Hallo an alle und ein gesundes neues Jahr.
Ich bin Diplom- Pädagogin, arbeite beim Jugendamt, bin 39 Jahre alt, habe Kollagenosen (Weichteilrheuma), bin psychisch krank: bipolar und habe am 09.09.2023 von meinem Partner (41, trockener Alk.) erfahren, dass er sich neu verliebt habe (in eine Arbeitskollegin, er ist ungelernt und arbeitet als Küchenhilfe). Das sagte er mir aber nur, weil ich mehrfach nachfragte, was denn los sei. Ich muss dazu sagen, dass wir uns arbeitsbedingt nur am Wochenende sehen.
Ich war aufgrund einer Überbelastung auf Arbeit bereits mehrfach krankgeschrieben und es war mein letztes Urlaubswochenende. Zuvor hatten wir immer wieder Streit wegen dem Rauchen. Er hatte E- Zig. geraucht und als ich im März von einer 5wöchigen Reha zurück kam, rauchte er wieder normal. Er hatte damals keine Arbeit und meinte der Stress war zu groß, weil er nicht wusste ob er ALG 1 oder Bürgergeld bekommt. In der Vergangenheit hatte er immer mal wieder Jobwechsel- ist nie lange wo geblieben. Es war immer schwierig und unsicher, auch ob die Wohnung gehalten werden kann. Ich habe immer unterstützt.
Ich habe vor 10 Jahren aufgehört zu rauchen und finde es eklig, habe es aber akzeptiert. Problem: es war dafür kein Geld da. Er hatte zwar hin und wieder Vereinbarungen eingehalten und den Einkauf bezahlt, aber meistens musste ich ran. Ebenso war es bei Anschaffungen für die Wohnung. Obwohl ich mich nur am Wochenende dort aufhielt, habe ich die Wohnung beschafft, habe ich die Nebenkosten getragen, alles organisiert (Umzug, Urlaub, Deko, Möbel) und mich am Ende (Ende 2022) auf eine Bürgschaft für ihn eingelassen, weil er sonst die Wohnung hätte verlieren können. Er ist nicht mobil, was ebenfalls zum Ende hin ein großes Streitthema war (ich wollte gerne von ihm entlastet werden, weil ich immer gependelt bin, trotz Schmerzen durch die Kollagenosen und psychischer Belastung durch die Arbeit, der Sommer war auch schwierig wegen dem Lithium das ich einnehme). Ich habe auch angesprochen, dass wir uns einigen müssen, wo wir mal leben wollen, weil ich es nicht mehr schaffe mit der ewigen Pendelei. Er hätte aber nicht mit zu mir gekonnt, weil er nicht von dort weggekommen wäre (ländlich). Er hätte aber mit dem Zug in den Nachbarort gekonnt und ich hätte ihn dort abgeholt oder er hätte angeboten den Einkauf nach der Arbeit mit Rucksack zu machen. Aber das scheiterte meist am Geld. Ich habe dann in der Wut mal gesagt, dass für mich Ende des Jahres Schluss ist, bis dahin möchte ich sehen, ob er bereit ist sich zu ändern. Mein Wunsch war es, dass er das Rauchen einschränkt und das so gesparte Geld in einen Führerschein investiert oder mir meine bis dahin bereits aufgelaufenen Schulden in Höhe von 3000Euro zu bezahlen. Ich muss dazu sagen, dass er schwer lernt und bereits in der Vergangenheit zweimal einen Fehlversuch hatte mit dem Erwerb des Führerscheins. Ich musste auch immer wieder auf Ordnung achten (musste am Wochenende oft selbst putzen). Die Wohnungsvermieter waren Leute, die einige Meiner Vorgesetzten kannten (ich wollte mich nicht schämen). Er fühlte sich von mir eingeengt, abgeschnürt, und ich war anstrengend. Ich muss dazu sagen, dass mein Partner die Krankheiten von mir kannte. Er sagte auch zu mir, ich sei nur so, wegen der Arbeit und weil ich Schmerzen habe und ich muss wieder die starke Frau werden, die ich mal war. Bereit mich dabei zu unterstützen, war er aber nicht. Am 26.08. (einen Tag vor seinem Geburtstag, den ich noch schön gestaltete für ihn) waren wir das letzte Mal intim- das waren wir regelmäßig am Wochenende. Als er mir also am 09.09. mitteilte, dass er sich verliebt habe und sie bereits geküsst habe, das es bereits 14 Tage gehe und er nicht weiß, ob er noch Gefühle für mich habe, ist eine Welt zusammen gebrochen. (er fragte mich auch, ob ich ihn noch liebe, denn er hatte das Gefühl, dass ich mich zurückgezogen habe und nur noch genommen habe- hatte er nicht verstanden wie schlecht es mir ging?, Ich antwortete mit ich weiß nicht- weil ich überfordert war) Ich habe so geweint, geschrien, gesagt er habe mich nur benutzt. Am nächsten Tag (Sonntag) habe ich auf ihn gewartet, er kam von Arbeit und wir haben gesprochen: er meinte, er habe mit ihr mehr Gemeinsamkeiten (Filme, Musik, Tiktok), er würde sie ansehen und sei sofort sicher, da passt alles. Ich habe geweint, ich war fertig und bin, halb im Nervenzusammenbruch gefahren. Ich habe gesagt, das sei der Alltag, wir müssen nur wieder mehr zusammen unternehmen. (Das scheiterte ja meist am fehlenden Geld und weil ich mich in der letzten Zeit so schwach fühlte). Er blieb still. An der Treppe meinte er, wie er sichergehen kann, dass ich zuhause gut angekommen bin. Ich sagte, ruf mich an oder schick eine Nachricht. Es ist nicht meine Aufgabe dir das von mir aus mitzuteilen. Ich sagte noch und das waren jetzt 12 Jahre, einfach alles weg. Er blieb still. Tür zu, kein Umdrehen, nichts.
