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Trennung - Erkenntnisse - Resignation

C
Zitat von Ella:
Du empfindest dein Sosein als mangelhaft und an schlechten Tagen, sogar als Zumutung. Sowohl für dich, aber hauptsächlich für die Menschen, die innig mit dir sein wollen. Daraus entsteht automatisch das Gefühl, es gäbe etwas, was kompensiert werden muss. Das kann man eine Weile machen, aber im inneren wird dies ...


Danke für deine Worte.
Das klingt wirklich schön, auch wenn ihr es leider nicht geschafft habt
(also zusammen seid). Aber es ist auch wirklich was Besonderes,
wenn man sich noch im Herzen trägt.

04.07.2024 13:20 • #76


C
Zitat von E-Claire:
Ich glaube Du machst Dir da echt etwas vor, Du behauptest (!), denn wissen kannst Du es nicht, daß der andere unbewusst, Deine eigentlich klar (habe ich Zweifel) formulierten Wünsche, einfach abgenickt hätte und Du deshalb von denen abweichst. Das ist astreines Verantwortungsherumgeschiebe mit dem Ziel, ja nicht ...

Ja, das denke ich auch.
Ich mache mir etwas vor und belüge mich selbst.
Und Kontrolle ist es, denke ich auch, was mich zu diesen Umgangsformen bringt.
Die Oberhand behalten. Kann nicht sagen, ob bewusst oder unterbewusst.
Und ja, das meine ich eben auch und schrieb ich ja schon öfters jetzt,
dass ich das so so nicht machen kann und mache ich auch nicht mehr.
Ich schildere meine Eindrücke, die subjektiv sind.
Und ich habe auch so langsam das Gefühl, dass ich in vielem die andere Seite garnicht höre
oder sehe. Und um zum Anfang zurückzukommen: Ich weiß garnicht mehr, was von mir
eigentlich noch übrigbleibt.

04.07.2024 13:26 • x 2 #77


A


Trennung - Erkenntnisse - Resignation

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Vienne
@Chandos

Du erinnerst mich wirklich sehr an meinen Ex Freund.

Es ist meiner Meinung nach nur eine logische Folge mit der Kontrolle.

Die Ursache ist die emotionale Nähe...es rückt dir jemand zu nahe, der mehr Verbindlichkeit und Verantwortung möchte.

Dann gehst du in Verteidigungsstellung.. du versuchst über Nähe und Distanz die Fäden in der Hand zu halten... Kontrolle zu haben.

04.07.2024 13:34 • x 1 #78


FrauDrachin
@Chandos na, jetzt aber, fall mir doch nicht von einem Extrem ins andere.
Lass dich erst mal ganz lieb umarmen, du kommst mir auf jeden Fall sehr zugewandt und konstruktiv rüber, und bist wirklich am Wohl des Gegenüber interessiert.
Diesen grauenvollen Menschen, den du hier zeichnest, kann ich nicht erkennen.

Als allererstes möchte ich an dich appellieren, auf deinen Therapeuten zu hören. Irgendwoher muss das ja kommen, dass du mit einer so starken, letztlich selbsterfüllenden Prophezeiung in Beziehungen gehst, dass du eh nicht das bekommst, was du suchst, und eh schädlich für deinen Partner sein wirst. Mir kommt es auch so vor, als müsstest du recht weit in der Vergangenheit schauen, wo diese Überzeugungen und Muster herkommen.

04.07.2024 13:40 • x 3 #79


E
Zitat von Vienne:
Die Ursache ist die emotionale Nähe...es rückt dir jemand zu nahe, der mehr Verbindlichkeit und Verantwortung möchte.

Das beschreibt ziemlich gut, was in solchen Situationen passiert. Gründe dafür kann es viele geben, welcher zutreffend ist, weiß oft nicht mal der Betroffene.

Alles, was ich hier in diesem Thread schreibe, basiert auf Erfahrung, denn ich erkenne mich in den TE sehr gut wieder. Es hat Jahrzehnte Selbstbetrachtung gedauert, bis ich einigermaßen die Mechanismen verstehen konnte. Nur leider reicht das Verstehen nicht völlig aus, um was daran zu ändern.....

04.07.2024 13:43 • x 1 #80


FrauDrachin
Zitat von Chandos:
Ich denke mittlerweile, dass ich noch nie eine tiefergehende oder enge Beziehung erlebt habe.
Daher kann ich auf deine Fragen auch nicht wirklich Antwort geben
- das tut mir leid.

Was oder wer definiert denn eine tiefergehende Beziehug?!?

Es ist letztlich egal, an welcher Beziehung du dir die Fragen stellst.
Nimm vielleicht nicht die letzte Beziehung, die du als unsicher empfunden hast.

Die davor. Was war da?

