Trennung nach 22 Jahren

Zitat von unbel Leberwurst:

Entschuldige, aber mich gruselt es, solche Zeilen zu lesen.
Du hast in dem Glauben gehandelt, dass Du Deine Sache richtig machst.
Du kümmerst Dich um das Geld, vielleicht noch um einige handwerkliche Dinge am Haus, die Frau kümmert sich um die Kinder, gemeinsamer Urlaub. Die Paarzeit ist mit kleinen Kindern grundsätzlich schwierig.
Die klassische Rollenverteilung also, wie es sie millionenfach in diesem Land gibt.
Weiterhin gehe ich doch davon aus, dass ihr diese Rollenverteilung einvernehmlich abgesprochen habt.
Deine Frau sagt kein Wort, Du gehst also davon aus, das alle zufrieden sind.

Wo bitte ist an der Stelle Dein unverzeihlicher Fehler?
Du bist kein Hellseher. Wenn SIE die Klappe nicht aufbekommt, ist das NICHT DEINE SCHULD.
Wenn hier jemand Schuld trägt, dann Deine Frau durch ihr jahrelanges Schweigen.


Sakrament, zieh mal Dein Büßerhemd aus.
Ich an Deiner Stelle wäre stinksauer auf die schweigende Frau.

Sie sagt, sie gehe davon aus dass wenn man jemanden liebt man sehen würde wann es diesem schlecht geht. Das sind ihre Erwartungen, und die habe ich leider nicht erfüllt.

Zitat von Andy17:

Fragen, ob du einen Blick in ihr Handy werfen kannst. Jetzt kommt wahrscheinlich wieder der Aufschrei der Digitalmoralisten

Das will ich nicht und das würde auch nichts bringen. Ich glaube ihr das. Und wenn ich doch ins Handy blicken dürfte, Chatverläufe kann man löschen.

Zitat von Gebrochenermann:

wenn man jemanden liebt man sehen würde wann es diesem schlecht geht. Das sind ihre Erwartungen, und die habe ich leider nicht erfüllt.

Das ist Schwachsinn. Auch Du kannst der Frau immer nur bis vor die Stirn gucken. Sie schiebt damit jegliche Verantwortung von sich weg.
Klar, ist es schön, wenn der Partner regelmäßig fragt Wie gehts Dir? usw
ABER: Ich bin dafür verantwortlich, wenn es meiner Meinung nach in einer Beziehung klemmt, den Mund aufzumachen, und vernünftig und gemeinsam nach Lösungen zu suchen.
Hinterher zu sagen Du hast ja nicht bemerkt, wie schlecht es mir ging sorry, das ist ein absolutes Totschlagargument und dient nur dazu, von sich abzulenken. Sonst müsste sie ja Rede und Antwort stehen, warum ihr die Beziehung nicht so wichtig war, dass sie mal vorher einen Ton gesagt hat.
Da krieg ich echt Plaque von solchen Aussagen.

Ich würde zwar auch tippen, dass es da im Hintergrund eine Schattenbeziehung gibt.
Nur hilft im Moment eine Konzentration auf Detektivspiele nicht weiter.

Ich sehe den Fokus hier eher auf der Arbeit an der eigenen inneren Aufstellung.
Darauf , den Rücken wieder grade zu bekommen.

Da hängt sehr vieles dran. (Eigene Gesundheit, für die Kinder da sein können, selbstständiger Betrieb)

@Gebrochenermann - Hast Du eigentlich Freunde/Familie, mit denen Du Dich beraten kannst ? Menschen, die an Deiner Seite stehen ?

Zitat:

Sie sagt, sie gehe davon aus dass wenn man jemanden liebt man sehen würde wann es diesem schlecht geht. Das sind ihre Erwartungen, und die habe ich leider nicht erfüllt.

Ganz ehrlich - So eine Aussage ist eine pure Frechheit von ihr !
Lass solche Bälle nicht in Dein Feld.
Nix leider nicht erfüllt .
Was sie mit anderen Worten sagt ist, dass sie es nicht für nötig befindet, an ihrer eigenen Kommunikationsfähigkeit zu arbeiten. Ihr Ding. Und zwar ein wirklich böses und Beziehungskiller vom Feinsten.

- Und nebenbei . Deinen Nick hier finde ich furchtbar. Klar, momentan empfindest Du so. Doch habe ich keine Lust, dieses Empfinden ständig zu verstärken, indem ich Dich auch noch so anrede. Das ist echt kontraproduktiv . Können wir Dich irgendwie anders anreden ?

