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Trennung - Erkenntnisse - Resignation

B
Zitat von Bizzy1510:
Ja, Vertrauen ist das A und O. Da gebe ich dir recht!

Ach und hier auch drauf schauen, ob man das gleiche gibt, was man erwartet. Ich rede nicht davon, dass man wirklich physisch betrügt, das ist durch nichts zu entschuldigen. Aber ich kenne es aus meiner Beziehung so, dass es Streit gab, weil mein Partner mein Verhalten als illoyal empfand obwohl er das gleiche selbst tat. Aber bei ihm war es was anderes, weil..... Doppelmoral ist leider häufig auch ein Thema bei Bindungsstörungen.

02.07.2024 12:49 • #61


E
Zitat von Bizzy1510:
Wie gesagt, ich will dir nichts davon unterstellen, wollte nur ein paar Inputs geben aus der Sicht der vermeintlich klammernden Freundin.

Danke, dass du die andere Seite beschreibst, ich finde es sehr spannend.

Das Thema interessiert mich und ich lese sehr gespannt eure Posts. Das ist ein sehr toller Austausch hier und das völlig unabhängig von dem Thema, ich finde die achtsame Art des Miteinanders sehr schön. Danke.

02.07.2024 17:44 • x 4 #62


A


Trennung - Erkenntnisse - Resignation

x 3


E
Mir hilft es sehr, wenn ich ganz konkret in der Situation den Beobachter einschalte und in meinem Inneren artikulieren, was er wahrnimmt.

Oft war es ein difuses Gefühl, dass ich gerade nicht mehr dort (bei meinem Partner) sein wollte. Dass ich lieber zuhause wäre. Das ohne Wertung, ich finde es ok, dieses Gefühl zu haben. Ich finde es generell ok, jegliches Gefühl zu haben, aber was nicht für mich ok ist, ist, wenn ich ungefiltert dieses Gefühl in Handlungen umsetze.

Ich denke, jeder hat einen persönlichen Maßstab, was er als akzeptabel und was als nicht akzeptabel empfindet. Und das meine ich ausdrücklich bei sich selbst, nicht bei anderen. Diesen zu kennen, halte ich für sehr sinnvoll bei der Recherche, denn oft kehrt man unter den Teppich - beziehungsweise drapiert man es so, dass es nach was ganz anderem aussieht - wenn etwas gemessen an der eigenen Werteskala absolut nicht ok wäre.

Für mich zum Beispiel ist ok, das Gefühl zu haben, dass ich lieber woanders wäre. Was aber nicht bedeutet, dass ich alles liegen lassen muss, nur weil dieses Gefühl auftaucht.

Generell investiert man sehr viel Zeit, dass Innenleben eines anderen Menschen zu erforschen, warum nicht das Gleiche tun mit sich selbst? Umsomehr, wenn man so manches als suboptimal empfindet.

02.07.2024 17:59 • x 3 #63


Milly85
Zitat von Chandos:
Danke @Notperfect Und wie durchbricht man Muster? Ich frage mich einfach, mittlerweile 43, wie das alles noch so weitergehen soll. Ich ...

Vielleicht suchst du dir auch einfach immer die we falschen aus?!

02.07.2024 18:10 • x 2 #64


C
Hallo @all.

Ich bin noch in der Formulierungsphase und will/werde da jetzt wirklich ganz konkret einsteigen,
gerade auch was meine eigenen Gefühle in konkreten Situationen waren,
also dieses genauer draufschauen. Angestoßen auch durch den Impuls von @FrauDrachin.

Dieses nicht Fisch, nicht Fleisch ist mir irgendwie jetzt in aller Deutlichkeit erst bewusst geworden.
Wie so ein Hybrid, ein Switcher - da kann man ja letztlich garnicht andocken,
bzw. sich nach etwas richten. Geschuldet ist das Ganze sicherlich auch meiner eher ambivalenten
Persönlichkeitsstruktur, aber nichtsdestotrotz ist es sicher hilfreich in einzelnen Situationen
genauer draufzuschauen.

