Ich grüße euch.
Ich bin der Neue und hätte ja ansich nie gedacht, mich jemals in so einem Forum anzumelden. Man hofft ja, dass der Kelch so ein wenig an einem selbst vorrüber geht aber, wer tut dies nicht?
Ich wünsche euch erstmal allen einen schönen Tag und einen guten Start in den Sommer.
Nun aber zu mir.
Ich bin 36 Jahre alt.
Habe eine Tochter, mit 11 Jahren
und wurde nun verlassen, nach 10 Jahren Beziehung.
Davon war das erste Jahr online und die anderen 9 zusammen.
Nun ist es vor gut 3 Wochen . ansich so richtig erst vor einer Woche passiert und meine *Ex*Partnerin hat mit mir schluss gemacht. Aber dazu gleich mehr.
Unsere Beziehung war, nie die Beste gewesen auch wenn am Anfang die Verliebtheit durchaus da war aber wir hatten von Anfang an eine ziemlich schwierige Zeit.
Dadurch das sie zu mir gezogen ist 400km von ihrer Familie entfernt und auch ihre Kinder zurück gelassen hatte (was ich damals nicht nachvollziehen konnte, da ich meine Tochter niemals zurück lassen würde) , wurde sie schon im ersten Jahr schwer depressiv.
Sie schrie oft rum oder schaute Stundenlang Serien. Sie war schwer für etwas zu begeistern und leider haben meine Tochter und ich ihren Unmut sehr früh, sehr häftig (verbal) immer abbekommen. So sehr, dass ich ihr nach knapp einem Jahr sagte, sie solle sich eine Therapie suchen.
Leider hat sie nur bedingt geholfen, da sie alles beukotierte an guten Ratschlägen die sie in der Klinik bekommen hat aber ein bisschen geholfen hatte es schon, so das ich Hoffnung hatte, dass es Berg auf gehen würde.
Leider war dem nicht so und damals tatsächlich trennte ich mich knall auf Fall, dabei waren wir gerade frisch umgezogen aber ich konnte nicht mehr.
In den 3 Monaten wo ich allein war baute ich unglaublich ab.
Wurde depressiv und vermisste sie tierisch, so das es passierte und man sich doch noch einmal zusammen raufte und ich war glücklich, dass sie wieder da war und schworr sie nie wieder zu verlieren.
Wir zogen um, nochmals, in eine andere Stadt zu den Großeltern meines Kindes (Kind kam aus einer 7 jährigen Beziehung davor von mir) und eines Tages rief der Kindsvater meiner Ex an ob sie ihre Tochter nicht wieder nehmen wollte.
-Ich möchte mich aus diesem Drama ein wenig raushalten. Leider ist mein Verständniss da nicht so gegeben aber letztendlich habe ich es toleriert und mich natürlich auch für sie gefreut. So wurde die kleine Familie dann komplett, weil ihre Tochter zu uns zog.
Sie hatte hier einige Freunde gefunden , leider hielten diese Bekanntschaften nie lange, da sie irgendwann jeden Menschen in ihrem Umfeld anfing abzuwerten. Der Tonus war immer recht gleich. Am Anfang waren sie alle -hui- und spätestens nach einem halben Jahr -pfui-
Von den Zwischenmenschlichen Problemen einmal abgesehen funktionierte unsere Beziehung aber , nicht perfekt aber wir kamen so durch das Leben.
Sie hat auch viel erreicht. Mehr als ich.
Ich erkrankte leider an einer Angst und Panikstörung vor über 6 Jahren . Allerdings besuchte ich eine Therapie und kämpfte mich aus dem Loch wieder raus, alleine auch um der Kinder und der Beziehungswillen.
Ich erholte mich vollständig.
Sie machte eine Magen Op , nahm unglaublich viel ab.
Zuletzt nun schloß sie eine Ausbildung ab und begann zu arbeiten.
Ich blieb zu Hause, da ich sehr introvertiert bin und kümmerte mich um den Haushalt und die Kinder.
Ich selbst hatte keine Freunde . War aber in einem Verein, besuchte ab und zu Selbsthilfegruppen usw.
Wenn ich zurück denke, fingen die Probleme schon nach der Magen Op von ihr an bzw mit der Ausbildung.
Sie sprach oft davon, dass sie zu ihrer Familie ziehen wollte, wieder zurück. ich habe zwar nie gesagt, NEIN aber ich habe auch nie gesagt JA.
Die Vorstellung machte mir Angst, meine Familie (auch wenn der Kontakt zu jener bescheiden war) hinter mich zu lassen. Ohne Führerschein sind 400 km einfach eine riesen Entfernung.
Wir stritten immer öfter, und wir stritten vorher schon viel, was aber mehr an ihr lag, weil sie einfach ständig mit allem unzufrieden war. Leider war der O-Ton immer sehr rauh und ziemlich abwärtend in meine Richtung und auch in Richtung beider Kinder.
