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Trennung nach 11 Jahren wegen Affäre

S
@ Hamster nett von Dir wieder zu hören

@ tiredbeyondbelief (tired) ich schätze Deine gut strukturierten Beiträge und wie Du Leuten hier hilfst. Wirklich sehr gut. Ich habe mir aufgrund Deiner Antworten an Hamster dein Profil angeschaut und glaube Du hast nicht ganz das Alter oder die Erfahrung, dass zu verstehen was Hamster durchmacht und was für Probleme er hat mit seiner EX. Ich will da nicht hochtrabend wirken, aber ich glaube zwischen Dir, mir und Hamster liegen Welten. Das was Du schreibst ist richtig, nur sieht das reale Leben anders aus. Insbesondere nach langjährigen Beziehungen mit Kindern, wenn ein Partner plötzlich ausbricht. Es heißt immer es muß Gründe geben. Es gehören immer zwei dazu. Ja tun es. Was aber wenn einem Partner die Gefühle schleichend abhanden kommen oder er von sich aus nichts sagt, weil er nicht kommunikativ ist oder emotional irgendwie sich nicht mitteilen kann. Weil ihn Dinge stören, die er oder sie nicht mitteilen. Diese Dingen nicht so thematisieren, dass man sie versteht. Vielleicht es persönliche Veränderungen gibt, die der Partner nicht wahrnimmt.
Ich bin in einer ähnlichen Situation wie Hamster. Meine Frau hat mir irgendwann den Teppich unter den Füßen weggezogen. Ich hatte einige Monate vorher noch nachgefragt ob unsere Beziehung ok sei. Ich hatte auch gesagt, dass ich mir Sorgen mache wegen ihrem zunehmenden Kontakt mit einme langjährigen Kollegen. Nein da wäre nichts. Drei Monate später kam dann das Programm sie wisse nicht ob sie noch genug Gefühle für die Ehe habe und alle Schuld wurde bei mir abgeladen mit aüßerst schwachen Argumenten. Nein jemanden Neuen gäbe es nicht, wolle sie nicht, ich solle mich lösen und gehen. Wenn es Familie und Kinder gibt versuchst Du zu kämpfen, besonders dann wenn Du nicht weißt was wirklich der Auslöser ist. Du denkst an Überforderung, BurnOut was auch immer. Du liebst diesen Menschen. Kurzum es hat nichts gebracht. Meine Frau hat einen Haß auch mich entwickelt (m.E. um mein Bild und unsere Zeit zu zerstören), lebt in unserem Haus, mit unseren Kindern und hat den besagten Kollegen vor wenigen Wochen mit vollem Übernachtunsprogramm den Kindern vorgesetzt.

Nun ja meine Frage an Dich: Wie geht man damit um? Mit dieser Gleichgültigkeit, diesem Haß, dieser Brutalität, diesem Gefühl des einfach Ersetztwerden, und das von einer Person, die man als liebenden Partner und gute Mutter/Vater in Erinnerung hat. Wenn dann noch überzogene Forderungen finanzieller Natur formuliert werden, die Kinder leiden. Ich kann verstehen wenn jemanden dann nicht mehr ganz freundlich sein kann. Ich kenne Leute die ihre Eheringe in den Gulli geworfen haben und alle Bilder ihrer Frau in die Tonne geworfen haben. Wenn es ihnen hilft mit der Situation fertig zu werden, dann sollen sie es tun. Für meinen Teil ich wäre froh, wenn ich einen Teil meiner Trauer und Verzweifelung in Aggression umwandel zu können, damit es mir besser geht.

Waren nur so meine Gedanken zu dem Thema. Bitte schreib weiter deine Kommentare, denn sie sind gut. Ich mußte hier aber mal eine Lanze für Hamster brechen. Denn der Verlust des Lebenstraum gemeinsame und intakte Familie ist schwer zu verarbeiten.

LG
Solskinn

12.07.2015 13:13 • x 1 #301


MichaCux
Oh ja, sehr sehr schwer zu verarbeiten. Über das zeitliche Maß mag ich mir keine Gedanken machen.
Wahnsinn!