Ich will vor allem eines zukünftig verhindern:
a) Menschen in irgendetwas hineinziehen, also in eine Beziehungsform oder Angelegenheit,
in der sie von Anfang keine Chance haben (bei mir, weil ich nicht genug bei mir bin/war
oder mich nicht genug selbst kenne und demnach schwer Ansagen machen kann).
b) Mich auch selbst in so kräftezehrende Umstände begeben. Damit ist ja niemandem geholfen
und ich gebe dabei ja auch nicht wirklich die immer beste Version meiner selbst ab.

Daher hilft es mir jetzt erstmal 2,3 Schritte zurückzugehen,
das Durcheinander zu sortieren, mal das Gesamte zu betrachten,
um dann erstmal zu verstehen, was passiert(e).
Ich habe mich auch echt oft zulange damit aufgehalten immer die andere Seite zu verstehen
oder zu analysieren und habe auch damit fein von mir abgelenkt.
Damit ist jetzt auch Schluss. Nicht, dass mich nicht interessiert, wie das Gegenüber tickt
und aufgrund meiner Reaktionen und meinem Handeln agiert,
aber ich muss bei mir anfangen.
Es sind viele Nuancen, auch viele den einzelnen Individuen geschuldete Umstände,
auch ja, die falsche Wahl - wobei falsch immer so eine Sache ist.
Was ist falsch? Für wen? Niemand ist falsch. Alle sind für sich richtig.
Es ist eben nur die spannende Frage, was da unterbewusst bei mir abläuft,
dass ich gewisse Tendenzen anziehe und warum. Das ist aufjedenfall auch ein Thema.

Weiteres folgt. Ob ich es heute schaffe, weiß ich nicht.

03.07.2024 08:49 • x 3 #65


FrauDrachin
Zitat von Chandos:
Ich habe mich auch echt oft zulange damit aufgehalten immer die andere Seite zu verstehen
oder zu analysieren und habe auch damit fein von mir abgelenkt.

Der Vollständigkeit halber:
Darüber philosophieren, was mit der Gesellschaft und ihren Beziehungskonzepten falsch ist, erfüllt genau die gleiche Funktion.

03.07.2024 21:27 • x 1 #66


C
Zitat von FrauDrachin:
Der Vollständigkeit halber: Darüber philosophieren, was mit der Gesellschaft und ihren Beziehungskonzepten falsch ist, erfüllt genau die gleiche Funktion.

Exakt. Daher kein um den heißen Brei herum reden.
Weg von der Allgemein-Ebene, rein in die individuelle Ebene.

Will ich eine losen Beziehungsstil (commitment aber viel Freiraum)
oder kann ich Nähe einfach nicht?

Ich glaube, ich habe einen losen Beziehungsstil in umgesetzter Form noch nie erlebt.
Vielleicht wäre das auch mal das Ding gewesen das so zu erleben.
Und für mich festzustellen (und mich dabei kennenzulernen),
dass das, was ich so scheinbar vor mir hertrage (als heiligen Gral)
am Ende gar nichts für mich ist.

Warum bin ich unglücklich?
Entspricht mein persönlicher Beziehungsstil gerade
nicht dem gesellschaftlichen Mainstream?
Bin ich unglücklich, weil ich nicht in der Lage bin, mich so zu binden,
wie ich es gerne möchte?

Ich bin unglücklich, da ich folgende Gefühle in mir trage:
Kam ich in den letzten Jahren in eine Beziehung, hatte ich nach ein paar Monaten das Gefühl,
gerade wenn es verbindlicher wurde, dass es mir zu eng wird.
Ich hatte das Gefühl, dass man nach der Kennenlernphase nicht zusammen
in eine Vertrauens-Phase überging und demnach so ein entspanntes Level erreicht wurde
aus der sich Weiteres ergibt.
Warum das nicht so war - wäre ein weiteres Thema.
Sicherlich auch bedingt durch meine eigene mangelnde Kommunikation
und was ich ausstrahle, dass die jeweilige Frau nicht mit mir in diese Phase kam.
War aber gar nichts mehr (Beziehung) oder die jeweilige Partnerin ließ mich dementsprechend los,
übermannte mich fast schon eine Einsamkeit und ich fragte mich dabei,
was mich eigentlich in den autonomen Phasen geritten hatte, das so zu forcieren.

