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Erst Trennung dann Ghosting

liliboulanger
Hi zusammen,

ich hab hier noch nie geschrieben und hoffe, ich mache keine groben Fehler, will mir aber auch ein bisschen was von der Seele schreiben.
Also, es ist folgendermaßen: Vor einigen Jahren habe ich während eines Lockdowns übers Internet einen Mann kennengelernt, mit dem fast alles zu schön, um wahr zu sein schien. Wir kamen schnell zusammen und einige Monate lang schwebte ich auf Wolke sieben.
Hinter mir lagen einige Traumata, enge Familienmitglieder, die zu jung und plötzlich verstorben sind, Sinnkrise, eine toxische Beizehung und so ein Kram, und ich war froh, jemanden gefunden zu haben, der mir ein bisschen Halt gibt. Er war beruflich, wohnungstechnisch und familiär in einer prekären Situation und ich dachte, wir können uns gegenseitig unterstützen und uns was aufbauen.
Nach einigen Monaten wollte ich ihn meinem noch verbliebenen Familienmitglied vorstellen, aber am Tag des geplanten Kennenlernens machte er einen Rückzieher und meldete sich eine Weile nicht mehr. So weit, so verständlich vielleicht. Ich ging auf ihn zu, es renkte sich alles wieder ein, es ging beruflich bei ihm bergauf und ich fand mithilfe seiner Freunde, die auch meine geworden waren, eine schöne Wohnung. Okay.
Nur häuften sich seit diesem einen Abtauchen derartige Situationen. Immer wieder zog er sich für ein paar Tage zurück, schien aus irgendeinem Grund sauer auf mich zu sein, bis sich dann alles wieder legte und auf einmal wieder ganz toll war.
Nach einem knappen Jahr, das wir uns kannten, zog er nach und nach bei mir ein. Das war mir in meiner Sehnsucht nach Stabilität und Sicherheit Recht, auch wenn ich mich teilweise wirklich sehr eingeschränkt fühlte. Auch deswegen wurden die schwierigen Situationen nicht seltener. Ich fühlte mich vereinnahmt, sah mit der Zeit meine eigenen Freundinnen und Bekannte (die woanders leben) kaum noch, war eigentlich nur noch beschäftigt mit meinem Job und ihm und seiner Arbeit. Irgendwie war es gut, sich so gebraucht zu fühlen – jetzt im Nachhinein betrachtet habe ich mich aber komplett verloren in diesem Engagement. Und dann waren da noch häufiger diese Phasen, in denen er auf Abstand ging: Man sitzt zusammen in der viel zu kleinen Wohnung, er am Bildschirm, irgendwas ansehend und schweigend. Jeglicher Kontaktversuch löst nur Genervtsein aus, kein Durchdringen zum Gegenüber. Ein paar Mal sind diese Situationen eskaliert, mit Aggressionen und Gewaltausbrüchen seinerseits und Tränen meinerseits. Ich habe häufig daran gedacht, alles zu beenden. Gleichzeitig schien es mir unmöglich, weil ich Angst hatte, den neu gewonnenen Freundeskreis zu verlieren und einsam zu sein.
Anyway.
Wir einigten uns darauf, dass die Wohnung vielleicht doch zu klein sei und wir uns zusammen was Größeres suchen könnten. Das war mir Recht, weil ich hoffte, ein bisschen mehr Luft zu haben und finanziell ein wenig entlastet zu werden. Paar Monate später fand ich auch was, wir zogen um, und alles wurde immer schlimmer. Auf einmal war ich komplett außen vor, es gab so gut wie gar keine Gespräche mehr. Entweder ich war auf der Arbeit oder mit irgendwelchen Wohnungssachen beschäftigt, die er initiierte. Ich war auch physisch irgendwann am Ende, psychisch mündete es in einem Nervenzusammenbruch, Krankschreibung, und langsamem Mich-wieder-Reparieren.
Als es kurze Zeit später wieder einen heftigen Ausbruch seinerseits gab, zog ich Hals über Kopf aus. Inzwischen hatte er sich mit den meisten seiner Freunde verkracht. Bei ihnen schlief ich auf dem Sofa, bis ich wieder was Eigenes fand. Er beschimpfte mich, ich blockierte ihn auf allen Kanälen, hab angefangen, Bücher über Narzissmus und toxische Beziehungen zu lesen und viel aus meiner Geschichte wiederzuerkennen.