Micha

12.07.2015 13:17 • #302


A


Trennung nach 11 Jahren wegen Affäre

x 3


T
Erst einmal danke für das nette Kompliment. Was deine Frage betrifft: Diese Gefühle der maßlosen Enttäuschung, Verwirrung, Trauer, Wut, Verzweiflung, dem Willen zu kämpfen haben wir alle wenn eine Beziehung in die wir ernsthaft investiert haben durch den anderen beendet wird. Ringe in den Gulli und Bilder vernichten würde ich auch niemals jemandem zum Vorwurf machen - wenn es für ihn zum Teil des Abschlussprozess gehört, warum nicht? Der Unterschied zum Ex fertig machen liegt dabei darin dass man die Aggressionen für sich klärt und damit weder sein Gesicht verliert, noch zusätzliche Spannungen erzeugt die den Kindern weiteres Leid bescheren. Zu verstehen gibt es kaum etwas wenn einem Partner die Gefühle abhanden kommen. Das macht die Situation erst so bitter - das Unvermögen eine befriedigende Klärung herbeizuführen, egal wie oft man fragt und egal wie umfangreich die Antwort des Ex ist. Das Warum bleibt immer im Raum stehen und man fühlt sich leer und ausgebrannt. Gerade deshalb ist es in so einer Lage wichtig dass man sich darauf besinnt dass man zumindest noch einen wichtigen Menschen im Leben hat der einem unverbrüchlich die Treue hält und das ist man selbst. Darum soll man so handeln dass man zu allen Zeiten mit dem eigenen Handeln einverstanden ist, denn nichts ist schlimmer als nach der emotionalen Abnabelung das bittere Erwachen zu erleben wenn man im Rückblick die eigenen Aktionen betrachtend den Respekt vor sich selbst verliert. Wut ist in Ordnung, die Art wie man sie kanalisiert entscheidet! Genau wie ich nicht jedem eine reindrücke der mir auf der Straße die Vorfahrt nimmt ist auch hier das Maß aller Dinge Zurückhaltung. Am Ende wenn alles überstanden ist, ist man um ein so Vielfaches stolzer auf sich wie stilvoll man mit der Lage umgegangen ist. Und mit sich im Reinen sein ist eine wunderbare Entlohnung für die Mühen und Schmerzen der Loslösung.

12.07.2015 13:47 • x 1 #303


S
Hi tired,

ja sehr schön formuliert. Auch ich glaube daran, dass man immer in den Spiegel schauen können sollte. Nur sehen das viele Leute einfach anders, weil sie gerade in Konflikten mit sich selbst stehen und sich das nicht eingestehen wollen, dass auch sie an dem Konflikt teilhaben. Es gibt soviele Leute die Dir die Vorfahrt nehmen und dann behaupten es war Deine Schuld alleine. Meine Frau lebt jetzt auf Familie mit dem Neuen, wie sie es in der Vergangenheit noch nie gemacht hat und ich als Person zähle nicht mehr bzw. bin derjenige der die alleinige Schuld tragen soll, dass es jetzt so ist. Es ist einfach traurig mit solchen Leuten noch Kontakt haben zu müssen. Da ist leider mit ich habe keine Gefühle mehr für Dich, lass uns die Trennung vollziehen. Da laufen halt andere Programme ab, die äußerst brutal sind. Ansonsten finde ich Deine Beiträge sehr zielführend, aber ich finde man kann die andere Seite nicht ganz unbeleuchtet lassen.

LG

Solskinn

12.07.2015 14:37 • #304


B
@tiredbeyondbelief,

Solskinn hat schon recht. Für einiges scheint dir die Erfahrung zu fehlen, sonst würdest du anders schreiben.
Fromme Ansichten sind leider nicht zu leben, wenn das Leben etwas anderes von einem abverlangt.
Was Hamster schreibt, kann ich nachvollziehen und ich würde an seiner Stelle genauso denken.


Gruß
B.

12.07.2015 14:39 • x 2 #305


Hamster75
Die einzige wunderbare Entlohnung, die es hier für mich gibt, ist das Glück der Kinder, wenn man von Glück sprechenn kann.
Auch kann man nicht von Entlohnung sprechen, sondern nur von einem Ziel.

Wie es Solskin geschrieben hat: Eine Trennung ist um ein vielfaches einfacher, wenn die Trennung an sich nicht auf Lügen und Betrug basierte und wenn man unverschuldet in einen Rosenkrieg hineingezogen wird.
Ich hätte es vor einem Jahr auch niemals für möglich gehalten, dass ich in der Situation stecke, in der ich jetzt bin. Auch ich habe meiner Ex meinen Unmut über ihre Bekanntschaft geäußert und da kam nur Gelächter, von wegen er wäre zu alt, zu krank und zu pleite. Jetzt ist er der Seelenverwandte.

Es ist glaub ich zu komplex, das alles hier zu beschreiben. Aber wie gesagt: Es gibt Trennungen/Scheidungen, die können einfach nicht friedlich ablaufen, wenn eine Partei ständig darauf hinaus ist, einen ehem. geliebten Menschen zu vernichten. Nichts anderes macht meine Ex jetzt, nachdem sie mir in der Woche der Trennung noch zu mir gesagt hat, dass sie mich noch liebe.
Entweder man kämpft dagegen oder man geht daran zugrunde. Ich habe mich für die erste Alternative entschieden, abe glaube mir auch, dass ich alles sehr bedacht mache. Innerlich sieht es bei mir deutlich brutaler aus und ich kämpfe auch jeden Tag gegen meine Gefühle und suche Ventile, damit es nicht zur Katastrophe kommt.

