Hallo,
ich würde Euch gerne meinen Fall vorstellen und wäre Euch dankbar, wenn ihr es lest, kommentiert oder Eure Gedanken dazu da lasst
Im Juli 23 haben sich meine Frau und ich (beide 48) nach 24 Jahren Ehe final getrennt.
Vorausgegangen waren 5 Monate, wo ich schon die hälfte der Woche in einem kleinen Appartment gewohnt habe, weil ich/wir Abstand gebraucht/gesucht haben.
Wir hatten in dieser Zeit auch mehrere Termine zur Paartherapie, hatten uns dort aber zum Schluss wenig zu sagen. Meine Frau sagte in einer Sitzung auch: sie sei inzwischen Beziehungs-müde geworden
Unsere Trennung verlief einvernehmlich, wir haben/hatten keinen Streit oder Stress. Zur Zeit haben wir gemeinsam eine Kontaktsperre vereinbart, um emotionale Distanz zu erlangen
Die Gründe für unsere Trennung sind vielfältig :
- die letzten Jahre lebten wir nur noch wie in einer WG.
- Wegfall von Intimität/Zärtlichkeit. 6 nur noch im Urlaub.
- Fehlende Leichtigkeit
- Fehlende gemeinsame Perspektive für die zweite Lebenshälte. Ich hab da viele Ideen, Wünsche nach Veränderung (Umzug) etc. Meine Frau ist mehr sesshaft, liebt ihre Arbeit als Erzieherin und mag eher das einfache Leben.
- Starke aber unbewusste Rollen-Entwicklung (Frau als Kümmerin für die Familie)
2018 hatte ich einen One-Night-Stand, den ich ihr im Sommer 23 gebeichtet habe, was sie sehr verletzt hat . Ja, mir hat der Mangel an Körperlichem immer sehr gefehlt, ihr gar nicht
Ungünstig kommt hinzu, das ich seit 2003 an einer rez. Depression leide und immer wieder Krisen geschoben habe, wo ich meine Frau sicher überlastet habe. Ich bin jedoch immer in Therapie gegangen und habe sehr aktiv gelernt, mit meiner Diagnose und Biografie zu leben.
Außerdem sind 2019/2021 meine Eltern verstorben, was mich in eine tiefe MLC getrieben hat . Ich fühle mich stark entwurzelt und frage mich oft, ob es das schon gewesen ist.
Unsere Ehe verlief immer sehr harmonisch und partnerschaftlich. Wir haben alles gemeinsam entschieden und unser Kinder (jetzt beide erwachsen) erfolgreich durch die Schule und das Leben gebracht. Unser zusammen-leben war top, wir konnten uns immer gut absprechen, haben Aufgaben geteilt, hatten den gleichen Humor und Musikgeschmack. Es gab keinen Streit, kein Besser-wissen, keine Eifersucht. Wir harmonierten als Paar immer wie beste Freunde, was oft eine große Zufriedenheit erzeugte.
Ich denke, für meine Frau wäre das immer so weiter gegangen.
Mir war das aber die letzten 2, 3 Jahre viel zu eintönig und stumpf
Meine Frau wusste von meinen Wünschen nach Veränderung. Einmal sagte sie, sie würde mich freigeben, wenn ich das wollte. Bis heute weiß ich nicht, was sie genau damit meinte. leider.
Jetzt wohne ich schon 3 Monate in meiner neuen kleinen Wohnung, bin Single und frage mich ob wirklich alles zwischen mir und meiner Frau an-und ausgesprochen wurde, ob es vielleicht ein zürück geben könnte. oder ob es für beide Seiten nicht besser wäre, diesen Cut klar weiter durch zu ziehen, damit beide im Leben noch einmal neu starten können und glücklich werden !?
Je nach Tagesform:
- vermisse ich sehr das Leben mit meiner Frau, diese innere Verbundenheit
- oder könnte mir durchaus einen Re-Start vorstellen
Häufig zerreißen mich diese Gedanken und ich liege emotional am Boden
Auf einer Reha im Juni 23 hatte ich eine sehr heiße 2 wöchige 6-Affäre. Das hat mich tief beeindruckt. Ich war ergriffen von der Spontanität und Leidenschaft dieser Frau. Leider hatte diese sich in mich verliebt. Seit August 23 ist aber klar, das wir keine Beziehung führen werden. Ich liebe diese Frau nicht, habe ihr schon während der Reha gesagt das ich nur Affäre „anbieten kann“.
Nein, ich habe seit Sommer keinen Kontakt zu anderen Frauen, fühle mich noch gar nicht bereit dafür, bin noch viel zu sehr mit mir, meinen Anteilen und inneren Vorgängen beschäftigt.
Nein, meine Frau hat/hatte auch keinen anderen Mann.
Ich weiss oft nicht weiter, bin verwirrt und in der größten Krise meines Lebens
Was denkt ihr ?
03.11.2023 16:46 •
x 2 #1