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Trennung mit Kindern in einem Haus?

Gretchen
Mmhhh weiß nicht. Habe irgendwie das Gefühl dass da ein gegenseitiges Empathie Problem vorliegt sozusagen.

Hat was von: jetzt mach dir mal nicht so viel Stress.

Also ganz ehrlich. Das dürfte nur ein Mann zu mir sagen oder denken wenn der S..ex dann unglaublich ist.

Ich hatte Stress und hab weit weniger gearbeitet als deine Frau.

Auch wenn man sich da keinen Stress machen will, Kind braucht ja ein Geschenk zum geburstag, Verabredungen müssen gemacht werden. Das meinte ich mit mental load.

16.10.2021 18:49 • x 2 #46


L
Zitat von Gretchen:
Mmhhh weiß nicht. Habe irgendwie das Gefühl dass da ein gegenseitiges Empathie Problem vorliegt sozusagen. Hat was von: jetzt mach dir mal nicht so viel Stress. Also ganz ehrlich. Das dürfte nur ein Mann zu mir sagen oder denken wenn der S..ex dann unglaublich ist. Ich hatte Stress und hab weit weniger gearbeitet ...

Damit das jetzt nicht falsch verstanden wird: ich bin jetzt von diesem Geburtstagsthema nicht so weit weg, dass ich nicht wüßte, wie das so ist bei uns: alle Kinder feiern Geburtstag in ähnlicher Weise. Es wird erwartet: es gibt eine Hauptmahlzeit, es gibt Kuchen, es gibt Süßigkeiten zu den Spielen, es gibt eine Schatzsuche und es gibt zum Abschied ein Mitbringsel. So läuft bei uns seit Jahren ungefähr jeder Kindergeburtstag ab. Bei den Geburtstagen, zu denen unsere Kinder eingeladen werden, ist es ähnlich. Das ist Standard und es herrscht sozialer Druck vor und die eigenen Kinder will man da nicht enttäuschen.

Ich antwortete Baumo nur deswegen so, weil ich es schön fand, dass ich wie ein normaler Mann gesehen werde. Ich würde nie in so einer Konstellation meiner Frau sagen: jetzt mach dir nicht so viel Stress! Wobei für mich schon noch ein Unterschied ist: ist man gestresst bei etwas, was man nicht verhindern kann oder macht man es einfach oder teilt man es sich mit jemand anders auf. Vergangenes Jahr war bei den Mitbringseln noch etwas zu basteln. Das haben wir auch gemeinsam gemacht. Und zumindest mir machte es Spaß, mit meiner Frau so ein Gemeinschaftswerk zu tun. In diesem Jahr hab ich mich auch angeboten, da wurde es abgelehnt mit dem Hinweis: das ist ja dieses mal nicht so aufwändig. Dann habe ich halt die Schnitzeljagd geplant. Da bin ich auch zwei Stunden durch die Gegend gerast, um etwas zusammen zu stellen. Und: mir hat das Spaß gemacht. Das ist nämlich eine Einstellungssache: ich bewerte es positiv, und mache es gerne für meine Kinder. Meine Frau macht es aus der Motivation heraus: sie will trotz Arbeitsstress als vorbildliche Mutter da sein. Manchmal habe ich nicht das Gefühl, als ob sie es aus Liebe zu den Kindern macht - sorry, wenn ich das jetzt mal so anbringe.

16.10.2021 19:55 • #47


A


Trennung mit Kindern in einem Haus?

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L
Was anderes: heute Abend hat sie frech gefragt, ob ich jetzt schon eine Wohnung suche. Ich habe direkt nein gesagt.

Und tatsächlich: sie musst es erwähnen, dass ich heute unsere Unsichtbars-Vereinbarung nicht genau eingehalten habe:
weil ich Sträucher geschnitten habe, während sie da waren. Tatsache war aber so: sie hatte gesacgt, dass sie für ein paar Stunden weg sind, sind aber dann für kurze Zeit wieder zurückgekommen. Währenddessen hatte ich schon angefangen mit dem Sträucher schneiden. Nächstes Wochenende ist sie komplett nicht da.

16.10.2021 19:59 • #48


K
Du musst ja nicht aufhören hu leben, nur weil ihr euch aus dem Weg gehen wollt. Frag sie doch das nächste mal zurück: Und du? Hast du schon eine Wohnung in Aussicht. oder Ich könnte dir jetzt sagen was ich denke, aber ich möchte, dass wir beide ruhig und wertschätzend bleiben. Wir klären alles in der Mediation.