12.07.2015 14:40 • #306


T
Ich denke ab dem Moment ab dem ein Partner mit einem abgeschlossen hat sollte man selbst auch so mit der Gegenseite verfahren. Selbst wenn man noch aus organisatorischen Gründen Kontakt pflegen muss dann rein professionell und ohne sich die Untergriffigkeiten des Ex nahe gehen zu lassen. Was bedeutet mir die Meinung von jemandem der mich nicht mehr kümmert? Soll er die ganze Schuld bei mir sehen wenn ihm das hilft besser mit seinem Leben weiter zu machen. Ich bin weder verantwortlich noch interessiert daran welche Verarbeitungsmechanismen mein Ex anwendet, gleich wie ungesund.

@Beatrice: Wenn du Erfahrung mit Unberrschtheit gleichsetzt dann scheinst du selbst noch gehörigen Aufholbedarf zu haben. Ich wurde bereits betrogen, belogen, gekränkt und verletzt. Und ich stehe immer noch aufrecht und zu meinen Grundsätzen. Aber halte es wie du möchtest. Ich bin nicht hier um einen Meinungsstreit anzuzetteln. Meine Aussagen sind als Ratschläge, nicht als verbindliche Anweisungen zu verstehen.

12.07.2015 14:53 • #307


N
Hallo,
das ist eine wichtige und für die Beteiligten wohl auch hilfreiche und sinnvolle Diskussion.
Aber das ist der Thread von Student ffm und ich glaube, ihm schwirrt der Kopf gerade schon genug, ohne, dass sich hier Leute über schlimme Probleme streiten, die gar nicht seine sind.
Wenn er zu anderen Themen was zu sagen hat, tut er das ja auch in den entsprechenden Threads.
Mein Vorschlag: Hamster hat doch hier ein eigenes Zuhause, warum geht ihr nicht zu ihm?
Ist jetzt um Gotteswillen keine Kritik oder so, nur ein Vorschlag!

12.07.2015 15:02 • #308


Hamster75
@tiredbeyondbelief: Nach 22 Jahren schließt man nicht so einfach ab und wenn man dann in dem Prozess noch weiter gedemütigt, verletzt und fertig gemacht wird, ist das nicht so leicht, wie Du es beschreibst.
Wenn dann noch 3 total verunsicherte Kinder, ein Haus ... ja eine ganze Lebensplanung dran hängt, geht das über das normale Organisatorische hinaus.
Hier spricht man über Gefühle, Liebe und ein partnerschaftliches Leben was getrennt wird und nicht über ein Projekt, was evtl. rückabgewickelt wird.

Natürlich nehme ich es auch als Ratschläge an. Deine Aussage, dass mein jetziges Verhalten der Grund für die Trennung wäre, fand ich dagegen schon etwas daneben und anmaßend.

12.07.2015 15:04 • #309


S
Liebe Tired,
nimm das bitte alles nicht persönlich. Wir finden alle Deine Einstellung wunderbar und ich wünschte ich könnte Gefühle so formulieren wie Du und Menschen helfen. Würde gerne mit Dir mal einen Drinken gehen. Ich glaube es würde mir im Innersten helfen. Aber wie Beatrice und Hamster schon geschrieben haben: Es gibt Situationen, da steht man vor der Vernichtung, weil andere das so wollen. Das können Nachbarstreitigkeiten sein, wo dann pöltzlich dein Auto nachts platt gemacht wird oder wie bei uns Familientrennungen. Die sich Trennenden haben ihre Gefühle verloren. OK. Habe ich bis zu Trennung leider nicht so erfahren. Ich weiß auch nicht, inwiefern die neue Beziehung meiner Frau dazubeigetragen hat. Vielleicht hätte sie doch mit mir sprechen sollen. Was an Ansprache kam war: Ich soll bloß aufpassen, dass mir mit der Nachbarin nichts passiert. Die wolle unser Haus und ihr wäre dazu jedes Mittel recht. Hä? Heute bin ich der Buhmann dafür, dass meine Frau sich fremdverliebt hat. Vor acht Monaten hatte ich den ersten Verdacht. Nein es ist nichts. Wahrscheinlich fing das schon früher an. Wie soll ich mich da heute fühlen. Ja emotional kann ich vielleicht irgendwann vergeben. Das geht aber besser, wenn der andere sich auch mal reflektiert. Das findet leider in solchen Situationen nicht statt. Es steht zu viel auf dem Spiel in moralischer Sicht. Die Kinder. Die Eltern. Die Verwandten und am wichtigsten das Selbstbild. Meine Frau meinte offen: Sie wolle nicht die Böse sein.
Wie soll ich heute mir ihr umgehen? Ich wohne in einer Wohnung, habe wenig Kontakt zu meinen Kindern. Mein Leben, dass ich zehn Jahre gelebt habe als Familienvater ist vernichtet. Am Wochenende mit der Familie grillen, ins Schwimmbad, abend mit den Kids Fernsehgucken, Hausaufgaben machen, gemeinsam über Probleme sprechen, gemeinsam Spazieren gehen. Alles ausradiert. Wenn dann halt noch rauskommt, dass es eine Affaire gab und die noch prominent eingeführt wird um so schlimmer. Eine Ehe mit Kinder basiert auf Urvertrauen. Das ist Mißbraucht worden und das tut sehr weh. Wenn dein bisheriges glückliches Leben dann noch atomisiert wurde und dein Partner nur noch zu einer hasserfüllten Fratze mutiert, dann mußt du dich schützen. Manchmal geht das juristisch nur durch Angriff, um die Gegenseite zum Einlenken zu bewegen.

