Hallo Strange,
ich lese immer mal wieder Deinen Leidensweg mit und melde mich jetzt auch einmal zu Wort.
Was ich nie begreifen werde, warum sich ein Mensch mit seinem ganzen Dasein von einem anderen so abhängig macht. Das ist keine gesunde Liebe zu einem anderen und schon gar keine zu sich selbst.
Ich, und das ist wirklich meine ganz persönliche Einstellung, habe so viel Stolz und Selbstachtung das mich das Ende einer Beziehung in all den Jahren noch nie wirklich richtig fertig gemacht hat.
Wenn der andere mich nicht mehr liebt und sein Leben nicht mehr mit mir teilen will, dann muss ich ihn in Gottes Namen gehen lassen. Ich kann ihn nicht zwingen, und vor allem bin ich es wert das mich jemand wirklich liebt. Kein Mitleid und vor allem kein Lug, Betrug und kein Schmerz. Ich habe schon vor diesem einen Menschen ein Leben gehabt, ich bin bis zu dem Zeitpunkt als ich ihn kennen lernte ein selbständig denkender und handelnder Mensch gewesen und kann es auch jetzt und in Zukunft sein.
Er hat mir nicht die Luft zum atmen gegeben, er hat mir nichts gegeben (und auch nicht genommen) was ich nicht schon vorher hatte und konnte. Ich bin in Ordnung wie ich bin und das hat nichts mit dem Dasein eines anderen zu tun.
Und gleiches gilt auch für den Verlasser. Wenn es nicht mehr geht für ihn, dann soll er gehen. Er hat auch nur das eine Leben und wenn er den bisherigen Partner nicht mehr bei sich haben möchte, dann ist das sein Recht. Man ist ein gutes Stück miteinander gegangen, und nun ist wieder jeder für sich allein.
Man irrt sich im Leben so oft. In seinen Wünschen und Zielen ist man in dem einen Jahr so fixiert und im nächsten anders.
Besinne Dich auf Dich. Du bist doch nicht einsam und ausgegrenzt nur weil Dich diese Frau verlassen hat. Dein Wert und Deine Existenz ist doch nicht weniger wert nur weil sich nicht mehr an Deiner Seite ist.
Manchmal habe ich den Eindruck, dass die Menschen die so extrem leiden sich auf eine gewisse Art und Weise selbst bestrafen und herabsetzen. Warum denn?
Natürlich ist es traurig wenn die eigenen Lebenspläne in denen der andere eine Rolle spielt zerplatzen. Aber der andere hatte nicht die Hauptrolle, denn die hast nur Du selbst in Deinem Leben. Und Du bist der Regisseur in Deinem Lebensstück. Du bestimmst ob es Dir gut oder schlecht geht - gehen soll.
Und was meinst Du? Möchtest Du das es Dir gut geht oder möchtest Du das es Dir schlecht geht? Hat sie so viel Macht über Dich das sie Dir jeglichen Lebensmut, Humor und Freude, Deine Schaffenskraft weg nehmen kann? Und warum gibst Du ihr diese Macht? Warum hast Du Deine Macht über Dich selbst abgegeben und in ihre Hände gelegt? Du hast Dein Drehbuch jemanden anderes gegeben und so wie der Film jetzt läuft ist er hundsmiserabel. Also, übernimm das Ruder wieder selbst und mach eine Blockbuster daraus.
Es ist natürlich dumm das ihr euch noch den Wohnraum teilen müsst. Aber wäre es denn nicht machbar, dass jeder mal in Urlaub geht, und dann noch zu Freunden oder in ein Hotel? Für eine Ferienwohnung ist es jetzt wahrscheinlich kurz vor den Sommerferien zu spät, aber kucken würde ich trotzdem mal.
Die Konzentration auf sich selbst kann erst beginnen wenn der andere aus den Augen UND aus dem Sinn ist. Dann erst wirst Du Dich selbst wieder sehen und erkennen, was sie aus Dir gemacht hat und das Du das keinesfalls sein willst und schon gar nicht bleiben willst.