04.07.2024 13:45 • #81


Klio
Hallo Chandos

Wie fühlt sich dein Leben an?

Wie fühlst du dich selbst in diesen deinem Leben?


Du scheinst die Ambivalenz in dir, im Leben als verwirrend/nicht stimmig wahrzunehmen.

Wie fühlt es sich für dich an, dieses Sein als gegeben anzunehmen?
Und zugehörig zu dem Abenteuer Leben, in dem wir umherirren.

Ich denke wir haben eben dieses eine Leben und sinnen und versuchen zu erkennen und suchen Sicherheit, Kontrolle. Oftmals in Theorie und einer irgendwie gearteten Selbsterkenntnis.

Hiermit spreche ich in keiner Weise ab nachzuschauen, zu erblicken, versuchen zu greifen, das was war, wie es sich gestaltet hat und warum; wie es sich auslebt.

In mir sind deine Worte verblieben, die dann doch von dem Selbstbewusstsein, der Ohnmacht, einer fehlenden Sicherheit reden.

Ich bin jemand, in dem Jahre ein Loch an fehlender Sicherheit gelebt hat, ein tiefeinsames Gefühl von Traurigkeit.

Empfinde ich Unsicherheit in romantischen Begegnungen neige ich zu Ambivalenzen bzw. fühle mich in der Ambivalenz vom Anderen in einer unsicheren Sicherheit wohl.

Beziehungsweise es war so; wird zu einem geworden sein?
Ich bin noch am ermerken und bei mir selbst sein.

Und habe ein erwachsendes Bedürfnis mir selbst achtsam gegenüber zu sein, selbstwertschätzend.
Und empfinde diese Wahl in die Unsicherheit zu gehen eben als nicht wertschätzend mir gegenüber.

Ein interessantes ungewohntes Gefühl.
Und irgendwie singt es von Sicherheit.
In einem selbst.


Ich bin mit mir Wege gegangen.
Auch bindnungsanalysierende.
Anteile.
Schwingungen.
Etc.
Offenheit zu schenken, zu leben ist sicherlich eine Entwicklung davon.

Ich denke am ehesten ist mir ein Freisein geworden in dem Erleben, dem Erlauben meiner Emotionen.
Ist es auch immer der Mut.
Mutig zu sein zu fühlen, auch wenn es nach Ohnmacht klingt.

Auch einfach da zu sein.
Mich trauen in Verbindung zu gehen mit mir selbst.
Sind wir in einer Art uns ja selbst am nahesten.
Aber wieso ist es manchmal ein ebenso ohnmächtiges Gefühl mit sich selbst zu sein?
Welche Angst redet in den Momenten zu uns?

Wie zeigst du Emotionen?
Traust du dich?
Mit anderen?
Allein?

Hier sind wir dann doch bei der Berührung des Vergangenen.
Ich kann beispielsweise nicht frei weinen; sehr selten.
Dabei ist das doch gerade etwas sehr selbstverbindendes? Mitfühlendes?
Ich empfinde dabei Scham.
Zu stark übermannende Gefühle.
Ausgeliefert sein.

Mag ich wohl doch noch einmal mich trauen in die Momenten hineinzugehen, in denen Erwachsene sagten - wenn du jetzt weinst, dann bekommst du einen Grund zum Weinen und der Kochlöffel wird schon geholt.
Oder es werden die Worte gesprochen, das man nichts anderes könne als zu weinen.

Ich meine damit, dass Erlebtes in uns verweilt.
Und uns verhindert zu sein, uns zu verbinden und dann eben auch mit anderen und uns dabei sicher zu fühlen.
Vielleicht wahrscheinlich kann es doch ein kleiner Liebesdienst an uns sein, wenn wir uns in vergangenen Situationen noch einmal berühren, die Emotionen ausleben, sie herausleben.
Das war nun ein Beispiel von mir.
Vielleicht fällt dir doch dies oder jenes ein das ungefühlt unberührt in dir lebt.

Redet man vom Erkennen.
Als ich jugendlich war, las ich die Worte - Vergiss dein Ich, dich selbst verliere nie (Herder).
Manchmal liege ich einfach so da und versuche dabei zu erfühlen, was sie mir denn reden.

Vielleicht magst du dich einmal mit diesen verbinden oder anderen, die dich berühren.

Trost und Zuversicht, Lebenssicherheit, Vertrauen finde ich auch häufig in Literatur, in Sprachbildern.
In der Natur.
In Wärme.
In Musik.

Das eine Rezept für ein Werden, ein Erleben von Sicherheit, einem Vertrauen ins Lebens, in sich selbst kann ich dir so nicht zeichnen.
Vielleicht wahrscheinlich ist es sinnig eigene Wege für sich zu finden, damit sie eben dieses selbst darlegen und weiten.