Als bei mir zu Hause alles implodiert ist, sollte ich ausziehen. Ich habe meiner Frau nicht gleich gesagt, als ich einen Mietvertrag unterschrieben hatte. Das wäre mein Verhängnis gewesen, dann hätte sie mich finanziell ausbluten lassen. Mir war schon klar, dass ein neuer am Horizont leuchtete, deshalb war sie interessiert, dass ich schnell weg soll. Deshalb habe ich sie im unklaren gelassen, wann ich gehe und das als Druckmittel genommen, um ein paar Dinge juristisch zu regeln. Nicht um ihr zu schaden, sondern Dinge, die ich nach meinem Auszug mit ihr kaum noch geregelt bekommen hätte abzuwickeln.
Einer jüngeren Kollegin von mir, die so alt ist wie Du habe ich das erzählt, dass ich ne Whg habe aber aus strategischen Gründen meiner Frau nichts sagen kann. Ja sie war auch perplex und meinte, man kann doch nicht lügen. Ich war sehr erstaunt, zumal sie wußte, dass bei mir zu Hause nichts mehr fair ablief.
Bis zum Nov 2014 hatte ich diese Erfahrungen auch nicht gemacht und hätte zu diesen Fällen nichts beitragen können. Ich wünschte ich wäre weiter in der Bearbeitung meiner Trauer und meiner Verletzungen und vor Allem meiner Entäuschung. Ich wünschte ich wäre härter, tougher, rücksichtsloser. Warum wünschte ich mir das? Einfach in der Hoffnung wieder mich selber zu finden in dieser scheinbar endlosen Verzweiflung und Hilflosigkeit.

LG

Solskinn

12.07.2015 15:23 • #310


S
Ich würde gerne wieder was von Student hören. Ich mache mir Sorgen um Dich. Bitte melde Dich mal. Uns geht es allen nicht gut.

PS: Wir können gerne auf meinen Thread wechseln

12.07.2015 15:26 • #311


S
Zitat von tiredbeyondbelief:
Zitat von Hamster75:
Deine (und auch meine) Ex ist einfach ein Stück Sche****, die es nicht wert ist, dass man ihr nachtrauert. Unsere Exen sind es wert, fertig gemacht zu werden.


Zitat:
Jetzt mache ich Dich fertig

Bei aller Liebe und allem Respekt vor einem Abnabelungsprozess, aber nein. Einfach nein. Wir sind hier um dir einen gesunden Ausstieg aus der Sache zu erleichtern, nicht dir noch weitere selbstzerstörerische Tendenzen in die Hand zu geben. Am Ende schadest du mit deiner Wut nur dir selbst. Und nach vorne blicken sieht auch anders aus. Was geschehen ist, ist sehr tragisch für dich, aber es bietet dir auch eine Chance an dir selbst zu wachsen! Wer einmal starken Schmerz erlitten hat findet sich vor zwei möglichen Routen wieder: A) Verbitterung, Misstrauen und Einsamkeit oder B) selbst ein gütigerer Mensch zu werden weil man keinem anderen das selbe Leid wünscht. Was wird dein Weg sein? Ich hoffe inständig um deiner Selbst Willen dass du den richtigen Pfad wählst.


Es fällt mir im Augenblick schwer, nicht völlig verbittert zu sein. Ich versuche andauernd das Beste aus der Sache zu machen und für mich und meine zukünftigen Beziehung möglichst viel mitzunehmen. Aber ab einem gewissen Punkt fällt es schwer, nicht das Handtuch zu werfen. Vor allem, wenn die Ex weiter und weiter nachtritt.