So Dinge wie, du bekommst nichts auf die Reihe, du bist unfähig, du machst Sachen nie richtig , aus dir wird nie was. waren noch die netteren Umschreibungen.
Dennoch habe ICH das toleriert und mit mir machen lassen.
Auch wenn sie eifersüchtig auf jemanden wurde, auch wenn die Bekanntschaften teils nur online waren . (ich habe meine sozialkontakte über ein Internet Spiel weil ich so nicht gezwungen bin mich real zu treffen aber dennoch meinen Austausch habe)
Sie verlangte immer öfter von mir, dass ich mich dem oder der den Kontakt abbrechen würde, weil ich mich zu intensiv mit anderen als mit Ihr beschäftigen würde. Tat ich dies nicht zog sie alle Register um mich klein zu kriegen.
Löste die Partnerschaft im Spiel auf (ja ist nur ein Spiel aber ey, die Symbolik zählt hm?)
Wollte das ich ausziehe.
Schrie mich ständig an.
Und machte mir oft Vorwürfe, dass ich mit ihr nichts unternehmen würde .
Nun ist für mich ein gemeinsames Leben, nicht nichts auch wenn wir jetzt keine aktiven Hobbies mehr geteilt haben.
Ich war dennoch immer da und habe ihr beigestanden, bei allem was sie wollte.
Allerdings wurde ihr O-Ton, dass vor allem als sie anfing die Ausbildung zu machen, dass sie erwartete , dass ich mich jeden Tag sobalt sie wieder da war irgendwie mit ihr beschäftige. Sie -bespasse-
Das konnte ich nicht.
Ich habe also angefangen mich zurück zu ziehen. Um Freiraum angefangen zu kämpfen, was sie nicht verstanden hat.
Ich hab ihr immer wieder gesagt das, ich auch nur mal Zeit für mich möchte.
Ein Beziehungsaus war da niemals in meinem Kopf, nur ein -Safepace- wo ich mal für mich sein konnte.
Leider erkrankte ich Anfang diesen Jahres wieder an meiner Angst und Panikstörung. Ich weiß nicht, wieso sie wieder aufflammte aber der Rückfall traff mich so schwer, dass ich Tage lang es nicht mal mehr schaffte ohne Angst mal zum Mülleimer draußen vor die Tür zu gehen.
Ich saß also in meiner Wohnung, sprichwörtlich fest und konnte mir keinerlei Auszeiten mehr holen.
Ich habe mich ins Online Spiel dann zurück gezogen und dort jemanden kennengelernt.
Eine ganz liebe und nette -Freundin-
Wir konnten lachen, sie lenkte mich ab von meinem Kopfkarusell und gab mir teilweiße sogar wieder neuen Antrieb zu kämpfen, der am Anfang völlig weg war. Wir tauschten Nummern aus, schrieben dann auch am Handy oder telefonierten ab und zu mal .
Meine Ex fing derweil ganz akut wieder mit dem Umzug an und ich sagte ihr, dass ich das unter den aktuellen Umständen leider NICHT schaffe. Wie sollte ich aber auch einen Umzug in eine fremde Stadt, zu fremden Leuten schaffen, wenn ich nicht mal mehr runter zum Müll kam vor meine eigene Haustür?
Ich hab sie darum gebeten mir etwas Zeit zu geben. Sie solle ihre Ausbildung fertig machen. Dann schauen wir wegen ihrem Lohn und meiner Krankenversicherung und wenn das alles fertig ist , würde ich mich um einen Platz in der Therapie kümmern.
Ich fürchte, ihr ging das zu langsam. Wir reden von Ausbruch bis dahin ungefair von 3-4 Monaten.
Sie beendete ihre Ausbildung, fand einen Job und ich verstehe das ich sie zusätzlich belastet habe, weil ich nicht mehr einkaufen gehen konnte.
Aber ich hab mich weiterhin um Haushalt, Kinder und das Essen gekümmert so gut ich eben konnte.
Auch wenn alles in mir nach einer Pause geschriehen hat.
Leider hat sie meine -Weh Wehchen - nicht verstanden. Konnte mir nicht helfen oder wollte nicht. Spielte es teils runter oder schrie mich an. Das hat es natürlich nicht besser gemacht sondern mich zusätzlich noch unter massiven Stress gesetzt.
Also hab ich angefangen mich zurück zu ziehen. Natürlich und Rückblickend war es da schon teils vorbei aber man kennt es ja. Die Hoffnung stirbt zu letzt und mir war die Beziehung nie egal.
Natürlich fing ich an mich in die Frau zu verlieben die ich online getroffen hatte. So fern man von . verliebt sein sprechen kann aber man sah sich ja schon einmal über Videos usw usw.
Ich schrieb oft bis tief in die Nacht mit ihr.
