Trennung nach 15 Jahren Ehe mit Kind

@northsea48 Mal fern ab vom Thema Betrug ja oder nein. Was sind denn für dich die Gründe, warum die Beziehung und die Gefühle deiner Frau an diesen Punkt gekommen sind? Fehlende Aufmerksamkeit deinerseits, eingefahrene Beziehung, Überforderung, ...?

Unter all dem, was sie dir jetzt ggf. an den Kopf wirft, wirst du irgendwo den Grund finden. Ich denke, wenn du den Grund erkennst/ reflektierst, bist du handlungsfähig egal in welche Richtung.

Ich z.B. hab bei meinem Ex den Grund erkannt und festgestellt, dass ich daran zum jetzigen Zeitpunkt nichts ändern kann. Diese Erkenntnis hat mich handlungsfähig gemacht und aus der Opferrolle geholt. Ich habe meinen Anteil gesehen und mich auch dafür entschuldigt, ihm symbolisch die Hand gereicht und die Tür zur Rückkehr offen gehalten. Was ich aber nicht mehr mache, ist seine Meinung ändern zu wollen. Die Kraft spare ich mir. Ich konzentriere mich jetzt auch die Aufstellung meines neuen Lebens unabhängig von der Beziehung.

Ich empfehle dir trotzdem dich auf alles vorzubereiten und dir jegliche Hilfe zu holen, die du kriegen kannst.

Zitat von DieSeherin:

was denn verlieren? seine männlichkeit? seine frau? seine gefühl für fairness und selbstachtung? die liebe und sicherheit seiner kinder?

Zitat von BernhardQXY:

Kein einziger hat geschrieben, warum es wichtig ist.

- Stolz
- Ego
- Männlichkeit
- Selbstachtung
- Selbstvertrauen
....

Auch wenn @Martin123 es hier hart formuliert, aber als jemand der den verständnisvollen Weg bei der Trennung gewählt und z.B. ihre gefakte Entschuldigung angenommen hat, unterstütze ich seine Aussagen.

Fair sollte man sich seinem Ex-Partner gegenüber verhalten (keinen Rosenkrieg, nicht schlecht vor dem Kind sprechen, keine Lügen verbreiten), aber alles an Gemeinheiten einstecken hat bei mir zu Frust, Stress und einer verzögerten Heilung geführt.

Mein Rat an den TE: Verhalte dich fair (hast du ja bereits geschrieben, dass du das tun willst), lass dich aber ansonsten nicht vor den Karren spannen.

Sonst kommt z.B. ein gemeinsamer Freund von euch zu dir, klopft dir verständnisvoll auf die Schulter und sagt, dass du ja noch Glück gehabt hast, weil deine Ex sich zumindest fair und ohne Betrug getrennt hat.

Ich fühlte mich dabei einfach nur gedemütigt.....

@alleswirdbesser
Da gleichen unsere Geschichten ja.
Ich kann halt nicht wirklich sagen, ob da jemand ist. Im Augenblick ist das für mich garnicht so wichtig, weil ich mich nicht mit Thema Rückkehr beschäftigen möchte.
Wenn man damit anfängt und die Gedanken zulässt, dann schwingt immer ein Hoffnungsschimmer mit.
Das ist aber nicht gut um sich selbst wieder grade aufzustellen.
Ist halt eben auch das Problem, das man ja nichts machen kann und dem Partner im Grunde erstmal ausgeliefert ist. Vor allen Dingen, wenn es noch nicht endgültig ausgesprochen ist und in der Schwebe.
Dann versucht man noch alles Mögliche und denkt, das wird schon irgendwie wieder, auch wenn das nicht stimmt.
Nach dem endgültigen Gespräch, hatte ich mich erstmal in so ner Art Traumwelt bewegt, aus der ich jetzt langsam aufwache. Werde beginnen was für mich zu machen, Wellness- Tag ist schon gebucht.
Ich kenne im Freundeskreis ein Paar, die sich getrennt hatten und nach ca 1 Jahr wieder zukamen. Auch mit Kindern und Haus. Die Frau war fremdgegangen und der Mann entsprechend am Boden.
Beide haben in diesem Trennungsjahr unabhängig voneinander viel für sich getan. Neue Sportart, Yoga, Coaching usw.
Durch die Zeit konnte der Mann seine Wunde größtenteils heilen (Narbe bleibt immer zurück) und seine Frau fand bei sich eine andere entspannte Seite.
Es ist also nicht immer unbedingt entscheidend wie man sich trennt und wo die Gründe lagen.
Viel wichtiger ist was man draus macht und für sich lernt.
Danach kann alles passieren, dann muss halt eben auf sein Herz hören
Aber man sollte nie was erwarten.

@alleswirdbesser
Akzeptiert.
So weit hatte ich nicht gedacht, zumal die dazugehörigen antworten sich auf die Trennungsfolgen beschränken.
Danke, das macht es klar.

Zitat von alleswirdbesser:

Und schließlich stelle ich es mir schrecklich vor nichts ahnend in der Ehe zu bleiben, wenn dem Partner der Warmwechsel nicht gelungen ist. Er hat sagen wir mal monatelang heimlich darauf hingearbeitet und dann klappte es doch nicht. Also blieb er, nicht aus Überzeugung, sondern weil er nicht allein dastehen wollte. Und als Partner sitzt man in diesem Boot und ahnt von nichts.

Das ist wieder so eine Sache.
Letztlich ist das eine Erweiterung der Affäre und da gibt es Argumente, die für ein Schweigern sprechen, wie für eine Beichte.
Allerdings finde ich es jetzt schwierig, in einer Partnerschaft zu verbleiben, bei der ich nur erwählt bin, damit der andere nicht allein ist.
Ich glaube, heute wurde ich das merken.

Zitat von Alduin:

Stolz
- Ego
- Männlichkeit
- Selbstachtung
- Selbstvertrauen

Hmm, nunja. Weiß nicht. Verletzter Stolz ist so eine Sache; letztlich menschlich, aber zielführend?
Mein Selbstvertrauen ziehe ich aus mir, auch wenn andere mich anfeinden.

Zitat von northsea48:

Viel wichtiger ist was man draus macht und für sich lernt.
Danach kann alles passieren, dann muss halt eben auf sein Herz hören
Aber man sollte nie was erwarten.

This

Zitat von Alduin:

aber alles an Gemeinheiten einstecken hat bei mir zu Frust, Stress und einer verzögerten Heilung geführt.

Naja, und zurück zu schießen war dann der richtige Weg?

Zitat von DieSeherin:

was denn verlieren? seine männlichkeit? seine frau? seine gefühl für fairness und selbstachtung? die liebe und sicherheit seiner kinder?

Seine Frau meinte ich

Fairness ist immer subjektiv. Meistens haben Warmwechsler ein anderes Verständnis von Fairness als die Betrogenen.

Und die Kinder sollte man nie aus dem Blick verlieren, leider vergessen das immer viele, auch diejenigen, die hier immer gleich zur Trennung raten.

Zitat von SchlittenEngel:

@alleswirdbesser Volle Zustimmung. Mir wäre es ebenfalls wichtig, den tatsächlichen Grund zu kennen. Aus all den von dir genannten Gründen,+ weil es einem ersparen oder zumindest abkürzen kann, sich selbst auf der Suche nach „ was hätte ich noch anders machen können“ verrückt zu machen und schlicht, weil ...