Jedoch: Einige Monate später schaffte er es doch, mich wieder zu kontaktieren. Er entschuldigte sich, war traurig und drückte auch bei mir auf die Tränendrüse. Ich vermisste ihn auf jeden Fall auch (oder war noch emotional abhängig), und ging deswegen auf seinen Kontaktversuch ein. Wir vertrugen uns, kamen wieder zusammen, hatten im Großen und Ganzen eine ganz gute Zeit. Ich fühlte mich jedoch wieder sehr eingenommen von ihm und seinem Job – auch, wenn er wieder herzlich zu mir war, zehrte es an mir, so beansprucht zu werden. Aber das Gefühl von Geborgenheit und Geliebtwerden waren es mir wert.

So. Und nun, vor einigen Wochen, spitzte sich bei mir auf der Arbeit die Situation zu. Ich geriet mit einem neuen Chef aneinander, hatte auf einmal eine Wohnungskündigung wegen Eigenbedarf im Briefkasten und war auch sonst emotional sehr mitgenommen. Zwei Tage lang tröstete er mich, aber als klar war, dass ich mir eine neue Arbeitsstelle würde suchen müssen, warf er mir sowas wie Versagen auf ganzer Linie vor, sagte mir, ich müsse mein Leben allein in den Griff kriegen, und meldete sich nicht mehr.
Ich natürlich – wieder am Boden. Schnell neuen Job suchen, neue Wohnung klarmachen, irgendwie versuchen, ihn nicht mehr zu nerven, mit der Stille klarzukommen.

Seit ein paar Tagen geht's mir wieder besser.
Ich frage mich aber jetzt, ob ein klärendes Gespräch unbedingt notwendig ist, weil allein schon der Gedanke, mit ihm reden zu müssen, Panik in mir auslöst und mich wieder klein fühlen lässt. Ich will ihm gerade echt nicht über den Weg laufen, sondern (das erste Mal, seit wir uns kennen) einfach nur mein Ding machen, endlich Freunde treffen, die ich nie treffen sollte/durfte (und alle anderen natürlich auch) und bisschen klarkommen. Auch wenn das vielleicht nicht so die feine englische Art ist. ?!

04.07.2024 11:12 • x 1 #1


paul258
Hallo

Ich habe deinen Text gelesen und habe eins, zwei Sachen die mir sofort beim lesen ins Auge gesprungen sind.

Zitat von liliboulanger:
Immer wieder zog er sich für ein paar Tage zurück, schien aus irgendeinem Grund sauer auf mich zu sein, bis sich dann alles wieder legte und auf einmal wieder ganz toll war.
Nach einem knappen Jahr, das wir uns kannten, zog er nach und nach bei mir ein


Den Teil habe ich überhaupt nicht verstanden. Es zeigt dir doch durch sein Handeln wie und wer er ist - und deine/eure Konsequenz daraus war zusammen zu ziehen?
Ich hoffe du verstehst was ich meine.
Ich verstehe den Gedangengang nicht wirklich. Wie kam es denn dazu?

Zitat von liliboulanger:
Wir einigten uns darauf, dass die Wohnung vielleicht doch zu klein sei und wir uns zusammen was Größeres suchen könnten


Hier im Grunde exakt das gleiche: ihr wohnt schon zusammen, er zeigt dir sein wahres Wesen - und die Konsequenz ist in eine größere, noch teurere Wohnung (plus Umzugskosten) zu ziehen? Das ist doch sehr widersprüchlich.

