Trennung mit Scheidungsabsicht

E
Eigentlich nur eine Geschichte, wie bereits von Millionen erlebt. Aber dies ist meine, pardon unsere Geschichte.

Nach 23 gemeinsame Jahre (davon 18 Ehejahre) hat sich meine Frau plötzlich von uns getrennt.
Ja, ich hätte es auf mich zukommen sehen müssen, ich war mir jedoch ZU SICHER, sie würde so etwas nie tun. Obwohl sie Ende 2000/Anfang 2001 eine kurze Affäre mit ein SMS-Kontakt hatte!
Nach diese Affäre hat sie den Mut gefunden, es mir zu erzählen... Ich bin zusammengebrochen und war zunächst wie betäubt. Wir haben die ganze Nacht darüber gesprochen und den gemeinsamen Fehler gesucht! Keine Vorwürfe, keine Anschuldigungen, keine Rügen meinerseits... Ich liebe sie wircklich und mit all meine Sinnen...
Sie sagte mir dann noch: Ich habe lange gezweifelt, aber jetzt weiß ich es ganz sicher: ich liebe dich, bin froh dich zu haben und will dich nie verlieren...
Wir versprachen uns gegenseitig besser auf den Alltagstrott aufzupassen, endlich ehrlich und intim uns auszutauschen (ich meine über sich reden), uns mehr Zeit für uns selbst zu nehmen. Wir versprachen uns ach so vieles...

Ich spürte jedoch recht bald, daß eine Distanz zwischen uns da war. Sie hielt sich steht ausserhalb meiner Reichweite. Meine Versuche, mit ihr zu sprechen, mich ihr zu nähern blieben erfolglos: sie flüchtete stets vor mir...

Und dann, am 6. Dezember 2001, blieb sie einfach weg von Zuhause. Jetzt läuft das Trennungsjahr und sie verlangt die Teilung des Haushaltes.

Nichdestotrotz können wir nun etwas besser miteinander sprechen, manchmal... Sie bleibt mir gegenüber geheimnisvoll, beteuert oft dass ihre Gefühlen für mich nicht erkaltet sind.
Gestern noch fragte ich ihr, ob sie es für sich nun ausschließen kann, dass wir wieder zusammen finden könnten: Nun ja, im Moment ja. Aber später... Ich möchte jetzt nichts darüber sagen...
Was kann ich davon halten?

Der Mann zu dem sie eingezogen ist (lebt momentan seine 2. Scheidung durch) hatte ihr lediglich seine Haustürschlüssel angeboten, damit sie nicht auf die Strasse landet, wenn sie von Zuhause flüchtet. Rein platonisch. Erst jetzt meint sie anzufangen ihn zu lieben...

Ich bin ganz verloren. 2 unsere 3 Kinder sind bei mir geblieben, zum Glück... Aber wie kann sie alles hinter sich lassen, ohne sich umzudrehen: unsere Ehe, die Kinder, unser Zuhause, die Verpflichtungen...? Wie kann ein Mensch so etwas tun? Es ist ihr anzusehen, daß sie nicht glücklich ist. Und sie beklagt sich auch dauernd von niemanden verstanden zu werden...

Hilfe!!! Kann mir jemanden etwas Licht geben?

Jeztz, nach 6 Wochen der Trennung bekomme ich ein ganz anderer Eindruck des Geschehens: der Mann mit dem sie eine Affäre (Anfang 2001) hatte rief mich an und bat mich ihr mitzuteilen, sie möchte mit ihre SMS aufhören...
Er konnte mir Worte nachsagen, die sie mir gesagt hatte und die keiner sonst wissen konnte; Sachverhalten wurden geschildert, die (dachte ich) nur ich kannte... und anderes mehr. Ich habe also keinen Grund an seine Worte zu zweifeln. Er rief mich an und ließ auch seiner Frau sprechen und SMS-Texte vortragen...
Schmerz... Schmerz... Schmerz...

Ist es den nun so, dass sie diese Affäre noch nicht abschließen konnte? Kann sie deswegen alles aufgeben?
Ich kann es nicht glauben, fühle mich jedoch dermaßen getäuscht und mißtraut... Alles nur Theater gewesen, ein Jahr lang? Warum hat sie mir nichts davon gesagt? Bekannten gegenüber soll sie bereits im März 2001 gesagt haben: Ich bleibe nicht mehr lange bei ihm. Ich werde gehen...
Und dann ihre Versprechungen: Liebe, Vertrauen, gemeinsames meistern der Hürden des Lebens...

Ich dachte, ich wäre gestorben. Nein, ich sterbe noch etwas mehr.

Warum kann man diese Gefühle nicht abstellen, warum liebe ich sie so sehr?

15.01.2002 15:09 • #1


E
Hallo Dom,

ja, ich kann Dir etwas Einsicht geben: Es geht etwas in ihr vor, was mit Dir nichts zu tun hat, und zur Zeit wirst Du darüber auch nichts herausfinden können, denke ich. Das ist bitter, aber es ist die Wahrheit.

