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Trennung nach 22 Jahren Ehe

E
Tag zusammen,

@ Zira: Ich gebe dir vollkommen Recht in Punkto Beziehungsqualität. Ich bin ebenfalls fest davon überzeugt, dass die damaligen Beziehungen nicht unbedingt besser waren. Genau wie Du sagtest,es findet hier eine Werteverschiebung statt. Ich denke sogar noch ein Stück weiter und behaupte, dass die Beziehungen die in der heutigen Zeit über Jahre andauern, haben eine höhere Qualität. Eben weil trotz dieser ganzen Umstände die Beziehung hält. Ich sagte ja auch in einem früheren Beitrag, dass es besser ist sich zu trennen wenn jemand nicht glücklich ist.

Das Problem liegt doch ganz woanders. In meinen Augen ist es so, dass manche Menschen einfach zu leichtfertig mit Emotionen umgehen. Bezeichnend ist es dioch wenn man hier immer wieder liest: Letzten Monat noch da war er/sie noch soooo liebevoll und wir haben über Kinder, Haus, etc.pp. gesprochen. Und dann plötzlich....
Sowas in der Art liest man hier so häufig. Und mir kann hier niemand erzählen, dass solche Worte die Wahrheit waren, wenn derjenige, der das sagte sich 2 Wochen später mit nem/ner Anderen aus dem Staub macht. Schlimmer ist das ganze noch, wenn die Beziehung wirklich schon über Jahre andauerte und man als Lügner doch den Anderen emotional ein wenig näher kennen müsste. Und das meine ich mit Leichtfertigkeit und Verantwortungslosigkeit.

Nochmal zum Thema kämpfen. Ich glaube diese Art Kampf ist eine der waghalsigsten überhaupt. In der Regel sind diese Kämpfe aussichtslos und man riskiert etwas unglaublich Hohes. Man sollte es sich sehr wohl überlegen, ob jemand das wirklich wert ist. Das ist jetzt nicht nur so dahingesagt. Und auch wenn ich mit folgender Aussage wahrscheinlich auf harsche Kritik stossen werde, um jemaden zu kämpfen der einen wegen jemand anderen verlassen hat, ist meiner Meinung nach vergebene Liebesmüh. Weil diesen Kampf hat man schon vorher verloren.

25.05.2005 17:53 • #31


V
Hallo,
dem kann ich nur beipflichten. Man muss im Leben die Notwendigkeiten erkennen und sich danach richten, auch wenn´s nicht leicht fällt. Es ist furchtbar die Liebe zu einem anderen Menschen zu verlieren aber man muss stets seine Würde bewahren, denn sonst hat man gar nichts mehr und geliebt wird man dann erst recht nicht mehr.
Ich frage mich auch, was mit den Menschen heutzutage los ist, weshalb viele so leichtfertig mit der Liebe umgehen, als wäre sie etwas Alltägliches, etwas, das jeden Tag passieren könnte, ohne daran zu denken, wie unheimlich kostbar sie doch ist. Ich glaube viele machen den Fehler und verstehen unter Freiheit, die Wahl zwischen mehreren Möglichkeiten zu haben, weshalb sie sich unfrei fühlen sobald sie eine Entscheidung getroffen haben und sich, die einen früher, die andern später, davon losreißen - um wieder die Wahl zu haben, um scheinbar wieder frei zu sein. Tatsächlich ist es doch aber so, dass man gerade durch die eigene Entscheidungsunfähigkeit gefangen ist. Die Freiheit fängt erst in dem Moment an, wo eine Entscheidung getroffen wurde. Und wenn man sich mal für einen Menschen entschieden hat, dann sollte man auch dabei bleiben und nicht sobald es schwierig wird das Weite suchen. Ich weiß, dass dazu immer zwei gehören, sonst klappt´s nicht :-/ Aber wenn alle ein bißchen ernster bei der Sache wären, würden wir sicher glücklicher werden. Liebe ist kein Zustand sondern eine Tätigkeit und auch in erster Linie Arbeit an sich selbst.
An dieser Stelle ein kleiner Literaturtipp für alle. die es noch nicht kennen sollten: Erich Fromm, Die Kunst des Liebens. Kann ich nur jedem empfehlen.

Euch allen eine gute Nacht.
Violet

Die Menschen sind so furchtbar weit voneinander; und die, welche einander lieb haben, sind oft am weitesten. Sie werfen sich das Ihrige zu und fangen es nicht, und es bleibt zwischen ihnen liegen irgendwo und türmt sich auf und hindert sie endlich noch, einander zu sehen und aufeinander zuzugehen.
Rilke

25.05.2005 22:08 • #32




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