Und was FrauDrachin bereits zur Sicherheit schrieb, finde ich sehr wesentlich.
Ich denke, Sicherheit mit sich selbst, dem Leben ist u.a. der Zugang zur Offenheit anderen gegenüber.
Mag man sich selbst eine Hand reichen, um sie wem anders zu schenken.

04.07.2024 19:13 • x 2 #82


Klio
Noch ein kleiner Auszug aus einer Geschichte.
Findet sich hier und da ein Werden in der Selbstanahme der eigenen Ambivalenz, des Zeigens und Gebens von Emotionen, dem Verbinden das was war, ist und sein wird.
Das Loslassenkönnen der kleinen Lebensunsicherhit...
Und eben dies und jenes.
Wie es jeder für sich liest.
So in seiner Welt.

(...)
Bald ist Weihnachten?, fragte der Fuchs das seltsame Mädchen; erhob sich von seinem Schoß und betrachtete sein Spiegelbild.
Sie fuhren in einem Regenschirm sitzend weiter flussaufwärts für eine Zeit, die sie nicht kannten.
Das Mädchen nahm seine Gießkanne in die Hand, ließ sie gleiten durch das Wasser, füllte sie auf, goß das Wasser wieder hinaus, immer wieder, immerzu und sprach zum Fuchs: Mein Freund, mein lieber Fuchs ich erinnere dich. Ich sehe dich im letzten Jahr, deine Wege durch den Wald, deine Tierfreunde, deinen Gruß am Morgen, am Abend.
Wie du dich betrachtest hast in dem Nass; du gegangen bist.
In einem Moment war deine Nase gar zauberbar; ein Stups hinein in dein bewegtes Spiegelspiel und alles verschwamm. Die Nase ward gar zauderbar.
Ein Sekundenspiegelspiel und du wandeltest, du endfremdetest, du erkanntest die vielen Herzen in deiner Brust.
Schaust du nun hinein in den Fluss, sage mir mein Freund, was redet, was spricht, was zeigt er dir?
Meine Ohren die sind schick, meine Schnurrhaare genau richtig, die Augen leuchten, die Nase gar zauderbar.
Aber verschwimmen, verschwimmen muss all dies nicht mehr.
So sehe ich auch meine Ohren sind zerfetzt, meine Schnurrhaare gebrochen, meine Augen schimmern still, meine Nase die ist gar zauderbar.
Gibt es das? Existiert all das nebeneinander?
Ist es doch das selbe Wasser. Berührt meine Nase mein Spiegelbild und verschwimmt bin ich ein anderer.
Kommt das Wasser wieder zur Ruhe, bin ich der, der ich vorher war.
Oder bin ich all das Gewesene, das Seiende und das Kommende?
Ist es doch das selbe Wasser mit all den vielen Herzen, die mich bewegen und sich wünschen, sich träumen, sich öffnen zu berühren.
Sind es nur Sekunden übergegangen in Monate, in denen ich verweile, sitzend in einem Regenschirm; flussaufwärts.
Wie viele schlief ich davon in deinem Schoß, deine Hand in meinem Fell, streichelnd meinen Kopf. Bist du mir eine Freundin, die unaufhörlich Wasser in den Fluss goss mit einer Gießkanne, eine die sammelte all meine Traurigkeit.
So schwimmt auch sie in diesen unseren Fluss und ist Anfang und Ende, Gehen und Kommen, Wandel und Stillstand. Verlassen wir ihn einmal deinen, meinen Fluss, so mag ich dich nehmen an deine Hand und dir lauschen, dich hören, atmen deine Welt.
Das seltsame Mädchen nahm den Fuchs bei seiner Pfote, bettete ihn auf sein Kleid und flüsterte: (Ein Raum für eigene Worte)
So fuhren sie gemeinsam flussaufwärts sitzend in einem Regenschirm.
Vorbei an all den Bäumen, die beginnen hinab zu werfen all ihre Blätter in diesen ihren Fluss. Vorbei an all den Blümlein, die noch trotzen dem kommenden Winter.
Vorbei an all dem Gehen und Kommen.
(...)

04.07.2024 19:20 • x 3 #83


W
Was für Worte, @Klio
Offenbar kann man auch in jüngeren Jahren schon weiser sein, als die meisten es je werden.

04.07.2024 19:59 • #84


C
Zitat von FrauDrachin:
@Chandos na, jetzt aber, fall mir doch nicht von einem Extrem ins andere. Lass dich erst mal ganz lieb umarmen, du kommst mir auf jeden Fall sehr zugewandt und konstruktiv rüber, und bist wirklich am Wohl des Gegenüber interessiert. Diesen grauenvollen Menschen, den du hier zeichnest, kann ich nicht erkennen. Als ...