Menschen sind ja nicht nur Ehepartner, sondern auch Individuen, uns sie haben eigene Wünsche und Hoffnungen #8211; teilweise solche, über die sie mit ihrem Partner niemals reden werden. Ich selbst hätte es auch nicht für möglich gehalten, als meine erste Frau mich nach zehn Ehejahren verlassen wollte #8211; aber sie hat einfach nach einem neuen, anderen und für sie erfolgreicherem Leben gesucht. Das musst Du hinnehmen, auch wenn es weh tut.

Mag sein, dass sie jetzt nicht glücklich ist #8211; so geht es ja vielen, die verlassen #8211; nicht nur denen, die verlassen werden.. Aber das ist in erster Linie ihre Problem, nicht Deines.

Jetzt wird es eine schwere Zeit geben, das ist nur natürlich. Das Licht, das ich Dir zeigen kann, heißt Freiheit. Du bist noch jung genug (denke ich mal, wenn ich Deine Ehejahre rechne und unterstelle, dass Du früh geheiratet hast) und das Leben kann noch sehr lang und glücklich sein #8211; mit einer anderen Frau.

Wenn es Dir jetzt noch kein Trost ist, wünsche ich Dir jedenfalls glückliche Tage für die Zukunft.


Dein

sehpferd

18.01.2002 17:02 • #2


A


Trennung mit Scheidungsabsicht

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E
Danke Sehpferd, danke für Deine Antwort!!!

Nein, es ist nicht mein Problem, wenn sie nicht glücklich ist: aber es tut verdammt weh! Ich kann doch nicht einfach ruhig bleiben und zusehen, wie sie sich nach unten abarbeitet...

Sie ist auch nicht mehr dieselbe: unfrisiert (so wäre sie sonst nicht einmal zum Briefkasten an der Haustür gegangen), unausgeschlafen, abgemagert... Aber vielleicht mach ich mir hier wieder etwas vor, und Ihr Kummer beschränkt sich vielleicht nur auf die Sorge, die nötige Kraft zu behalten, Ihr Vorhaben durchzuhalten.

Mal macht Sie mir Hoffnung, mal zerstört Sie alles. Zur Zeit beachtet Sie nicht einmal mehr unsere Kinder!!!

Mittwoch haben wir uns getroffen um bei unser Vermieter vorzusprechen. Sie sah fürchtelich aus! Die Augen ganz gerötet, das Gesicht so blaß, die Haare unfrisiert... so richtig kaputt und plötzlich um 10 Jahren veraltet. Wieso? Warum, wenn es Ihr doch gut geht?

Sie sieht zwar jetzt, im Augenblick keine Chance mehr für uns. Aber für die Zukunft... Ja, für die Zukunft, da möchte Sie noch nichts darüber sagen... Ist es Taktik oder Rücksicht? Auch versäumt Sie keine Gelegenheit mal zuhause vorbeizuschauen oder anzurufen. Wenn wir abmachen, uns in die Stadt zu treffen oder dass ich Sie abholen darf steht Sie plötzlich in die Tür... Warum?

Heute ist Sie wieder hier erschienen, früher als vereinbart. Sie wollte dass wir uns zusammensetzen, um über die Teilung des Haushaltes zu sprechen. Eigentlich sollte ich Sie abholen!

Zuerst wollte Sie alle Kontakte für eine Weile abbrechen. Jetzt ist Sie es, die es nicht lassen kann. Dabei ist Sie leicht reizbar, dass ich meist nicht weiss, wie ich was sagen soll, ob ich überhaupt etwas sagen soll oder kann.
Ich werde wahnsinnig, kriege es nicht mehr hin.

Und, glaube mir, ich bin sicher Sie gut zu kenne, nach all den Jahren (übringens: ich werde Montag 44, Sie wird im Mai 42).

Auch konnte ich feststellen, dass wir nur dann ruhig und richtig miteinander sprechen können, wenn wir uns woanders treffen, nicht zuhause, oder wenn wir telefonieren.

Hat das alles nichts mit mir, mit uns zu tun? Wirklich?
Aber Du hast recht: ich kann nichts darüber herausfinden. Sie blockiert völlich und spricht nur von meine Fehlern...

Tatsache ist: Sie ist mein Lebensinhalt, meine Sehnsucht, meine Kraft, einfach alles was ich mir auf diese Welt wünsche, ohne wenn und aber. Und Sie weiss es nur zu gut.

Ein starker Gefühl in mir sagt ständig: Geduld, Geduld, Geduld: Sie muss wieder zu sich finden. Gönne Ihr die Auszeit. Es gibt noch eine Chance. Das dumme ist, dass ich nichts dagegen tun kann und davon überzeugt bin, dass es so sein muss.

Weisst Du, ich habe Ihr versprochen, dass ich da sein werde, wenn der Tag kommt. Und Sie weiss, dass ich meine Versprechungen halte. Sie hat jedoch NIE gesagt, dass ich vergebens warten werde!

Ich fasse es nicht: ich liebe Sie mit jeden Tag etwas mehr... Keine Spur von Feindseeligkeit. Kein Vorwurf. Nur Hoffnung und die Sicherheit, dass nichts so zerstört ist, dass es nicht reparabel wäre, wenn WIR ES NUR WOLLTEN...

