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Trennung nach 13 Jahren

avalon77
@DieSeherin
Naja, wenn man so rational wäre und einfach abwarten kann bis es einem besser geht bräuchte man ja so ein Forum nicht.
Es geht mir hier darum meine Gedanken zu teilen, auch um mir Dinge von der Seele zu schreiben. Ich finde es tröstlich, wenn es Menschen gibt, die ähnlich empfinden und man damit nicht alleine dasteht.

Ich hätte allerdings schon erwartet, dass es mir nach nun fast 3 Monaten doch etwas besser geht. Aber irgendwie rutsche ich immer noch zwischen Trauer, Wut und Unverständnis hin und her und fühle mich innerlich kaputt, obwohl ich relativ viel mache. Sport, Theater, Kino, Urlaube, Freunde, neue Kontakte. Tatsächlich ging es mir am Anfang sogar besser, weil ich gedacht habe, endlich mal eine Perspektive für eine neue und bessere Zukunft.
Aber momentan geht's irgendwie eher Bergab. Weil ich auch nicht mehr so jung bin und grade dadurch, dass ich so viele Leute neu kennen lerne merke wie schwer es wird einen neuen Partner zu finden. Das ist schon etwas einschüchternd finde ich.

14.10.2024 13:47 • x 1 #16


DieSeherin
Zitat von avalon77:
Naja, wenn man so rational wäre und einfach abwarten kann bis es einem besser geht bräuchte man ja so ein Forum nicht.
Es geht mir hier darum meine Gedanken zu teilen, auch um mir Dinge von der Seele zu schreiben.


ich wollte damit auch nicht sagen, dass du dich hinsetzen sollst, mit den fingern auf der tischplatte trommeln und warten musst - und nicht weiterhin dein leiden klagen darfst
Zitat von avalon77:
Aber momentan geht's irgendwie eher Bergab.


und es wird herbst und früher dunkel und insgesamt eher düster... kein wunder!
Zitat von avalon77:
merke wie schwer es wird einen neuen Partner zu finden


ja, das ist mit mitte 40 nicht mehr so locker flockig, wie das in jungen jahren ging. wärest du denn wirklich schon bereit, nach einem neuen partner ausschau zu halten?

14.10.2024 15:02 • #17


A


Trennung nach 13 Jahren

x 3


avalon77
@DieSeherin
Also einen neuen Partner kann ich mir momentan nicht vorstellen.
Ich glaube das wäre ungeschickt sich direkt in die nächste Beziehung zu stürzen, nur damit ich nicht alleine bin. Das gute am älter werden ist ja dann doch, dass man langsam weiß was man will und auch braucht. Und ich brauche keinen Menschen der jetzt irgendeine Erwartungshaltung an mich hat.

Aber grunds. hoffe ich natürlich schon, dass ich zumindest langfristig jemanden kennen lerne mit dem ich gut Zeit verbringen kann und mit dem ich mich verstehe. Und dann ggf. auch mal etwas ernsthafteres daraus werden kann. Aber welcher Single wünscht sich das nicht

14.10.2024 15:26 • #18


avalon77
Jetzt muss ich doch einmal wieder etwas schreiben.

Momentan geht's mir irgendwie sehr schlecht. Ich denke die ganze Zeit an Situationen der letzten 13 Jahre und hadere mit der Trennung. Ich fühle mich total entwurzelt. Ich muss mir dann immer die Situation zum Schluss in der Beziehung wieder ins Gedächtnis rufen und mich bewusst daran erinnern, warum wir uns getrennt haben. Mein Ex-Partner wollte ja auch die Beziehung nicht mehr. Ich würde sagen schon länger als ich und es gab in den letzten Jahren kaum noch positive Momente und ich war in der Beziehung auch sehr einsam. Trotzdem kreisen meine Gedanken immer wieder zurück und es fällt mir sehr schwer zu verstehen, warum wir es nicht geschafft haben unsere Kommunikation zu verbessern. Wir haben beide zum Schluss wie hinter Mauern gelebt, aus Angst der andere könnte etwas verletzendes sagen und dann haben wir Leider sind wir nicht über den Punkt gekommen offen darüber zu sprechen. Obwohl ich so oft das Gespräch gesucht habe. Er ist vom Konflikttyp ein absoluter Vermeider und ich eher jemand der Dinge klären möchte. Zusätzlich kommt dann ja noch der Tod von unserem Hund, die Trauer müssen wir beide ja auch noch bewältigen.

