Hallo Zusammen,
ich (w41) habe letzte Woche die Trennung nach langjähriger Beziehung ausgesprochen.
Wir hatten viele, viele schöne Jahre und wir waren glücklich. Doch irgendwann fing es an, dass wir immer weniger über uns redeten und weniger unternahmen. Wenn ich es revue passieren lasse ist das schon 10 Jahre her Ich begann damals unbewusst mit übertriebenen Sport - war beschäftigt und alles war gut. Das ist mir aber erst das letzte Jahr klar geworden. Es war wahrscheinlich schon irgendwie ein Ablenkungsmanöver ohne das mir/uns dies bewusst war. Er hat es akzeptiert und mich dabei unterstützt (Sportliche Wettkämpfe).
In dieser Zeit lernte ich einen Mann kennen und es funkte sofort zwischen uns. Wir haben uns ein paar mal getroffen in großen Zeitabständen, haben uns auch geküsst - kein S..
Mir wurde klar das dies nicht sein darf und wir haben es beendet bevor noch mehr passiert, denn auch er ist in Beziehung. Alles war gut (für mich) und dieser Mann nach einiger Zeit auch aus meinem Kopf.
Dennoch kamen danach erste Zweifel an unserer Beziehung. Wie konnte es passieren das ich mich in jemanden verliebte, obwohl ich doch meinen Partner liebe? Ich zog Bilanz und hinterfragte die Beziehung mit dem Ergebnis das ich so nicht weiter machen wollte. Es gab kaum gemeinsame Aktivitäten, wir redeten nur über Alltagsthemen. Er war in der Zeit sehr unglücklich in seinem Beruf, was die Stimmung in unserer Beziehung nicht besser machte. Ich packte alles auf den Tisch, endlich haben wir geredet und nach einer kurzen räumlichen Distanz von einer Woche haben wir uns geschworen es besser zu machen wie in der Vergangenheit und den Neubeginn gewagt.
Zwischenzeitlich wechselte er seinen Arbeitsplatz und es ging ihm viel besser. Neue Kollegen, neue Freunde. Er blühte förmlich auf, das tat auch mir sehr gut.
Wir bemühten einander. Doch leider schlich ganz langsam wieder der alte Trott ein. Zuerst unbemerkt, obwohl wir eigentlich vorgewarnt waren. Wir redeten wieder seltener über uns, unternahmen immer weniger miteinander. Wenn wir etwas unternahmen ging es meistens von mir aus. Das war mein Gefühl - er fühlte sich aber genauso in dieser Zeit, doch dies habe ich erst letzte Woche erfahren. Wir haben wieder nicht geredet
Irgendwann habe ich nur zu mir selbst gesagt das ich spüren möchte, dass er noch Interesse an mir hat und habe die Animation zur Freizeitgestaltung eingestellt. Es passierte nicht viel, gleichzeitig hatte ich im Job so viel zu tun, dass ich an den Wochenenden so ausgelaugt war und die wenigen Angebote von ihm ausgeschlagen habe. Ab diesem Zeitpunkt lief auch S...uell kaum noch etwas zwischen uns. Wir entfernten uns immer weiter voneinander. Wir resignierten beide immer mehr und leider ohne darüber zu sprechen.
In einer der schlimmsten Phasen meldete sich der Mann bei mir, in den ich mich vor sieben Jahren verliebte. Er war gerade in der Stadt (wohnt hunderte Kilometer entfernt) und wollte sich auf nen Kaffee treffen. Ich stimmte zu ohne irgendeinen Hintergedanken - es war so lange her und die Gefühle erloschen - dachte ich... Als ich ihn sah war alles wieder da wie per Knopfdruck. Wollte es zuerst nicht wahrhaben und habe es versucht zu unterdrücken - doch es ging einfach nicht. Wir trafen uns wieder und es wurde eine Affäre daraus. Aufgrund der Distanz sehen wir uns aber sehr selten, haben aber täglichen Kontakt per SMS, E-Mail oder Telefon.
Ich habe mich endlich wieder begehrenswert und als Frau gefühlt. Er geht auf mich ein - trotz der grossen Entfernung, ich fühle mich verstanden. Auch wenn ich weiss das dies alles Lug und Trug ist. Er ist verheiratet mit erwachsenen Kindern und wir werden niemals ein Paar - das war von vorne herein klar und ist auch nicht der Trennungsgrund. Mein bester Freund sagte einmal, er ist möglicherweise ein Trennungsbeschleuniger da mir jetzt klar wird was mir fehlte und ich nun so selbstverständlich von einem anderen Mann bekomme.