16.10.2021 20:10 • #49


L
Zitat von Karili:
Du musst ja nicht aufhören hu leben, nur weil ihr euch aus dem Weg gehen wollt. Frag sie doch das nächste mal zurück: Und du? Hast du schon eine Wohnung in Aussicht. oder Ich könnte dir jetzt sagen was ich denke, aber ich möchte, dass wir beide ruhig und wertschätzend bleiben. Wir klären ...

Ich glaube, das überzeugte Nein hat ausgereicht. Natürlich schau ich mich um. Will ja schon wissen, was für Optionen es gibt.

16.10.2021 20:55 • x 1 #50


Y
Das mit dem mental load... viele Frauen sind nach der Trennung mit den Kids entspannter, weil sie vorher auch schon fast alles allein gemacht haben, sich jetzt aber nicht auch noch um den Mann kümmern müssen.

Ich kriege es eigentlich nur so rum mit, dass die Männer denken, ach ich beteilige mich doch, während die Hauptlast weiterhin bei den Frauen liegt.

Ja, manche Frauen machen auch alles, bevor er die Chance dazu hatte, und sind dann sauer.

Es gibt online Listen, bei denen man das mal zusammenstellen und prüfen kann, was wirklich alles zu bedenken ist und wer sich darum kümmert.

17.10.2021 06:54 • x 3 #51


L
Zitat von Yoda563:
Das mit dem mental load... viele Frauen sind nach der Trennung mit den Kids entspannter, weil sie vorher auch schon fast alles allein gemacht haben, sich jetzt aber nicht auch noch um den Mann kümmern müssen. Ich kriege es eigentlich nur so rum mit, dass die Männer denken, ach ich beteilige mich doch, während die ...

Das ist mir neu mit den Listen: hast du da zufällig einen Link?

17.10.2021 07:26 • #52


Y
...ein erster Ansatz ist hier:

https://equalcareday.de/was-ist-mental-load/

https://dasnuf.de/aufgaben-wirklich-gle...gt-teilen/

Das ist etwas umfassender.

Letztlich müsste man es konkret führen, ich hab zB kein Auto, TÜV fällt weg, dafür Fahrradreparaturen...

17.10.2021 07:36 • x 1 #53


Y
Einen hab ich noch... musste zwischendurch das Kind bekuscheln...


https://www.deutschlandfunkkultur.de/me..._id=471456


Eine nette Anekdote. Mein Ex war zuständig fürs Einkaufen. Aber Einkaufsliste machen und hinterher helfen, das Zeug hoch zu tragen, das war dann wieder bei mir... naja, dafür hab ich nach der Trennung gemerkt, dass dieses Müll runter bringen tatsächlich Arbeit ist

17.10.2021 07:55 • x 2 #54


B
Zitat von Linus2021:
Damit das jetzt nicht falsch verstanden wird: ich bin jetzt von diesem Geburtstagsthema nicht so weit weg, dass ich nicht wüßte, wie das so ist bei uns: alle Kinder feiern Geburtstag in ähnlicher Weise. Es wird erwartet: es gibt eine Hauptmahlzeit, es gibt Kuchen, es gibt Süßigkeiten zu den Spielen, es gibt eine ...

Also ich muss ehrlich sagen: Mut zur Lücke! Ich konnte und wollte das icht mehr mit dem sozialen Druck Es wurde sich sogar übertroffen wer das beste Mitbringsel hat. Die letzten Geburtstage haben wir unter uns verbracht und einem coolen Freizeitpark. Unsere kommunion war wegen Corona richtig cool! Nur wir und pizza bestellt! Genial.
Ich lass mich auf diesen sozialen Druck nicht mehr ein. Geht nicht. man wird nur krank.
Den nächsten Geburtstag feiern wir im indoorspielplatz. Ja- mit Pommes und chips usw. Nicht mit zuckerfreiem Kuchen.

17.10.2021 11:03 • x 1 #55


L
Zitat von Yoda563:
Einen hab ich noch... musste zwischendurch das Kind bekuscheln... Eine nette Anekdote. Mein Ex war zuständig fürs Einkaufen. Aber Einkaufsliste machen und hinterher helfen, das Zeug hoch zu tragen, das war dann wieder bei mir... naja, dafür hab ich nach der Trennung gemerkt, dass dieses Müll runter bringen ...

