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Trennung ist durch, jetzt kommt der Ärger um die Kinder

C
Hallo zusammen,

nachdem meine Frage, ob mich meine Frau dreist belogen hat, mehr oder minder vollständig geklärt ist, hat sich einiges getan bei mir. Auf die wirklich wichtigen Probleme komme ich später...

Offenbar wird sich meine Frau allmählich der Situation bewusst, dass diese Krise nicht irgendeine Krise ist, die man einfach ein wenig ruhen lassen kann und danach geht alles so weiter wie davor, sondern dass das wohl DER Schluss war. Nun, wie sagt mein Bruder dazu so schön? PAL, nicht mehr mein Problem.

Ups, später? So schnell. Wow. Also, hier sind sie, die wirklichen und wichtigen Probleme - die Kinder.

Wir haben - hmm, das wir klingt so falsch. Meine Frau und - auch das klingt merkwürdig. Diese Frau ist formal meine Ehefrau, aber ich bemerke, dass sie sich immer weiter entfernt, dass sie dort hinten ist und ich hier bin. Ich werde mir etwas einfallen lassen, um diese Frau korrekt und ohne Wortungetüme zu benennen. Egal...

Also zu den Kindern.

Wir haben eine Pflegetochter von mittlerweile knapp 16 Jahren, sie kam mit nicht einmal drei Jahren zu uns. Sie macht gerade ihren Hauptschulabschluss. Außerdem haben wir eine leibliche Tochter, die in ein paar Wochen 6 Jahre alt wird. Wir haben in der vorangegangenen Diskussion schon Einiges über die Kinder geschrieben.

Die Kinder sind verstört, das ist ganz klar und anderes wäre auch verwunderlich. Allerdings habe ich heute aus den Telefonaten herausgehört, dass sich die Beiden mit der neuen Situation zu arrangieren beginnen. Das ist zwar nicht toll für mich, weil ich damit auch in ihrem Leben nur noch eine Nebenrolle spiele, aber mir ist es so lieber, als wenn sie ohne mich zerbrechen würden.

Damit kann ich meine eigene Zukunft entspannter angehen und brauche mich nicht zerfleischen. Das heißt nicht, dass ich die Kinder völlig der Frau überlasse, das darf ich aus verschiedenen Gründen nicht.

Ein konkreter Grund ist der, dass die Kinder seit über drei Wochen mit einem fiesen Infekt im Bereich des Halses bis in die Bronchien hinein kämpfen und nicht ein einziges Mal von einem Arzt untersucht wurden. Meine Möglichkeiten sind begrenzt und im Nachhinein hätte ich sie doch am Wochenende in den Notdienst schleifen sollen. Nun, hinterher ist man schlauer...
Mit dem Infekt ist nicht zu spaßen, meine Mutter hat die Keime abbekommen, hat eine Woche gewartet und ist knapp an einer Lungenentzündung vorbeigeschrammt - sie bekommt jetzt ein ziemlich potentes Antibiotikum und ist völlig hinüber. Ich selbst hatte den Infekt auch, bekam aber wegen eines anderen Infekts ein Antibiotikum, das auch bei diesem Keim wirkte. Ich habe mich offenbar wieder angesteckt, nach knapp einer Woche völliger Ruhe bekomme ich seit heute ein Antibiotikum für meinen Hals. Und die Kinder wurden nicht ein Mal von einem Arzt untersucht! Die beiden Erwachsenen im Haus, die Mutter der Kinder und ihre eigene Mutter, sehen offensichtlich kein Problem darin, dass die Kinder seit Wochen schwere Hustenanfälle haben und dabei ziemliche Mengen an eitrigem Schleim auswürgen. Seit Wochen sage ich, dass sie zum Arzt gehen sollen, seit Wochen sagen sie, dass sie es machen werden, seit Wochen haben sie es nicht gemacht.

Heute habe ich mit meiner ehemaligen Ärztin abgemacht, dass die Kinder spätestens morgen Nachmittag in der Praxis erscheinen und wenn nicht, dass sie dann einen Hausbesuch bei den Kindern macht. Sie hat klargestellt, dass sie das nicht lustig findet, aber sie hat eingewilligt. Dieses habe ich heute am frühen Abend meiner Frau per SMS mitgeteilt und klargestellt, dass das erst einmal ein Angebot sei. Ich habe mehrfach nachgehakt, dass wir über die Gesundheit der Kinder sprechen müssten, ich habe bisher keine Antwort von ihr bekommen, sie schläft mittlerweile. Na super! Wir haben nicht das Sorgerecht zu unserem Spaß, sondern es ist eine Verpflichtung gegenüber den Kindern. Aber diese Frau weiß es besser, genauso, wie sie es besser wusste, als sie mehrere Kilogramm pro Woche abnahm, als sie ihre Ernährung radikal umstellte, wie sie es immer besser weiß, wann sie ihr Fluoxetin nehmen muss und wann sie es absetzen kann. So kann das nicht weiter gehen...

