtig und richtig, so wie du bist und verdienst es geschätzt, geliebt, geachtet und respektiert zu werden, auch mit deinen Macken die wir ja alle mehr oder weniger haben. Diese machen uns besonders.
Ich schätze dich nicht als nörgenden, frustrierten Ehedrachen ein, deine Unzufriedenheit wird einen Grund gehabt haben, einzig allein hattest du die Verantwortung dafür dieses anzusprechen und zu schauen, warum es dir so geht und dieses dann zu verarbeiten.

Sorge gut für dich und schütze dich gut, die Zeit bis zu seinem Auszug wird dich viel Kraft kosten, bei manchen soviel, dass es sich dann auch körperlich bemerkbar macht und Schäden hinterlassen kann.
Du bist in Therapie und hast die Möglichkeit das zu verhindern.
Die ersten Gespräche dienen dem Kennenlernen und der Einschätzung deiner Lebensgeschichte.

Hallo, heute morgen aus dem Bett gequält sitze ich jetzt wieder hier mit Bauchschmerzen im Magen an de Arbeit. Inzwischen weiß ich garnicht mehr ob ich Bauchschmerzen habe weil ich weiß er ist da wenn ich nach Hause komme oder ob ich sie habe weil ich Angst habe das er irgendwann nicht mehr da ist. Ich würde so gerne weinen, meinen Gefühlen freien Lauf lassen aber es geht einfach ich. Nur diese schreckliche Übelkeit.

Wie macht ihr das an eurem Arbeitsplatz? Könnt ihr euch trotzdem Konzentrieren? Ich bin eigentlich eine Frohnatur aber inzwischen sitze ich hier wie ein Häufchen Elend, der totale Trauerkloß. Ich tue allen leid und mir tun die Kolleginnen leid.

du solltest dir mal bewusst machen, dass das ein trauerprozess ist - du verlierst gerade einen geliebten menschen! da darfst du ein häufchen elend sein