Ich hab mir jetzt diesen einen Artikel durchgelesen: jetzt weiß ich, was sich meine Noch-Frau alles noch aufgeladen hat. Mir ist davon jetzt schlecht geworden, da ich in vielen Dingen unseren Alltag wiedererkenne. Wo ich allerdings rätsle: wieso entsteht das so,und wieso bekommt da der Vater so wenig mit. Ich nehme jetzt zwei Beispiele heraus: Fingernägel schneiden und Kleiderauswahl.

Ersteres: das entstand wohl in den allerersten Säuglingsmonaten und blieb dann bei meiner Frau - etwas, das kontinuierlich bis heute so geblieben ist. Kleiderauswahl ist schon mal etwas anderes: während meiner zwei Elternzeiten war ich Herr über alle Kleidung der Babys. Ich wusste ganz genau: das Baby hat diese Bodies, diese Oberkleidung usw. Wenn was fehlte, sorgte ich für Nachschub. Die gesamte Esserei mit der ersten Babynahrung war vollkommen in meiner Regie, genauso diese Milchpulverchen und Getreidesachen. Das lief natürlich dann aus, als die Kinder bei den normalen Mahlzeiten mitaßen.

Doch es begann bei der Kleidung dann aber auch etwas anderes: wir bekamen von anderen Kleidung geliehen oder geschenkt. Meine Frau fing damit sofort an, das alles zu systematisieren, zu katalogisieren, zu verpacken usw. Und hier begann das Problem: alles war in ihrer Hand, die Systematik auch. Ich stand daneben und konnte nur noch bewundern.

Ich stehe jetzt etwas hilflos daneben und frage mich: wieso lief das so, wo hätte ich da etwas ändern können und wieso hat sie da nichts initiiert, dass sich was ändert? Wieso muss sich das in einer Frau so weit aufstauen, biss es zur Trennung kommt?

17.10.2021 20:30 • #56


Y
Ich denke, viele Frauen nehmen es automatisch in die Hand, ohne groß nachzudenken - muss halt gemacht werden. Sie bleibt die erste Zeit daheim und wächst da so rein, und irgendwann ist es eingeschliffen, und es sind ja immer nur Kleinigkeiten, jede einzelne keinen Aufstand wert. Irgendwann denkt sie sich, warum immer ich, und er versteht nicht, wovon sie spricht. So schaukelt es sich hoch...

Was wäre, wenn du bewusst Dinge jetzt komplett in die Hand nimmst und ihr so zeigst, dass es auch anders sein kann zwischen euch? Ich mach das jetzt für uns, als Elternteam-Partner. Vielleicht gibt es was, das eh zur Zeit brach liegt?

17.10.2021 22:07 • #57


L
Zitat von Yoda563:
Was wäre, wenn du bewusst Dinge jetzt komplett in die Hand nimmst und ihr so zeigst, dass es auch anders sein kann zwischen euch? Ich mach das jetzt für uns, als Elternteam-Partner. Vielleicht gibt es was, das eh zur Zeit brach liegt?

Weißt du, wie es mir bei dieser Idee geht? Mir ist schon wieder schlecht! Der gefühlte Hauptgrund der Trennung ist dieser Mist. Genau deswegen droht die Gefahr Frau, Kinder und Wohnung und einen Haufen auf einmal zu verlieren und ich darf auch noch Unterhalt zahlen. Wenn ich jetzt etwas übernehme, dann wird es von ihr sowieso als Frefel wahrgenommen und mir zusätzlich negativ ausgelegt. Aus welcher Motivation heraus soll ich da jetzt auch noch etwas übernehmen? Ich bin zutiefst verletzt aus der Trennung und empfinde es gerade deswegen megaschwer hier Hilfe anzubieten.

18.10.2021 01:45 • #58


Gretchen
Aber gerade wenn du ein wechselmodell willst, musst du es tun.

Ich glaube nicht dass es nur an sowas gescheitert ist, sondern an mangelnder Wertschätzung dafür.

Du kannst immer noch da deine Wertschätzung ausdrücken.

