Es ist völlig normal, dass man den Partner irgendwie zurückwill, selbst wenn man weiß, dass eine Trennung richtig war. Alles andere wäre auch echt krass und irgendwie unmenschlich. Ich meine man hängt ja trotzdem an einem Menschen, selbst wenn einem noch so bewusst ist, dass es nicht passt. Ich hatte dieses Gefühl bisher bei allen meinen Exfreunden (4), bei manchen war es stärker und länger, bei anderen kürzer und schwächer. Je nach Länge und/oder Intensität der Beziehung und Intesnistät der Gefühle. Aber es hat nachgelassen und war irgendwann ganz weg. Aber ich kann sicher sagen, dass es nicht der/die Richtige gewesen sein kann, wenn man sich eigentlich trennen will. Denn bei meinem jetzigen Freund (wir sind verlobt), gibt es auch einige Probleme, aber mir ist sowas von völlig und absolut klar, dass ich mich niemals im Leben trennen könnte. Und dass, wenn er sich trennen würde, es der absolute Supergau wäre und ich niemals einen finden würde, den ich so lieben kann. Selbst, wenn sich unsere Probleme verstärken würden (was sie aber zum Glück nicht tun, sie lösen sich gerade auf ), würde ich lieber den Rest meines Lebens darunter leiden, als ihn zu verlieren. Ganz einfach weil ich wüsste, dass ich ohne ihn viel, viel unglücklicher wäre.
Ich denke, wenn man nur möchte, dass der Partner einige Dinge ändert (auch, wenn er es nicht tut), dann sollte man die Beziehung nicht aufgeben bwz. zurückgehen. Wenn man wirklich fühlt und weiß, dass man diesen Menschen liebt und auch kein Ersatz der Welt helfen würde.
Wenn man aber eigentlich einen anderen Menschen vorziehen würde, der die Eigenschaften hat, die der Partner nicht hat, dann ist der Mensch einfach der Falsche.
Was ich für mich selbst festgestellt habe ist aber Folgendes: Egal, was für Charakterschwächen der Partner hat. NICHTS ist unabänderbar. Menschen KÖNNEN sich ändern. Und zwar dann, wenn der Andere sie wirklich liebt. Fakt ist, dass in einer Beziehung beide sich gegenseitig extrem beeinflussen, mehr, als man denkt. Ich habe es gerade geschafft, fast alle Probleme, die ich mit meinem Partner hatte, in Nichts aufzulösen. Er hat sich innert kürzester Zeit komplett geändert. Und zwar nur dadurch, dass ICH meine Einstellung geändert habe. Ich habe begonnen, ihn so zu behandeln und so zu sehen, wie er wäre, wenn er einige Schwächen nicht hätte. Und ich habe dadurch so eine Zuversicht, so eine Liebe ausgestrahlt, dass er sich tatsächlich genauso gewandelt hat, wie ich es mir erträumt habe. Wir haben uns also beide verändert zu unserem Besten, aber allein durch meinen festen Glauben, dass er eigentlich anders ist. Das wollte ich euch nicht vorenthalten. Es ist wichtig zu wissen, dass man so eine extreme Macht hat, wenn man in einer Beziehung ist. Diese Macht sollte man niemals ausnutzen, sondern sie positiv einsetzen. Leider beeinflussen sich aber die meisten Partner gegenseitig sehr, sehr negativ, ohne es zu merken. Und dabei zählt absolut nicht nur das, was man sagt oder tut, wie man sich verhält. Es sind die sehr subtilen Dinge, die den Anderen formen. Die Gefühle dem andern gegenüber, die Einstellung ihmgegenüber, ob man die Zukunft der Beziehung positiv oder negativ bewertet, ob man wirklich an den Anderen und die Beziehung glaubt.
Es ist anfangs schwer, sehr schwer, nicht auf das zu schauen, was gerade Realität ist, sondern sein innerstes Gefühl dem anderen gegenüber tatsächlich von dem abhängig zu machen, wie der Partner wäre, wenn er diese negativen Dinge nicht hätte. Aber es funktioniert, wenn man es denn schafft. Und dabei ist natürlich ausschlaggebend, wie viel wert einem die Beziehung ist.
Wichtig zu wissen ist, dass das nicht nach dem Schema abläuft: Mein Partner geht zweimal im Monat weg, ich will das nicht und jetzt stelle ich das ab, indem ich mir vorstelle, er hätte es schon abgestellt. DAS wäre Manipulation aus egoistischen Motiven. Nein, man soll sich vorstellen, er hätte es schon abgestellt, aber das Ziel ist im Grunde, dass sich alles harmonisiert und alles zum Besten wendet und sich das Problem einfach löst, indem der Andere sich so ändert, dass man gar kein Problem mehr hat, wenn er weggeht, weil er viel liebevoller wird und das auch nicht egoistisch durchzieht, auch Rücksicht nimmt, wenns einem z.B. mal schlecht geht und dann zu Hause bleibt. Und irgendwann mal ist man dann an dem Punkt zu sagen: Hey, Du musst gar nicht zu Hause bleiben. Ich freu mich für Dich, wenn Du Spass hast. Das heißt, man kommt an einem Punkt, wo beide wirklich das Beste für den Anderen wollen und nicht nur für sich selbst.
Ich selbst habe einen festen Glauben, bin sehr religiös und deshalb fiel es mir wahrscheinlich leicht, das zu schaffen....ich glaube nicht, dass es mir ohne meinen Glauben möglich gewesen wäre, so viel positive Energie in die Beziehung zu bringen und so viel zu verändern. Für mich hat im Grunde Gott die Beziehung verändert und nicht ich
Aber mir war es wichtig, zu sagen, dass es wirklich möglich ist, den Partner zu verändern und dass wir viel mehr Macht haben, als wir glauben. Die Quantenphysik hat mittlerweile ja auch schon bewiesen, dass alles im Universum zusammenhängt, nichts losgelöst vom Anderen existiert. Bei Versuchen kam heraus, dass der Beobachter sogar Einfluss auf den Ausgang eines Experimentes hat, durch seine bloße Erwartung. Und ganz ehrlich, wenn man sich das bewusst macht, kann man sich nicht mehr vormachen: Mein Partner IST halt so und so, da kann ich nichts ändern. Er war eben schon immer so! Und wenn schon. Selbst wenn er schon immer so war. Dann war eben noch niemand da, der ihm die Impulse in eine andere Richtung gegeben hat. Man sollte in einer Beziehung unbedingt auch die Verantwortung für das Verhalten des Partners mittragen. Gegenseitig. Es ist ein WIR. Ich denke, dass Vieles anders, besser liefe, wenn die Menschen sich das mehr bewusst machen würden.
26.09.2014 02:30 •
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