Insofern kann ich Hamster schon nachvollziehen. Mit Kindern muss das ganze nochmal schlimmer sein. Ich kann die Wut und Aggression, die man angesichts dieser Ohnmacht der Situation gegenüber hat, durchaus verstehen.

Ich habe meiner Ex in den ersten Wochen nach der Trennung nur das Beste gewünscht. Wieso sollte ich ihr auf was schlechtes wünschen? Immerhin war sie 11 Jahre an meiner Seite. Aber inzwischen merke ich, wie mir das immer schwerer fällt. Diese ganzen Mails mit ihren Liebesbekundungen und dann die Anrufe wegen der Wohnung, die immer mit Ich kann nicht lange telefonieren, er ist gerade da... Das klingt für mich alles wie Absicht so nach dem Motto Ich kann nicht lange, ich werde gleich durch*******!. Ich habe sie mehrmals gebeten, dass sie sowas unterlässt, wenn wir etwas wegen der Wohnung zu regeln haben.

Dieses Wochenende war es ähnlich. Sie schrieb mir eine E-Mail wegen der Finanzierung. Ich muss das Konto sperren lassen, da sie weiterhin auf meinen Namen bestellt. Also habe ich auf ihre E-Mail geantwortet und es kam ein ewig langer Text zurück, dass ich doch den Urlaub der beiden nicht stören soll und wie sich denn der Neue fühlen muss, wenn sie mit ihrem Ex schreibt. Wahrscheinlich lügt sie ihn ebenfalls an und gibt nicht zu, dass sie eigentlich diejenige ist, die sich ständig meldet.

Es fällt mir durchaus schwer, mich in solchen Situationen rational zu verhalten. Da geht jemand auf so miese Art und Weise aus meinem Leben, verhält sich danach so ungerecht und tritt nach und sagt dann die Freundschaft zu dir ist mir sehr wichtig. Man fühlt sich regelrecht provoziert.

Zitat von Nacht-Gast:
Ja, das wünsche ich Dir auch, aber überfordere Dich nicht. Es war eine lange Beziehung, die sehr früh in Deiner Jugend begann, da ist der Schmerz den Du jetzt fühlst normal, das heißt nicht, das Du immer so fühlen wirst und jetzt schon alle Weichen für die Zukunft stellst. Gib Dir Zeit. Wenn Du das jetzt mit dem Unistress nicht packst, gibt es eine Möglichkeit Dich krankschreiben zu lassen? Besser eine verschobene Prüfung als eine schlechte Note!
Sieh vielleicht den Schmerz wie einen großen Meteoriten, der in den See Deiner Seele gefallen ist. Er schlägt wellenförmig mal stärker, mal schwächer am Ufer auf und das tut weh. Es ist wie Ebbe und Flut. Aber irgendwann wird sich die Aufruhr gelegt haben, und deine Seele wird wieder eine ruhige, glänzende Wasserfläche sein. Lass Dir Zeit!
PS: Hoffe das war nicht zu schwülstig, ich bin ja eher so die Frau fürs Grobe


Das mit Wellen schlagen trifft es prima. Manchmal habe ich schon das Gefühl ich werde manisch depressiv. Mal freue ich mich wie ein Kind, wenn ich die neue Wohnung einrichten kann und keine 15 Minuten später möchte ich mich eingraben und weinen.

Zitat von Hamster75:

Sorry, es ist in diesem Fall nicht gesund, nachzugeben und sich gehen zu lassen, sondern Stärke zu zeigen.
Es muss auch kein direkter Krieg bedeuten. Ich für meinen Teil lasse zwei Anwälte die Drecksarbeit erledigen und halte mich sonst komplett aus allem raus. Ich mache ständig eine Faust in der Tasche, weil ich weiß, dass es nichts bringt, persönlich zu werden - im Gegenteil.
Angriff bzw. Kampf heißt für mich in diesem Fall, dass Alles, aber wirklich alles, was mir rechtlich zusteht, eingefordert wird. Es heißt auch zu prüfen, ob ich dem Neuen das Umgangsrecht verbieten kann, es heißt zu prüfen, ob die Ex per Gerichtsbeschluss zum Psychiater geschickt werden kann, um die psych. Veränderungen mal feststellen zu lassen und ob sie den Kindern schaden könnte.
Wenn das alles durch ist, ich die Scheidungspapiere habe und sie mich endgültig in Ruhe lässt, dann kann ich neu starten.
Glaub mir bitte eins: Auch ich denke sehr wohl über meine Fehler und mein Verhalten in der Vergangenheit nach. Hätte meine Ex auch nur ein Fünkchen moralischen Anstand gezeigt, wäre alles deutlich ruhiger verlaufen. Aber hier werden Grenzen überschritten, die erstmal wieder gerade gezogen werden müssen. Alles muss natürlich im rechlichen Rahmen bleiben, aber das kann auch bedeuten, dass man der Ex mal per Beschluss einen Maulkorb verpasst, damit nicht mehr Lügen in die Welt gesetzt werden.


