Lieber Te,
was so heftig schmerzt ist der Verrat. Du hast dich an die Regeln gehalten, sie leider nicht mehr.
Ich hoffe die Affäre war nicht schon viel länger im Gang, als sie mit dir das Trennungsgespräch geführt hat.
Das haut dann auch noch kräftig rein, wenn man erkennt wie lange der Partner unehrlich war.
Mein Exmann ( nicht mein Forengrund) hat mich heftig betrogen, nicht nur einmal.
Der Verrat am Versprechen, an unserer Familie und mir, das war eine harte Nuss.
Mir kamen auch ständig diese Bilder in den Kopf, sogar im Schlaf wachte ich Nass geschwitzt und manchmal schreiend auf.
Gefühlt habe ich sie 100.000fach inflagranti ertappt. Dazu noch Szenarien im Traum, wie ich den beiden dann begegne. Könnte Krimis schreiben.
Erschwerend kam bei uns dazu unser S. e.x Leben war sehr aktiv. Leider aber auch zeitgleich mit seinen Affären. Das ist etwas, was ich nach 13 Jahren Trennung, noch immer mal vor Augen habe im Schlaf.
Und das, obwohl er mir heute völlig egal ist. Und wir uns nur wenige Male seitdem begegnet sind.
Es ist ja auch eine Verletzung tief drin, das Gefühl man hat nicht gereicht, war nicht reizvoll genug. Die eigenen Bemühungen wurden nicht wertgeschätzt usw.
Und natürlich die Verletzung der eigen Ideale. Jahrelang war man treu, hat Avancen von anderen abgewehrt, blieb standhaft, wofür?
Ich glaube nicht dass es nur der banale Alltag war.
Ihr seid so früh verbunden gewesen, zu einer Zeit wo man noch unfertig ist.
Nicht nur die mangelnde Erfahrung, sondern auch die fortschreitende, unterschiedliche Entwicklung/Reife führt irgendwann zum Frust.
Was bei euch erschwerend dazu kam, die langen Reisen.
Ich habe festgestellt, mein Ex war mehrere Jahre für die Firma im Ausland, jede Rückkehr war ein neues Antasten aneinander. Nicht im positiven, sondern eher wie auf Eierschalen und neu beschnuppern.
Er war mir dann immer etwas fremd.
Die Familieroutine musste hergestellt werden, mir war er manchmal zu viel, wir ihm auch. Er war froh Ruhe zu haben, oder musste sich wieder an den Trubel und das Drumherum gewöhnen und doch musste der normale Alltag laufen.
Auch hatte ich dann nicht immer die Kapazität für ihn, die er sich vielleicht gewünscht hat. Nicht s. e. xuell, eher im Austausch.
Und natürlich hatte jeder seine eigen Probleme in der Zeit der Reisen. Fremde Welten.
Wir lebten quasi auf unterschiedlichen Planeten.
War die Annäherung spürbar, stand meist auch wieder der Abschied an.
Für jetzt kann ich dir nur raten, pflege dich, mach Sport, erkunde neue Dinge, style dich um, entdecke was dich noch so interessiert Hobby, Ausgehen, tanzen, Ausstellungen... Mach Dinge die du schon immer mal machen wolltest, aber nie angefangen hast.
14.02.2025 03:54 •
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