Hallo zusammen,
seit 1 Woche durchlebe ich meine persönlich schlimmste Höllenzeit, meine Frau hat mir mitgeteilt, dass sie sich von mir trennt. Aktuell verstehe ich den Schritt zwar noch als Trennung auf Zeit, aber emotional macht es für mich keinen Unterschied.
Wir sind beide Ende 40 und haben zwei Kinder. Eins ist schon volljährig, aber leider seit gut drei Jahren psychisch erkrankt, das zweite ist 17.
Ihr Entschluss hat mich relativ unvorbereitet getroffen und an dem Tag komplett aus der Bahn geworfen.
Es ist nicht so, als hätte ich nicht gemerkt, dass wir in den vergangenen Monaten eine mehr als schwierige Zeit durchmachen. Für mich lag es aber darin begründet, dass wir, und meine Frau ganz besonders seit gut 2 Jahren enormem Stress ausgesetzt sind. Bei ihr dreht sich im Job nahezu alles nur noch um Corona, dann kommt noch eine Belastung durch die Einflüsse auf die Schule unserer Kinder dazu. Alles in allem hat es sich bei ihr leider auch körperlich bemerkbar gemacht, denn es ist ihr leider sehr an die Substanz gegangen.
Eigentlich war die beste Medizin für meine Frau einfach mal abspannen zu können und ganz in Ruhe mal die Zeit nur für sich zu nutzen (Buch lesen, Film schauen, im Internet surfen).
Ich habe mich daher dazu entschlossen sie abends einfach in Ruhe zu lassen, ihr ihre Zeit zu geben und habe gehofft, dass es ihr hilft. Fälschlicherweise habe ich dies nich aktiv angesprochen.
Wir saßen also jetzt seit vielen Monaten oftmals sehr wortkarg nebeneinander.
Insgesamt kann ich sagen, dass wir beide nur noch als individuelle Person einfach nur noch funktioniert haben und täglich gestrampelt haben, um den täglichen Wahnsinn zu bewerkstelligen.
Wir als liebendes Paar sind dabei komplett ausgestorben
Das in den letzten Monaten unsere Ehe aus dem Ruder gelaufen und irgendwie daran kaputt gegangen ist habe ich nicht vermutet, ich war der Meinung, dass wir diese äußerst schwierige Zeit gemeinsam überstehen.
Ein Argument zur Trennung war, dass wir uns doch nichts mehr zu sagen und auch keine Gemeinsamkeiten mehr hätten.
Auf meine Frage, ob sie noch eine Zukunft für uns sehe sobald sie sich wieder besser fühlt kam nur ein ich weiß es nicht. Derzeit empfinde ich weder für dich, noch für die Kinder etwas. Ich bin emotional einfach tot.
Sie hat dann auch das Thema Auszug angesprochen. Hierbei ist sie meiner Bitte gefolgt und wir leben erstmal bis zur finalen Entscheidung weiter zusammen.
Wir schlafen auch noch weiter in einem Bett, denn wir wollen es unseren Kindern noch nicht sagen.
Seit der Trennung leben wir aber in einer Eltern-WG.
Seitdem sie die Trennung ausgesprochen hat geht sie noch mehr auf Distanz und unsere Kommunikation fährt sie im Normalfall auf das absolute Minimum herunter.
Mir blutet ununterbrochen das Herz und irgendwie bekomme ich das alles nicht verpackt.
Sie dagegen kann mit der Situation scheinbar ganz gut umgehen.
Wenn wir mal was zusammen unternehmen oder zusammen sitzen und reden, verstehen wir uns wirklich gut. Leider aber eher nur so gut als wären wir gute Freunde. Das sind wir eigentlich auch, aber eigentlich auch noch viel mehr.
Ich liebe sie noch immer so wie vom ersten Tag an. Dass habe ich immer gewusst und besonders aktuell merke ich es ungefiltert und minütlich im vollem Umfang.
Ich habe mir schon einige empfohlenen Verhaltensweisen durchgelesen, manche davon kann ich nicht umsetzen, da wir ja weiter zusammen leben.
Ehrlicherweise kann ich einiges auch emotional nicht, am liebsten wäre bei ihr, würde ihr zur Seite stehen, sie umsorgen und was nicht noch alles.
Mir ist klar, dass ich dass alles derzeit nicht darf, denn sie hat es mir untersagt.
Besonders schwer fällt mir, dass ich von ihr auf’s vierte Gleis gestellt wurde und sie es mich auch spüren lässt.
Ihr Wohl findet sie derzeit im Chat mit einem mir unbekannten Typen. Er lebt zwar weit weg von uns und sie sagt, dass sie einfach nur über alles mögliche sprechen, aber sie keine Interesse an ihm hätte.
Wenn es ihr gut tut und sie sich wirklich nur gut verstehen und dort kein Hintergedanke dabei ist, dann müsste ich mich doch eigentlich für sie freuen. Wäre es eine Frau, dann wäre dem auch zu 100% so.
Ihr könnt euch bestimmt vorstellen wie ich mich fühle.
Irgendwelche anderen Menschen stehen bei ihr nun auf Platz1 und ich bin irgendwo unter ferner liefen eingeordnet.
Welche Optionen habe ich eurer Meinung nach?
Wie kann ich mich wieder so positionieren, dass sie wieder Gefühle für mich entwickelt, ohne dass ich aber dabei zu nahe komme?
Wie kann ich mit dem andauernden Herzbluten umgehen?
Ich habe gefühlt 1000 Fragen….
06.08.2022 19:20 •
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