Ich hätte nicht gedacht, dass das so schnell gehen würde. Immerhin, es hilft bei der Bewältigung.

So, jetzt ist es spät, morgen habe ich einige wichtige Dinge zu erledigen...

Caspar

24.10.2013 23:16 • #1


A
Zitat von caspar:
Ein konkreter Grund ist der, dass die Kinder seit über drei Wochen mit einem fiesen Infekt im Bereich des Halses bis in die Bronchien hinein kämpfen und nicht ein einziges Mal von einem Arzt untersucht wurden.

Mit dem Infekt ist nicht zu spaßen, meine Mutter hat die Keime abbekommen, hat eine Woche gewartet und ist knapp an einer Lungenentzündung vorbeigeschrammt - sie bekommt jetzt ein ziemlich potentes Antibiotikum und ist völlig hinüber.Caspar
Hallo Caspar

was da abläuft ist unverantwortlich und eine unbehandelte Bronchitis kann chronisch werden und dauerhaft viel schaden anrichten u.a. auf aufs herz gehen.
dokumentiere das und spreche auch den arzt darauf an, unglaublich wie BEIDE frauen und auch du damit bisher umgegangen seid. das geht gar nicht !

wenn du zukünftig ähnliches bemerkst wende dich ans jugendamt oder an den kinderschutzbund, die werden da dampf hinter machen wenn dir die hände gebunden scheinen.

überlege dir ob diese beiden frauen wirklich dazu in der lage sind angemessen und fürsorglich mit den kindern umzugehen.

25.10.2013 06:46 • #2


A


Trennung ist durch, jetzt kommt der Ärger um die Kinder

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C
Hallo Alena-52,

Zitat von Alena-52:
was da abläuft ist unverantwortlich und eine unbehandelte Bronchitis kann chronisch werden und dauerhaft viel schaden anrichten u.a. auf aufs herz gehen.


Ich weiß. Das ist ja das Problem.

Zitat von Alena-52:
dokumentiere das und spreche auch den arzt darauf an, unglaublich wie BEIDE frauen und auch du damit bisher umgegangen seid. das geht gar nicht !


Nun, bisher habe ich meiner Frau immer wieder gesagt, sie müsse entweder selbst mit den Kindern zum Arzt oder ihre Mutter mit den Kindern zum Arzt schicken. Meine Große habe ich außerdem immer wieder direkt darauf angesprochen und ihr gesagt, sie solle selbst zu der Ärztin im Ort gehen, die kennt sie schon. Aber es ist schwer, in physischer Abwesenheit etwas durchzusetzen, wenn man eigentlich nicht mehr als zuständig und berechtigt angesehen wird. Das ganze Ausmaß wird erst jetzt deutlich.

Zitat von Alena-52:
wenn du zukünftig ähnliches bemerkst wende dich ans jugendamt oder an den kinderschutzbund, die werden da dampf hinter machen wenn dir die hände gebunden scheinen.


Wieso zukünftig?

Zitat von Alena-52:
überlege dir ob diese beiden frauen wirklich dazu in der lage sind angemessen und fürsorglich mit den kindern umzugehen.


Das können sie meiner Meinung nach nicht, was nicht nur auf den fragwürdigen Umgang mit Krankheiten bezogen ist (Stichworte: Medienkompetenz, Erkennen emotionaler Zustände und angemessener Umgang damit, Ernährung - aber das ist eine eigene Geschichte). Die Frage ist nur, es für die Kinder besser ist, wenn ich mich um die Kinder kümmere, ich weiß selbst nicht, ob ich es besser könnte.

Und angesichts dessen, wie mein Drängen, zum Arzt zu gehen, bewertet wird, ist es fraglich, ob meine Frau und ihre Mutter mir ausreichend Fürsorglichkeit zugestehen, um sich die Kinder einfach so wegnehmen zu lassen. Erschwerend kommt hinzu, dass unsere Große kein staatlich organisiertes Pflegekind, sondern die Pflege uns innerhalb der Familie übertragen worden ist. Die leibliche Mutter ist die Schwester meiner Frau und es ist unwahrscheinlich, dass sie mir Befugnisse übertragen wird, die gegen ihre eigene Mutter und Schwester gerichtet sind. Nein, ich bin darauf angewiesen, keine Konfrontation einzugehen. Zum Wohl und zu Lasten der Kinder.

Nachtrag: dass ich die Ärztin eingeschaltet habe, zeigt offenbar Wirkung, zumindest teilweise. Die Große wird heute zu eben der Ärztin geschickt, die sich bereit erklärt hatte, notfalls einen Hausbesuch zu machen. Die Kleine will unbedingt zu der regulären Kinderärztin ein paar Orte weiter und meine Frau will versuchen, dass sie es am Montag schafft. Ein weiteres Wochenende... Grund für die weitere Verzögerung: sie muss arbeiten, außerdem ist sie ebenfalls angeschlagen.