Ich wünschte, ich könnte meine Gefühlen für Sie in Worte fassen, in Worte, die genug Aussagekraft besitzen, die wie Bildern alles bunt und deutlich machen. In Worte, die nicht verletzen sondern ermutigen, verzeihen, und Liebe spenden...

Bin ich leer, oh, bin ich leer... Ich fahre jeden Tag mit die Achterbahn der Gefühlen und mir wird es schwindelig...

Sei bitte eines gewiss, Sehpferd: es tat mir enorm gut, Deine Zeilen zu erhalten. Danke.

18.01.2002 22:59 • #3


E
Hi  Dom,

dein gefühlszustand kann ich sehr gut nachvollziehen...leider.
was in deiner frau vorgeht kann wohl niemand sagen und vielleicht ist sie sich selbst nicht sicher und auf der SUCHE..., ja nach was ?

Nur Hoffnung  und die Sicherheit, dass nichts so zerstört ist, dass es nicht reparabel wäre, wenn WIR ES NUR WOLLTEN...
das entscheidende ist ja bei aller hoffnung, das beide  es wollen.... zur zeit will sie   n i c h t .
Ich weiß wie schwierig es ist ...da dir zur zeit das ziel fehlt und deine lebensituation sich jetzt ändert und du immer noch hoffnung hast.
achte trotzdem bitte auf DICH, deine kinder brauchen einen rahmen an dem sie sich orientieren können ...das wird viel kraft erfordern, den schritt ins forum hast du schon gewagt...

mitfühlende gruesse
andrea




20.01.2002 12:27 • #4


E
Hallo Andrea,
ich hätte nie gedacht, dass es so gut tun würde nur ein paar Zeilen zu lesen, von Menschen die verstehen und mitfühlen...
Das tut wirklich so gut, auch wenn man keine Hilfe in Form einer Lösung erwarten kann und darf.

Ja Andrea, es ist leider auch genau mein Eindruck: Sie sucht nach sich selbst oder nach etwas, was Sie selbst (noch) nicht definieren kann.

Ein gute Bekannter sagte mir heute, dass Frauen im Alter zwischen 40 und 45 oft so etwas wie eine Lebenskrise durchmachen (Männer angeblich gegen 50); sie sagen sich: Das kann es nicht gewesen sein in mein Leben, es muss noch etwas kommen... Ein Prinz?!
Kann das bei meiner Frau der Fall sein? Ist es nur eine schwierige Lebensphase, die sich nach einer gewisse Zeit wieder beruhigen wird?

Das grausame daran ist, das keine Antwort auf all die Fragen zu bekommen ist, die Ungewissheit, ob Sie sich finden wird (oder das, was Sie sucht). Es würde mich schon sehr glücklich machen zu wissen, dass SIE glücklich ist!!!

Leider aber auch befindet Sie sich zurzeit in ein Stadium, wo Sie bereit ist alles zu zerstören, was wir gemeinsam aufgebaut haben (Familie, Haben und Gut). Das kann die eventuelle Möglichkeit einer Rückkehr so sehr erschweren...
Sie spricht nur von meine Fehlern, Ihr Recht nur an sich denken zu dürfen, Ihre Freiheit... und das niemand Verständnis für Sie aufbringt.

Andererseits hat Sie sich bereit erklärt die Bücher zu lesen, die ich lese. Wir hatten am Telefon darüber gesprochen, und Sie meinte, es klingt interessant. Darauf hin habe ich Ihr die Bücher als Geschenk (mit Widmung) zukommen lassen (Auseinander geliebt - John Gray und Wenn der Partner geht... - Doris Wolf). Liest Sie sie auch? Kann das für uns positiv sein?

Oh Gott, das tut so weh nur daran zu denken, dass Sie für immer weg sein kann, das meine Liebe für Sir nicht mehr akzeptiert wird. Ihre Worte nach liebt Sie mich noch etwas, Ihre Gefühlen für mich sind noch nicht kalt oder tod. Es ist halt nicht mehr genug für die Fortsetzung unsere Ehe, aber doch noch etwas vorhanden. Hin und wieder sagt Sie es unsere Kinder (18, 20 und 22 Jahre jung), die sich jedoch sehr wundern, vernachlässigt fühlen und völlig verständnislos dastehen.

Ich fühle so vieles, spüre so vieles, hoffe so sehr... Bilde ich mir nur ein, dass Sie mit uns noch nicht total abgeschlossen hat? Macht mich die Hoffnung blind, führt es dazu, dass ich Ihr Verhalten so misinterpretiere, misdeute?

Nun haben wir 2 Tagen nichts von einander gehört. 2 lange Tagen. Aber ich denke, es ist besser so. Sie soll die nötige Zeit und der nötige Abstand erhalten, über sich zu denken, evtl. auch über uns...

Es ist so schön Ihre Stimme zu hören. Nur Ihre Stimme zu hören! Am Telefon können wir wunderbar miteinander sprechen, ruhig, ja fast mit Liebe in jedes Wort. Nur wenn Sie nach Hause kommt: da wird es meist sehr kritisch, denn Sie ist dann sehr nervös und wird nach einige Minuten schon agressiv.

Nochmals Andrea: danke für Deine Worte. Es tut so gut sprechen (schreibe) zu dürfen, wenn man weiss, dass es auch gelesen und sogar verstanden wird!!!

