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Jetzt noch mal übersichtlicher und verständlicher, trotz des langen Textes:
Hallo. Nun bin ich auch hier gelandet.
Meine Ex hat mich nach 17 Jahren verlassen und ich bleibe mit 100 Fragen zurück. Ich fühle mich einsam und recht hilflos. Sie ist 8 Jahre jünger, wir kamen zusammen als sie 19 war.
In ihrer vorherigen Beziehung wurde sie geschlagen und bedroht. Sie hat den Absprung geschafft und es ging fließend in eine Beziehung mit mir über. Sie hatte sehr wenig Selbstwertgefühl. Ich hatte zu der Zeit ebenfalls gerrad wenig Selbstbewusstsein, war aber für sie stark. Mein Problem lag eher beim Vertrauen. Damit habe und hatte ich immer schon Probleme.
Wir haben uns bei unserem gemeinsamen Hobby Fußball kennengelernt und haben schnell gemerkt, dass wir geistig voll auf einer Wellenlänge waren. Sie ist intelligent, und vielseitig interessiert, genau wie ich. Die Beziehung lebte damals schon sehr stark von gemeinsamen Unternehmungen und Aktivitäten. Wir haben alles gemeinsam gemacht und gingen uns dabei nie auf den Sack. Dann kamen bei ihr im Leben auf einmal viele Schicksalsschläge. Nach sieben Jahren starb ihr Vater, nach weiteren zwei Jahren ihre Mutter, dann vier Jahre später ihre Großmutter und sie musste ihr Elternhaus verkaufen. Sie hatte dazu noch eine chronische Krankheit bekommen und litt unter dem Kortison. Einige Zeit später starb auch ihr geliebter Hund und es gab noch eine Klage im Zuge des Hausverkaufes gegen sie.
Ich gebe ehrlich zu, ich bin nie mit ihr zusammen gezogen, weil ich Probleme mit dem Vertrauen hatte - ja, das geht auf mich. Aber ich habe quasi bei ihr bis zur Trennung gewohnt. Ich war all die Jahre bei ihren Schicksalsschlägen an ihrer Seite und für sie da. Wir haben so oft es irgend ging, Dinge unternommen. Fussballspiele besucht, Urlaubstouren durch Deutschland, Wander - und Campingurlaube, Sightseeing, von Helgoland bis zum Königssee, bis ans Nordkap gefahren, gemeinsame Rituale gepflegt (Konzerte und Städtetrips). Alles in allem ein schönes gemeinsames Leben. Abends über den Tag geredet, und wir waren auch politisch und kulturell auf einer Wellenlänge. Nur, ich musste das alles selbst planen. Das heißt, sie sagte, entscheide du, du machst das gut.
Sie war allgemein sehr ruhig. Hat aber selten geklagt oder wenig beschwert, wenn ihr doch etwas mal nicht passte, weil sie wohl Angst hatte, dass ich sie verlassen könnte. Klar gab es auch Streit. Ich war manchmal etwas aufbrausend, da habe ich mich immer erstmal zurück gezogen, um mich und sie vor unüberlegtem zu schützen, und nach einem Tag konnte es meist geklärt werden. Ein Gewitter reinigt die Luft. In dieser Zeit erniedrigende sie sich und bettelte immer, dass ich bei ihr bleiben sollte. Oft sagte sie mir auch, dass sie sich ihre Hörner abgestoßen hat, ich aber wohl nicht.
Sie war im Job zwar Chefin, aber wurde von ihrem Chefs nicht anerkannt und auch klein gemacht. Es gab auch häufig Probleme mit Mitarbeitern. Da war ich für sie da, aber ich war immer ehrlich und habe auch oft angesprochen, wenn sie evtl. m.m.n. etwas falsche gemacht hat.
Nach dem Tod ihrer Mutter, - jetzt kommt vermutlich das Hauptproblem - hat sie jegliche Intimität verweigert. Mehr als eine schlichte Umarmung war da nicht mehr, und das ging so über 3 1/2 Jahre. Sie hat sich aber therapeutische Hilfe gesucht und wollte das in den Griff bekommen. So richtig hat es nicht geklappt. Ich habe aus Rücksicht auf sie, anfangs alles akzeptiert. Später wurde ich aber bei Annäherung harsch abgewiesen mit den Worten: es ist zu warm, ich will schlafen, usw.
Umarmungen waren schon immer Mangelware. Sie konnte auch kein Mitleid empfinden. Kranke Männer, ihr wisst ja wie wir sind. Ihre Worte waren meist kalt und sie sagte, sie könne damit nicht umgehen.
Ich dachte mir, OK, sie hat viel durch, ihre Eltern waren zu ihr auch nie liebevoll, auch hier gab es selten Umarmungen und Herzlichkeit, woher soll sie es auch haben?