Das darf doch nicht wahr sein! Wenn ich einen Termin bei der Kinderärztin mache, geht es plötzlich? Meine Frau will den Termin wahrnehmen, im Notfall wird es ihre Mutter übernehmen. Zwei erwachsene Menschen, die für sich reklamieren, Kinder versorgen zu können, brauchen genau den, dem sie eben diese Versorgung vorenthalten, um einen Termin beim Arzt wahrnehmen zu können? Das ist blanker Irrsinn!

25.10.2013 08:08 • #3


A
hallo caspar

mit zukünftig meine ich, dass es bisher ja nicht geklappt hat - überlege mal 3 wochen tragen sie schon diese bakterien in sich, das schwächt den körper und die abwehrkräfte schwinden mit jedem tag mehr wenn da nicht behandelt wird.

deine 16-jährige ziehtochter ist in ihrem alter sehr gut in der lage mit dem geschwister mal den kinderarzt aufzusuchen, wenn es die oma und die mutter traurigerweise nicht schaffen sich um das wohl ihrer schutzbedürftigen zu kümmern und auch du hast bisher zuwenig respekt eingefordert.

die ganze mütterliche seite : mutter, schwester, deine frau sind unfähig kinder angemessen zu versorgen,
ihnen würde ich aufgrund deiner schilderungen meine kinder nicht anvertrauen können.

deiner frau wird wegen erkrankung der kinder einige tage der befreiung im jahr zugestanden wenn die kids, bis zu einem bestimmten alter, krank sind, verdienstausfall wird in diesem falle für einige tage von der krankenkasse übernommen.

eine 16-jährige ist durchaus in der lage für sich selbst zu sorgen indem sie einen arzt aufsucht wenn es ihr nicht gut geht und ihr geschwister kann sie gleich mitnehmen, auch sie zeigt schon anzeichen wie unwichtig sie sich nimmt ...
warum geht die oma nicht mit der kleinsten ? ist sie gehbehindert ?

es gibt soviele möglichkeiten ein krankes kind zum arzt zu schaffen - kann ich nicht nachvollziehen warum das bei euch nicht klappt ?

25.10.2013 08:34 • #4


C
Zitat von Alena-52:
mit zukünftig meine ich, dass es bisher ja nicht geklappt hat - überlege mal 3 wochen tragen sie schon diese bakterien in sich, das schwächt den körper und die abwehrkräfte schwinden mit jedem tag mehr wenn da nicht behandelt wird.


Keine Sorge, das Problem ist mir sehr bewusst. Ich habe einige Semester Medizin bis weit ins Hauptstudium studiert, auch wenn das jetzt viele Jahre zurückliegt.

Zitat von Alena-52:
deine 16-jährige ziehtochter ist in ihrem alter sehr gut in der lage mit dem geschwister mal den kinderarzt aufzusuchen


Nun, die Kinderärztin ist 20 Kilometer entfernt, die Kinder müssten mit dem Zug fahren und dann laufen oder ein Taxi nehmen. Grundsätzlich ginge es natürlich, aber ich bin nur eine Stimme gegen zwei, die sagen, dass das nichts weiter als unnötige Panikmache sei und damit natürlich den Kindern entgegenkommt, weil diese dann eben zu Hause bleiben können anstatt sich nach Draußen quälen zu müssen.

Zitat von Alena-52:
wenn es die oma und die mutter traurigerweise nicht schaffen sich um das wohl ihrer schutzbedürftigen zu kümmern und auch du hast bisher zuwenig respekt eingefordert.


Nun, die Großmutter hat sich als Lehrerin mit all ihren Krankheiten immer in die Schule geschleppt, ich kann mich nicht erinnern, dass sie auch nur einen Tag gefehlt hat, egal, wie dreckig es ihr ging. Ihre Tochter meidet Ärzte ebenfalls wie der Teufel das Weihwasser. Da ist es schwer, mit Argumenten durchzukommen, ganz schnell macht man nur Panik - und ist damit ganz schnell diskreditiert. Destruktion ist halt so einfach...

Zitat von Alena-52:
die ganze mütterliche seite : mutter, schwester, deine frau sind unfähig kinder angemessen zu versorgen,
ihnen würde ich aufgrund deiner schilderungen meine kinder nicht anvertrauen können.