Ich wünschte, ich könnte Anderen auch etwas Mut machen, etwas helfen. Aber ich fühle mich dazu nicht in der Lage - noch nicht. Zu verloren bin ich, zu sehr durcheinander und hilflos.

20.01.2002 16:24 • #5


E
Hallo Dom,

bei mir ist es genau so, wie Du es beschreibst. Meine Frau ist 42 und hat sich in einen anderen verliebt. Sie hat 20Jahre nur an andere gedacht, jetzt ist Sie mal egoistisch und denkt an sich. Sie steckt auch total in der Krise und hat praktisch genau diese Argumente, die Du hier beschreibst. Und das Schlimme, man kann nichts dagegen tun. Ab morgen haben wir auf meine Veranlassung hin getrennte Schlafzimmer. Eigentlich wollten wir alles erst mal so laufen lassen, aber ich steh das nicht mehr lange durch. Auch den Kindern (12,15,20) gegenüber ist es schwer ständig was vorzuspielen, sie ahnen eh schon was. Eheberatung lehnt Sie erstmal ab, vielleicht sollte ich mir auch mal diese Bücher besorgen, die hier im Forum erwähnt werden. Zur Zeit können wir noch vernünftig miteinander reden, ich hoffe, daß bleibt auch so, aber wenn ich Sie demnächst irgendwann vor die Wahl stelle, er oder die Familie, wird Sie mir das sicher nicht wieder näher bringen, aber irgendwas muß halt passieren, sonst drehe ich bald am Rad. Es ist verdammt schwer, abzuwarten und die Zeit arbeiten zu lassen. So jetzt ist es 01:30 in 3 Stunden muß ich zur Arbeit, hoffentlich kann ich noch en bißchen schlafen.

Dir und allen anderen Verlassenen eine gute Nacht und die Hoffnung auf bessere Zeiten, die sicher auch wieder kommen.

Gerhard

21.01.2002 01:29 • #6


E
Hallo Gerhard,

schlimm, und schmerzhaft, sehr schmerzhaft... Deine Geschichte klingt in der Tat etwa wie meine. Eine Eheberatung lehnt sie bei uns ebenso völlig ab. Sie will halt nicht sprechen, reden; nur Ihr Wille durchsetzen, um jedem Preis.

Weiß Du, Gerhard, ich möchte kein Öl auf´s Feuer werfen, aber es gibt bei Dir eigentlich auch nur 2 Möglichkeiten: entweder sie kommt von ihre jetzigen Gefühlen ab (sie, und nur sie kann es herbeirufen), und ihr findet wieder zueinander, oder sie der Spuk nimmt seinen Lauf und es geht zunächst mit eine Trennung los...
Ein Trumpf habt ihr aber in der Hand: du sagst, ihr könnt - noch - vernünftig miteinander reden. Das ist ungeheuerlich wichtig. Macht Gebrauch davon. Und nicht nur um sich gegenseitig Fehler oder Mistritte vorzuwerfen oder sich zu rechtfertigen... Diese Möglichkeit kann die Rettung sein, wenn es richtig gehandhabt wird!!!
Ich wünschte, ich hätte diese Möglichkeit noch. Aber zurzeit hat sie komplett auf stur geschaltet und will nur noch ihre Ideen durchsetzen.

Es hat sich am Wochenende herausgestellt, dass sie in Wahrheit gar kein Verhältnis mit ihr jetziger Lebensbegleiter (eigentlich nur Asyl-Gewährer) hat. Die grosse Liebesgeschichte ist es nicht! Sie spricht nicht einmal von uns oder von mir in sein Beisein... Es geht ausschließlich darum, dass sie Abstand von uns haben will, dass sie Ihr Leben leben will, ohne Rücksicht auf anderen nehmen zu müssen.

Es ist wirklich verdammt schwer abzuwarten. Aber wir haben nun einmal keine andere Möglichkeit im Moment. Schadensbegrenzung und Zeitgewinn...

Ich danke auch für die gute Wünsche auf bessere Zeit. So oder so, das Leben geht weiter. Es ist an uns, das Beste daraus zu machen...

Allen viel Kraft und Zuversicht. Glaubt an Euch, Ihr seid es wert!

21.01.2002 13:06 • #7


E
Hallo Ihr beiden,
ich glaube, ich habe etwas Vorsprung: auch meine 42 j. Ex wollte ab Januar 01 eine 14-j. Ehe, eine Familie mit einem 11j. Jungen, ein HAus, ein Ferienhaus, einen großen Freundeskreis und eine gemeinsame Lebensplanung wegwerfen (sie hatte einen neuen Lover und damals bereits angeblich seit 4 Jahren schon Überdruß mit dem gemeinsamen Leben).

Ich habe gekämpft, geredet, habe sie in ruhe gelassen und vor allem - die welt nicht mehr verstanden.

