Hallo allerseits,
ich bin seit ca. 2 Monaten Single nach einer fast 13 Jährigen (gleichgeschlechtlich) Beziehung.
Ich habe die Beziehung beendet bzw. das Ende initiiert und trotzdem habe ich Liebeskummer. Wobei ich die letzten Jahre innerhalb der Beziehung auch schon Liebeskummer hatte, wenn man es so nennen möchte. Am Ende haben wir uns quasi in gegenseitigem Einvernehmen getrennt um den Weg für einen neue, nicht gemeinsame Zukunft frei zu machen.
Wir haben uns wohl auseinander gelebt, wie man so sagt, wobei ich selbst immer für die Beziehung gekämpft hätte, aber mein Partner hat im Grunde schon vor Jahren aufgegeben und so haben wir noch etwas nebeneinander her gelebt und er ist nur aus Gewohnheit bei mit geblieben, denke ich.
Getrennte Wohnungen haben wir schon seit vielen Jahren, von daher war die Trennung relativ einfach. Kinder gibt es ja auch nicht. Und wir haben uns auch im guten getrennt.
Evt. kennt ihr ja die 4 apokalyptischen Reiter in Beziehungen (Kritik, Verachtung, Rechtfertigung und Mauern), wir hatten das alles in unserer Beziehung zum Schluss. Von daher versuche ich mich immer an die letzten Jahre zu erinnern und daran zu erinnern, warum ich die Beziehung beendet habe.
Zum Schluss ein paar Tränen, eine Umarmung und das Versprechen, dass wir Freunde bleiben wollen. Eine Sache die vielleicht noch relevant ist, wir haben zum Schluss eher in einer Beziehung gelebt in der wir sehr viel gemeinsam organisiert haben. Romantisch war es nicht mehr. Nähe im Form von Umarmungen und sich dem anderen auch mal verletzlich zeigen, Kuscheln gab es seit mehr als zwei Jahren nicht mehr.
Mein Partner hatte einen Hund, den ich zum Schluss gepflegt habe, weil er alt geworden war. Im Juni mussten wir ihn dann einschläfern und damit war dann quasi unser letzten gemeinsames Projekt zu einem Ende gekommen und zusätzlich natürlich die Trauer um den Verlust. Ein Jahr zuvor musste ich meine Katze einschläfern, die mir sehr wichtig war. Also noch mehr Trauer und Verlust.
Also quasi auch mehrere Trennungen nebeneinander. Im Grunde fühlt es sich so an, als wenn neben mit eine Bombe explodiert ist und mein ganzen Leben ist futsch und ich kann mir nur noch den Krater anschauen, mich weg drehen und einfach irgendwie weiter machen.
Seit zwei Monaten bin ich nun also Single und kenne ich mich mit dieser Rolle gar nicht aus. Ich hatte 4 große und wunderbare Beziehungen in meinem Leben, von daher denke ich manchmal, ich sollte viel Dankbarer für die viele Liebe sein die ich erfahren durfte. Ich war eigentlich immer in Beziehungen oder in jüngeren Jahren hatte ich immer auch kürzere Affären.
Jetzt bin ich 46 Jahre alt und ehrlich gesagt habe ich sehr viel Angst davor alleine zu sein und zu bleiben. Wie gewinnt man wieder Selbstvertrauen? Auch in einem Alter, in dem mir scheint, es sehr schwierig ist neue Menschen kennen zu lernen.
Ich treffe schon ab und zu Leute, aber ich hänge Gedanklich in der alten Beziehung. Ich denke immer an die ersten 6 bis 8 Jahre, die wirklich toll waren. Ich habe mich sehr zuhause und geborgen gefühlt und ich verstehe eigentlich nicht, wie es dazu kommen konnte, dass es so auseinander gelaufen ist.
Ich frage mich auch, ob es so gut ist Datingapps zu nutzen. Das ist schon teilweise sehr verletzend wenn man dann nach einem Treffen geghostet wird oder man mit jemandem schreibt und dann plötzlich doch kein Interesse mehr da ist. Am Ende will man ja auch gesehen werden und Anerkennung bekommt. Leider bin ich nun nicht mehr taufrisch in meinem Alter und entspreche nicht dem Beuteschema der meisten Menschen.
So, jetzt weiß ich eigentlich gar nicht so ganz genau warum ich das geschrieben habe. Im Grunde geht's mir einfach nicht gut und ich dachte evt. Hilft es ja sich mit Leuten zu unterhalten, die ähnliche Probleme haben.
Macht ihr bspw. viele Dates? Hilft euch das? Wie baut ihr euer Selbstvertrauen wieder auf? Und wie kann man eine bessere und zufriedenere Beziehung zu sich selber finden, ohne dass man gleich wieder in eine neue Beziehung flüchtet?
26.09.2024 09:36 •
x 1 #1