Mein persönlicher Beziehungsstil - den ich nicht mal mehr benennen kann,
siehe oben und der gesellschaftliche Mainstream:

Ich habe das Glück von meinem Umfeld
aufgrund meines Seins und Umstände relativ in Ruhe gelassen werden.
Da gibt es gar keinen Druck. Also ich habe keine Eltern, die ständig nach Enkel
oder meinen Beziehungen fragen. Nichtsdestotrotz, selbst in einer Kleinstadt lebend (noch?),
ist es natürlich nicht einfach, wenn man in der eigenen Umgebung lauter Langzeit-Paare hat,
die um mein Alter herum Kinder bekamen und ich selbst stochere dagegen so ein wenig
in einer Phase herum, in der ich meine eigene Ausrichtung nicht kenne.
Und ja, ich habe keinen guten Selbst-Eindruck. Und werte mich ständig ab.
Und damit meine ich nicht, dass ich mir das insgeheim wünsche,
was die jeweiligen o.g. Pärchen haben oder zusammen erreichten,
sondern ich einfach einen Weg für mich spüre und mich demnach auch ausrichten kann.

Und ja, ich bin auch unglücklich, da ich mir wünsche, dass etwas funktioniert.
Und das meine ich nicht challenge-haft, sondern menschlich, nahe und auf Augenhöhe.
Dass sich eine Frau bei mir wohlfühlt und ich mich mit ihr.
Dass es sich für uns beide richtig anfühlt, was wir in diesem Leben veranstalten
und einen für uns passenden Weg gehen, bzw. es herausfinden.
Zu unseren persönlichen Konditionen. Zusammen.
Dass sie sich frei fühlt, niemand sie in ihrer Entwicklung hindert oder sich daran stört.
Ich am aller wenigsten, denn ich bin wirklich so,
da ich niemand bin, der zuhause frustriert rumsitzt und die Nase rümpft,
wenn die Partnerin dies und das unternimmt. Für sich oder mit anderen
(nur als Beispiel). Mir ist nicht alles egal, was passiert,
aber ich setze den Hebel einfach nicht daran an,
jemanden in einer Beziehung nach meinen Wünschen zu verändern
oder zu maßregeln, wie das viele gerne tun oder man automatisch in sowas reinrutscht.
Manche verwechseln das vielleicht mit commitment. Für mich stellt das commitment
in einer Beziehung nicht dar. Hier setze ich meine Grenzen nicht.
Ich setze sie bei Werten, politischer Ausrichtung (nicht rechts!) und solchen Sachen.

Dass sie auch daran interessiert ist, sich selbst zu entwickeln.
Dass sie fühlt, wie ich, dass Beziehung ein Baustein (mit der wichtigste) im Leben ist,
aber es auch einiges anderes daneben gibt, worauf man bauen kann und sollte.

Ich hatte in den letzten Jahren Beziehungen, in denen jeweils immer Altlasten
noch on top dazu kamen.
Ich habe das angenommen, weil ich mich in die jeweilige Frau verliebt habe.
Nichtsdestotrotz war die Summe der Bürden und Umstände, die ich damit erlebt habe,
irgendwann ein Päckchen, dass immer schwerer wurde.
Und ich auch dadurch immer mehr Vertrauen verlor,
da es auch die Umstände waren, die keine Konstanz zuließen.
Und damit auch das Vertrauen immer wieder erschüttert wurde
oder sich nicht richtig aufbauen ließ, so mein Gefühl.
Das will ich nicht als Ausrede verstanden wissen. Auch ich bringe Dinge mit (eher innerlich),
mit denen man klarkommen kann. Nur war eben sehr viel los und die Anfangs-Parameter
durchaus schon mit viel schwererem Lebensinhalt gefüllt,
dass das was alles noch in Echtzeit dazukam, oftmals Umstände auch diktiert haben.

Wenn ich wirklich ein Freigeist bin, sollte ich schauen,
wo mir das Selbstbewusstsein abhandengekommen ist,
das klar und sicher zu leben und damit meiner Partnerin Sicherheit zu geben.