Er hat sich nicht gemeldet. Am Dienstag (12.09.) kam er zu mir auf Arbeit, mit roten Rosen und das nur ich ihm wichtig sei und es ihm leid tue. Wir haben uns für abends zum vertieften Reden verabredet (am Wochenende hatte ich vorgeschlagen, könnten wir dann was unternehmen und schauen, was wir anders machen wollen in der Beziehung). Abends war er nicht erreichbar. Am nächsten Morgen (13.09.) kommt die Nachricht: er wolle erstmal alleine leben und alles sortieren an Gefühlen. Er wäre am Abend zuvor mit einem Arbeitskollegen unterwegs gewesen. Ich habe ihn dann abends erreicht. Er meinte, eine Auszeit sei wie eine Trennung. Ich wollte dann erst die Sachen dort lassen, habe gesagt, dass er mir bitte Bescheid gibt, bevor sie einzieht. Er meinte dann am Folgetag, ich kann ruhig meine Sachen holen. Das habe ich dann auch getan (16.09.). Er hatte Tränen in den Augen, hatte aber durch mein Angebot nochmal zu sprechen (übrigens bevor ich angefangen habe, alles auszuräumen, die Chance umzukehren, uns eine Chance zu geben- das wolle er nicht, die neue sei in seinem Herzen. Aufgrund meiner Krankheit erlebe ich alles viel intensiver. Es schmerzt bis jetzt, so ausgetauscht worden zu ein- gerade in einem Moment wo ich ihn hätte gebrauchen können- das erste Mal in den 12 Jahren, wo ich nicht stark war und ihn gebraucht hätte. Er war der erste Mann, dem ich mich so anvertraut habe und ich wurde so enttäuscht. Wir haben hinterher noch viel gesprochen, weil ich Fragen hatte und Sachen in der Wohnung vergessen hatte. Er hat mir meine getragene Kleidung schmutzig wiedergegeben. Er hat keinen Brief gelesen, den ich geschrieben hatte. er wollte sofort die Wohnungsschlüssel am 16.09. haben. er fragte mehrfach, ob Bett und Couch bleiben. Ich war nach der Trauer so wütend, habe die Neue gesucht und gefunden und was soll ich sagen: Schulden, verrufen, keine Ausbildung, keinen Führerschein, zig Kontakte. Das gefällt meinem Ex- Partner: niemand ordert nun was von ihm, er kann spaß haben (mir sagte er, wir hätten nur noch nebeneinander her gelebt und er will noch was erleben). Ich muss dazu sagen, dass er sich seit er die neue Arbeit hatte (seit Mai 2023) extrem verändert: keine Brille mehr getragen, anderes Parfüm genutzt, abgenommen, im Charakter verändert: eher extrem selbstbewusst geworden, nur noch auf das Gehört was Arbeitskollegen erzählten- ich konnte sagen, was ich wollte.
Jetzt frage ich euch, was ist da passiert?. Ich sehe viel Schuld bei mir, auch weil ich hinterher über die Neue schlecht geredet habe, ja sogar Fake- SMS an sie gesendet habe (ja ich weiß, das war nicht reif). Ich habe zu viel gefordert oder? Ich fühle mich böse, weil ich ihm das Glück nicht gönne und ihn verflucht habe (und das als Christin). Ich habe einen neuen Mann kennengelernt, mit dem ich aber nur eine Freundschaft Plus pflege, habe dem Ex aber zu verstehen gegeben, dass das mein Neuer sei: Mein ex meinte nur, schön, dass du einen Mann gefunden hast. Kurz nach der Trennung meinte er nur, auf eine meiner vielen Nachrichten: das schaffst du schon, du bist stark. Vielleicht findest du ja auch einen Mann mit Führerschein. Hat er mir das damals so übel genommen, dass ich das gefordert habe von ihm?
Glaubt ihr, es gibt eine neue Chance?
Ich habe mich bei ihm entschuldigt, für Fehler, die ich gemacht habe und schöne Weihnachten und ein neues Jahr gewünscht - es kam nichts von ihm. Im Facebook schreibt er, dass er alle hasst, die gegen ihn und die neue Frau sind und die Beziehung auseinander haben wollen. Aber insbesondere eine Person hasst er (bin ich das?). Er hat gleich zu Beginn ins Facebook geschrieben: neue Beziehung ab 23.09. und dann auf 05.09. geändert. Am 09.09. waren wir noch zusammen. Ich habe mich geärgert, dass ich mich auf das Niveau eingelassen habe und ebenso die sozialen Netzwerke genutzt habe. Auch den Ex- Ehemann von der Neuen (sie ist ja noch in Scheidung) habe ich kontaktiert. Alles falsch- würde ich nie mehr machen.
Am 14.10. haben sich beide übrigens verlobt- genau wie wir damals, in denselben Zeitabständen.
Danke fürs lesen des langen Textes. Danke, wenn ihr eine Rückmeldung gebt. Ich hab viel geschrieben, so wie es mir in den Sinn kam, ich hoffe es ist verständlich.
08.01.2024 13:37 •
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