Ja, ich hätte mich niemals darauf einlassen dürfen, mit meiner Frau ein leibliches Kind zu bekommen. Umgekehrt wäre es schade, dieses tolle Kind nicht zu haben. Der Umgang mit Krankheiten ist nur eine Facette, auch in anderen Bereichen ist es zumindest fragwürdig. Gleichzeitig ist es die Familie der Kinder und sie daraus herauszureißen, nur weil man damit selbst nicht klarkommt, ist problematisch. Was mir realistischerweise bleibt, ist lenkend auf die Kinder einzuwirken und ihnen zu zeigen, dass es anders geht.

Zitat von Alena-52:
deiner frau wird wegen erkrankung der kinder einige tage der befreiung im jahr zugestanden wenn die kids, bis zu einem bestimmten alter, krank sind, verdienstausfall wird in diesem falle für einige tage von der krankenkasse übernommen.


Was nützt das, wenn sie die Situation nicht einschätzen kann?

Zitat von Alena-52:
eine 16-jährige ist durchaus in der lage für sich selbst zu sorgen indem sie einen arzt aufsucht wenn es ihr nicht gut geht


Deshalb habe ich es ihr auch immer wieder gesagt, dass sie es tun müsse. Nur, wie gesagt, es ist halt bequemer, sich mit einem heißen Tee und einer Wärmflasche vor die Glotze zu setzen, als sich krank zum Arzt zu schleppen, sich dort untersuchen zu lassen und am Ende irgendetwas Ekliges zum Schlucken zu bekommen.

Zitat von Alena-52:
und ihr geschwister kann sie gleich mitnehmen,


Nur bedingt. Die Kinderärztin im Ort ist ganz schlimm - ich war zweimal da, sie hat kein Wort mit dem Kind gesprochen und statt Zuwendung gefordert, dass wir das Kind fixierten. Das haben wir mitgemacht, als sie Notdienst gemacht hat und das Kind dringend medizinisch versorgt werden musste, aber ein drittes Mal wird es mit mir nicht geben und dank der Arztphobie der Mutter und Großmutter auch nicht mit denen. Nicht immer ist es schlecht, Ärzte zu meiden...

Zitat von Alena-52:
auch sie zeigt schon anzeichen wie unwichtig sie sich nimmt ...


Sie bekommt halt von Mutter und Großmutter vorgelebt, dass man auch ohne fremde Hilfe durch Krisen hindurch kommt. Ich bin halt das Weichei, das immer Hilfe braucht.

Zitat von Alena-52:
warum geht die oma nicht mit der kleinsten ? ist sie gehbehindert ?


Nein, sie sieht nur keinen Grund, für eine Krankheit einen Arzt aufzusuchen. Wozu auch?

Zitat von Alena-52:
es gibt soviele möglichkeiten ein krankes kind zum arzt zu schaffen - kann ich nicht nachvollziehen warum das bei euch nicht klappt ?


Es klappt ja - wenn ich den Termin mache...

25.10.2013 09:58 • #5


M
Ich denke was Alena auch meinen könnte:

Diese Frauen scheinen nicht fähig die Kinder angemessen zu versorgen und sich zu kümmern.
Du scheinbar schon. (klingt zumindest von deiner seite so)
+
Zukünftig - das wird nicht das erste Mal sein, dass da irgendwas schief läuft. Und wird auch nicht das letzte Mal sein.


Logische Schlussfolgerung
= Du solltest entweder echt guten Kontakt halten, um bei Misständen egal welcher Art sofort zu reagieren oder du solltest schauen, ob du die Kinder zu dir holst
(= du hast die Verantwortung für die kinder, da die andern nicht fähig dazu sind)

25.10.2013 10:32 • #6


sanin
Eigentlich habe ich kaum was hinzuzufügen, denn ihr habt soweit alles angesprochen.

Du schriebst, deine Frau leidet an Depressionen? Wenn das so ist, sind leider auch dieses nicht wahrnehmen oder nicht in der Lage sein zu handeln ein Symptom dieser Krankheit. Sie kann nicht, sie schafft es nicht.
Wenn das wirklich auf Grund der Depression ist, wird auch kein lerneffekt einsetzen. Sie kann nicht, sie schafft es nicht.

Damit will ich sie natürlich nicht verteidigen, nur zeigen, dass reines Hoffen sinnlos ist. Sie wird sich nicht ändern, esseidenn sie erkennt und begibt sich in Behandlung. Was sie nicht tut, weil sie die Notwendigkeit nicht erkennen will.

Eine Sorgerechtsschlammschlacht bringt absolut nichts, denn die Große wärst du auf jeden Fall los.

Aber was für Möglichkeiten gäbe es noch, die Situation für dich und vor allem für die Kinder zu verbessern? Siehst du eine Chance in die Nähe zu ziehen?

25.10.2013 10:46 • #7


C
So, jetzt wird es interessant. Ich hatte vor einer Stunde geantwortet, den Text aber leider nicht abgeschickt.

Der vordere Anteil ist rein zur Dokumentation. Am Ende kommt die Aktualisierung.