Zitat von liliboulanger:
Er beschimpfte mich, ich blockierte ihn auf allen Kanälen, hab angefangen, Bücher über Narzissmus und toxische Beziehungen zu lesen und viel aus meiner Geschichte wiederzuerkennen.

Jedoch: Einige Monate später schaffte er es doch, mich wieder zu kontaktieren. Er entschuldigte sich, war traurig und drückte auch bei mir auf die Tränendrüse. Ich vermisste ihn auf jeden Fall auch (oder war noch emotional abhängig), und ging deswegen auf seinen Kontaktversuch ein.


Er konnte dich nur erreichen, weil du es zugelassen hast
Gerade wenn du dich mit solch Thematiken beschäftigt hast, müsstest du es doch besser wissen. (Stichwort Hoovering beim Narzissmus zB).

Zitat von liliboulanger:
Ich frage mich aber jetzt, ob ein klärendes Gespräch unbedingt notwendig ist,


Um Gottes Willen, warum denn? Es steht nirgends geschrieben, dass es so ein Gespräch geben muss und ich persönlich halte davon (vor allem in solchen Fällen wie bei euch) absolut gar nichts davon.
Es gibt ja nur zwei mögliche Abläufe: entweder er spielt wieder die Opferkarte, macht dir schöne Augen, du wirst vielleicht noch schwach und leidest weiter, weil das nächste Drama gewiss ist - oder er wird überhaupt nichts einsehen und ihr zofft euch. Was soll es also bringen?

Zitat von liliboulanger:
Auch wenn das vielleicht nicht so die feine englische Art ist. ?!


Naja, weißt du was ich viel schlimmer finde?
Wenn ich als Mann in prekären Verhältnissen lebe, dann nach kaum einen Jahr zu einer Frau in die Wohnung ziehen darf, da nur vorn Bildschirm hänge, Stress mache, sie beleidige und mich wie ein Kleinkind aufführe.
Da ist kein Gespräch nichts dagegen.

04.07.2024 11:33 • x 12 #2


A


Erst Trennung dann Ghosting

x 3


G
Zitat von paul258:
Hallo Ich habe deinen Text gelesen und habe eins, zwei Sachen die mir sofort beim lesen ins Auge gesprungen sind. Den Teil habe ich überhaupt nicht verstanden. Es zeigt dir doch durch sein Handeln wie und wer er ist - und deine/eure Konsequenz daraus war zusammen zu ziehen? Ich hoffe du verstehst was ich ...



Kam in dem Buch über Narzissmus auch ein Kapitel über Co Abhängigkeit?

Da könnte die TE vielleicht mal reinschauen. Für mich hört sich das so ein klein wenig danach an, gebe aber auch zu, dass das aus der Ferne schwer zu beurteilen ist.

Narzissten schaffen es selten, bei ganz gesunden Menschen zu landen (weil die die Muster schnell erkennen und die Stärke haben, sich abzuwenden). Oft landen Narzissten bei Menschen, die selbst Bindungsstörungen haben (oft wenig Selbstvertrauen, was übrigens Narzissten auch haben) oder selbst einen narzisstischen Zug (Was für ein toller Mann, wenn ich den habe, dann bewundern mich alle, dafür nehme ich die ständigen Kränkungen eben in den Kauf).

Ich denke hier sollte die TE auf sich schauen, um dieses Thema zu überwinden und spätere Wiederholungen (leider sehr häufig) zu vermeiden.

04.07.2024 11:40 • x 3 #3


brokenforever
Nein, es bedarf gar nichts. Lies dir deinen Text nochmal durch.

Es gibts nichts mehr zu bereden. Stell mir mein restl. Zeugs bitte vor die Türe, ich hole es am xx

Du bist ihm keine Rechenschaft schuldig. Es wurde alles gesagt. Mit Worten oder Taten.

