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Trennung in der Therapie

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Zitat von howtosavealife:
Liebe Rheinfee, Ich kann mir vorstellen, dass das für dich sehr schmerzlich war. Fühl dich noch einmal fest gedrückt. Vordergründig ist die Therapeutin vor Ort für deinen Mann da. Daher nehme ich an, dass sie sich einfach abgrenzen wollte, so dass sich das gesamte Konstrukt nicht zu einer Paartherapie entwickelt, denn schlussendlich hat dein Mann sich vorerst für eine Trennung entschieden. Das ist aber nur meine Wahrnehmung. Ich möchte die Therapeutin keineswegs in Schutz nehmen. Verstehe mich dahingehend bitte nicht falsch. Meines Erachtens nach mangelte es ihr am Ende auch ein wenig ...


Ich habe bereits einen Therapeuten weil dieser erneute Klinikaufenhalt meines Mannes für mich nicht einfach war. Ich hatte in den letzten 12 Monaten einige Schicksalsschläge (Tod meiner Mutter, Vater krank, dann ich selbst erkrankt) und habe mir dann Hilfe gesucht - auch um meinen Mann nicht zu belasten und ihm in irgend einer Form Last aufzubürden. Mein letztes Gespräch mit dem Therapeuten war morgens an dem Tag als mir mein Mann abends die Trennung mitgeteilt hat, jetzt ist der Therapeut 3 Wochen im Urlaub....

13.10.2020 14:09 • x 2 #31


R
Zitat von Kummerkasten007:

Sorry, das stand ja im Eingangsthread.

Also er ist seit 10 Wochen in der Klinik, hatte aber nur sechs Termine mit der Therapeutin? Verstehe ich das richtig? Oder gab es vorher schon einen anderen Therapeuten?

Mir kommt das alles ein wenig strange vor, wenn ich ehrlich bin.


Ja, sind jetzt 10 Wochen in der Klinik. Pro Woche gibt es ein Gespräch mit dem Therapeuten, sonst nur Gespräche mit dem Bezugspfleger und andere Therapien. Nach den ersten zwei Wochen hat er um einen Wechsel des Therapeuten gebeten und auf Grund von Urlauben gab es dann zwei Wochen lang kein Gespräch, dann hat die jetzige Therapeutin übernommen.

13.10.2020 14:12 • x 2 #32


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Trennung in der Therapie

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B
Rede bitte mit Freunden und Familie, damit du da nicht alleine durchmusst.
Du solltest ihn beim Wort nehmen.Ich rate dir,ihm mitzuteilen, dass er sich eine Wohnung suchen muss.Das Gröbste würde ich mit Freunden in Kisten packen und aus deinem Sichtfeld schaffen.

Was da so aus der Richtung der Therapeutin kommen soll,glaube ich nicht so ganz. Auch sie kann nur mit dem arbeiten,was sie von ihm bekommt und er wird an dich nur weitergeben,was ihm in den Kram passt.Er scheint sich da in der Opferrolle zu präsentieren.
Auch wenn es jetzt sehr hart ist, solltest du selbst anfangen Fakten zu schaffen.

13.10.2020 14:25 • x 4 #33


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Zitat von Bones:
Rede bitte mit Freunden und Familie, damit du da nicht alleine durchmusst.
Du solltest ihn beim Wort nehmen.Ich rate dir,ihm mitzuteilen, dass er sich eine Wohnung suchen muss.Das Gröbste würde ich mit Freunden in Kisten packen und aus deinem Sichtfeld schaffen.

Was da so aus der Richtung der Therapeutin kommen soll,glaube ich nicht so ganz. Auch sie kann nur mit dem arbeiten,was sie von ihm bekommt und er wird an dich nur weitergeben,was ihm in den Kram passt.Er scheint sich da in der Opferrolle zu präsentieren.
Auch wenn es jetzt sehr hart ist, solltest du selbst anfangen Fakten zu schaffen.


Ich habe in den letzten Jahren viele Freunde verloren weil ich wirklich 100% auf meinen Mann geprägt war und es noch bin ( Ja, schön blöd, Danke, das höre ich grade zur Genüge...) Und meine Familie tut sich damit schwer weil man dort schon lange sagt ich solle gehen und ihn fallen lassen. Aber zwischen Vernunft und dem was das Herz will ist eine große Kluft und ich stehe immer noch beim Herz und schaffe den Sprung nicht

13.10.2020 14:38 • x 4 #34


H
Ich kann Bones nur vollkommen zustimmen. In allen Punkten.


Du trägst keine Verantwortung mehr für deinen Mann. Du hättest die Verantwortung, in dem Ausmaß, wie du sie übernommen hast, auch nie übernehmen müssen. Und in der Theorie hättest du überhaupt keine Verantwortung für ihn übernehmen müssen.