Das Spannende an der Sache ist für mich auch, dass ich das eigentlich zu Beginn
des Kennenlernens dachte recht klar formuliert zu haben
(vielleicht auch nicht klar genug oder es ist im Nebel und Rausch der Hormone
schlicht untergegangen).
Also klar formuliert, was ich gerne hätte, bzw. was ich wann
und wie in einer Beziehung geben kann, wie Freiraum und Nähe gestaltet werden
und wie ich denke, dass sich die Dinge entwickeln.
Mein Eindruck war hinten raus, dass wir da jeweils schon im Einklang waren
und nicht diametral gegenüberstanden. Sonst wäre das auch von meiner Seite
nicht tiefer weitergegangen. Mich hat dieser vermeintliche Einklang entspannt.
Und genau hier setzt auch meine Kritik an mir selbst an.
Ich lebte das hinten raus scheinbar nicht so, wie ich das anfangs formulierte.
Salopp gesagt: Ich predigte Wasser und trank Wein.
Warum eigentlich? Vielleicht weil ich unterbewusst das Gefühl hatte,
dass das Gegenüber im Kennenlernprozess eher vieles abnickte
von dem was ich von mir gab und letztlich was anderes wollte?
Sowas spürt man ja manchmal.
Und ich herauskitzeln wollte, was sie anderes wollte
und ich auch als leider ausgemachter people-pleaser
(arbeite daran - da ist es wieder das mangelnde Selbstwertgefühl).
natürlich wollte, dass die Beziehung weitergeht

und dann die Kurve nicht mehr bekam meine claims abzustecken (im Guten).
Kein Wunder, dass sich mein Gegenüber dann immer mehr auf eine Spur einließ
und sich auch gewöhnte, was zu völligen Reibungspunkten führte,
als ich im Laufe der Beziehung dann doch auf die autonomere Schiene abbog.
Mir tut das wirklich weh, weil das alles so gute und feine Menschen sind,
die irgendwie in ein von mir aufgezogenes Netz fielen,
sich verhedderten und ich sie nicht mehr rausließ.
Daher meine Resignation und mein generelles Zurücknehmen.
Ich will da auch niemandem mehr weh tun, nicht bevor ich das für mich geklärt habe,
was Phase ist.

Ich glaube durch alle diese Punkte, habe oder hatte ich oft das Gefühl,
direkt relativ nach Beginn einer Beziehung irgendetwas auszugleichen zu müssen,
sprich mehr auf das Gegenüber zugehen zu müssen
und meine eigenen Grenzen zu verbiegen und habe dabei vergessen,
mich auch so zu zeigen, wie ich wirklich bin und was ich brauche.
Dass die Keule dann am Ende immer zu spät kommt, dürfte klar sein.
Und dass es ebenso schlecht ist, wenn man sich nicht authentisch zeigt,
weil es sonst nicht nachhaltig ist.

Am Ende ist es paradox. Ich wehre ab und strebe vermeintlich Autonomie an,
kann aber letztlich nicht alleine sein (eher auch übertragen, auch auf Entfernung,
nicht mal physisch) und ziehe mir meinen Selbstwert aus dem Wohl und Wehe,+
bzw. Auf und Ab einer Beziehung (nicht emotional entkoppelt)
und stehe mehr in Verbindung damit, als ich mir eingestehen will oder mir gut tut.

04.07.2024 09:28 • x 4 #67


Vienne
@Chandos

Ich bin auch ein Freigeist...und mein Mann und ich haben uns sehr, sehr viel Freiraum gelassen.
Wir haben sehr viel ohne den Anderen unternommen, klebten nie aufeinander.
Wir fühlten uns einfach sicher, wussten, wir liebten uns, standen zueinander, das war ein stillschweigendes Commitment.

Es war also Freiheit, ohne angebunden zu sein...einfach verbunden.

Ich glaube, das ist es, was du suchst...