Danke für die Umarmung! Und Worte.
Ich war jetzt ein paar Tage unterwegs.
Werde am Mittwoch bei meinem Therapeuten das ein oder andere ansprechen.

Und ja - die Muster kommen irgendwoher. Diese sind die eine Seite der Medaille.
Die zweite, wen ich damit anzog, welche ich Erfahrungen ich dadurch machte und vertiefte
über die Jahre.

08.07.2024 09:53 • x 1 #85


C
So - jetzt ist einige Zeit vergangen und ich hole meinen Faden mal wieder hoch.
Ich war jetzt nicht schweigsam, weil ich nichts zu sagen hätte, aber war letztlich vor ein paar Wochen
hier an einem Punkt, in der ich nur noch in eine gefühlte Verteidigungsposition rutschte
und mir das nicht weiterhalf, bzw. ich gemerkt habe, dass ich da überreagiere.
Zudem wollte ich in der Therapie erst einmal selbst zu ein paar Antworten, soweit möglich, kommen,
um dann auch hier auch klarer schreiben, sowie auftreten zu können.

Jetzt ist da aber etwas passiert - was mich mehr als stutzig macht.
In der letzten Sitzung ging es irgendwie auch um meine letzte Beziehung
- ich erwähnte, dass ich mich derzeit einsam fühle, aber damit ok bin,
weil ich ja auch echt mit mir ins Reine kommen will,
um nicht immer wieder in die immergleichen Muster zu fallen.
Soweit so gut. Mein Therapeut fragte eben, ob ich irgendwie wieder mehr unter Menschen komme
und was sich so zwischenmenschlich tut. Da ich das verneinte, erzählte er daraufhin
von seiner Tochter, ihrer Ex-Beziehung (also dass sie Single ist)
und man sich ja mal auf einen Kaffee treffen könnte.
Ich dachte erst, dass ich mich verhört hätte und bin nicht weiter darauf eingegangen.
Er nahm das aber im Weiteren wieder auf und fragte nochmal nach,
ob Kontakt herstellen ok wäre - es müsse ja nichts daraus entstehen,
aber versuchen könnte man es ja.

Ich weiß garnicht was ich dazu sagen soll. Das ist doch nicht professionell.
Am Ende des Gesprächs sagte er zwar noch, dass alles, was wir besprechen,
auch im Raum bleibt, Diskretion, ärztl. Schweigepflicht usw., aber grundsätzlich
verwirrt es mich zum einen, dass er a) seine Tochter in den Ring wirft, mich zu daten
und b) fühle ich mich irgendwie in meinem Problemhaushalt nicht wirklich ernst genommen.
Ich bin ja gerade u.a. deswegen in Therapie und will reden, weil ich da seit Jahren
im zwischenmenschlichen Bereich zu kämpfen habe und in oft ähnlichen Mustern agiere.
Wie ist das dann zu verstehen, da er das ja weiß, bzw. sich das seit Wochen anhört,
dass er seine eigene Tochter in diese sagen wir mal noch labile Situation bringen will.
Oder denkt er am Ende, dass ich stärker bin, als ich mich darstelle
und sieht mich als potentiellen Schwiegersohn seiner Tochter,
bzw. das ganze als hilfreich an?
Irgendwie komme ich garnicht darauf klar oder übertreibe ich?

15.08.2024 12:39 • x 1 #86


J
Naja das Problem bei Therapeut und Ärzten ist doch eher der Mangel an Wissen, ob es stimmt was erzählt wird. Dies gilt natürlich auch für andere Berufe.

Aus diesem Grund gibt es die 5 probatorische Sitzungen! Wenn du selber das Gefühl hast, dass er/sie nicht passt, geh weiter!

Ich hatte auch persönlich die Erfahrung gemacht, dass es hier auch faule Äpfel gibt. Vergiss nicht du bist die Geldmaschine für den Therapeuten, und ob jeder wirklich an der Heilung seiner Patienten interessiert ist, bin ich mir nicht so sicher...

Nichtsdestotrotz bist du der Kunde, du zahlst und der Therapeuten arbeitet! Er ist nicht dein Freund oder Kumpel. Du gehst da nicht zum Spaß hin. Es ist seine Pflicht dich zu heilen, wenn er dieser nicht nachkommt, beende diese. Je nach Umstand deiner Therapie melde hin und lege offizielle Beschwerde ein und schütze andere Patienten.

15.08.2024 13:10 • #87


Vienne
Zitat von Chandos:
Irgendwie komme ich garnicht darauf klar oder übertreibe ich?

Das ist mehr als nur strange...und überhaupt nicht professionell.

Super merkwürdig...ich würde mir an deiner Stelle sofort einen anderen Therapeuten suchen.

15.08.2024 15:32 • x 1 #88


A


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