Irgendwann sagte ich mir, ok, im moment kannst du garnichts machen (der neue lover half ihr sogar beim umzug).

ich habe mir dann eine eigene wohnung gesucht, konsequent jedes wochenende mit meinem jungen verbracht, mich im job und sonst versucht zu stabilisieren und schrittweise wirklich fast jeden kontakt zu ihr abgebrochen.

heute mit einem jahr abstand sage ich, es war eigentlich alles vergebens, denn ihr entschluß und ihr plan waren unumstößlich, und mit wem willst du bei einer zwiegespaltenen person reden ?

ich denke, wenn midlife-crisis und neuer lover zusammenkommen und die ex euch (mich) nicht für wert befinden, diese krise durchzustehen, dann ist das fundament auch nicht mehr tragfähig, so bitter diese erkenntnis auch ist.

aber vielleicht werdet ihr ja angenehmer überrascht, das wünsche ich euch.

auf jeden fall werdet ihr auch alleine (und mit kindern) zurechtkommen, es braucht nur zeit.

mick

21.01.2002 15:25 • #8


E
Hallo Mick,

das macht nicht gerade Mut, was Du da erlebt hast...
Vielleicht aber auch mache ich mir sinnloserweise Hoffnung (die Zeichen stehen momentan eher dafür), aber ich fühle sehr stark in mir, dass dieser Zustand nicht ewig andauern wird. Dafür spräche folgendes:
1) ich liebe sie wirklich sehr, sehr, sehr. Und sie weiss es nur zu genau. Und ihre Gefühlen für mich sind nicht kalt...
2) sie hat keinen lover, sondern einen Dummen gefunden, der ihr seine Wohnung zur Verfügung stellt, was sie ja auch ausgiebig nutzt...
3) sie ist auf einen Kopfschuß hin weggegengen. Wohl wahr, sie dachte bereits seit längerem darüber nach, wusste jedoch nicht, wie sie es anstellen sollte...

Alles in allem, ich denke dass sie einfach Zeit braucht. Vielleicht sogar viel Zeit, um sich zu finden, um zu sich zu finden. Aber 23 gemeinsame Jahren, und 3 Kinder... Und all diese Jahren waren nicht schlecht. Sie sagt ja selbst: wir hatten sehr schöne Zeit miteinander.
Da wo sie sich jetzt befindet ist keinen Fortschritt für sie, ganz im Gegenteil. Sie wohnt bei einem Fremden den sie nicht liebt (diese Erkenntnis stammt nicht von mir!), sie hat nichts von dem, was ein Mensch gerne um sich hat (gewohntes Zeug, Gegenständen an denen man hängt...), kein Geld (ungesicherter 630,00 DM Job), keine Kinder... Deshalb rede ich mir ein, sie braucht einfach Abstand von mir, von uns, vom Alltag, von der Routine... und, irgendwann (ich hoffe nicht zu spät), wird sie dann wieder die Augen und ihr Herz öffnen...
Wie schon geschrieben: mir würde es schon trösten zu wissen dass sie glücklich und zufrieden ist. Aber so ist es nun einmal nicht zurzeit.
Errare humanum est. Das gilt uneingeschränkt für jeder von uns!!! Man muss manchmal etwas verloren glauben, um zu realisieren, was man zu verlieren im Begriff ist...

Aber... wie gesagt... vielleicht auch nur blinde Hoffnung...

Nichtdestotrozt: schauen wir doch zuversichtlich in die Zukunft hinein. Denn schlimmer, schmerzhafter kann es ja wohl kaum noch kommen, oder?

21.01.2002 15:45 • #9


E
Nun sind es Dienstag 8 Wochen her dass sie gegangen ist... Acht lange Wochen, und keine Besserung in Sicht.
Sie verhält sich zur Zeit eher aggressiv, obwohl sie es leugnet. Wenn wir miteinander telefonieren, d.h. wenn sie mich anruft, dann kommt es sogleich zu Unterstellungen und Beschuldigungen. Ich habe bisher geschaft, sie nicht anzurufen, obwohl es mir den Schlaf kostet, immer noch...

Es geht jetzt um die Gegenstände (Hausrat, Möbel...) die sie gerne mitnehmen will. Sie hatte sich gedacht, sie würde alles bekommen, was ihr jetzige Asylgewährer fehlt im Haushalt; und das ohne Wiederstand meinerseits. Ich hatte ihr aber gesagt, dass ich unser Interessen (Kinder und mich) wahren muss und dass es mir unendlich Leid tut zu wissen dass wir uns deswegen streiten würden. Deswegen habe ich mich via Rechtsanwalt vertreten lassen. Ich bin sicher, sie wird es mir krumm nehmen! Selbst die Kinder sind der Auffassung, sie kann sich nicht alles wünschen und erwarten das es in Erfüllung geht.

Ihre Entscheidung schein tatsächlich unwiderruflich zu sein. Meine Hoffnung befindet sich auf Fahrt in einer Achterbahn... Meine Zuversicht, dass es sich bessern würde schwindet mehr und mehr dahin, und diese Schmerzen in die Brust, in die Magengegend lassen nicht nach!
Wenn ich ihre Stimme höre fangen meine Händen wieder zu zittern an. Es ist grausam. Ich will aber nicht dass sie merkt wieviel Schmerz ich habe, das ich sehr leide. Sie soll möglichst glauben, dass es mir inzwischen wieder gutgeht... Dafür unternehmen wir, die Kinder und ich, viel mehr miteinander als früher. Das hilft auch ungemein.

