Trennung nach 13 Jahren

So, Weihnachten ist vorbei. Gott sei Dank. Aber mir geht es so schlecht wie seit Monaten nicht mehr.

Zu Weihnachten hat mein Ex Freund einen Gruß per WhatsApp geschickt und zu meinem Geburtstag gestern auch.
Es hat bei mir so viel wieder aufgerissen. Ich habe keine Szene gemacht, sondern ganz höflich Vielen Dank zurück geschrieben und das wars. Aber seit dem bin ich nur noch Verzweifelt. Ich dachte ich bin schon besser drüber hinweg aber jetzt fühle ich mich wieder wie am Anfang der Trennung.

Wir hatten damals gesagt wir wollen Freunde bleiben, aber ich befürchte das funktioniert nicht. Wie soll man so heilen können? Ich hätte nicht gedacht, dass eine Kontaktsperre so wichtig ist. Die Nummer löschen, überall blockieren. Ich bekomme das nicht hin. Ich habe heute einen Brief an ihn geschrieben und ihm erklärt, dass es mir sehr weh tut wenn wir noch Kontakt haben, sei es nur mal ein Gruß zu Weihnachten. Und jetzt überlege ich was ich machen soll. Ich will auch nicht so panisch wirken, indem ich jetzt so einen Brief an ihn schicke. Es ist doch alles echt zum verzweifeln. Ich kann wirklich nur jedem Menschen wünschen so etwas niemals empfinden zu müssen. Es ist die reinste emotionale Folter.

Zitat von DieSeherin:

zuerst mal: alles liebe und gute nachträglich ich schicke dir mal ein wenig zuversicht rüber! im grunde ist so eine trennung durchaus mit einem todesfall zu vergleichen und das dauert, bis man heilt. alleine schon, dass man alle wichtigen daten das erste mal ohne den partner erlebt... deswegen ...

Vielen Dank ... Geburtstag war am 28. Dezember, schon ein bisschen her mittlerweie, aber Zuversicht kann man ja immer gut gebrauchen
Ich wünsche dir einen (verspäteten) guten Start ins neue Jahr.

Für mich ist das in der Tat wie ein Todesfall. Ich habe ganz viel Trauer in mir und mittlerweile Weine ich sehr viel. Es ist ja nicht nur die Trennung von meinem Partner, auch unser geliebter Hund ist zwei Wochen vorher verstorben und ein Jahr vorher meine Seelenkatze. Aber das Weinen ist schon ganz gut. Die Trauer muss ja auch irgendwie raus. Die ersten zwei Monate nach der Trennung habe ich (typisch Mann) komplett versucht, das ganze zu Verdrängen und habe haufenweise neue Leute kennen gelernt, nur um mich der Situation nicht stellen zu müssen. Aber dann habe ich gemerkt, dass das zu nichts führt. Also bin ich jetzt erst seit ca. 4 Monaten in der Verarbeitung. Ich habe mir auch professionelle Hilfe gesucht und nehme Medikamente, die mir auch helfen um nicht ständig gedanklich in der Vergangenheit und eben nicht in der Gegenwart zu sein. Ich will jetzt nicht dafür Werbung machen, dass jeder Medikamente nehmen sollte, aber in meinem Fall war bzw. ist es hilfreich.

Bezüglich des Kontakts. Ich habe in der Tat einen Brief geschrieben. Ihn dann aber (Gott sei Dank) nicht abgeschickt. Mein Ex-Freund hat sich dann auch nicht mehr gemeldet. Bspw. zum neuen Jahr. Ich habe mich auch nicht gemeldet und ich habe es auch nicht vor. Der Brief fing ganz sachlich an, aber dann wurde es eher eine Auflistung all der Dinge, warum wir uns getrennt haben. Was dann auch ganz gut für mich zur Verarbeitung war. Es waren wirklich sehr merkwürdige Situationen in unserer Beziehung am Ende, die mir erst jetzt so langsam Bewusst werden und wie seltsam das eigentlich war. Bspw. wollte ich meinem Ex Freund zu seinem Geburtstag Karten für ein bestimmtes Musical schenken. Er sagte mir dann, dass er es schon gesehen hatte. Ich weiß bis heute nicht wann und mit wem. Oder auch in seiner Wohnung. Er hat nie seine Gedanken, wie er sich einrichten möchte geteilt oder ist mal mit mir zu einem Möbelhaus gefahren um nach Möbeln zu schauen. Einmal bin ich zu ihm zum essen gekommen und dann war plötzlich ein großer Schrank im Schlafzimmer aufgebaut. Er hat mich weder um Hilfe gebeten, noch irgendwas davon erzählt. Ich weiß auch nicht mit wem er den eigentlich aufgebaut hat. Solche Situationen gab es recht viele und ich fühlte bzw. fühle mich als hätte er mich schon vor langer Zeit einfach aus seinem Leben raus geschnitten. Er hat mir auch nie gesagt, was er denkt oder fühlt oder wünscht. Erst nachdem die Beziehung Zuende war, hat er mir ein paar Dinge genannt, die er nicht gut fand. Wie soll man auf sowas reagieren? Im Grunde hatte ich einfach keine Chance. Davon abgesehen dann noch 30 Monate ohne kuscheln usw. ... mein Selbstwertgefühlt ist total im Keller und ich muss das ganz langsam wieder aufbauen. Das war schon irgendwie ziemlich traumatisch. Aber gut, ich will gar nicht mehr so viel jammern und habe mir für dieses Jahr vorgenommen wieder mehr in Aktion zu kommen und nicht so passiv in die Vergangenheit zu starren. Urlaub alleine usw. sind für mich immer noch etwas, was ich mir nicht vorstellen kann, aber so langsam gewöhne ich mich an das Alleine sein, auch wenn ich öfters Einsam als Alleine bin.

Viele Grüße