-------------------------

Zitat von miu-purzel:
Du scheinbar schon. (klingt zumindest von deiner seite so)


Und damit haben wir das Dilemma - von meiner Seite klingt es so...

Die Beiden geben sich auf ihre Weise Mühe. Die Großmutter hat 3 Kinder großgezogen, sie sind erwachsen und leben. Sie sind alle drei verdreht, aber sie leben. Ihre Tochter gibt auf ihre Weise auch ihr Bestes, es ist halt nur aufgrund ihrer nicht akzeptierten Depression nicht so viel, wie es sein könnte. Aber gerade bei einer Depression ist es schwer sich zuzugestehen, dass man auf Hilfe angewiesen ist. Auf ihre Weise geben sie ihr Bestes, und ich denke, dass es wichtiger ist, dass jemand sich bemüht, als dass es inhaltlich optimal ist.

Ich hatte mal einen Klassenkameraden, der völlig ungeschickt in Sport war. Ich habe in meinem ganzen Leben keinen anderen Menschen getroffen, der dermaßen ungeschickt war. Aber er war begeistert bei der Sache, hat sich eingebracht. Er bekam schlechte Noten, hätte aber alleine für sein Engagement eine bessere Note verdient gehabt. Andere Schüler waren exzellente Sportler und haben die Aufgaben mit dem kleinen Finger bewältigt. Sie brauchten sich nicht anstrengen und zeigten offen ihre Langeweile. Sie bekamen Bestnoten. Sport ist aber mehr als nur Leistung.

Das Gleiche gilt auch für Eltern. Man kann es nicht perfekt machen, es geht einfach nicht. Wie oft muss man entscheiden, ob man es nun so oder so falsch macht? Diese Kinder bekommen eine Hypothek mit, ganz klar. Aber damit sind sie nicht allein und sie können auch mit dieser Last erfolgreich sein. Und ich kann versuchen zu helfen, diese Hypothek möglichst gering zu halten. Und ich bin überzeugt, dass ihre Mutter und ihre Großmutter nichts Anderes wollen, halt nur auf ihre Weise.

Zitat von miu-purzel:
Zukünftig - das wird nicht das erste Mal sein, dass da irgendwas schief läuft. Und wird auch nicht das letzte Mal sein.


Ja, aber was willst du für die Zukunft garantieren? Natürlich läuft da eine Menge schief.


Zitat von miu-purzel:
Logische Schlussfolgerung


Logik hat damit wenig zu tun, aber ja, es gibt Möglichkeiten.

Zitat von miu-purzel:
Du solltest entweder echt guten Kontakt halten, um bei Misständen egal welcher Art sofort zu reagieren


Zuerst einmal muss ich mich entspannen. Als die Große schwimmen lernte, war ich auf der anderen Seite im Becken. Ich sah sie ins Wasser springen und untergehen. Es war grausam anzusehen. Aber gleich darauf tauchte sie wieder auf, paddelte das Stück zur Treppe, stieg aus und stellte sich wieder hinten an. Und sprang wieder, ging wieder unter, tauchte wieder auf, schwamm zur Treppe, stellte sich hinten an. Das war vor 10 Jahren, offensichtlich hat sie den Schwimmkurs überlebt.

Der erste Sprung war grausam für mich. Der Film lief ab, dass sie ertrinken würde. Dass ich aus dem Wasser steigen und hinlaufen würde. Und da bemerkte ich, dass ich viel Zeit hatte, im Notfall einzuspringen, auch ohne die Schwimmlehrerin, auch ohne den Bademeister. Den zweiten Sprung war ich schon entspannter, danach machte es nur noch Spaß, dem Kind zuzuschauen, wie es ins Wasser hineinsprang.

Zitat von miu-purzel:
oder du solltest schauen, ob du die Kinder zu dir holst


Ich denke, dass das die schlechteste Lösung wäre. Die Kinder müssten sich in eine völlig neue Umgebung einleben und ich hätte nicht die Kraft, neben der Trennung auch noch ihre Probleme und Sorgen aufzufangen.

-----------------

Tja, und eine Stunde später sieht es vollkommen anders aus.

Meine Frau hat mir heute morgen per SMS geschrieben, dass entweder sie oder ihre Mutter die Kinder zur Ärztin fahren würde, wenn ich einen Termin vereinbare. Das habe ich gemacht. Heute Nachmittag kam die SMS meiner Frau, dass sie nicht kommen könne, sie habe eine Sondersitzung, ich möge das mit ihrer Mutter klären. Ich habe das abgelehnt, bekam kurz darauf eine Antwort, sie habe ihre Mutter nicht erreicht, ich möge bitte absagen. Zu der Zeit hatte ich aber über die Große mitbekommen, dass ihre Großmutter sauer sei und nicht fahren wolle. Ich rief daraufhin bei der Schwiegermutter an - sie habe erst gerade davon erfahren, die Kinder wären nicht lebensbedrohlich krank, sondern hätten ein bisschen Husten, die Große würde ohnehin zur Ärztin im Ort gehen, sie habe gestern irgendwas von wegen Arztbesuch gehört, nichts Konkretes, aber auch das sei zu kurzfristig, sie fahre nicht.