Ich habe ebenfalls schon überlegt, ob ich wegen den Kosten der Wohnung und wegen der Finanzierung einen Anwalt einschalten soll. Allerdings habe ich vor ihrer Reaktion Angst. Diese Frau ist zu allem fähig und ich will nicht, dass sie sich mit meinem gesamten verbliebenen Freundeskreis einlässt. Das kann ich auch gerichtlich nicht verbieten lassen. Lieber zahle ich die Kosten. Soll sie ihre Genugtuung haben. Dafür kann ich sie danach getrost ignorieren. Ich habe ihr am Wochende bereits geschrieben, dass ich die Finanzierung auf einen Schlag bezahlt habe und dass ich von ihr keinen Cent sehen will, sie soll mich nur in Ruhe lassen. Darauf kam nur das übliche es tut so weh wie du schreibst, ich verstehe deine Reaktion nicht, wieso bist du sauer, wir werden so keine Freunde bleiben können...

Zitat von Nacht-Gast:
Lieber Hamster Du Redadair Du, ja man muss sich nicht alles gefallen lassen, Auge um Auge ist schlecht, aber manchmal ist Everybodys Darling auch Everybodys Depp!
lieber Studi,
glaub mir, IT GETS BETTER,
ich sag Dir nochmal als Frau, Du hast Die besten Chancen, noch Dein Lebensglück zu finden, du bist intelligent, kriegst garantiert einen guten Job, siehst gut aus, bist ein netter Mensch, da draussen lauert mindestens ein Mädchen, dass nur darauf wartet, dich mit ihrem Lasso einzufangen, da verwette ich mein Jahreseinkommen gegen Deines! Auch wenn Du gar nicht viel tust, die findet Dich, soweit kannst Du Dich gar nicht verkriechen!
Im Moment tut alles weh, das ist wie gesagt normal, lass es zu, halte es aus (nur lass den Strick bitte hängen....) irgendwann ist Deine Seele erschöpft von Traurigsein und hat keine Lust mehr darauf, und dann wird langsam wieder Ruhe einkehren und es wird aufwärts gehen, gehe da durch und lass sie sich müde rennen. Aber bitte habe Geduld. Das wird jetzt nicht Dein Sommer, aber der nächste ganz bestimmt! Sei mutig, trau Dir die Trauer zu, Du schaffst das!


Schlimmer als mit meiner Ex kann ich es immerhin nicht treffen. Als ich sie das letzte mal gesehen habe (als sie mich vor meinem Fitnessstudio abgepasst hat..) habe ich mir bereits gedacht was mochtest du an der Frau eigentlich. Das schlimme ist diese Enttäuschung die man empfindet, dass man sich 11 Jahre in jemandem so irren kann und derjenige jetzt bereit ist alles zu tun, um einem zu schaden.

Ich habe auch schon bei den wenigen Kontakten, die ich nach der Trennung knüpfen konnte, gemerkt, dass es genug Menschen da draussen gibt, mit denen ich ein intelligenteres Gespräch führen kann, als es mit meiner Ex überhaupt möglich war. Hier habe ich ebenfalls bereits mehrere Menschen kennengelernt, mit denen ich mich prima austauschen kann.

Zitat von Hamster75:
Ganz genau! Diesen Sommer und dieses Jahr schreibe ich auch als Glücksjahr ab, aber wer weiß, was einem noch erwartet.

@Studi: Nimm den Strick, bastel daraus ein Lasso und fange damit irgendwann die Frau, die wirklich zu Dir passt.
Nimm die ganze schei. als Lebenserfahrung mit. Sie macht Dich nur wertvoller und nicht minderwertiger.
Auch wenn Du gerade nicht mehr Leben willst - diese Gedanken halte ich bis zu einem gewissen Grad auch für normal und nicht verwerflich - es wird besser werden.
Ich hatte vor einigen Wochen auch eine Phase, wo ich abends einschlafen wollte, ohne morgens wach zu werden. Ich hatte mehr als einmal darüber nachgedacht, wie es nun ist, wenn ich die ganze Packung Schlaftabletten auffuttere. Dann wäre es aus, aber was hätte ich davon? Nachhaltig wäre diese Aktion wirklich nicht gewesen und ich hätte ganz viele liebe Menschen damit mehr getroffen, als meine Ex, die vermutlich darin nur eine Befreiung empfunden hätte.