Bitte, liebe Rheinfee, auch wenn es schwierig ist: Versuch jetzt auf dich zu schauen. Das wird wahrscheinlich nicht von heute auf Morgen klappen (Wie denn auch?), aber setzte dir dies bitte als ein festes Ziel, von dem du dich nicht mehr abbekommen lässt.

Wenn ich lese, dass sich deine Freunde abgewandt haben, eben weil er so viel Raum in deinem Leben eingenommen hat...
Das hast du doch nicht verdient.

Könntest du dir denn vorstellen, mit deinen damaligen Freunden in Kontakt zu treten und dich sozusagen mit ihnen auszusprechen? Ich kann dir natürlich versprechen, dass dies von Erfolg gekrönt sein wird, aber vielleicht unterstützen sie dich, wenn sie spüren, dass du etwas ändern möchtest...Nämlich zum Positiven für dich.

13.10.2020 14:51 • x 1 #35


R
Zitat von howtosavealife:
Ich kann Bones nur vollkommen zustimmen. In allen Punkten.


Du trägst keine Verantwortung mehr für deinen Mann. Du hättest die Verantwortung, in dem Ausmaß, wie du sie übernommen hast, auch nie übernehmen müssen. Und in der Theorie hättest du überhaupt keine Verantwortung für ihn übernehmen müssen.

Bitte, liebe Rheinfee, auch wenn es schwierig ist: Versuch jetzt auf dich zu schauen. Das wird wahrscheinlich nicht von heute auf Morgen klappen (Wie denn auch?), aber setzte dir dies bitte als ein festes Ziel, von dem du dich nicht mehr abbekommen lässt.

Wenn ich lese, dass sich deine Freunde abgewandt haben, eben weil er so viel Raum in deinem Leben eingenommen hat...
Das hast du doch nicht verdient.

Könntest du dir denn vorstellen, mit deinen damaligen Freunden in Kontakt zu treten und dich sozusagen mit ihnen auszusprechen? Ich kann dir natürlich versprechen, dass dies von Erfolg gekrönt sein wird, aber vielleicht unterstützen sie dich, wenn sie spüren, dass du etwas ändern möchtest...Nämlich zum Positiven für dich.


Ich schaffe es einfach nicht aus diesem Loch raus, aus diesem Gefühl. Die letzten Jahre haben mir nicht gut getan. Ich habe Freunde verloren. Ich habe einen Teil von mir verloren. Ich weiß das die Beziehung für mich nicht gut war.... Und viel lauter als all diese Stimmen ist: es ist die Liebe meines Lebens. Für immer. Trotz allem. Auch wenn er sich getrennt hat, vielleicht bereut er es Ja? Merkt das er mich doch noch liebt? Wird wieder so wie vor der Depression ?

13.10.2020 14:57 • x 3 #36


A
Zitat von Rheinfee:

Ich schaffe es einfach nicht aus diesem Loch raus, aus diesem Gefühl. Die letzten Jahre haben mir nicht gut getan. Ich habe Freunde verloren. Ich habe einen Teil von mir verloren. Ich weiß das die Beziehung für mich nicht gut war.... Und viel lauter als all diese Stimmen ist: es ist die Liebe meines Lebens. Für immer. Trotz allem. Auch wenn er sich getrennt hat, vielleicht bereut er es Ja? Merkt das er mich doch noch liebt? Wird wieder so wie vor der Depression ?


Kann es sein, dass diese Bürde, nämlich dass auch dein Glück von ihm abhängig ist , für ihn zusätzlich eine sehr große Last ist und das in der Klinik thematisiert wurde?

13.10.2020 15:01 • #37


Kummerkasten007
Zitat von Rheinfee:
Und viel lauter als all diese Stimmen ist: es ist die Liebe meines Lebens. Für immer. Trotz allem


Wenn Du Abstand von allem bekommen hast, dann kann es gut sein, dass Du das ein wenig anders siehst.

Du bist Co-abhängig, falls Du in einer größeren Stadt wohnst, würde ich Dir vorschlagen, eine Selbsthilfegruppe zu suchen.

Es ist tatsächlich nicht ausschlagebend, ob er es bereut oder nicht; ob er zukünftig nur noch im rosa Tüllröckchen rumlaufen will oder einen auf kanadischen Holzhackerbub macht. Ausschlaggebend ist, dass Du erkennst, dass es höchste Zeit wird, Dich um Dich selbst zu kümmern.

13.10.2020 15:03 • x 3 #38


R
Zitat von Kummerkasten007:

Wenn Du Abstand von allem bekommen hast, dann kann es gut sein, dass Du das ein wenig anders siehst.