Ich kann meine Frau nicht erreichen, sie reagiert weder auf Telefon noch auf SMS, ich habe jetzt den Termin abgesagt.

Ja, die Kinder sind nicht akut lebensbedrohlich krank, sie haben nur seit über drei Wochen einen Infekt im Hals, spucken eitrigen Schleim. Entscheidend ist aber, dass meine Frau nicht in der Lage ist, einen solchen Arztbesuch entweder selbst zustande zu bekommen, oder ihn so zu koordinieren, dass die Kinder auch wirklich zum Arzt kommen. Außerdem hat sie mir offenbar nicht gesagt, was das Problem ist. Meine Schwiegermutter kann ich einerseits verstehen, sie ist nicht unser Laufmädchen, andererseits zeigt sie keinerlei Problembewusstsein in Bezug auf die Kinder, was die Kinder auch gerade mitbekommen haben...

25.10.2013 14:35 • #8


C
Hallo Sanin,

Zitat von sanin:
Du schriebst, deine Frau leidet an Depressionen? Wenn das so ist, sind leider auch dieses nicht wahrnehmen oder nicht in der Lage sein zu handeln ein Symptom dieser Krankheit. Sie kann nicht, sie schafft es nicht.
Wenn das wirklich auf Grund der Depression ist, wird auch kein lerneffekt einsetzen. Sie kann nicht, sie schafft es nicht.


Ich weiß. Ich habe seit Monaten versucht, sie zu einer Therapie, zumindest mal zu einem Einzeltermin zu bewegen. Auch nach meinem Auszug. Mit allen Mitteln. Ich habe angekündigt, selbst eine Therapie zu machen - ihre Reaktion: wieso, du bist doch nicht krank! Alles erfolglos.

Zitat von sanin:
Damit will ich sie natürlich nicht verteidigen, nur zeigen, dass reines Hoffen sinnlos ist. Sie wird sich nicht ändern, esseidenn sie erkennt und begibt sich in Behandlung. Was sie nicht tut, weil sie die Notwendigkeit nicht erkennen will.


Genau das ist der Haken.

Zitat von sanin:
Eine Sorgerechtsschlammschlacht bringt absolut nichts, denn die Große wärst du auf jeden Fall los.


Nicht unbedingt. Es geht einerseits um Kindeswohl, andererseits ist die Schwester bei allen Verrücktheiten ziemlich cool und selbständig. zumindest hat sie bestätigt, dass ich auch nach der Trennung die gleichen Rechte und Pflichten gegenüber dem Kind habe.

Zitat von sanin:
Siehst du eine Chance in die Nähe zu ziehen?


Nicht wirklich. Der Ort liegt am Albrand, ist zwar landschaftlich idyllisch, aber so wirklich wohl habe ich mich da nicht gefühlt, zudem habe ich da keine Bekannten, Freunde oder weitere Verwandte, so dass die ausschließliche Nähe zu meiner Familie zuviel des Guten wäre. Ich werde mir aber ein Auto kaufen und kann dann zumindest innerhalb einer Stunde da sein. Ist natürlich nicht das Gleiche, aber das würde ich nicht ertragen, bei dem Gedanken bekomme ich sofort massive Bauchkrämpfe, was ich trotz der aktuellen Entwicklung davor nicht hatte.

25.10.2013 14:46 • #9


A
Zitat von caspar:
Ja, die Kinder sind nicht akut lebensbedrohlich krank, sie haben nur seit über drei Wochen einen Infekt im Hals, spucken eitrigen Schleim.

Entscheidend ist aber, dass meine Frau nicht in der Lage ist, einen solchen Arztbesuch entweder selbst zustande zu bekommen, oder ihn so zu koordinieren, dass die Kinder auch wirklich zum Arzt kommen.
Caspar
auch wenn die kinder jetzt nicht lebensbedrohlich erkrankt wirken kann das nach über drei wochen eitrigen auswurfs schnell kippen. wenn deine frau noch vollzeit berufstätig ist, an sitzungen teilnehmen kann, kann ihre depression nicht so gravierend sein, dass sie nicht in der lage ist sich um die kinder zu kümmern, da stecken eher anerzogene ängste und verhaltensmuster dahinter.

was da läuft geht gar nicht, hier muss unbedingt ein riegel vor und du musst dich da knallhart durchsetzen, du bist nicht immer sofort erreichbar wenn etwas ist und wenn da so nachläßig mit der gesundheit der kinder umgegangen wird ist das nicht hinnehmbar. die brauchen beide einen auf den deckel, aber kräftig! vielleicht ist es wirklich gut schnellstens das jugendamt einzuschalten und die zustände zu schildern. als erwachsene können sie selbst entscheiden wie sie es mit krankheiten halten wollen, aber hier geht es um die kinder, da kann keine rücksicht mehr genommen werden und die alten muster müssen dann eben durchbrochen werden.
da muss noch eine lösung her.