Oh Gott, wird es denn nie aufhören? Wird es denn kein Ende geben? Warum muss man so im Dunkel tappen und allein auf ein Haufen von Fragen sitzen bleiben?

28.01.2002 17:14 • #10


E
Ach Dom :'(,

das hört sich alles gar nicht gut an.
schade dass nicht die möglichkeit eines vermittlers oder therapeuten besteht.
damit wenigstens durch die trennung nötigen streitereien so gering wie nötig sind und nicht noch mehr zerstört wird ??? ja, ich glaube auch dass sie dir den anwalt krummnehmen wird ... es wird die kluft vergössern, aber wie sollst du sonst auf die kinder und dich achten ?

andererseits ist deine frau finanziell in einer sehr ausweglosen situation ...wie soll man von 630 DM leben, macht sie das nicht noch abhängiger von ihrem asylgewährer ?

warum soll sie nicht wissen dass du leidest, dass verstehe ich nicht ganz ?
habe den mut ihr deine gefühle mitzuteilen, wenn dir danach ist ...es wird dir dadurch hoffentlich besser gehen.

ich wünsche dir die gabe: ihr wege zurück offenzuhalten.
ihr (du und die kinder) seid ja praktische eine partei gegen sie ( so würde ich mich jedenfalls fühlen)...
klar das die kinder sich verlassen fühlen und leiden und es ist schön das du für sie in dieser krise da bist.

vielleicht kannst du deine frau doch von einer familientherapie überzeugen, damit die kinder ihre mutter nicht ganz verlieren und wenn eine trennung unausweichlich ist - dann die entsprechende unterstützung gegeben ist ? Kinder brauchen beide elternteile...

...ganz viel kraft, mitfühlende grüße
andrea

28.01.2002 18:12 • #11


E
Hallo Andrea,

ich kann Dir gar nicht sagen, wieviel es mir bedeutet von Dir zu lesen. Ich kam mir so elend und einsam vor... Nur ein paar Worte, und man fühlt sich bereits ganz anders. Danke...

Gestern hat sie mich auf die Arbeit angerufen. Sie wollte wissen was nun sache ist mit ihrer Liste (all die Gegenständen, die sie haben will). Leider, wie eben gesagt, war ich auf die Arbeit und konnte deshalb auch nicht frei reden. Reaktion ihrerseits: „Das kann man ja immer sagen!“ (Unterstellung!) Und noch: „Du hättest dich melden können, ich hatte mein Handy bei mir!“ Sie erwähnte aber nicht, dass sie in Belgien war!

Nun hat sie ein Anwaltstermin für Freitag genommen und will vorher wissen was ich zu tun gedenke. Ich habe ihr nur gesagt, sie würde auf jeden Fall bis dahin bescheid wissen (ein Schreiben meines Anwalts müsste sie heute erhalten).

Ich bis überzeugt davon, dass sie es mir als Schlechtigkeit, als Hinterlist dahinhalten wird... Es ist schon wie Du sagst: die Kluft wird sich vergrössern Schmerz. Ich weiss aber wirklich nicht wie ich uns, die Kinder und mich, sonst schützen kann!

Ich schrieb ihr ein Message, in dem ich ihr sagte: „Es ist schade, dass Du so böse und Aggressiv bis, aber es war sehr schön Deine Stimme zu hören!“ Ich mache damit Anspielung auf ihre Unterstellungen und ihr steigenden Tonfall am Telefon. Sie schrieb dann zurück: „Wie kommst du daruf, dass ich aggressiv bin? Habe ganz normal gesprochen. Ich wollte es ohne Anwalt machen.“

Weißt Du Andrea, sie ist vergangenen Freitag nach Belgien zu ihrer Schwester mit ihr „Asylgewährer“ gefahren. Bis Sonntag. Mein Paatenkind hatte Konfirmation! Sie hat eigentlich nichts damit zu tun. Sie hat es jedoch für besser gehalten, mir kein Wort davon zu sagen und selbst dahin zu fahren! Ist das nicht Hinterlist?

Jetzt ist sie enttäuscht darüber, dass ich es erfahren habe. Wegen des Prinzips, sagt sie. Welches Prinzip denn? Ich verstehe es nicht. Kann sie sich gekränkt fühlen, mich so hintergangen zu haben? Oder ist es ihr Gewissen, der doch noch etwas arbeitet? Kann es sein, dass sie doch nicht so fern von mir ist, als sie es gern vorspielen möchte?

Ich konnte mich doch nicht zurückhalten: ich habe ihr gestern Abend noch eine SMS geschickt: „Was auch immer passiert, wie lang es auch dauern mag: ich warte auf Dich, denn ich liebe Dich, mit Herz und Seele. Hoffnung macht stark...“. Sie hat selbstverständlich nicht darauf reagiert. Ausserdem ist ihre Telefonkarte verbraucht (sie schreibt nun mit dem Gerät ihres Gastgebers.

Und wieder eine Nacht ohne Schlaf... Nur Grübbeleien und Gedanken. Alle möglichen Situationen fahren mir vor die Augen wie Filmen... Ich fühle mich so machtlos dagegen, es ist kaum noch zu ertragen!

