Toretto
- 2006
- 2
- 3289
Toretto
Zitat von jaqen_h_ghar:Nochmal ein paar Insider-Infos:
Mehrfach kann genauso bedeuten, dass bei mehreren Gelegenheit, wenn immer wieder die gleichen Unterlagen vorgelegen haben, eine Vordiagnose mehr oder weniger bedenkenlos übernommen wurde. Bei dem schon vorher erwähnten Arbeitsstil in Krankenhäusern oder Reha-Kliniken ist man als Therapeut froh, wenn sich jemand vorher schon die diagnostische Arbeit gemacht hat, die man (manchmal zu unkritisch) übernehmen kann.
Und: Borderline ist mittlerweile zu einer regelrechten Modediagnose geworden. So ähnlich wie AD(H)S seit 10 oder 15 Jahren. Jeder Jugendliche, der in der KJP angibt, sich mal geritzt zu haben, mit bisschen viel Alk. und/oder Dro. zu tun hat und irgendwelche diffusen Suizidgedanken äußert, hat eine riesige Chance, sich schon eine BL-Diagnose einzufangen.
Toretto
Zitat von Anker1:
Genau, guter Punkt!
Und weil wir genau das nicht kennen frage ich nach und sehe das eben etwas kritischer.
Gerade nach der suizid - Aussage bin ich schon hellhörig geworden.
Ich merke aber selbst (Ächz), dass das 1. wenig erwünscht und 2. kein günstiger Zeitpunkt ist, deswegen lese ich mal primär interessiert weiter mit.
Anker1
Zitat von Toretto:
Hellhörig ist auch ok. Aber die TE scheint nervlich am Ende und schläft kaum. Ich möchte da nichts überbewerten, nur weil sie einen - vielleicht spontanen!? - Gedanken hier geäußert hat.
jaqen_h_ghar
Zitat von Toretto:Die von der TE beschriebene Entwicklung finde ich jedenfalls zeitlich wie auch umständehalber auffällig.
Toretto
Zitat von jaqen_h_ghar:... entspricht aber durchaus einem gewissen Trend.
Ich könnte Dir jetzt auch noch bisschen was dazu schreiben, dass ein nicht unerheblicher Teil der psychotherapeutischen Arbeit in z. B. Reha-Kliniken von noch nicht einmal ausgelernten Psychotherapeuten in Ausbildung gestemmt wird - weil das eben die letzten und damit billigsten Glieder in der Nahrungskette sind. Die müssen ihre Praktikumsstunden machen - und das wissen die Arbeitgeber. Darum kann man sie gnadenlos ausbeuten. Krankenhäuser und Kliniken sind heute in erster Linie wirtschaftlich ausgerichtet - d.h. sie müssen Profit machen. Das sagt dann schon einiges über das Niveau der therapeutischen Arbeit aus. Natürlich stehen diese PiAs formal unter Supervision, aber was bringt das, wenn auch die therapeutische Leitung hoffnungslos überlastet ist und dies nicht leisten kann.
Toretto
Zitat von Anker1:
Der Rest meiner Beiträge bestand aus Fragen.
jaqen_h_ghar
Zitat von Toretto:Da widersprechen wir uns nicht.
Rheinfee
Zitat von jaqen_h_ghar:... entspricht aber durchaus einem gewissen Trend.
Ich könnte Dir jetzt auch noch bisschen was dazu schreiben, dass ein nicht unerheblicher Teil der psychotherapeutischen Arbeit in z. B. Reha-Kliniken von noch nicht einmal ausgelernten Psychotherapeuten in Ausbildung gestemmt wird - weil das eben die letzten und damit billigsten Glieder in der Nahrungskette sind. Die müssen ihre Praktikumsstunden machen - und das wissen die Arbeitgeber. Darum kann man sie gnadenlos ausbeuten. Krankenhäuser und Kliniken sind heute in erster Linie wirtschaftlich ausgerichtet - d.h. sie müssen Profit machen. Das sagt dann schon einiges über das Niveau der therapeutischen Arbeit aus. Natürlich stehen diese PiAs formal unter Supervision, aber was bringt das, wenn auch die therapeutische Leitung hoffnungslos überlastet ist und dies nicht leisten kann.
jaqen_h_ghar
Zitat von Rheinfee:Und so Sprüche wie na der verletzt sich nicht selbst, der hat kein Borderline finde ich nicht professionell und es zeigt das dem Gegenüber die unterschiedlichen Ausprägungen nicht bekannt sind, das es sich bei Männern eben viel öfter in Aggressivem Verhalten gegenüber anderen, wutanfällen, riskantem Fahrverhalten und ähnlichem zeigt und eben nicht mit Rasierklinge am Arm
Zitat:das sie noch keinen Dr. Titel hat
Zitat von Rheinfee:der wohl sehr fordernd ist womit nicht alle Patienten klarkommen, dazu gab es viele Bewertungen im Internet von ehemaligen Patienten und Angehörigen.
Toretto
Zitat von jaqen_h_ghar:Und darum finde ich es - im Gegensatz zu dir - weder zeitlich noch umständehalber auffällig, was hier beschrieben wurde.
LoveForFuture
Rheinfee
Rheinfee
Zitat von LoveForFuture:Ich denke, dass hier weniger eine Diagnose eine Rolle spielt - ich teile die Meinung, dass Borderline schnell und häufig diagnostiziert wird -, sondern einfach ein eventuell labiler Mann für sich entschieden hat, sich von seiner Frau zu trennen, um besser leben zu können.
Unabhängig von irgendwelchen Diagnosen scheint es für ihn nun die beste Entscheidung gewesen zu sein.
Nach dieser langen Zeit wurde seine Entscheidung auch nicht plötzlich von irgendeiner Therapeutin herbeigezaubert, sondern es wird ihn schon lange Zeit unterschwellig begleitet haben.
Dass der Partner nun unter Schock steht, ist doch völlig normal.
Aber all diese Klischees gehen mir hier - mit Verlaub - langsam echt auf den S.....
Bones
jaqen_h_ghar
Zitat von Rheinfee:Du scheinst dich da ganz gut auszukennen.
Zitat von Rheinfee:Was passiert denn wenn er jetzt da entlassen wird, gefestigt für sein zukünftiges Leben allein - und in 4 Wochen einen richtig fiesen Rückfall hat und sich dann rausstellt das der Therapieansatz Käse war und alles noch schlimmer gemacht hat?
Zitat von Rheinfee:sondern was passiert dann in so einer Klinik?
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