Ich wollte nochmal das Gespräch mit dem Anwalt bezüglich Haus und Unterhalt aufdröseln.
Du sagst, dein Mann muss dir keinen Unterhalt zahlen, weil er die Raten für das Haus übernimmt.
Ich würde das so verstehen, dass dein Mann dir durchaus Unterhaltspflichtig ist. Du bist im Gegenzug aber verpflichtet die halbe Rate für das Haus zu zahlen. Das verrechnet sich dann.
Ob dein Mann das Haus aber alleine finanzieren kann glaube ich trotzdem nicht.
Angenommen du ziehst aus und dein Mann übernimmt das Haus. Dann muss er immer noch die volle Rate zahlen, aber dann zusätzlich auch Unterhalt an dich. Wenn er jetzt nach dem Unterhalt für die Kinder und der Rate für das Haus nur noch den Selbstbehalt von 1300Euro übrig hat wird das auch für ihn nicht funktionieren. Wenn das alleine SEIN Haus wäre, dann wäre die Reihenfolge doch Unterhalt für die Kinder, Unterhalt für dich und vom Rest muss er dann Leben inkl. Tilgung des Hauses.
Wenn es also sein Plan ist muss er schauen wie er das mit den Unterhaltszahlungen macht. Ist es möglich, dass er sich ausgerechnet hat wenn er seine Arbeitszeit reduziert und dafür die Kinder im Wechselmodell betreut das es für ihn günstiger ist. Dann zahlt er kaum oder wenig Unterhalt für die Kinder. Wenn du dann mehr arbeitest um irgendwie über die Runden zu kommen muss er auch dir keinen Unterhalt zahlen. Er steht dann unter Umständen besser da. Zumal da ja vermutlich eine Next in den Startlöchern steht die ihn mittelfristig bei Kinderbetreuung und Finanzen unterstützen könnte?
Für dich wird es wahrscheinlich nicht möglich sein das Haus zu übernehmen. Das heißt ja nicht, dass du schnell ausziehen musst. Nimm dir alle Zeit die du brauchst um dir zu überlegen wie es für dich und die Kinder weitergehen soll.
Willst du das Wechselmodell? Was ist das Beste für eure Kinder? Welche Betreuung ist für sie besser? Bei den Überlegungen sollten die Finanzen erstmal keine Rolle spielen. Angenommen du willst die Kinder weiter wie in der Vergangenheit überwiegend betreuen. Dann gibt es kein Wechselmodell. Er versucht jetzt die Weichen für sich gut zu stellen und unternimmt mehr mit den Kindern. Das könnte er dafür nutzen wollen sich beim Sorgerechtsstreit in ein besseres Licht zu rücken.
Wenn du weißt was DU willst, dann stellst du die Weichen in die Richtung. Lass dir ausrechnen wie viel Unterhalt dir für die Kinder zusteht. Überlege dir wie viele Stunden du arbeiten kannst wenn du auch die Kinder betreust. Wieviel Unterhalt steht dir dann von deinem Mann zu und wie lange? Die Kinder werden ja größer und du kannst sicher nach und nach wieder mehr arbeiten. Rechne dir das durch. Wo und wie willst du leben?
Was dein Mann will und macht darum soll er sich kümmern. Das tut er ja eh schon. Schau du nach dir und den Kindern.
Ich bin mir auch nicht sicher, ob er jetzt einfach seine Arbeitszeit reduzieren kann. Beziehungsweise ob dann das reduzierte oder das ursprüngliche Gehalt für die Unterhaltsberechnung gilt. Sonst kämen sicher viele auf die Idee sich so vor Unterhaltszahlungen zu drücken. Frag dazu am besten nochmal deinen Anwalt.
06.07.2023 08:14 •
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