Zitat von Tiefes Meer:

Warum nicht ?
Warum willst Du Dir selber nicht verzeihen ?
Es ist ok, dass Du Fehler gemacht hast.
Jeder von uns macht welche.
Fehler machen ist menschlich.


Ist das wirklich Liebe ?
Sich selbst für jemanden fertig zu machen, von dem nichts mehr zurück kommt ?
Ich persönlich halte sowas nicht für Liebe.
Weil hier die Selbstliebe komplett fehlt.
Die aber ist die Basis, um einem Partner auf Augenhöhe begegnen zu können.
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Sehe grade von meinem Vorschreiber kam gerade teilweise schon der gleiche Text.
Ich lasse es hier trotzdem mal so stehen

Ja, das ist Liebe! Ich bereue meine Fehler und bin bereit dafür zu büßen und dafür gerade zu stehen. Ich würde mir so sehr wünschen sie würde das auch tun, dann wären wir auf einem gemeinsamen Nenner. Warum ich mir das nicht verzeihen kann? Vermutlich weil ich damit wesentlich dazu beigetragen habe dass unsere Familie kaputt ist. Sie hat auch ihren Beitrag geleistet, keine Frage. Aber vielleicht hat sie recht mit der Aussage: man sieht wenn es jemanden schlecht geht den man liebt!? Habe ich aber leider nicht. Aber ich habe sie deswegen trotzdem immer geliebt. Heute sehe ich das klarer als je zuvor dass es ihr schlecht geht, allerdings ist meine Liebe zu ihr heute auch größer als je zuvor.

Zitat von Gebrochenermann:

Ja, das ist Liebe!

War klar , dass das kommt. Ist leider ganz ganz oft so, dass Menschen, die an einer selbstzerstörerischen Beziehung klammern, dies als Liebe bezeichnen.

Zitat von Gebrochenermann:

Ich bereue meine Fehler und bin bereit dafür zu büßen und dafür gerade zu stehen.

Heiliger BimBam !

Zitat von Gebrochenermann:

Ich würde mir so sehr wünschen sie würde das auch tun, dann wären wir auf einem gemeinsamen Nenner.

Sowas ist in Beziehungen wie Eurer nicht zu haben. Eure Struktur ist - Du machst und bist an allem Schuld, was schief läuft. Darauf habt ihr Euch beide commited. Und solange ihr beide darauf beharrt, dass dies die richtige Sicht der Dinge ist, solange kann sich zwischen Euch nichts gesundes entwickeln. Nichtmal eine gesunde Elternbeziehung .

Zitat von Gebrochenermann:

Warum ich mir das nicht verzeihen kann? Vermutlich weil ich damit wesentlich dazu beigetragen habe dass unsere Familie kaputt ist. Sie hat auch ihren Beitrag geleistet, keine Frage. Aber vielleicht hat sie recht mit der Aussage: man sieht wenn es jemanden schlecht geht den man liebt!? Habe ich aber leider nicht.

Wie, bitte schön, hat sie Dir denn gezeigt, dass es ihr schlecht geht ? Sass sie weinend am Küchentisch, wenn Du nach hause kamst und Du hast es ignoriert ? Falls das so ist - dann würde ich tatsächlich sagen - hättest Du sehen können. Ich tippe aber eher, sie hat maximal einen auf abwesend/abweisend gemacht .

Zitat von Gebrochenermann:

Aber ich habe sie deswegen trotzdem immer geliebt. Heute sehe ich das klarer als je zuvor dass es ihr schlecht geht, allerdings ist meine Liebe zu ihr heute auch größer als je zuvor.

Meiner Meinung nach ist heute was ganz anderes größer als zuvor - Dein Hang zur Selbstzerfleischung. Hör bitte auf damit . Stopp das . Du hilfst damit niemandem . Im Gegenteil verschlimmerst Du dadurch aktiv eine ohnehin schon schwierige schmerzhafte Situation.

Ich möchte mich nicht in meinem Elend suhlen, ganz im Gegenteil! Ich denke ich weiß sehr gut was das beste für mich wäre und ich gebe mir die allergrößte Mühe das umzusetzen. Ich habe hier und an anderen Stellen sehr viele Tips bekommen wie mein Problem am besten anzugehen ist. Nur mit der Umsetzung hapert es im Moment noch, aber das wird sicherlich irgendwann anders.

