Hallo zusammen, hallo Silence 1, hallo SaBe,
ich habe hier aufmerksam Eure Beiträge gelesen, und habe extremes Mitgefühl mit Euch in dieser schweren Situation. Ich muss sagen - leider - kann ich Euch und eure Gefühle so gut verstehen und die Ängste und Sorgen nachvollziehen. Ich habe bisher mit niemanden über meine Situation gesprochen, und hoffe deshalb das mir das Berichten und Teilen hier im Forum weiterhilft und dass ich mich nicht mehr so alleine und unverstanden fühle.
Mein Freund (eigentlich mein Ex- Freund, nur kann ich es eigentlich nicht aussprechen) und ich kennen uns seit fast zehn Jahren, seit sieben Jahren haben wir einen sehr sehr engen Kontakt und seit fünf Jahren sind wir ein festes Paar. Ich bin 26 Jahre, habe studiert, einen festen Job und wie man sagt stehe im Leben. Meine Freunde kennen mich als fröhlichen, aufgeschlossenen, freundlichen, spontanen Menschen, einige nennen mich ihren Sonnenschein. Mein Freund ist 36 Jahre, ähnliche Eigenschaften. Leider hatte ich eine sehr schwierige Jugend. Eltern haben sich scheiden lassen. Die Mutter hat sich für einen Mann entschieden, gegen Ihre Kinder. Seit ich 12 Jahre alt bin habe ich eine Mutter die ein paar Km weit weg von mir wohnt, die mir keine Mutter ist. Wir haben keinen Kontakt. Ich dachte immer ich komm damit klar, seit letztem Jahr überrollen mich diese Gedanken jedoch sodass ich mich für eine Therapie entschieden habe. Wie das so ist, wühlt man vergangene Ereignisse auf. Diese Gedanken und Emotionen quälen mich noch über zehn Jahre später so sehr, dass ich seit ca Oktober/ November letzten Jahres langsam immer schlimmere Depressionen bekommen habe. Ich kann mich nicht mehr freuen, empfinde mit Menschen reden (auch Freunde) als Aufwand und Belastung. Alles fällt schwer, Unternehmungen lehne ich ab und liege nur noch auf dem Sofa. Wie mein Freund sagte, ich schaue mir das Leben von anderen im TV an und führe selber keines. Man muss sich überlegen, wir waren im Februar auf Kuba für 14 Tage für über 5.000 € und ich konnte mich einfach nicht freuen. Ich saß in Havanna und wollte ins Bett. Grauenvoll! Am 13.02. am Strand, kurz nach dem Sonnenuntergang führte mich mein Freund zum Spaziergang aus zu einem Pavillon an dem er mir dann mit Blumen, Sekt und Kniefall einen wunderschönen Antrag gemacht hat. Ich habe Ja gesagt! Nach dem Urlaub hatte ich noch eine Woche frei und lag nur auf dem Sofa anstatt Gott und der Welt zu erzählen das ich verlobt bin. Seit dem war ich zwei mal krank (früher war ich nie krank!) und er pflegte mich so liebevoll. Von Anerkennung von mir keine Spur. Und ich merke es nicht mal. Seit dem habe ich die Abende und Wochenenden nur in der Wohnung und dem Sofa verbracht. Vereinzelt war ich mit ihm draußen. Ihm gegenüber sei ich wohl kalt und abweisend. Ich habe nie ausgesprochen wie elend es mir mit meiner Vergangenheit geht und das ich Depressionen habe, habe ich ihm auch so deutlich nie gesagt. Nur dass es mir im Moment nicht gut geht. Ihm kann man also nicht vorwerfen, dass er mich alleine lässt, sobald es schwierig wird. In unserer gemeinsamen Zeit haben wir schon viele Dinge bei Familie und Freunden erlebt: Tod, Selbstmordversuch alles dabei...
Am letzten Montag hatten wir einen krassen Streit da wir uns überlegten, ein gemeinsames Haus zu kaufen. Dann redeten wir bis zum Wochenende nichts miteinander und am Samstag hat er dann gesagt dass es einfach nicht mehr geht. Ich sei so kalt und lehne alles ab. Und will so schnell nicht heiraten und so schnell keine Kinder. Und er hätte alles für mich gemacht- stimmt auch! Er hat mich (abgesehen wenn wir Streit hatten, dann war er ein riesen Ar.) auf Händen getragen.
Wir wohnen in einer Wohnung die ihm gehört. Er hat mich gebeten dass ich ausziehen soll. Alles bricht zusammen. Seine Mutter ist für mich wie die eigene. Seine Freunde sind die meinen. Alle sehen uns als DAS Paar überhaupt... Und jetzt soll alles vorbei sein!?! Ich habe die gleichen Symptome. Kann es nicht glauben, Übelkeit, bin nur am heulen, kann nicht schlafen und wenn ich heim komme (bin noch an der Arbeit) erinnert mich alles an dieses Happy- Leben was wir mal hatten. Ihr habt Ostern angesprochen, das war neben Weihnachten immer DAS Familienfest... Leider bin ich noch total im Schock- Zustand, trage meinen wunderschönen Verlobungsring noch und kann auf keinen Fall nach einer Wohnung suchen. Mein Freund meint ich wäre in meiner Traumwelt, ich müsse leider einsehen das es vorbei ist... Das kann ich einfach nicht! Sorry den langen Text, hätte noch 1000x mehr schreiben können, aber es ist ganz gut seinen Gedanken freien Lauf zu lassen....
24.03.2015 21:20 •
#492