Ich habe dann auch meine Versuche nach Intimität eingestellt, wusste aber, dass sie heimlich diverses Spielzeug nutzt. Unser Umgang wurde dann immer weniger liebevoll. Es ging von ihr aus. Wenn man aber in einer Beziehung keine Herzenswärme empfängt, kann man schon ruppig und zickig werden. Sie wollte aber keine Nähe. Kuscheln war nicht drin.
Aber wir waren nach wie vor sehr glücklich mit unseren häufigen gemeinsamen Unternehmungen und erlebten weiterhin viel. Gemeinsame Freunde gab es kaum. Wir hatten nur uns.
Dann kam wieder ein Knick. Ende letzten Jahres begann meine Seuchenzeit. Ich verbrachte krankheitsbedingt Weihnachten und Silvester im Bett.
In dieser Zeit hat sie beim Gassi gehen mit dem neuen Hund eine neue Freundin kennengelernt.
Ich kannte nur wenig über sie, sie sagte nur, sie ist genauso seltsam wie ich. Dann beschloss sie, vermutlich mit Hilfe ihrer Freundin ihren Job zu wechseln.
Das war mit finanziellen Verlusten verbunden, aber ab Mai hatte sie einen entspannteren Job , wo sie nicht mehr untergebuttert wurde und weniger Arbeitspensum zu bewältigen hatte.
Ich war leider auch zu Ostern krank und, das Schlimmste, in unserem Urlaub im April. Da versuchte sie krampfhaft, mit mir intim zu werden, aber ich konnte es nicht erwidern weil es mir recht schlecht ging. Das habe ich offen kommuniziert aber sie hat es scheinbar nicht akzeptiert. Sie warf mir vor dass ich sie nicht begehre. Ich hatte ja meine Versuche, mit ihr intim zu werden, lange eingestellt, durch die lange Abweisung ihrerseits. S. stand bei uns beiden damals nicht unbedingt an erster Stelle. Aber mir fehlte das Kuscheln und Streicheln, Herzenswärme schon sehr.
Nach dem Urlaub nahm ich meine Versuche wieder auf, scheiterte aber wieder.
Sie schwärmte vom neuen Job. Endlich Anerkennung, sie würde, besonders vom Chef spüren, dass sie etwas wert ist. Dann ging mein Auto kaputt, ich brauchte Neues. In dieser fünfwöchigen Phase hat sie mich täglich zur Arbeit gefahren und abgeholt und ist selbst zu ihrer Arbeit gefahren...gut und gern gesamt ca. 130 km am Tag. Ich habe ihr zwar den kompletten Sprit bezahlt, aber sie hielt es mir trotzdem täglich vor. Sie wollte lieber einen Blumenstrauß.
Sie sagte in dieser Zeit Sätze wie: Du bist die einzige Konstante in meinem Leben...und aber auch Dinge wie: so verrückt wie du drauf bist, würde dich eh keine andere Frau nehmen....und: du ziehst ja nicht zu mir, heiraten willst du mich nicht. Ich habe betont, schon beim ersten Date, dass mir am Heiraten nichts liegt, und zum zusammenziehen das Vertrauen fehlt, da ich keine, oder nur spärlich, Zärtlichkeit bekommen habe.
Ihr Selbstwertgefühl stieg merklich. Ich war leider dann wieder krank. Aber wir haben nach wie vor fast alle freie Zeit miteinander verbracht und auch genossen. Wir lebten auch gemeinsame Werte wie kein Alk., keine Zig.. Sie hatte für mich beim Kennenlernen damals mit Rauchen aufgehört. Wir fanden es immer schön, besuchten Konzerte usw.
Ihr Chef hat ihr die Probezeit erlassen, und ihr trotz Wartezeit von einem Jahr einen Firmenparkplatz besorgt und ihr nach 5 Monaten eine Beförderung in Aussicht gestellt.
Plötzlich wollte sie, trotz sicherem Job, studieren und Betriebswirt werden. Die meinte sie hätte nach dem Abi nichts aus sich gemacht. Ich war da verhalten und brachte die Kosten dafür ins Spiel.
Sie redete mit dem Chef (er scheint 4-5 Jahre jünger als sie zu sein) und er stellte ihr die Finanzierung des kompletten Studiums zum neuen Jahr in Aussicht. Ich dachte mir erstmals meinen Teil.
Ihre neue Freundin hat zufällig auch gerade eine Weiterbildung angefangen.
Dann folgte ein ganz toller gemeinsamer Urlaub in Schottland. Danach noch eine Woche Wanderurlaub. Dabei habe ich dann gemerkt dass etwas nicht stimmte. Sie hat sich nicht helfen lassen, plante nichts mehr gemeinsam und grübelte viel.
