Hallo Sternschnuppe,
prima - immer ein Schritt nach dem anderen.
Ein gutes Buch wollte ich dir noch empfehlen, falls du Lust hast zu lesen - mir hat es in der ersten Zeit sehr geholfen. Trennung in Liebe - damit Freundschaft bleibt von Mathias Voelchert. Es beschreibt auch gut die Zerissenheit zwischen dem schlechten Gewissen, wenn man sich eigentlich ja ganz gut versteht und auch noch Kinder da sind und der Tatsache, dass man so nicht mehr weitermachen möchte und sich noch mehr vom Leben wünscht.
Für eure Tochter muss es gar nicht so schlimm werden. Sie ist noch klein und wenn ihr das einigermaßen freundschaftlich hinbekommt, dann verliert sie ja nichts. Sie hat nach wie vor beide Eltern, die fair miteinander umgehen, die bloß nicht mehr als Liebespaar zusammenleben wollen. Warum soll man nicht trotzdem eine Familie bleiben. Ich sehe das inzwischen so, das die Kinder dadurch auch lernen, wie man gut mit Trennungssituationen umgeht. Die Chance, dass sie auch einmal im Leben vor dem Ende einer Liebe stehen, ist heutzutage leider sehr groß (leider? - früher hat man halt ausgehalten). Ganz wichtig ist halt, dass man sie aus der Konflickten der Erwachsenen völlig raushält und möglichst keine abwertenden Bemerkungen über den anderen macht.
Ich bin auch immer wieder von den Gefühlen überrascht, die ich noch für meinen Mann habe - und hab mich dann natürlich auch oft gefragt, ob das wirklich alles so richtig war und ich es nicht einmal bereue. Ich liebe meinen Mann noch, aber wie einen Freund oder ein Kind. Ich möchte, dass es ihm gut geht und ich würde ihn auch jederzeit unterstützen, wenn er Hilfe braucht. Aber als Mann und Partner sind die Gefühle nicht mehr vorhanden. Es ist das Gefühl von Familie - man gehört einfach schon ein ganzes Leben zusammen- was es einem so schwer macht neue Wege zu gehen. Und gleichzeitig fragt man sich, ob das nicht ausreichen müsste, ob man nicht mit einem neuen Partner wieder an den gleichen Punkt kommt. Ein Richtig oder Falsch gibt es da wohl auch nicht, das muss jeder für sich selber entscheiden
Ich konnte aber auch diese Gleichgültigkeit und das leere Nebeneinanderherleben nicht mehr aushalten. Und letztendlich war es bei mir wohl eine Art von Burn-out (ich hatte noch meine Schwiegermutter gepflegt), das den letzten entscheidenden Schritt ausgelöst hat. Ich habe in den letzten zwei Jahren so viel über mich gelernt und an mir entdeckt, dass ich heute sage: Es war auf jeden Fall die richtige Entscheidung - diese Entwicklung hätte ich in der Ehe nie gemacht.
Lieben Gruß
Navajo
02.07.2013 16:03 •
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