Deine Zeit wird kommen, glaub es uns und lasse Dich nicht immer von der Ex fertig machen.


So schlimm ist es (zum Glück) noch nicht, dass ich ernsthaft darüber nachdenke, mir das Leben zu nehmen. Ich habe einfach das Bedürfnis an dieser Stelle eine Pause einzulegen und ich kann es mir nicht erlauben. Meine ehemaligen Arbeitskollegen warten drauf, dass ich mit dem Master fertig werde. Ich muss diese Prüfungen bestehen, da ich sonst in Verzug komme. Diese Trennung kam einfach an dem für mich unmöglichsten Zeitpunkt. Meine Ex hat einfach den für sie besten Moment abgepasst und das war der, an dem sie ihr erstes Gehalt bekommt. Eine Woche vor dem ersten Gehalt war sie weg. Neue Wohnung, neuer Kerl, jetzt genießt sie ihr Leben und ich sitze mit den ganzen Anstrengungen da, die ich für uns beide getätigt habe. Klar, im Endeffekt mache ich das für mich. Es ist meine Karriere und mein Leben. Aber ich hätte mein Studium auch durchaus entspannter gestalten können, wenn ich sie hätte nicht mitziehen müssen.

Zitat von Nacht-Gast:
Hallo,
das ist eine wichtige und für die Beteiligten wohl auch hilfreiche und sinnvolle Diskussion.
Aber das ist der Thread von Student ffm und ich glaube, ihm schwirrt der Kopf gerade schon genug, ohne, dass sich hier Leute über schlimme Probleme streiten, die gar nicht seine sind.
Wenn er zu anderen Themen was zu sagen hat, tut er das ja auch in den entsprechenden Threads.
Mein Vorschlag: Hamster hat doch hier ein eigenes Zuhause, warum geht ihr nicht zu ihm?
Ist jetzt um Gotteswillen keine Kritik oder so, nur ein Vorschlag!


Für mich ist´s okay. Ich habe mir alle Beiträge bis jetzt eingehend durchgelesen Da steht viel hilfreiches für mich dabei

Zitat von tiredbeyondbelief:
Ich denke ab dem Moment ab dem ein Partner mit einem abgeschlossen hat sollte man selbst auch so mit der Gegenseite verfahren. Selbst wenn man noch aus organisatorischen Gründen Kontakt pflegen muss dann rein professionell und ohne sich die Untergriffigkeiten des Ex nahe gehen zu lassen. Was bedeutet mir die Meinung von jemandem der mich nicht mehr kümmert? Soll er die ganze Schuld bei mir sehen wenn ihm das hilft besser mit seinem Leben weiter zu machen. Ich bin weder verantwortlich noch interessiert daran welche Verarbeitungsmechanismen mein Ex anwendet, gleich wie ungesund.

@Beatrice: Wenn du Erfahrung mit Unberrschtheit gleichsetzt dann scheinst du selbst noch gehörigen Aufholbedarf zu haben. Ich wurde bereits betrogen, belogen, gekränkt und verletzt. Und ich stehe immer noch aufrecht und zu meinen Grundsätzen. Aber halte es wie du möchtest. Ich bin nicht hier um einen Meinungsstreit anzuzetteln. Meine Aussagen sind als Ratschläge, nicht als verbindliche Anweisungen zu verstehen.


Mein Problem ist, dass ich es derzeit nicht schaffe, es mir nicht nahe gehen zu lassen. Mein Kopf weiß das, allerdings erzielen ihre Worte noch die entsprechende Wirkung.

Ich versuche nach wie vor mich nicht auf ihr Niveau herabzulassen.

(Ich habe im übrigen auf dein Profil geschaut, weil das Thema Alter und Erfahrung aufkam. Ich bin genau vier Tage älter als du hehe)

Zitat von Hamster75:
@tiredbeyondbelief: Nach 22 Jahren schließt man nicht so einfach ab und wenn man dann in dem Prozess noch weiter gedemütigt, verletzt und fertig gemacht wird, ist das nicht so leicht, wie Du es beschreibst.
Wenn dann noch 3 total verunsicherte Kinder, ein Haus ... ja eine ganze Lebensplanung dran hängt, geht das über das normale Organisatorische hinaus.
Hier spricht man über Gefühle, Liebe und ein partnerschaftliches Leben was getrennt wird und nicht über ein Projekt, was evtl. rückabgewickelt wird.

Natürlich nehme ich es auch als Ratschläge an. Deine Aussage, dass mein jetziges Verhalten der Grund für die Trennung wäre, fand ich dagegen schon etwas daneben und anmaßend.