Wir waren danach zu einer Hochzeit eingeladen von Freunden ihrerseits und gingen vorher schicke Klamotten für uns kaufen. Und anderthalb Wochen, kurz vor dieser Hochzeit, habe ich sie angesprochen und gesagt sie soll jetzt ehrlich Tacheles reden.
Sie wollte nicht. Da hab ich gesagt los jetzt! Sie sagte sie sei nicht mehr glücklich und wir müssen das bereden und klären.
Aber nicht mehr an diesem Tag, da es ja schon spät wäre. Sie hat dieses Argument immer gebracht. Ich war sehr traurig und als sie am nächsten Tag kam, und nicht weiter rausrückte, bin ich zu mir um nichts unüberlegtes zu tun.
Ich habe auch ein paar Sachen mitgenommen.
Am nächsten Tag wollte ich ein konstruktives, klärendes Gespräch. Die meinte, sie glaubte weil ich weg bin, das Schluss wäre, obwohl ihr bekannt war, dass ich zum Runterkommen immer erstmal weg musste.
Ich sagte dass ich sie nie verlassen würde. Sie aber warf mir plötzlich Dinge vor, die z. T. 5 -11 Jahre alt waren. Hauptgründe waren dann noch: Ich will nicht heiraten, nicht mit ihr zusammen ziehen, und ich würde sie oft klein machen und unterbuttern.
Ich war geschockt über den letzten Punkt. Sie wollte nie Entscheidungen treffen und hat es immer mir überlassen und warf es mir vor.
Sie wollte nun Bedenkzeit.
Zum Abschied umarmte sie mich total liebevoll, streichelte mich kurz und ich ging. Den ersten Tag kamen noch kleine Liebesbildchen, dann nichts mehr. Zur oben erwähnten Hochzeit wurde ich ausgeladen.
Als ich dann vorbei kommen sollte erlebte ich einen komplett anderen Menschen.
Sie war bösartig, gemein, beleidigend, so wie ich sie noch nie erlebt habe, und sagte mir, dass sie ihren Wert kenne, auch für andere attraktiv ist, ein kleiner Flirt mit dem Chef wunder bewirkt und sie sich das mit mir nicht mehr bieten lassen muss.
Sie könnte mich nicht mehr ersehen und ich soll mein Zeug holen und weg.
Ich blieb relativ ruhig und fragte, wie lange sie das noch für sich ich behalten wollte , wenn ich sie nicht angesprochen hätte?
Die sagte, dass sie sich eigentlich die Worte und Argumente noch besser zurecht legen wollte.
Sie sagte sie könnte an nichts schönes in unserer gemeinsamen Zeit denken und es kotzt sie an, dass ich Recht hatte, meine eigene Wohnung zu behalten - das würde sie total ärgern.
Ein Liebesleben hätten wir ja eh nicht und sie will Dinge tun die nur noch ihr gut tun.
Ich fragte ob es nur diese Gründe sind, und warum sie nie in den Jahren mal darüber geredet hat, dass ich die Chance hätte, ein besserer Partner zu sein.
Sie sagte, sie spielt schon seit einem halben Jahr mit dem Gedanken. (Als sie die neue Freundin kennenlernte), und sie war einfach nicht selbstbewusst genug vorher, weil sie dachte, wenn sie Probleme anspricht, mach ich Schluss, aber jetzt wäre sie selbstbewusst genug!
Sie sagte: Ja, es ist fies und niederträchtig dass sie das mit sich selbst ausmachte und damit hätte sie zu kämpfen, aber sie wäre glücklich mit der Entscheidung.
Ein Zurück würde es nicht geben und auch Freundschaft würde ich eh nicht wollen weil ich mit ihrem neuen Leben nicht klar käme.
Ich fragte mehrfach ob ein Anderer im Spiel ist, sie vereinte mit den Worten dass sie durch mich erstmal die Nase voll von Männern hätte und sich auf Dinge konzentrieren will die ihr gut tun.
Ich fühlte mich wie, wenn eine große Hand mich hoch hebt und auf einem fremden Planeten absetzt.
Freunde habe ich keine, stehe nun allein da. Wir schrieben noch paar mal, bis sie mich blockiert hat.
Und mittlerweile hat sie auch ihr Profilbild nur noch für eigene Kontakte sichtbar. Ich bin fix und fertig. Für mich wären die Probleme alle lösbar gewesen, aber nur mit Kommunikation.
Aber scheinbar waren sie nur vorwand.
Nach 17 Jahren hätte ich mir von einer Person die Abi und weiterführende Schule gemacht hat, mehr Stil erwartet.
Ich bin total fertig und sie fehlt mir trotzdem sooo sehr.
01.11.2024 16:01 •
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