Mir hat auch nach der Trennung das sehr viel bedeutete wenn mein noch Mann sowas geäußert hat und es hat unser miteinander stets verbessert (es gab natürlich auch genügend Rückschläge- aber trotzdem, es hilft)

18.10.2021 05:36 • x 1 #59


K
Linus, ich denke es ist Zeit zurückzurudern und dir noch einmal den Kern anzusehen. Deine Frau ist und war nicht versklavt. Sie lebt nicht in den 50er Jahren, in denen von der modernen Mutti erwartet wurde ganztägig auszusehen, als wäre sie einem Katalog entsprungen. Und von der erwartet wurde, dass sie lächelnd und beherzt ganz allein ein Prämium Heim führt mit Kindern, die Lassie Konkurrenz machen.

Aus deinen anderen Threads war zu erfahren, dass sie trotz Unterstützung durch dich und andere, große Schwierigkeiten hat Aufgaben anderen zu überlassen. Sie scheint alle Aufgaben an sich ziehen zu müssen - weil die anderen es nicht in ihrem Sinne, also entsprechend ihrem Richtig, machen. Dazu scheint sie zu erwarten, dass andere diese übermäßige Aufgabenübernahme erkennen - um dann was zu tun? Ihr etwas abzunehmen scheint nicht zu funktionieren, da sie entscheidet wer was richtig oder falsch macht. Sich also nicht darauf einlassen kann, dass andere Menschen ebenfalls recht haben oder etwas anders zu machen nicht gleichbedeutend mit etwas falsch machen ist.

Wer dann innerlich grollt, weil alles an ihm/ ihr hängenbleibt, der hat ein ganz anderes Problem: Frustration durch Kontrollzwang.

Der/die sieht dann nur noch sich selbst, glaubt alle anderen sind unfähig und/ oder unwillig. Das ist eine Grundeinstellung, die sie auch in einem Leben ohne dich frustrieren und überfordern wird. Nur ist dann jemand anderes schuld - oder weiterhin du.

Greif ihre unnötige Aufgabenübernahme und die Deutungshoheit über richtig und falsch in der Mediation als Grundproblem auf und lass dich nicht auf Nebenschauplätze wie Kinderkleidung heraussuchen ein ( klingt als wäre es wäre es eine Militärmission und nicht nur ein Griff in den Kleiderschrank). Frage dich auch deutlich, ob sie den Umfang aller deiner Aufgaben kennt - welche Schraubengrößen hat z.B. das Lastenfahrrad? Weiß sie über alle Schritte deiner Aufgaben genau Bescheid?

Ich denke, du musst bei dir bleiben. Klar bleiben, dass du aktiv als Vater da warst und bist. Und du vor allem ihren Wünschen entsprechen wolltest, wenn sie meinte, dass sie z.B. gerne die Kinder in die Kita fahren möchte.

Wer anderen ständig Aufgaben aus der Hand nimmt, der kann sich letztlich nicht beschweren. Nimm auch die Frage mit in die Mediation, wie sie in Zukunft ihre regelmäßigen, ebenfalls nicht immer nötigen, Zusatztermine für die Arbeit wuppen möchte und was z.B. mit den Kindern wird, wenn sie weiterhin regelmäßig vom Abendessen aufspringt, weil der Chef anruft und sie dann ohne zu Zögern die Kinder alleine weiteressen lässt. Oder wenn der Chef ad hoc Abendveranstaltungen von ihr begleitet haben möchte.

Kurzgefasst:
Du bist ein engagierter Vater und Partner. Du balancierst wie sie Arbeit und Familie. Du liebst deine Kinder, sie lieben dich. Du übernimmst wann immer sie es zulässt - dir ist bislang nicht klar gewesen, dass diese fröhlichen Übernahmen Lippenbekenntnisse waren und sie sich mit ihrem eigenen Kontrollzwang frustriert. Die Schuld dafür dann bei anderen sucht - dir aber auch ihrem Chef. Sag dir ebenfalls, dass du für die Kinder deshalb ein ausgleichender Part bist und du dir nicht durch ihre selbstschädigende Haltung ein Betreuungsmodell aufzwingen lässt, in dem du den Kontakt zu den Kindern verlieren wirst und du vor allem nicht sicher sein kannst, dass die Kinder nicht irgendwann Opfer von Gereiztheit und Frustration werden.

18.10.2021 06:17 • x 2 #60


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