Du bist Co-abhängig, falls Du in einer größeren Stadt wohnst, würde ich Dir vorschlagen, eine Selbsthilfegruppe zu suchen.

Es ist tatsächlich nicht ausschlagebend, ob er es bereut oder nicht; ob er zukünftig nur noch im rosa Tüllröckchen rumlaufen will oder einen auf kanadischen Holzhackerbub macht. Ausschlaggebend ist, dass Du erkennst, dass es höchste Zeit wird, Dich um Dich selbst zu kümmern.


Und wie erkenn ich Das? Wie unterdrücke oder überwinde ich die Liebe und schaffe es auf Kopf umzuschalten? Es sind so viele Beiträge hier im Forum in denen viele wochenlang, monatelang das Gefühl nicht abstellen können. Es sind nun mal 14 Jahre gewesen......

13.10.2020 15:08 • x 3 #39


G
Liebe Rheinfee,
Also erst einmal ist das Verhalten dieser Therapeuten absolut unprofessionell. Selbstverständlich gibt es keine Lebensentscheidungen während einer Therapie. Und wie sie dich dann auch noch ab gebügelt hat, unglaublich.

Aber davon mal ganz abgesehen
Du warst jahrelang mit einem diagnostizierten Borderliner zusammen.
Du sagst selber, dass dir das überhaupt nicht gut getan hat, wie du dich verloren hast. Und dass wir alle Leute sagen, dass du ihn hättest längst verlassen sollen.

Es gibt hier im Forum verschiedene Threads zum Thema Borderline auch zum Thema Trennung von Borderline. Allerdings betrifft das meistens betroffene Partner von Frauen mit diese Persönlichkeitsstörung.
Vielleicht guckst du da mal rein? Andererseits gibt es ja auch spezielle Angehörigen Foren für das Thema.

Kennt sich dein eigener Therapeut damit aus?

13.10.2020 15:09 • x 2 #40


H
Liebe Rheinfee,

Ich kann deine Situation sehr gut nachempfinden. Auch ich habe mich in solchen Gedanken wiedergefunden. Bei mir erstreckte sich das Leiden über drei Jahre, in denen ich kontinuierlich auch Kontakt zu ihm hatte, da ich hoffte, dass sich alles wieder zum Guten wenden würde und wir einfach füreinander bestimmt sind. Heute weiß ich, dass dieses tiefgründige und wirklich berührende Beziehungskonstrukt auf einem etwas aufbaute, was von Anfang an keine Stabilität aufwies. Wir Beide waren vollkommene Mangelwesen, die ihr Glück im Außen suchten und somit eben auch in Form eines Partners. Für mich war es damals erfüllend, mich für ihn aufzuopfern und ihm sozusagen alles von mir zu geben. Ich hatte die Stärke bei ihm zu bleiben, während andere schon längst geflüchtet waren. Auch bei mir haben sich gute Freunde und Freundinnen von mir abgewandt, da sie es nicht mehr ertragen konnten, wie sehr ich zu einem Schatten meines Seins wurde. Diese Freundschaften sind auch bis heute irreparabel.

Das ist die Quintessenz meiner damaligen Geschichte. Es gäbe natürlich noch viel mehr zu erzählen.

Ich habe seitdem sehr viel an mir gearbeitet, mich mit mir selbst auseinander gesetzt und für mich festgelegt, wohin mich das Leben bringen und vor Allem, dass ich auf jeden Weg glücklich sein möchte. Das hat mich sehr viel Kraft gekostet, verbunden mit vielen Tränen und auch aufkommenden Angstzuständen, aber ich habe es geschafft.

Heute bin ich mit einem ganz wunderbaren Menschen zusammen. Wir füllen nicht unsere Mängel auf, sondern bereichern uns. Ich arbeite mittlerweile auch in einem Beruf, in dem ich meine Stärken bewusst für etwas Gutes einsetzen kann und ich bin auf einem sehr guten Weg in ein paar Jahren in meinem Traumberuf zu arbeiten.

Also: Bitte gib dich nicht auf. Deine Seele ist aus einem guten Grund hier.

Liebe Grüße.

13.10.2020 15:11 • x 5 #41


Cocolores
Liebe Rheinfee!

Ich kann sehr gut nachempfinden, wie es Dir geht. Bei mir waren es 13 Jahre, nur wußte ich erst nach der Beziehung, dass er Boderliner ist. Das hat im Nachhinein jede Menge erklärt, aber hat die Art der Trennung auch nicht leichter gemacht.