Im Bezug auf eine Eheberatung, da lehnt sie jeden Versuch ab. Ohne nachzudenken, so scheint mir. Sie ist wohl entschlossen, ihr Kopf durchzusetzen, um jeden Preis, ohne Rücksicht auf Verluste. Sie will ihr Leben leben, nur an sich denken. Wieso? Warum? Um die Kinder ist sie auch in keinste Weise mehr besorgt, äusserlich zumindenst (Warum soll ich mich melden? Sie melden sich ja auch nicht!). Wie ist das möglich? Sieht sie denn wirklich nicht wie sehr sie alle leiden?

Sie will den Kontakt mit mir nicht abbrechen. Sie sagt, wir können immer noch „etwas“ gemeinsam unternehmen, uns sehen und sprechen! Aber über unser Problem will sie nicht sprechen.
Ich verstehe ihr Verhalten, ihre Reaktionen nicht mehr. Sie ist nicht mehr der Mensch, denn ich gekannt habe (so glaubte ich zumindest)! Was ist los mit ihr? Was sucht sie? Was will sie beweisen?

Ach Andrea, wie gut dass es Menschen wie Dich gibt, die sich Zeit nehmen Geschickten wie die meine zu lesen und noch Mut machen und fühlen lassen, dass man doch nicht ganz allein ist!

Danke, vom Herz.

29.01.2002 09:59 • #12


E
Hallo Dom,

ich kann mich leider nicht immer so einklinken, wie ich möchte - habe ja noch eine kleine Nebenbeschäftigung. Sieh mal, es ist wirklich ganz egal, wofür sie diesen Hausrat braucht #8211; sie hat Anspruch auf den halben Zugewinn, und das ist alles, also mach eine Liste (mit möglichst wenig) und gib sie ihr. Ich muss noch dazu sagen, dass eigentlich ein Notar ein weitaus besserer Berater ist als ein Anwalt, vorausgesetzt, dass man beide Teile mal zu einem bringt. Wenn man sich tatsächlich dort einig wird, kann man auch gleich einen Ehevertrag machen #8211; der erspart jetzt und hinterher (bei einer möglichen Scheidung) einen Haufen Ärger.

Ich rate dir dringend, all Deine Emotionen woanders hinzutragen #8211; Dein Wunsch nach Liebe bei einer freigiebigen Dame, und Deinen Wunsch, Dich zu rechtfertigen, an einem Stammtisch. Wie schon Mick richtig sagt: Das Fundament der Beziehung ist zerbröselt ... versuch gar nicht erst, daran wieder herumzubasteln #8211; alles, was du daran tun wirst, wird gegen Dich sprechen und Dir schaden.

Dein Sehpferd.




29.01.2002 11:15 • #13


E
Hallo Dom,

ich denke mit der SMS bist du wieder ein grosses stück auf sie zugegangen.
mehr kannst du momentan nicht tun, nur immer wieder deine gefühle und wünsche signalisieren (nicht den coolen spielen und nicht klammern) und sie immer wieder bitten auf ihre/eure  kinder zuzugehen.
es wäre alles sehr viel einfacher, wenn ein dritter vermitteln könnte. auch wenn es vielleicht nicht deine hoffnung erfüllt und es wieder etwas wird mit euch, so könntet ihr doch eine halbwegs faire trennung hinbekommen.

Um die Kinder ist sie auch in keinste Weise mehr besorgt,
äusserlich zumindenst (Warum soll ich mich melden? Sie
melden sich ja auch nicht!). Wie ist das möglich? Sieht sie
denn wirklich nicht wie sehr sie alle leiden?
...ich vermute eine große protion unsicherheit und schuldgefühle. es ist ja auch schwierig, denn eine vorwurfshaltung ist ja zwangsläufig vorhanden.
von meiner tochter (19) weiß ich, dass sie sich sehr verlassen fühlt und dies auch zum ausdruck gebracht hat.
bei relativ erwachsenen kindern kommt es zu auseinandersetzungen, sie vertreten ihre meinung schon vehement und das ist oft schmerzhaft. egal wie alt, sie sind kinder und brauchen ein verlässliche grössen die für sie da ist, und das sind nun mal wir eltern.

bei der überlegung welche möglichkeiten du noch hast, da sie alles blockiert und offensichtlich zeit braucht ist mir die idee gekommen, vielleicht im verwandten oder freundeskreis jemand zu finden mit dem SIE offen reden kann ?
ein weg wäre auch der direkte ...ein gespräch mit dem asylgewährer.
ihm wird sie sich zumindest im geringen maße anvertraut haben.
ob das für dich machbar ist weiß ich nicht, da du allerdings noch soviel hoffnung hast und kämpfen willst ...ist dies vielleicht eine möglichkeit herauszufinden WAS SIE WILL.  sie weiß es eventuell viel klarer als du annimmst und sie hat nicht den mut es dir zusagen ?

das sie mit dir weiterhin etwas unternehmen will, kann ich nicht nachvollziehen...aber immerhin hast du die möglichkeit.
nur frage ich mich wenn sie sich nicht aussprechen will, was will sie mit dir unternehmen ... reden, wandern ? vielleicht könntet ihr allein 2 tage verreisen ?

ich wünsche dir viel geduld und dass die eigendynamik, durch die anwälte bedingt, nicht jeden rückweg verbauen.

viel kraft
andrea

29.01.2002 11:23 • #14


E
Hallo Andrea,

Mensch, heute ist mein Glückstag! Deine Worte bauen mich gerade wieder auf! Ehrlich gesagt, ich hatte schon ans Aufgeben gedacht (obwohl ich weiß, ich könnte es garnicht)...
Siehst Du, ich bin bei der Arbeit und kann mich auf nichts konzentrieren. Stattdessen hole ich mir Kraft aus Deine Worte...