Er schadet dir mit seinem Verhalten. Sieh zu, dass du den Kontakt so schnell wie möglich abbrichst und konzentriere dich weiter auf deine Heilung.

04.07.2024 11:56 • x 5 #4


liliboulanger
Zitat von paul258:
Hallo Ich habe deinen Text gelesen und habe eins, zwei Sachen die mir sofort beim lesen ins Auge gesprungen sind. Den Teil habe ich überhaupt nicht verstanden. Es zeigt dir doch durch sein Handeln wie und wer er ist - und deine/eure Konsequenz daraus war zusammen zu ziehen? Ich hoffe du verstehst was ich ...

Hey,
danke für die ausführliche Antwort. Ich glaube, das von @Gast006 genannte Stichwort Co-Abhängigkeit ist eine ganz gute Erklärung für mein nicht gerade logisches Verhalten.
Na ja, und: Irgendwie bin ich davon ausgegangen, dass das Aufheben von räumlicher Distanz auch der emotionalen Distanzierung ein Ende bereiten würde. Dachte auch ganz lange, dass seine schwierigen Lebensumstände ein Grund für diese komischen Phasen seien.
Und nicht zuletzt hab ich mich natürlich auch bequatschen lassen: Er hat ganz tolle Zukunftsperspektiven gezeichnet und ich war sowas von empfänglich dafür.

Zitat von paul258:
Um Gottes Willen, warum denn? Es steht nirgends geschrieben, dass es so ein Gespräch geben muss und ich persönlich halte davon (vor allem in solchen Fällen wie bei euch) absolut gar nichts davon.
Es gibt ja nur zwei mögliche Abläufe: entweder er spielt wieder die Opferkarte, macht dir schöne Augen, du wirst vielleicht noch schwach und leidest weiter, weil das nächste Drama gewiss ist - oder er wird überhaupt nichts einsehen und ihr zofft euch. Was soll es also bringen?

Danke auch dafür. Ich hab mich sehr unter Druck gesetzt, alles ,,richtig zu machen, damit ich mich nicht rechtfertigen bzw. entschuldigen muss, und weil ich zwischendurch auch wirklich krass an der Validität meiner Gefühle gezweifelt hab. Aber am Ende des Tages werde ich es wohl echt nicht richtig machen können, habe ich gemerkt.
Dann kann das Kapitel wohl als geschlossen erachtet werden?!

04.07.2024 11:58 • #5


liliboulanger
@Gast006
Zitat von Gast006:
Ich denke hier sollte die TE auf sich schauen, um dieses Thema zu überwinden und spätere Wiederholungen (leider sehr häufig) zu vermeiden.

Danke für dieses Stichwort. Das mit der Co-Abhängigkeit ist mir auf jeden Fall bewusst, ich hab mich aber sehr (vermutlich zu sehr) auf sein Verhalten konzentriert...

04.07.2024 12:00 • x 3 #6


Heffalump
Zitat von liliboulanger:
hinter mir lagen einige Traumata, enge Familienmitglieder, die zu jung und plötzlich verstorben sind, Sinnkrise, eine toxische Beizehung und so ein Kram, und ich war froh, jemanden gefunden zu haben

Mit Verlaub, ein Partner kann das so alles gar nicht stemmen, er ist kein Therapeut

Zitat von liliboulanger:
einen Mann kennengelernt, mit dem fast alles zu schön, um wahr zu sein schien. Wir kamen schnell zusammen und einige Monate lang schwebte ich auf Wolke sieben.

der nächste Tox

so viele Reflags und du hast nur sehen wollen, das er für dich ein Rettungsanker ist

04.07.2024 12:01 • x 4 #7


Hola15
Du hast keine Verantwortung ihm gegenüber. Du hast Verantwortung dir gegenüber. Und die hast du schon viel zu lange sträflich vernachlässigt.

