Zitat von Natz: Partner B ist diagnostizierter Borderliner und hat ADHS. Partner N hat eine diagnostizierte Depression, ist jedoch gut austherapiert.
Hey Natz,
das hier ist mir als erstes ins Auge gestochen. Nur Polyamorie war dir wohl nicht herausfordernd genug, was?
Vielleicht wäre es sinnvoll, dich hier mal in verschiedenen Themen über Beziehungen mit und Trennungen von BorderlinerInnen einzulesen. Das erklärt vielleicht auch, warum N jetzt trotz allem an B festhalten möchte.
Ich denke fast, dass so eine Konstellation von vornherein zum Scheitern verurteilt war.
Wird dich jetzt wahrscheinlich auch nicht wirklich trösten, aber vielleicht hilft es dir wenn du dir klar machst, dass du wenig hättest besser machen können.
Insofern bleibt dir wohl wenig anderes übrig, als die Scherben aufzulesen, und dir zu überlegen, was du in Zukunft anders machen würdest.
Das hier ist so ein anderer Punkt:
Zitat von Natz: Es war von Anfang an klar abgesprochen gewesen, dass wir ein geschlossener Kreis sind
Das wiederum halte ich für eine saublöde Idee. Geschlossene Dreierkonstellationen vereinen mE die Nachteile von Exklusivität und offenen Konzepten.
Entweder man glaubt/weiß, dass man mehrere Menschen lieben kann, warum sollte man dann eine weitere Liebe nicht leben, wenn sie einen anspringt?
Oder man glaubt/weiß, dass man sich an eine einzige Person romantisch bindet, warum geht man dann die Geschichte mit dem dritten ein?
Für mich ist das eine der Regeln, wo von vornherein ziemlich klar ist, dass sie früher oder später gebrochen wird. Dass die Borderlinerin diejenige ist, die sie als erstes gebrochen hat, ist nicht weiter überraschend.
Dann halte ich diese Vorgeschichte mit: erst war b auf a eifersüchtig, weil b von c was wollte, aber c von b nicht, und irgendwann waren dann alle zusammen... für einen sehr belasteten Start. Warum sollte c mit b zusammensein wollen, wenn a auch noch dabei ist und ohne a nicht? Ich denke, das ist schon für emotional sehr sortierte Menschen eine Herausforderung, und zwar keine kleine.
Also, ich würde mir die Motivation von allen Beteiligten nochmal genau anschauen, warum ihr euch überhaupt auf die Dreierkonstellation eingeschossen habt. Von den anderen beiden wirst du vermutlich erst mal eine Antwort mehr bekommen, was war deine Motivation?
Ich weiß, dass man sich das nicht immer aussuchen kann, aber ich würde es jederzeit vorziehen, zuerst zum vorherigen Partner eine schöne, stabile und klare Beziehung aufzubauen, und dann zu schauen, ob noch jemand dazukommt.
Schlussendlich spürt man sehr, wie sehr du versucht hast, diese Dreiergeschichte zu balancieren und allen im Dreieck gerecht zu werden, zu vermitteln... Stimmt der Eindruck? Scheibar haben sich die anderen sogar ein wenig auf deinen Bemühungen ausgeruht. Mir scheint, hier wäre es nötig, dass du deinen eigenen Standpunkt klarer vertrittst und die anderen mehr in die Pflicht nimmst. Gleichzeitig hast du scheinbar erwartet, dass sich die anderen dir, als diejenige, die einen Plan hat, anschließen. Auch diesen Führungsanspruch würde ich hinterfragen.
Für mich klingt es so, als wäret ihr sehr blauäugig in die Sache hineingestolpert. Das ist nicht weiter schlimm, das geht den meisten so, die es probieren möchten. Schließlich gibt es so gut wie keine sichtbaren Blaupausen in unseren Umgebungen. Falls du dich von dem Experiment Mehr als zwei noch nocht verabschieden willst, würde ich dir dringend raten, dich schlau zu machen.