Trennung von Borderline Freundin

Zitat von DeeOh:

@Cocolores hat dir die psychologische Hilfe denn weiter geholfen?

Jein. Es ist schwer gute Psychologen zu finden und man hat lange Wartezeiten.
Ich war zur Überbrückung bei der Diakonie und dort war eine tolle Psychologin, die mir viel zum Thema Alk. nahe gebracht hat und mich erst einmal aufgefangen hat. Ich habe damals ja nicht nur meinen Partner verloren, sondern auch mein Zuhause. War einem Psychokrieg ausgesetzt, der mich fast zerstört hat.

Ich habe dann einen Platz bei einer Psychologin bekommen, die richtig super war. Nur war sie im Begriff ihre Praxis aufzulösen (Rente) und hatte nur wenige Termine. Deswegen habe ich gewechselt.
Diese Psychologin hat leider nichts erarbeitet, sondern meist habe ich nur erzählt, geheult und bin dann völlig fertig nach Hause.

Aber die ersten zwei waren schon hilfreich, war aber eben leider nur kurz.

Zitat von DeeOh:

ok aber eine Ferndiagnose ist da ohne die eigentlich Person um die es geht eher unmöglich oder?

Auch jein.
Natürlich konnte sie nur das bewerten, was ich ihr erzählt habe. Es paßte aber eben alles und ich war da auch nicht irgendwie beeinflusst, weil ich bis dato noch nie etwas von BL gehört hatte. Sie hat Fragen gestellt, ob er in bestimmten Situationen so und so reagiert hätte und ich habe sie immer mit großen Augen angeschaut, weil es immer passte. Natürlich gibt es bei Cluster B viele Graustufen. Aber allein die Tatsache, dass es eben in diese Richtung geht hat vieles erklärt.

Ein Narzisst war er nicht, dafür sein Vater. Seine Familie war einfach die Hölle. Und ich meine das ganz genau so wie ich es schreibe.
Ich weiß, dass das übertrieben klingt - ich hätte auch dankend auf diese ganzen Erfahrungen verzichtet. Seine Familie hat auch immer tunlichst den Kontakt zu meiner Familie oder Freunden vermieden. Bei den wenigen Kontakten, die mal (von deren Seite überraschend bzw. ungewollt) stattfanden, habe ich oft Sätze gehört wie Ey, ich dachte echt immer Du übertreibst maßlos, aber das ist ja noch schlimmer, als Du erzählt hast.

So ist es eben auch mit dem Liebeskummer nach toxischen Beziehungen. Der ist eben auch nicht normal und das verstehen viele Menschen nicht (oder wollen es nicht verstehen). Nachdem klar war, was da abgegangen war, konnte mir auch entsprechend geholfen werden. Mir hilft es einfach am meisten, wenn ich Dinge verstehe. Und als wir dieses ganze toxische Konstrukt aufgedröselt haben, z.B. was on/off mit dem Körper bzw. mit der Psyche macht, warum Borderliner so sind wie sie sind etc. pp. konnte ich anfangen zu heilen und langsam abschließen. Es war für mich halt auch sehr beruhigend, dass ich nicht verrückt bin, das meine Wahrnehmung völlig in Ordnung ist, dass vieles, was abging eben nicht normal ist.