Das Oster-Familientreffen mit meiner angeheirateten Familie ist überstanden.
Ich kann noch nicht mal weinen so ausgewrungen fühle ich mich.
Warum und weshalb mein Mann nicht mehr mit mir zusammen sein möchte?
Tja, wir sind zu unterschiedlich, wurden immer unterschiedlicher.
Es ist für jeden von uns beiden immer anstrengender geworden eine Einigung zu finden, einen Kompromiss zu erarbeiten. Wir sind beide richtig erschöpft von vielen Schicksalsschlägen und unserer Beziehung. Er hat sich jetzt eine neue Frau gesucht mit der er wieder Mann und entspannt sein kann. Menschlich kann ich ihn sogar gut verstehen, er hat natürlich ein Recht darauf sich wieder gut zu fühlen und glücklich zu sein.
Als seine Ehefrau und Mutter seines 8jährigen Sohnes verletzt mich sein Verhalten aber sehr.
Wir besuchen sogar eine Paartherapie, ICH dachte um wieder zusammen zu finden, aber er möchte lernen auf andere Frauen zu reagieren, sprich sein Beuteschema zu ändern und dass unsere beider Wunden heilen.
Ostern 2016 gab es meinerseits einen großen Rüttler und ich bat ihn privat mal den Sack zuzumachen und zu entscheiden ob wir ein Haus was uns gefiel zu kaufen oder nicht (bei alle wichtigen Entscheidungen habe ich immer mit Druck nachhelfen müssen, fühlt sich irgendwann ganz schrecklich an), diesmal wollte ich dass er ohne Druck seine Entscheidung trifft. Es kam ein Ja, ich glaubte ihm und wir legten los.
Die Renovierung wickelte ich ab, es hat ein Jahr gedauert und vor einem Monat sind wir eingezogen.
Innerhalb diesen Umbaujahres wurde ich immer wütender.Verletzte ihn verbal aufs Schlimmste,
dachte mitunter wirklich manchmal ich würde ihn am liebsten grün und blau schlagen.
Ich bin schon immer impulsiv gewesen, aber dafür hatte ich selbst keine Erklärung...Irgendetwas war nicht stimmig... Am Umzugstag bekam ich dann heraus dass er eine Geliebte hat und direkt unten ins Haus ziehen wird um dann später ganz auszuziehen. Das letzte Jahr wäre so grausam für ihn an meiner Seite gewesen dass er sich wunderte dass ich ihn überhaupt noch liebe, ich hätte ihn doch nur noch mies behandelt, beleidigt, gestritten, ihn nicht mehr berührt etc...daher hätte er sich aktiv Jemanden gesucht der ihn so mag wie er ist. Er wäre nämlich okay so wie er wäre und hätte absolut genug immer an einer Beziehung zu arbeiten und sich von mir anzweifeln zu lassen.
Tja,ich fühle mich jetzt wie ein absolutes Monster und probiere immer noch dahinterzukommen woher meine immer mehr werdende, allumfassende zerstörerische Wut auf ihn und unsere Beziehung kommt.
Mein Mann ist ein weltoffener, redegewandter,attraktiver auffallender großer Mann den ich beruflich als absoluten Macher kennengelernt habe. Wir sind selbstständig und mein Mann IST DIE FIRMA.
Als Privatmensch ist er irgendwie als Typüberhaupt nicht vorhanden. Hört sich bestimmt bescheuert an aber ich habe die ganzen 12 Jahre probiert an Ihn,den Menschen, heranzukommen (ich zog für ihn aus meiner geliebten Stadt weg, wir bekamen unseren Sohn, wir heirateten)....egal womit, ich habe nicht geschafft ihm wirklich nahe zu kommen und mich immer einsamer mit ihm gefühlt. Er zeigt keinerlei Ecken und Kanten, ist immer freundlich, lächelnd, locker. Wenn ich sage IMMER meine ich IMMER. Beispiele: Sein innigst geliebter Vater starb, ich wurde kurz danach schwer krank, die Familie wuchs nicht zusammen sondern zerbrach, wirklich schwere wirtschaftliche Jahre folgten. So gut wie nichts gab er preis von seinen Gefühlen.Ich wurde mit den Jahren immer irritierter und wütender weil es doch nicht sein kann dass ein Mensch keinerlei Tiefen preisgibt.
Ein Haus für uns war mein großer Traum und als ich merkte dass er irgendwie wieder nicht mit seinem Herzen einsteigt, sind bei mir die Sicherungen durchgebrannt und ich führte mich so schlimm auf wie oben beschrieben.
Es tut mir entsetzlich leid wie ich mich aufgeführt habe,absolut respektlos.Ich wollte wohl ENDLICH irgendeine menschliche Reaktion von ihm außer sein Dauer-Freundliches-Gesicht. Ich komme mir vor als wäre ich mit einem mir komplett unbekannten Wesen zusammen gewesen.Er verwendet sogar immer die gleichen Wörter und Sätze mit gleicher Betonung, echt gruselig...
Er besitzt so gut wie keine Empathie für andere, was mich immer wieder erschreckt und verstört hat.
Höchstwahrscheinlich höre ICH mich total spinnert an...
Er wurde mit 19 Jahren zum ersten Mal Vater und er blieb 7 Jahre bei seiner schon damals leider psychisch kranken Freundin. Es waren für ihn wohl schlimme Jahre voller Zurückweisung und heftigsten Beziehungserlebnissen. Vielleicht habe ich unterschätzt wie stark ihn diese Zeit mitgeprägt hat.
Was soll ich sagen, mein ganzes Herzblut wurde gar nicht gebraucht von ihm, alles umsonst.
Sitze jetzt mit meinem Sohn alleine in unserem Familienhaus, ohne Job, da ich jetzt aus der Firma ausgestiegen bin,mein Mann hat heute während dem Familientreffen gelacht und gescherzt wie immer (selbst sein großer Sohn ist zwischendurch irritiert, wir haben einen guten Draht zueinander) und ich weiß nicht weiter.
Mein Lebenstraum ist zerstört und das schmerzt sehr, habe viel investiert, sehe die Schmerzen meines Kindes und mein Herz blutet.
Musste mir das mal von der Seele schreiben, hoffe es ist nicht zu verwirrend.
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The devil doesn´t come dressed in a red cape and pointy horns. He comes as everything you´ve ever wished for...