Vor ein paar Tagen habe ich dann meinen Ex auf der Straße getroffen und wir haben uns kurz unterhalten. Das war wirklich ein Paradebeispiel für schlechte Kommunikation. Er fragt mich wie es mir geht und ich sagte, es geht so und das ich es nicht so toll finde alleine spazieren zu gehen, und er hat sich dann in die defensive gedrängt gefühlt und hat zurück geblufft, dass er ja auch alleine joggen geht. Und so ging es dann ein paar Sätze hin und her. Ich hatte den Eindruck wir geben jeweils dem anderen die Schuld an der Trennung. Ich hatte noch gefragt ob ich mal unsere Katze, die ja bei mir gelebt hat die ganzen Jahre mal besuchen könnte, aber das wollte er dann nicht, aber da hab ich dann auch nur noch ok zu gesagt. Es war nicht schön und macht mich traurig. Es reißt schon viele Gefühle wieder auf. Wir haben sonst gar keinen Kontakt, was ganz gut funktioniert. Die Trennung ist ja nun gut drei Monate her und in der Zeit gab es lediglich ein paar organisatorische Dinge zu erledigen.

Naja, irgendwie sehr schwer momentan. Vielleicht komme ich auch nur langsam in die Phase in der ich um die Beziehung kämpfen will. Das ist ganz unschön und gar nicht mein Ziel, aber mein Gehirn will irgendwie wieder zurück zur vermeidlichen Sicherheit.

05.11.2024 18:52 • #19


DieSeherin
Zitat von avalon77:
Das ist ganz unschön und gar nicht mein Ziel, aber mein Gehirn will irgendwie wieder zurück zur vermeidlichen Sicherheit.


vielleicht solltest du mal eine liste machen, auf der all das steht, warum eure beziehung vorbei war! in einsamen momenten neigt man ja meist dazu, nur das schöne zu sehen und zu vergessen, was einen genervt hat, warum man selber ja auch nicht mehr wollte.

06.11.2024 09:27 • x 1 #20


avalon77
@DieSeherin

Das habe ich grade gemacht. Hilft auch etwas. Trotzdem rutsche ich immer in den Gedanken, dass es mit etwas besserem Willen doch hätte klappten können. Wobei ich ja wirklich eine lange Zeit hin und her überlegt habe ob die Beziehung noch Sinn macht. 2,5 Jahre gab es kaum Nähe oder mal eine Umarmung. Kaum nette Worte.

Es fällt mir so schwer die Vergangenheit Ruhen zu lassen, weil so vieles unausgesprochen geblieben ist. Und zusätzlich gab es zwischen uns ja keinen direkten Vorfall. Es sagt damals, wie haben uns auseinander gelebt. Aber es ist keiner Fremd -gegangen oder so etwas. Es gab keine Affäre, keinen konkreten Streit.
Wir hatten aber eine unschöne Zeit. Unsere Katze ist gestorben, dann wurde der Hund immer kränker, ich musste ihn dann pflegen, dann ist auch er gestorben und dann ist unsere kleine Familie quasi auseinander gebrochen.
Aber wir waren schon beide in so einer Situation, dass wir nur noch Mauern um uns herum aufgebaut haben, weil wir Angst hatten der andere könnte uns verletzen. Und das ist auch passiert. Wir waren wie in Schützengräben und haben uns teilweise mit Verachtung beschossen.