Ich weiß, dass mein Ex auch seine Therapeuten manipuliert und erfolgreich belogen hat und es klingt so, als ob das hier nicht anders war. Der erste Therapeut ist ihm vielleicht zu nahe gekommen, deswegen mußte er weg, die jetzige Therapeutin erscheint mir nach Deiner Beschreibung - sorry - sehr unprofessionell.
Ich denke, dass Du co-abhängig bzw. emotional abhängig von ihm bist. War ich auch und das macht eine Trennung natürlich umso schwerer. Man kreiste schließlich die letzten Jahre nur um den Partner, hatte sich selbst komplett aus den Augen verloren. Für mich war zum Schluß immer die Hoffnung, dass wenn es ihm dann doch endlich wieder besser geht, auch etwas Glück für mich heraus springt.
Das größte Glück - auch wenn man das erst viel später sieht - ist allerdings die Trennung von solch einem Partner.

Es gibt leider keinen Aus-Schalter für Gefühle, ich bin damals im wahrsten Sinne des Wortes durch den kalten Entzug gegangen. Das Ganze ist jetzt 2,5 Jahre her und ich sehe mich jetzt auch langsam auf einem guten Wege damit endgültig abschließen zu können.

Wer nicht selbst mal in einer Beziehung mit einem Boderliner war kann noch nicht einmal annähernd erahnen, wie das ist und was einem im Falle einer Trennung blühen kann...

Ich schicke Dir ein großes Paket Kraft und ich bin froh, dass Du bereist einen Therapeuten hast. Auch wenn er jetzt im Urlaub ist, es ist ja absehbar, dass er bald wieder da ist!

13.10.2020 15:47 • x 1 #42


T
Liebe Rheinfee, deine Geschichte tut mir einfach nur Leid.

Wie einige bereits geschrieben haben würde ich mir von SEINER Therapeutin exakt gar nichts sagen oder gar vorschreiben lassen. Wer sich trennt, darf - ja muss sogar - auch mit den direkten Konsequenzen konfrontiert werden. Anderenfalls gibst du dich weiterhin für ihn auf. Diese Konsequenzen sind keine Strafe für ihn, sondern der Beginn deines Heilungsprozesses. So wie ihm dein Wohlbefinden egal geworden ist, darfst du deines auch über seines stellen.

Grundsätzlich kann ich dir zwecks Heilung nur folgende Tipps geben:
Handle und denke zukunftsorientiert.
Stelle keine Fragen nach dem Warum; es gibt keine Antworten, sondern leider nur neue Fragen.
Erwarte nichts mehr von ihm.

Bezüglich deiner ehemaligen Freunde: Entweder kannst du dich mit dem einen oder anderen aussprechen. Oder aber es waren nie wirkliche Freunde.

Hier im Forum sind viele Menschen mit BL Erfahrungen; nutze dies für den Austausch.
Gerade in Coronazeiten hilft das vielleicht ein wenig.

13.10.2020 15:47 • x 1 #43


C
Zitat von Gastina:
Liebe Rheinfee,
Also erst einmal ist das Verhalten dieser Therapeuten absolut unprofessionell. Selbstverständlich gibt es keine Lebensentscheidungen während einer Therapie. Und wie sie dich dann auch noch ab gebügelt hat, unglaublich.

Aber davon mal ganz abgesehen
Du warst jahrelang mit einem diagnostizierten Borderliner zusammen.
Du sagst selber, dass dir das überhaupt nicht gut getan hat, wie du dich verloren hast. Und dass wir alle Leute sagen, dass du ihn hättest längst verlassen sollen.

Es gibt hier im Forum verschiedene Threads zum Thema Borderline auch zum Thema Trennung von Borderline. Allerdings betrifft das meistens betroffene Partner von Frauen mit diese Persönlichkeitsstörung.
Vielleicht guckst du da mal rein? Andererseits gibt es ja auch spezielle Angehörigen Foren für das Thema.

Kennt sich dein eigener Therapeut damit aus?


Unprofessionelles Verhalten der Therapeuten? Warst Du dabei Gastina?
Und selbstverständlich gibt es Lebensentscheidungen in einer Therapie .Dafür ist ja eine Therapie da.
Kopfschüttel!

13.10.2020 16:05 • x 2 #44


Cocolores
Zitat von Coppa:
Und selbstverständlich gibt es Lebensentscheidungen in einer Therapie .Dafür ist ja eine Therapie da.

In einer längerwährenden Therapie sicherlich, dort wird man dann aber während der Veränderung ja auch begleitet.
Hier reden wir von 6 Sitzungen und diese Therapeutin ist ja jetzt nicht mehr involviert, das heißt, der Patient ist auf sich allein gestellt. Und das ist in der Tat alles andere als professionell.

13.10.2020 16:08 • x 2 #45


A


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