25.10.2013 17:58 • #10


C
Zitat von Alena-52:
auch wenn die kinder jetzt nicht lebensbedrohlich erkrankt wirken kann das nach über drei wochen eitrigen auswurfs schnell kippen.


Ja, kann es, deshalb wollte ich ja, dass sie endlich untersucht werden. Dennoch war ich mir sicher, dass die Kinder nicht so krank waren, dass der Besuch heute notwendig gewesen wäre. Auch der Montag wäre gegangen und nachdem es heute nicht geklappt hat, habe ich auch einen Termin für Montag. Nur dass das diesmal mit der wahrscheinlichen Fahrerin abgemacht ist, bevor sie ins Auto steigen soll. Dass die Kinder heute zum Arzt sollten, war schlicht zwischen meiner Frau und mir abgemacht.

Zitat von Alena-52:
was da läuft geht gar nicht, hier muss unbedingt ein riegel vor und du musst dich da knallhart durchsetzen, du bist nicht immer sofort erreichbar wenn etwas ist und wenn da so nachläßig mit der gesundheit der kinder umgegangen wird ist das nicht hinnehmbar.


Die Nachlässigkeit ist deine und meine Bewertung des Verhaltens, aber ich bin nicht vor Ort und kann die Situation nur begrenzt einschätzen und ich muss akzeptieren, dass letztendlich diejenigen entscheiden, die die Kinder bei sich haben. Wenn mir das nicht passt, muss ich die Kinder zu mir nehmen, in die Nähe ziehen oder zumindest den Arztbesuch selbst durchführen. Meine Schwiegermutter wird das Kind am Montag zum Arzt bringen, nachdem sie mitbekommen hat, dass ich seit Anfang Oktober auf einen Arztbesuch dränge UND diesen zugesagt bekommen habe. Das ist nicht optimal, aber es ist ok so. Mein Problem ist nicht, dass zumindest die Kleine heute nicht beim Arzt war, sondern dass meine Frau diesen Arztbesuch durch falsche Vorbereitung unmöglich gemacht hat, faktisch den Termin sabotiert hat.

Zitat von Alena-52:
die brauchen beide einen auf den deckel, aber kräftig!


Nein, nein. Wir werden uns zusammen setzen und ein gemeinsames Vorgehen besprechen müssen, aber ich sehe keinen Grund, meine Position als grundlegend höherwertig als deren Position anzusehen. Ein Gutteil der Probleme sind Missverständnisse. So hatte meine Schwiegermutter nicht mitbekommen, dass ich seit Wochen auf einen Arztbesuch dränge. Für sie war es aus heiterem Himmel eine Schikane meinerseits.

Abgesehen davon erreicht man wenig, wenn man auf Konfrontationskurs geht.

Meine Aufgabe wird es sein, den Kindern zu zeigen, warum es sinnvoll ist, doch hin und wieder zum Arzt zu gehen. Nachdem meine Große heute bei der Ärztin war und diese keine Bronchitis festgestallt hatte, nahm sie an, dass der Arztbesuch umsonst war. Aber eben das stimmt halt nicht, die Diagnose und daraus folgende, passende Therapie sind das sinnvolle Ergebnis des Arztbesuchs.

Zitat von Alena-52:
als erwachsene können sie selbst entscheiden wie sie es mit krankheiten halten wollen, aber hier geht es um die kinder, da kann keine rücksicht mehr genommen werden


Das sehe ich anders. Wir haben unterschiedliche Ansichten und wir müssen einen Weg finden, dass alle Ansichten berücksichtigt werden. Nicht zu unterschätzen ist übrigens das Risiko, gerade beim Arzt mit vielen und vielleicht sogar gefährlicheren Keimen in Kontakt zu kommen.

25.10.2013 23:57 • #11


tobi72
Ist HIER kein Arzt, der hier helfen kann....

@ caspar: CopyPaste.....
Zu jedem Kommentar die Richtigstellung....