06.11.2024 10:51 • #21


DieSeherin
Zitat von avalon77:
Trotzdem rutsche ich immer in den Gedanken, dass es mit etwas besserem Willen doch hätte klappten können.


ich kann mir gut vorstellen, dass das viele unausgesprochene es dir echt schwer macht mit loslassen - nur horch mal tief in dich hinein, ob es nicht besser ist alleine zu sein, als in einer beziehung einsam! sich innerhalb einer beziehung einsam zu fühlen, ist für mich eines der grässlichsten gefühle!

06.11.2024 11:08 • #22


avalon77
@DieSeherin

Ja, das war wirklich ganz schlimm. Und ist auch der Grund warum ich mich nicht mehr bei meinem Ex melde. Ich wüsste gar nicht wo ich anknüpfen sollte. Ich weiß auch gar nicht was ich von meinem Ex will. Ich kann mir eine neue Beziehung mit meinem Ex auch nicht so recht vorstellen. Ich will nur wieder das Gefühl von Sicherheit und einem Zuhause.
Aber es tut mir so leid alles. Ich neige aber auch sehr dazu Schuld bei mir zu suchen. Das ist wirklich ein Thema bei mir und ungesund. Ich habe bestimmt ganz viel dumme Dinge gesagt und getan in der Beziehung ... aber mein Ex Partner auch. Ich muss mir das immer wieder sagen. Was es besonders schwer für mich macht ist, dass ich halt so viel alleine zuhause sitze. Ich grübel die ganze Zeit.
Ich frage mich wirklich wie andere Menschen so etwas überstehen. Das ist ja einfach nur schrecklich.

06.11.2024 11:22 • #23


HeikoA13
Zitat von avalon77:
Jetzt muss ich doch einmal wieder etwas schreiben. Momentan geht's mir irgendwie sehr schlecht. Ich denke die ganze Zeit an Situationen der letzten 13 Jahre und hadere mit der Trennung. Ich fühle mich total entwurzelt. Ich muss mir dann immer die Situation zum Schluss in der Beziehung wieder ins Gedächtnis rufen und ...

Ich hab Monate nach meiner Trennung lange gelitten und gerungen

Allerdings habe ich festgestellt, dass ich nicht unbedingt meine Frau wieder zurück haben wollte,
sondern die Sicherheit und das Gewohnte

Da bin ich aufgewacht
Seitdem gehts mir Stück für Stück besser

06.11.2024 11:27 • x 1 #24


DieSeherin
Zitat von avalon77:
Was es besonders schwer für mich macht ist, dass ich halt so viel alleine zuhause sitze. Ich grübel die ganze Zeit.


also, da kannst du aber selber was dagegen tun! (es gibt keinen oaschtritt-emoji)

06.11.2024 11:38 • #25


avalon77
@DieSeherin
das stimmt. Gestern war ich bspw. schwimmen Abends. Und ich gehe viel zum Sport. Ich war nur krank die letzten Tage. Da falle ich dann immer in so ein Loch. Die Wochenenden sind auch etwas schwer. Wobei es wirklich etwas quatschig ist, ich gebe das gerne zu. Mein Ex hat ja gar nicht bei mit gewohnt und viel gemacht haben wir auch nicht zusammen zum Schluss.
Alles so eine Kopfsache

06.11.2024 11:55 • x 1 #26


avalon77
@HeikoA13

Guter Gedanke. Ich glaube bei mir ist das ähnlich. Ich habe mich so oft geärgert und nicht gut gefühlt in der Beziehung. Trotzdem hatte ich ein Gefühl von Sicherheit.
The devil you know, ... aber im Grunde muss ich versuchen das jetzt als Chance zu sehen und evt. kann ich mir ja selber ein Gefühl von Sicherheit aufbauen.

06.11.2024 11:57 • #27


A


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