Mittlerweile war ich emotional schon so weit weg von meinem Partner das ich immer öfter über eine Trennung nachgedacht habe. Habe mir sogar schon Wohnungsinserate im Netz angeschaut, aber diesen Schritt immer wieder verworfen. Ich hatte nicht den Ar...h in der Hose ihn anzusprechen. Bin dann für 10 Tage mit Rucksack alleine auf eine längere Tour gegangen um mir klar zu werden was ich möchte(Nicht unüblich bei mir mal längere Zeit alleine unterwegs zu sein - habe ich schon immer gemacht). Ich wurde mir auf der Tour nicht klar darüber, aber als ich Nachhause kam und den Schlüssel ins Schloss der Wohnungstür steckte. Ich hatte Null Emotion dabei, keine Freude ihn zu sehen wie einen Partner eher wie einen sehr guten Freund. Da war mir klar, ein Gespräch ist unausweichlich und nahm mir dies für den Januar vor. Ich wollte ihm die Weihnachtszeit nicht verderben.
Was ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht wusste, war das er vor Wochen Fotos von diesem anderen Mann im Verlauf des Intern.Ex.plor gefunden hatte, da ich ein neues Handy bekam und alle Fotos vom alten Handy auf den Rechner lud und diese auf dem Rechner sortierte.
Ich verstehe bis heute nicht warum er mich erst vor ein paar Tagen ansprach, als es zu einem eigentlichen absurden Streit kam... er hat sich bis dahin verhalten wie immer.
In diesem Streit sagte er:Bringt doch eh nix mehr, ziehst doch eh aus zu deinem Typen Da wurde mir klar, dass es jetzt auf den Tisch muss. Unser Gespräch war am Abend da ich am Morgen zur Arbeit musste.
Es war sehr emotional und seinerseits viel Alk. im Spiel. Ich war mir auch nicht mehr sicher was ich eigentlich möchte. Eine Beziehung von fast 20 Jahren beenden oder es doch noch einmal versuchen. ( Die Affäre spielt in dieser Entscheidung eine sehr untergeordnete Rolle, da eine feste Beziehung ausgeschlossen ist.)
Diese Gespräche haben wir über vier Tage geführt, am zweiten Tag dieser Gespräche war für mich klar es geht nicht mehr und habe ihm dies auch gesagt... ich möchte ihn auch nicht länger anlügen und einen zweiten Mann an meiner Seite haben, von dem ich im Moment nicht loslassen kann obwohl ich weiss, dass dies eine Flucht ist. Er hat sich vier Tage sehr betrunken und seinen Schmerz betäubt, hat mit Selbstmord gedroht, ist mitten in der Nacht Sturzbetrunken mit dem Auto weg gefahren (habe dies erst später bemerkt, ne halbe Stunde nachdem er aus dem Haus ging stand das Auto noch auf dem Hof - sonst hätte ich die Polizei gerufen). Ich war jeden Tag irritiert darüber das er nachfragte: Was ist denn jetzt? obwohl ich ihm das ganz klar gesagt habe. Zuerst schonend und dann ganz klar... Er hatte es im Rausch nicht wahrgenommen... das wurde mir aber erst sechs Tage später bewusst, als ich ihn auf die Wohnsituation ansprach und er sich keine Existenzängste machen solle. Wir würden das hinbekommen. Da fragte er mich (nüchtern) ob es jetzt vorbei seie? Ich wusste nicht was ich sagen sollte...
Danach haben wir fünf Stunden geredet und haben uns auf eine Trennung in beiderseitigem Einverständnis geeinigt. Er hat es die ganze Zeit so gefühlt und auch nicht geredet... Jahrelang
War jetzt fünf Tage weg und bin bei Freunden untergekommen, konnte mich ein wenig fangen. Heute bin ich hier Zuhause und sehe wie er soooo sehr leidet... es fällt mir sehr schwer. Ja und ich zweifle gerade an der Entscheidung die ich getroffen habe
Ich danke euch allen fürs Lesen des langen Textes
Schöne Weihnachten
Mosaik73
25.12.2014 22:00 •
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