Hallo strange
Habe mir deine Geschichte durchgelesen, mir ist es wie dir und NoOne sehr ähnlich ergangen. Anhand deiner Zeilen vermute ich, dass der Schock noch ziemlich tief sitzt. Endtäuschung, Ohnmacht und Aussichtslosigkeit gehörten auch bei mir in dieser Phase zur Tagesordnung. Gute Ratschläge zu geben ist schwierig, jeder Mensch tickt anderes. Bitte glaub mir es kommen andere Zeiten! Wie und wann entscheidest aber du. Habe mir mal erlaubt mein Erlebtes festzuhalten, eventuell kannst du für dich etwas positives heraus nehmen.
Techniken welche mir weitergeholfen haben
- Tagebuch schreiben und bewusst die erfreulichen Dingen des Tages festhalten. Die Trennung nimmt einem die Lebensfreude und verhindert so, die schönen Dinge des seins zu realisieren. Ich war jeweils erstaunt wieviel positives es an einem Schei...tag zu finden war
- Sport führt zur Ermüdung von Körper Geist
- Briefe schreiben und nicht absenden so wie die Geschichte mit der Familie Freunden gefühlte 1000* wälzen. Half mir die Situation zu realisieren.
- Besonders wichtig, Wut auf den Expartner entwickeln um emotionale Distanz zu gewinnen! ExPartner mit einem solchen Verhalten liefern genügend Argumente.
- Forumsbeiträge Trennungsbücher lesen um ein Verständnis zu kriegen über die Trennungsphasen und deren Nebenwirkungen.
- Begegnungen mit dem anderen Geschlecht auf rein freundschaftlicher Basis. So merkte ich ziemlich bald, dass es da doch ganz viele vernünftige und liebenswerte weibliche Lebewesen gibt. Möglicherweise hatte ich mich auch selber geblendet und sie war doch nicht so Perfekt
- Altag verändern und neue Rituale einführen. Neue kleine Ziele setzen. Verinnerlicht, dass ein neuer Lebensabschnitt beginnt und hilft sich vom alten zu lösen.
Ganz schlecht für mich war
- Kontakt mit dem ExPartner, holte mich ständig zurück. Wir hatten es doch so gut, es gibt doch noch sie viele Dinge... Deine aktuelle Wohnsituation stelle ich mir als die absolute Hölle vor. Gibt es wirklich keine Alternative Freunde, Pension, Hotel?
- Glorifizieren, als Verlassener neigt man dazu den Expartner auf einen Thron zu setzen. Dort gehört sie nicht hin, sonst hätte sie analog zu deiner Geschichte die Beziehung nicht verraten und mit Füssen getreten! Die negativen Seiten des Expartners zu notieren und daran zu erinnern, kann in solchen Momenten helfen.
- Den Fehler bei sich suchen, zerstört das Selbstbild. Klar ist es gut die Beziehung und das eigene Verhalten mit etwas Distanz zu reflektieren. Dies hilft zu identifizieren was einem gut tut und was man beim nächsten Partner Partnerschaft sucht oder vermeiden möchte. In den ersten Phase der Verarbeitung ist es jedoch Gift, macht klein und hilflos. Mir ist bewusst, dies ist einfacher gesagt als getan.
- Opferrolle, wie ich den folgenden Satz lange hasste Jeder ist der Schafer seines Lebens. Ist aber so! In dieser Geschicht wurde ich und du dazu verdammt das Schicksal anzunehmen. Obwohl ich mir etwas ganz anderes für mein Leben vorgestellt habe. Jetzt stehen wir an einem anderen Punkt. Wie das Leben weiter verläuft, haben wir zu einem guten Stück selber in den Händen. Solange man in der Opferrolle verharrt, geht es nicht vorwärts. Der Balast des vergangenen zieht ständig nach unten. Loslassen ist das Zauberwort.
Die Verarbeitung einer solchen Geschichte geschieht nicht von heute auf morgen, braucht Kraft, Geduld und Zuversicht. Auch ich bin nicht durch damit, Rückschläge gehören leider auch dazu. Ich wünsche dir, dass du den Glauben an dich und deine Fähigkeiten nicht verlierst!
Goldmund
12.07.2014 14:36 •
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