Tief in mir ist die feste Überzeugung dass wir wieder zusammen finden werden verankert. Ich weiß nicht woher, auch nicht wieso: ich fühle es eben. Und jedesmal, bevor wir eine Auseinandersetzung hatten, hatte ich dasselbe Gefühl in der Magengegend wie jetzt auch... und es hat mich nie betrügt!

Wir haben eine dritte person, sogar eine vierte, zu der sie aber zurzeit nur bedingt Vertrauen hat, denn sie hört dort nicht das, was sie hören möchte (Warnungen vor Übereilung, vor unüberlegte Handlungen, Bitte um Nachdenken, sich Zeit lassen um sicher zu sein...). Daher bin ich auch relativ gut informiert über sie, obwohl wir (die Bekannten und mich – und sie auch aber unabhängig von mir – die Absprache halten wollen, nicht füreinander zu sponniere.
Sie hat allerdings auch noch andere Bezugspersonen, die wir (Kinder und ich) ablehnen, weil sie sich falsch, hinterlistig und destruktiv verhalten haben und weiter verhalten. Denen aber scheint sie mehr Vertrauen entgegen zu bringen – zurzeit noch...

Was der Unsicherheit und die Schuldgefühlen betrifft, da bin ich total Deiner Meinung: ihr Verhalten zeigt es mehr als deutlich. Wenn wir miteinander reden (telefonisch geht es merkwürdigerweise an besten) kann sie ehrlich und ruhig sein. Aber sobald sie merkt dass ich an sie heran komme blockiert sie brutal ab.
Sie hat mal geschrieben (SMS), dass sie sich mit Worte mir immer noch unterlegen fühlt... Vielleicht drückt auch da der Schuh?

Im Grunde hat sie uns noch kein Grund genannt, warum sie die Trennung bzw. Scheidung will.
Ursprünglich wollte sie eine Weile Abstand halten, damit jeder zu sich finden kann. Mehr als 4 Wochen hatte sie bereits eingeplant; und ich sollte gehen. Sie hatte aber jemanden gefunden, der ihr seine Wohnungsschlüßel zur Verfügung gestellt hat (ihr „Asylgewährer“, wie ich ihn nenne). Den Mut, es mir zu sagen, hatte sie aber nicht.

Unsere Kinder sind auch bereits erwachsen: 22, 20 und 19 (der Sohn). Unsere älteste Tochter (bereits ausser Haus) hat ihr auch direkt gesagt, dass sie einen Reisenfehler macht („Wenn mann nachdenken will geht man dahin wo man Ruhe hat, und nicht bei einen fremden Mann in die Wohnung!“) Die andere Tochter spricht weniger, zeigt aber mehr: sie will nichts mit dem „Asylgewährer“ zu tun haben, sie will ihn nicht sehen oder kennenlernen und bei mir bleiben! Unser Sohn verhält sich gleichwertig. Dies kann wohl schwierige und schmerzhafte Gefühlen im Herzen einer Mutter hervorrufen, oder?

Ja! ich hege starke Hoffnung. Ja! ich will und werde kämpfen, denn sie ist alles was mein Herz und meine Seele bisher mit aller Kraft geliebt haben, nebst unsere Kinder. Ich will nicht irgendeine Schuld zuweisen, ein Urteil fällen oder Kritik üben. Jeder von uns hat Fehlern begangen, soviel steht fest. Ich bin bereit alles neu zu beginnen, wenn sie es auch will. All den Schmerz der letzten Wochen kann in ein paar Sekunden verfliegen und vergessen werden, wenn sie es auch will... Ich habe es ihr bereits einmal bewiesen!!!

Die Idee mit „ihn“ zu sprechen kam mir auch schon. Ich glaube jedoch nicht dass ich dazu imstande bin, zu groß wären die Emotionen und Gefühlen die da hochkämen. Vielleicht später, wenn ich genügend Kraft gesammelt habe.

Ich kann es Dir nicht genug sagen, Andrea: Danke!

Ich glaube, wir schätzen die Situation in etwa gleich ein und das macht mir Mut, gibt mir neue Kraft. Wenn man zuviel grübelt und keine Antworten findet oder bekommt, da fängt man an, an seine Sinne zu zweifeln; man wird sehr unsicher und labil.

Du hast mir bereits jetzt mehr geholfen als Du es Dir vielleicht vorstellen kannst. Ich wünschte, ich könnte Dir in absehbarer Zeit erfreuliche Nachrichten zukommen lassen.

Ich weiß nicht, wo Du in diese Krise stehst, wünsche Dir aber auch viel Kraft, Mut und Hoffnung für Dein Weg nach Morgen. Danke.

29.01.2002 12:47 • #15


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