26.10.2013 00:17 • #12


A
Zitat von caspar:
Zitat von Alena-52:
als erwachsene können sie selbst entscheiden wie sie es mit krankheiten halten wollen, aber hier geht es um die kinder, da kann keine rücksicht mehr genommen werden


Das sehe ich anders. Wir haben unterschiedliche Ansichten und wir müssen einen Weg finden, dass alle Ansichten berücksichtigt werden. Nicht zu unterschätzen ist übrigens das Risiko, gerade beim Arzt mit vielen und vielleicht sogar gefährlicheren Keimen in Kontakt zu kommen.
ich komme ursprünglich aus dem medizinischen bereich und was die keime in krankenhäusern und arztpraxen angeht stimmt, dennoch ist das risiko an einer chronischen bronchitis oder lungenentzündung zu erkranken damit nicht aus der welt und wenn ihr fast 4 wochen braucht um eine lösung zu finden tun mir eure kinder leid.

26.10.2013 02:20 • #13


H
Wenn ich all diese Texte von Caspar lese, dann denke ich, wir sollten uns alle nu doch keinen Kopp machen


26.10.2013 12:32 • x 2 #14


M
.. also nochmal das Gröbste zusammengefasst, ums das Problem zu verstehn...

Die Kinder sind bei ihrer Mutter. Sie hat Depressionen und bekommt Termine und einiges andere nicht auf die Reihe. Oma und Mutter sind verkorkst aber leben, denken aber nicht primär ans Wohl der Kinder, sondern an sich selbst..
Die Kinder sind krank aber leben noch.

Der Vergleich mit dem schwimmen lernen ist mir nicht ganz schlüssig, was das mit der Situation der Kinder zu tun hat. Außer wenn du sagen willst, dass sie schon lernen werden in diesem Problem-Umfeld zu überleben. Du gehst davon aus dass sie verkorkst sein werden, aber überleben und halt irgendwie als Erwachsene damit klar kommen. Scheinst zumindest so damit umgehen zu wollen.
Also siehst du da eigentlich kein Problem.

Deine Frau kann nicht gut für die Kinder sorgen (mehrere Punkte die du schon angesprochen hast), Oma kann auch nicht. Du kannst auch nicht weil du an der Trennung leidest. Aber eigentlich ist das auch alles nicht so wild, weil die Kids schon klar kommen werden. (Kommt nur MIR das widersprüchlich vor?)

Und eigentlich glaubst du selbst nicht dass die Erkrankung so arg wild ist, obwohl du es am Anfang schlimm fandest, dass sie noch nicht beim Arzt waren. Die Kiddies werden schon überleben. Schlimmstenfalls bekommen sie lebenslange Bronchitis.. Aber sie werden überleben.
Erst findest du es schlimm, dass sie nicht zum Arzt kamen, weil du weisst wie gefährlich es ist.. und dann meinst du, dass du es ja eigentlich selbst als harmlos eingestuft hast .. und dann sind die Keime in der Arzt-Praxis auf einmal eher ein Problem ... (Kommt nur MIR das schon wieder widersprüchlich vor?)

Also, wo genau ist das Problem? Du kannst nicht, sie kann nich. Die Kinder werden halt verkorkst und irgendwie überleben. Aber is ja alles nich so wild und so.
Eigentlich gibts ja kein Problem.
*Ironie off und explodier*

Bin selbst Scheidungskind und versteh bis heute net wieso Eltern so stur sind, und auf Kosten der Kinder ihr Gezänk austragen, obwohls Hilfe gibt.

Also sorry, aber wenns um Kindeswohl geht, platzt mir bei dieser veranwotungslosen, nur auf das eigene Ego bezogenen Haltung die Hutschnur.

Wenn ihr es nich auf die Kette bekommt: Hol den Kindern Hilfe!
z.B. Jugendamt. -- wieso meinst du die nehmen die Kinder gleich weg? Denen gehts ums KINDESWOHL. Und das ist in der Regel immer besser bei den Eltern aufgehoben!
Die nehmen die Kinder net gleich weg. Die können unterstützende Maßahmen bieten. Zb 1 mal die Woche jmd der nach dem Rechten sieht und auch so Termin Sachen übernimmt. Unterstützung! ( gibt auch zb Betreutes Wohnen für depressive Menschen, sogar wenn sie allein sind = 1 mal die Woche nen Betreuer der Organisatorisches übernimmt)

Wem würds schaden, außer dem Eltern-ego? Wieso allein versuchen, obwohls offensichtlich nich geht?
Was wär besser für die Kinder? Und um wen gehts dir hier eigentlich?

Also: gehts dir echt ums Wohl der Kinder? Dann spring über deinen Ego-schatten und hol den Kleinen Hilfe!

Darauf hoffen dass sie ihre Verkorksung schon irgendwann selbst bearbeiten und sich dann damit brüsten, wie toll man das ja alles ganz ohne Hilfe hinbekommen hat, obwohl man ja so an der Trennung gelitten hat, und wie gut die Kids ja nun klar kommen ... IST schei.! (= eigene Erfahrung)

Sorry aber grrrrrr

26.10.2013 14:59 • #15


A


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