Sie war der Halt, der mir zu Hause fehlte. da brauche ich auch nichts schön reden. Dennoch hatte ich irgendwo mir immer gehofft, dass meine -Ex- mir diesen Halt geben würde.
Ich meine 10 Jahre Beziehung. 10. Das ist nicht nichts .
Meine Ex wurde sehr eifersüchtig auf jene Frau und auch wenn ich versichert habe, dass sie sich keine Sorgen machen muss, half das nichts.
Und irgendwann kam der Punkt wo sie sagte, dass ich den Kontakt zu ihr abbrechen sollte. Zu dem Menschen, der mir gerade aber SO gut tatt.
Ich hab klar Stellung bezogen und gesagt, nein, dass werde ich nicht tuen aber wieder erklärt, sie solle sich keine Sorgen machen. Uns trennen 600 km. man hat sich noch nie real gesehen und ich bin nicht dumm. Ich würde sie niemals verlassen dafür und das hätte ich, wirklich nicht!
Daraufhin wurde sie richtig eklig leider. zog mal wieder alle Register, wie so oft, wenn ich mal enger mit wem anderes in Kontakt kam und hier brach ein wenig, die Hölle los.
Ich konnte wie gesagt nicht mal weglaufen, weil ich durch meine Erkrankung ja so schon Panik vor der Panik hatte.
Dieser ganze Stress hat mich einfach nur noch fertig gemacht.
Dann kam der riesen Knall und riesen Streit und sie kontaktierte ihre Schwester . die eben 400km weit weg wohnte.
Diese organisierte ihr da unten eine Wohnung. möblierte sie und dann hiess es aufeinmal. ja Ende Mai nach meinem Geburstag ziehe ich um . ABER.
Sie sagte in all der Zeit, wir sprachen uns nochmal aus nach dem riesen Streit.
. sie ziehe dort nur runter um eine Wohnung zu suchen für uns alle zusammen. Natürlich habe ich das nicht geglaubt aber die Hoffnung stirbt zu letzt.
Am Tag des Umzug habe ich den ersten Nervenzusammenbruch gehabt, weil ich aufeinmal allein war, mit meiner Tochter zusammen. Ich bin schon Angsterkrankt und DAS ging dann natürlich richtig los. Unfähig einkaufen zu gehe usw. Eigendlich hätte ich aktuell mehr den je HILFE gebraucht und erstmal Ruhe. aber aufeinmal saß ich da.
Es war meine online Bekannte die, jeden Tag in der ersten Woche mit mir von morgens bis Abends am Telefon war. Bis ich einschlief. Damit ich nicht vor Panik die Wände hochlief.In der Zeit habe ich mir familiäre Hilfe gesucht. Konnte das mit den Einkäufen regeln usw. und habe auch meine Tochter eingeschworren das sie aktuell bitte mithelfen muss.
Der Kontakt zu meiner Ex blieb bestehen. Wir fingen nach einer Woche Dauerstress bei mir sogar an zu telefonieren usw und sie eröffnete mir , dass der Umzug ein riesen Fehler war. Sie wolle zurück.Würde sich um einen Umzug kümmern etc etc.
Ich bin also voll in die Hoffnungsfalle rein
Und dann kam die WhatsApp am morgen.
Sie käme doch nicht wieder. Sie mache Schluss. Man habe nichts mehr gemeinsam. Ich wäre nur noch eine Belastung und sie könne auf meine Krankheit nicht mehr. Sie wolle kein drittes Kind, sondern einen Partner auf Augenhöhe.
Und ich komme mir nun vor wie der größte Versager.
Natürlich hab ich an dem Tag versucht was mir möglich war. Aber dann hab ich aufgegeben und seit dem mich nicht mehr gemeldet.
Ich hab auch keine Kraft mehr.
Durch den ganzen Stress hab ich 6 Kilo verloren. Habe neuerdings wieder Magenschmerzen. Natürlich hab ich Probleme mich aufzuraffen aber ich gehe halt weiter. Im Moment denke ich aber nur von Tag zu Tag. Weiter kann ich nicht blicken.
Ich war noch nie so fertig, wie aktuell.
Mit der Online Bekannten rede ich dabei IMMER noch . täglich. Sie gibt sich ja so eine unglaubliche Mühe. Und das obwohl sie 600 km weit weg ist . und natürlich, sind da Gefühle. Wie sollte das nicht sein?
Aber wir sind immer noch, nur Freunde. obwohl wir beide durchaus . um uns rum tanzen .
Aber wie könnte ich? Sowas tut man nicht. ich bin frisch getrennt.
Ich bin total überfordert mit allem.
Na ja, dass war meine Geschichte bis jetzt. Wer bis hierhin gelesen hat, habt vielen lieben Dank.
Und allen einen schönen Tag.
17.06.2022 10:30 •
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