04.07.2024 11:11 • x 2 #68


E-Claire
Zitat von FrauDrachin:
Der Vollständigkeit halber:
Darüber philosophieren, was mit der Gesellschaft und ihren Beziehungskonzepten falsch ist, erfüllt genau die gleiche Funktion.

This!

04.07.2024 12:12 • x 1 #69


FrauDrachin
@Chandos ok, wir kommen der Sache näher, wenn auch langsam.
Immer noch viel graue Theorie in meinen Augen, und wenig wirkliches spüren.

Also, schauen wir mal...
Zitat von Chandos:
Ich glaube, ich habe einen losen Beziehungsstil in umgesetzter Form noch nie erlebt.
Vielleicht wäre das auch mal das Ding gewesen das so zu erleben.
Und für mich festzustellen (und mich dabei kennenzulernen),
dass das, was ich so scheinbar vor mir hertrage (als heiligen Gral)
am Ende gar nichts für mich ist.

Also, was ganau hast du noch nie erlebt?
Nehmen wir die engste Beziehung (zu einer Frau) in deinem Leben und nennen wir sie Beziehung E.
Was hat diese Beziehung ausgemacht? Wie war die Kennenlernphase? Wie oft habt ihr euch da gesehen? Wie haben sich Treffen angefühlt? In welcher Situation und nach welcher Zeit hast du das erste mal unwohlsein versprürt? Was waren Schlüsselsituationen für dich? Was hat deine Partnerin getan oder nicht getan oder verlangt, was deine Stimmung zum Kippen gebracht hat? Was hast du gebraucht in dieser Situation?
Wenn du zurückgehst, und dir eine Fluchtwunschsituationen genauer anschaust, was genau hast du gefühlt? War das Gefühl angemessen zu der Situation? Hattest du dieses Gefühl früher schon einmal

04.07.2024 12:33 • x 1 #70


E
Zitat von Chandos:
Ich glaube durch alle diese Punkte, habe oder hatte ich oft das Gefühl,
direkt relativ nach Beginn einer Beziehung irgendetwas auszugleichen zu müssen,
sprich mehr auf das Gegenüber zugehen zu müssen

Du empfindest dein Sosein als mangelhaft und an schlechten Tagen, sogar als Zumutung. Sowohl für dich, aber hauptsächlich für die Menschen, die innig mit dir sein wollen. Daraus entsteht automatisch das Gefühl, es gäbe etwas, was kompensiert werden muss.

Das kann man eine Weile machen, aber im inneren wird dies als Selbstverleugnung aufgefasst und entsprechende Gefühle entstehen. Bei mir war ein chronisches Gefühl, dass ich am falschen Platz bin, dass ich nicht nur auf Sand baue, sondern sogar aus Treibsand.

Du schreibst, du hast deine Eigenarten kommuniziert, das glaube ich dir ungeprüft. Nur leider nehmen verliebte Ohren deine süße Stimme ans Singsang wahr, da sind Wörter nur Töne.

Ich hatte die Chance, mit einem ähnlichen Mann eine jahrelange Beziehung zu führen und fand es sehr inspirierend. Erinnere mich mit einem Lächeln daran, wie skeptisch jeder von uns war, dass der eindere das mit dem Wunsch nach Autonomie auch so meint, und nicht nur sagt. Es hat Jahre gedauert, bis keiner von uns mehr auf die Lauer in sorgvolle Erwartung, dass der andere sein wahres Gesicht zeigt und doch mehr erwartet als behauptet.

Auch in einer solchen Beziehung kann man total verbindlich sein und Innigkeit aufbauen. Commitment kann auch völlig anders gemessen werden als durch wieviel Zeit der andere mit mir verbringen möchte. Nur ist Letzteres eher der gängige Maßstab.....

Für mich war diese Zeit die schönste Erfahrung im zwischenmenschlichen Bereich und diesen Mann werde ich für immer in meinem Herzen tragen.

Danach wurde mir klar, was ich wirklich möchte und was nicht. Ich wünsche dir vom ganzen Herzen, dass du auch die Chance hast, eine solche Erfahrung zu machen. Danach weiß man.