Du sollst und musst dich nicht mit ihm treffen. Du sollst und musst jetzt in die Selbstverantwortung und Selbstfürsorge gehen und dir selbst einen „sicheren Raum“ schaffen. Ohne ihn, ohne Unsicherheit, Angst und Thrill… und ohne weiteren Kontakt. Dein Nervensystem wird es dir danken.

04.07.2024 12:19 • x 5 #8


Vienne
@liliboulanger

Ich liebe Lili Boulanger...

Tja...du hast es ja schon erkannt... emotionale Abhängigkeit..

Und leider wieder toxisch.

Und ..ich glaube daher ganz und gar nicht, dass das Kapitel geschlossen ist. Leider.

04.07.2024 12:29 • x 2 #9


FloraVita
Zitat von liliboulanger:
Ich frage mich aber jetzt, ob ein klärendes Gespräch unbedingt notwendig ist, weil allein schon der Gedanke, mit ihm reden zu müssen, Panik in mir auslöst und mich wieder klein fühlen lässt. Ich will ihm gerade echt nicht über den Weg laufen, sondern (das erste Mal, seit wir uns kennen) einfach nur mein Ding machen, endlich Freunde treffen, die ich nie treffen sollte/durfte (und alle anderen natürlich auch) und bisschen klarkommen. Auch wenn das vielleicht nicht so die feine englische Art ist. ?!

Wozu noch ein Gespräch?
Eine Tat sagt mehr als tausend Worte und es gab bei euch so einiges, was weitere Worte unnötig machte.
Warum gedenkst du noch jemandem, der dich derart respektlos behandelt, noch mit feiner Art entgegen zu kommen?
Wo sind deine Grenzen? Vielleicht wäre es besser, wenn du dir darüber Gedanken machst, statt über ihn.
Wer dich nicht wertschätzt, respektlos behandelt, wird es immer so machen.

04.07.2024 12:41 • x 2 #10


Hamsterblaster
Herzchen
Ich werfeal schlicht was für dein Ego ein. Wenn dein Bild deins ist solltest du dir deines Wertes bewusst sein.

Du bist kein Spielball für jemanden der nur spielen will du bist eine junge Frau die verdient hat so behandelt zu werden wie sie auch behandeln möchte.

Das was du hattest ist unter deinem Wert , selbst Streunee zeigen mehr Affektion zu fremden als der Mensch der doch angeblich deine Welt werden sollte.

Den Wunsch nach Stabilität erfüllt niemals ein Wackelkandidat.

04.07.2024 16:58 • x 4 #11


B
@paul258
Zitat von paul258:
Wenn ich als Mann in prekären Verhältnissen lebe, dann nach kaum einen Jahr zu einer Frau in die Wohnung ziehen darf, da nur vorn Bildschirm hänge, Stress mache, sie beleidige und mich wie ein Kleinkind aufführe.

Zitat von paul258:
Hier im Grunde exakt das gleiche: ihr wohnt schon zusammen, er zeigt dir sein wahres Wesen - und die Konsequenz ist in eine größere, noch teurere Wohnung (plus Umzugskosten) zu ziehen? Das ist doch sehr widersprüchlich.

Zitat von paul258:
Den Teil habe ich überhaupt nicht verstanden. Es zeigt dir doch durch sein Handeln wie und wer er ist - und deine/eure Konsequenz daraus war zusammen zu ziehen?

Mir ist genau das gleiche passiert wie der TE.

Das lässt sich nicht erklären. Wenn man da drin ist, wird soviel ausgeblendet, bis nichts mehr geht. Erst dann und mit viel Zeit und Therapie, steht das glasklar vor einem.

Man sieht das nicht, wie andere von außen.

Das ist, wie unter einer Glaskuppel-Emotional so abhänigig und dann machst du zwangsläufig innerlich eine Spaltung.

Ehrlich, wundere mich wie die TE Umzüge und Jobsuche nebenbei noch gewuppt hat.