Es ist auch nicht meine Absicht mich durch Vorwürfe selbst fertig zu machen, das hilft genauso wenig. Ich habe Fehler gemacht, ja, das ist nunmal so. Genauso wie sie. Ich habe meine Fehler erkannt und bin gewillt diese nicht noch einmal zu begehen. Dazu bräuchte ich aber eine Chance, und die bekomme ich leider nicht. Ich finde das nach 22 Jahren sehr ungerecht.

Auf der anderen Seite verstehe ich meine Frau, die kaputt und resigniert ist. Sie sieht die Dinge etwas anders als ich. Sie kann oder will mir keine reale 2. Chance geben. Das muss ich wohl akzeptieren, auch wenn ich überzeugt davon bin dass wir das in den Griff bekommen würden. Und nichts auf der Welt würde ich mir mehr wünschen. Aber leider ist das nur meine Sichtweise. Sie ist zu resigniert und zu fertig um die Situation halbwegs objektiv zu betrachten, nehme ich ihr auch nicht übel!

Und ich bin ebenfalls der Meinung dass man nach dieser langen Zeit und vor allem zwei Kindern die moralische Verpflichtung diesen gegenüber hat um die Ehe zu kämpfen. Sie hat das bereits getan. Ich auch. Aber beide alleine, jeder für sich. Wir haben es nie gemeinsam versucht. Und das ist meiner Meinung nach der größte Fehler. Ist aber wie gesagt nur MEINE Meinung, und das hilft leider nicht. Wenn sie nicht will kann ich sie nicht dazu zwingen. Sie müsste es aus eigener Überzeugung wollen. Stattdessen läuft sie vor unseren Problemen davon und die Kinder sind die Leidtragenden.

Es gäbe meiner Meinung nach viele Möglichkeiten und andere Schritte daran zu arbeiten, sie wählt den radikalsten. Aber ich komme nicht an sie ran, sie lässt sich nicht von ihrem Weg abbringen, es ist wie der Weg des Kriegers, der Stärke zeigen will.

Ich bin überzeugt davon dass externe Hilfe, die es zu Hauf gibt, helfen würde, nur müsste man bereit dazu diese anzunehmen.

Zitat von unbel Leberwurst:

Dann erzähl doch mal, was Du als Tips hier und anderswo mitnimmt.
Mein Eindruck ist, dass Du rein gar nichts davon annimmst, nicht einmal annehmen WILLST, weil Du von Deiner angeblichen Schuld felsenfest überzeugt bist.

Ich habe wieder das Joggen angefangen, es tut mir gut. Ich bin die letzten Tage sehr viel gelaufen. Ich versuche Die Dinge positiver zu sehen, auch wenn es unendlich schwer fällt, ich erfreue mich an unseren Kindern, mir den ganzen sch. von der Seele reden und schreiben, bei Freunden und hier. Was ich vor habe: mit Freunden weggehen und Spaß haben, Dinge tun an denen ich Spaß habe, mehr auf mich selber achten. Alles auf einmal geht nicht, sind ja auch erst wenige Tage, aber ich gebe mein bestes.

Ich bin überzeugt von meiner Schuld, zumindest von meinem Anteil. Den hatte ich zweifelsohne. Ganz sicher nicht die alleinige, ihr langes schweigen war ganz sicher auch ein großer Fehler, dafür mache ich mich nicht verantwortlich.

Zitat von unbel Leberwurst:

Wovon ist denn Deine Frau resigniert und kaputt?
Davon, dass Du ihre Gedanken nicht lesen konntest?
Sie hat Dir doch nicht einmal einer ERSTE Chance gegeben, als sie vor 1,5 Jahren was sagte, war sie doch schon durch mit euch.

Ja, genau! Dass ich nicht gesehen habe dass es ihr schlecht ging. Sie hatte eine Depression und war deswegen in Behandlung, und ich habe es nicht bemerkt. Entweder konnte sie das hervorragend überspielen oder ich war blind wie ein Maulwurf. Sie hat in dieser Zeit unglaublich an Stärke und Ellbogen gewonnen was sie jetzt mit aller Macht einsetzt. Nur frage ich mich: was für ein Psychologe war das damals, der ihr nicht gesagt hat dass sie mit mir über die Probleme sprechen soll? Das die mich darauf ansprechen soll. Stattdessen einen stillen Kampf führen?

Ich sehe das genauso, dass ich nie eine wirkliche Chance hatte. Sie sieht das anders.