04.07.2024 12:36 • x 3 #71


E
Und noch ein kleiner Nachtrag, ich empfinde dich als Philosoph und Theoretiker. Das sind schöne Gaben, aber wenn du dir näher kommen willst, musst du die Welt der Theorien verlassen und ins Fühlen gehen.... Zumindest meiner Meinung nach.

04.07.2024 12:41 • x 1 #72


E-Claire
Zitat von Chandos:
Ich predigte Wasser und trank Wein.
Warum eigentlich? Vielleicht weil ich unterbewusst das Gefühl hatte,
dass das Gegenüber im Kennenlernprozess eher vieles abnickte
von dem was ich von mir gab und letztlich was anderes wollte?
Sowas spürt man ja manchmal.

Ich glaube Du machst Dir da echt etwas vor, Du behauptest (!), denn wissen kannst Du es nicht, daß der andere unbewusst, Deine eigentlich klar (habe ich Zweifel) formulierten Wünsche, einfach abgenickt hätte und Du deshalb von denen abweichst.

Das ist astreines Verantwortungsherumgeschiebe mit dem Ziel, ja nicht der Böse sein zu wollen, anstatt dich da wirklich mal klar mit Dir selbst auseinanderzusetzen.

Zitat von Chandos:
Am Ende ist es paradox. Ich wehre ab und strebe vermeintlich Autonomie an,
kann aber letztlich nicht alleine sein (eher auch übertragen, auch auf Entfernung,
nicht mal physisch) und ziehe mir meinen Selbstwert aus dem Wohl und Wehe,+
bzw. Auf und Ab einer Beziehung (nicht emotional entkoppelt)
und stehe mehr in Verbindung damit, als ich mir eingestehen will oder mir gut tut.

Jetzt kommen wir der Sache schon näher, für mich hat das, was Du beschreibst wenig mit Nähe und Autonomiebedürfnis zu tun, sondern mit einem (ganz) anderen Thema. Mir scheint Dir geht es um Kontrolle.

Kontrolle, die Du ausübst, in dem Du über Nähe und Distanz bestimmst.

Der Rest ist mit Verlaub aber diffus und weichgespült, wie soll sich denn eine Partnerin eigenständig weiter entwickeln, wenn Dein unbeständiges Verhalten diese die ganze Zeit an die Beziehungsthematik bindet?

Anders formuliert: Du kannst nicht permanent Steak bestellen, aber dann vegan essen wollen.

04.07.2024 13:03 • x 1 #73


C
Zitat von Vienne:
@Chandos Ich bin auch ein Freigeist...und mein Mann und ich haben uns sehr, sehr viel Freiraum gelassen. Wir haben sehr viel ohne den Anderen unternommen, klebten nie aufeinander. Wir fühlten uns einfach sicher, wussten, wir liebten uns, standen zueinander, das war ein stillschweigendes Commitment. Es war also ...

Ja, das könnte ich mir vorstellen! Danke.
Ich muss viel deutlicher und klarer kommunizieren.
Ich merke das ja auch, welches Feedback hier kommt
und dabei wird das ganz offensichtlich.

04.07.2024 13:17 • x 1 #74


C
Zitat von FrauDrachin:
@Chandos ok, wir kommen der Sache näher, wenn auch langsam. Immer noch viel graue Theorie in meinen Augen, und wenig wirkliches spüren. Also, schauen wir mal... Also, was ganau hast du noch nie erlebt? Nehmen wir die engste Beziehung (zu einer Frau) in deinem Leben und nennen wir sie Beziehung E. Was hat diese ...


Ja, wie gerade schon geschrieben, bin ich scheinbar sehr unklar in meinen Aussagen.
Auch das muss ich weiter reflektieren.

Ich denke mittlerweile, dass ich noch nie eine tiefergehende oder enge Beziehung erlebt habe.
Daher kann ich auf deine Fragen auch nicht wirklich Antwort geben
- das tut mir leid.

Die Flucht ist und war immer da. Und zieht sich auch wie ein roter Faden
bei fast allem durch mein Leben.
Wenig Verantwortungsbewusstsein - für mich selbst und schon garnicht für andere.

04.07.2024 13:20 • x 1 #75


A


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