Zitat von liliboulanger:
Ich frage mich aber jetzt, ob ein klärendes Gespräch unbedingt notwendig ist

Ein bißchen musste ich schmunzeln, weil mir bis jetzt, noch nie, so eine ähnliche Geschichte unter die Augen getreten ist.
Nein, natürlich machst du kein Treffen oder Gespräch mit ihm.

Zitat:
[url=/post3604638.html#p3604638]Zitat von liliboulanger[/url]
Hinter mir lagen einige Traumata, enge Familienmitglieder, die zu jung und plötzlich verstorben sind, Sinnkrise, eine toxische Beizehung und so ein Kram, und ich war froh, jemanden gefunden zu haben, der mir ein bisschen Halt gibt

Willkommen im Theam.
Deswegen haben solche *** auch leichtes Spiel

04.07.2024 20:02 • x 3 #12


liliboulanger
Zitat von Blattfee:
Mir ist genau das gleiche passiert wie der TE.

Das lässt sich nicht erklären. Wenn man da drin ist, wird soviel ausgeblendet, bis nichts mehr geht. Erst dann und mit viel Zeit und Therapie, steht das glasklar vor einem.

Man sieht das nicht, wie andere von außen.

Das ist, wie unter einer Glaskuppel-Emotional so abhänigig und dann machst du zwangsläufig innerlich eine Spaltung.

Sorry das zu lesen, @Blattfee.

Das Komische ist ja auch: Ich hab in der ganzen Zeit von einer engen Freundin eine ähnliche Geschichte mitbekommen und keine Sekunde daran gedacht, wie viele Parallelen es zu meiner hier angesprochenen Beziehung gab.
Klar gab es dieses rationale Element in mir, das mich beunruhigte und manchmal auch ungeduldig machte – es war lange klar, dass ich nicht mein Leben lang genug Energie haben würde für ihn. Aber diese emotionale Abhängigkeit, gepaart mit dem Wunsch, alles (moralisch) richtig machen zu wollen, war einfach stärker als die Vernunft. Dazu kommt noch die Gewohnheit, manchmal diese emotionalen Höhenflüge... Na ja. Wer die Situation kennt, weiß es genau...

Zitat von Blattfee:
Ehrlich, wundere mich wie die TE Umzüge und Jobsuche nebenbei noch gewuppt hat.

Ein Hoch auf Freundinnen und Bekannte, wirklich. Ich hab auch teilweise tagelang nur im Bett gelegen und so weiter. Die bekannte Leier.

05.07.2024 00:48 • x 1 #13


liliboulanger
Zitat von Vienne:
@liliboulanger Ich liebe Lili Boulanger... Tja...du hast es ja schon erkannt... emotionale Abhängigkeit.. Und leider wieder toxisch. Und ..ich glaube daher ganz und gar nicht, dass das Kapitel geschlossen ist. Leider.

Auch jemand, der sie kennt. Cool!

Ich hoffe, dass diese Einsicht, die bei mir auch angekommen ist, und über die ich mich freue, auch anhält...

05.07.2024 00:50 • x 1 #14


Vienne
Zitat von liliboulanger:
Auch jemand, der sie kennt. Cool! Ich hoffe, dass diese Einsicht, die bei mir auch angekommen ist, und über die ich mich freue, auch anhält...

Sie war ungewöhnlich für ihre Zeit, ihre Schwester ebenso....
Ich höre oft ihre Musik...

Nun ...die Hoffnung stirbt zuletzt.
Du warst in einer Ausnahmesituation, am Boden...in Schockstarre, in Trauer.
Da konnte natürlich jemand wie er andocken.
Denn du bist meinem Gefühl nach eine starke Persönlichkeit. Gar nicht typisch, in eine emotionale Abhängigkeit zu rutschen.
Auch wenn du über die nötige rationale Einsicht verfügst...es ist wie eine Sucht mit Entzugserscheinungen.
Er wird wieder kommen...

05.07.2024 02:30 • #15


A


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