Ich möchte mir garnicht vorstellen, wie schwer das alles sein muss, wenn in der ganzen Sache noch Kinder und Haus mit drin hängen.

Ich finde es ja schon schlimm, dass sie mir meine Haustiere genommen hat.

Das schlimmste finde ich, ist eigentlich, wenn der ehemalige Partner genau weiß, dass er einen im Schraubstock hat. Wenn man gedemütigt und verletzt wird. Dann grinsen die einem noch ins Gesicht und bauen darauf, dass man nicht emotional reagiert.

Meine Ex kennt mich sehr gut und weiß genau, welche Worte ausreichen um mich wieder in ein Loch zu stürzen. Deswegen habe ich die meisten Kommunikationswege blockiert und versuche nur Kontakt mit ihr aufzunehmen, wenn es um etwas organisatorisches geht. Aber da sie mir auch dabei jedesmal was an den Kopf wirkt, dann werde ich auch das lassen.

Ich fühle mich seit Tagen so ohnächtig dieser Situation ausgeliefert, wie schon lange nicht mehr. Es ist im Prinzip wie schon bei der Trennung an sich. Ich habe das ganze nicht entschieden, sondern sie und ich habe das Gefühl, egal was ich mache, es geht nach wie vor so weiter. Wenn sie es schafft mich zu erreichen, dann ist der Tag ruiniert. Schafft sie es nicht, ist es ein guter Tag. Immerhin zeige ich ihr inzwischen nicht mehr, was sie damit bei mir anrichtet.

12.07.2015 15:33 • #312


T
Solskinn2015: Ich sehe in deiner Vorgehensweise aber auch keine Fehler? Die Beschreibung wie du damit umgehst unterscheidet sich eklatant von dem was Hamster initial so vorgebracht hat. Missversteh mich bitte nicht, ich habe alles Mitgefühl der Welt für jene denen übel mitgespielt wurde. Und ich spreche auch niemandem das Recht auf Wut, meinetwegen für den Übergang auch Hass ab. Es geht mir nur darum wie man das handhabt. Wenn man sich selbst emotional und charakterlich herunterwirtschaftet weil man von den ganzen negativen Gefühlen mit Haut und Haaren verschlungen wird versuche ich natürlich im Interesse der Mitmenschlichkeit eine verbale Notbremse zu ziehen. Und wenn dann ein derart frustrierter Mensch nicht nur selbst so ein die eigene Person schädigendes Verhalten an den Tag legt sondern auch noch andere dazu animieren möchte ihm in seinen Fußspuren zu folgen, in den Stunden ihrer tiefsten Verzweiflung wenn sie wenig Resistenz aufbieten können sich solcher Vorschläge zu erwehren, schreite ich ein. Ich finde der Thread-Eröffner hat ein Recht auf Glück und der Freiheit die mit einem Loslassen einhergehen.

Aber Nacht-Gast hat recht! Wir sollten den Faden nicht weiter mit einem anderen Thema zuspammen! Er hat konkrete Probleme für die er sich hier sicher Hilfe erhofft. Geben wir ihm etwas Raum sich mitzuteilen.

12.07.2015 15:38 • #313


S
Hi Student, habe nicht gelesen was Du geschrieben hast, aber es freut mich wieder von DIR zu hören.
Toll das Du wieder da bist.

Alles Liebe

Solskinn

12.07.2015 15:39 • #314


N
Hallo Studi,
hast Du Deinen Freunden denn ungefähr erzählt, was da so abgegangen ist? Also wenn die jetzt die Gelegenheit nutzen, kostengünstig mal kurz mit deiner Freundin ins Separée zu verschwinden, dann sind das eher nicht die Freunde, die mensch haben möchte! Die sollten doch zu Dir stehen und sich mit Schrecken von Deiner Ex abwenden. Bist Du sicher, das Du Dein Umfeld nicht etwas unterschätzt?

Wo stehst Du denn gerade in Deiner Prüfungsphase? Hast Du die Möglichkeit, Dich irgendwohin zurückzuziehen, wo Du von dem ganzen Mist Abstand gewinnst? Ich habe schon von Leuten gehört, die sind zum Lernen z.B. in ein Kloster gegangen (da gibts inzwischen oft auch WLAN .

Aus eigener Erfahrung kann ich nur sagen, dass ich mitten in der Prüfungsphase für mein wichtigstes Staats.amen auch eine heftige Beziehungskrise hatte. Da in meinem Job Noten nicht ganz unwichtig sind, habe ich den Prüfungstermin sausen lassen und mich für nächstes Semester wieder angemeldet. War im nachhinein eine gute Entscheidung......

12.07.2015 15:57 • #315


A


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