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Trennung - Erkenntnisse - Resignation

Notperfect
Zitat von Chandos:
@E-Claire Das ist ein guter Punkt. Getarnte Unverbindlichkeit. Wieso wird man denn so? Wie kann man sowas ablegen? Ich will nicht so sein und bin es ...

Vielleicht ist das wiederum auch eine Art Psychotrick…bisschen Sabotage, bisschen Selbstschutz. Um dich vor ganz tiefen Verbindungen zu „schützen“

01.07.2024 18:33 • x 1 #31


C
Zitat von Notperfect:
Vielleicht ist das wiederum auch eine Art Psychotrick…bisschen Sabotage, bisschen Selbstschutz. Um dich vor ganz tiefen Verbindungen zu ...

So ist es, bzw so fühlt es sich an. Ich würde das aber gerne „abstellen“. Das kostet ja ohne Ende Kraft, merke ich selbst.

01.07.2024 18:36 • #32


A


Trennung - Erkenntnisse - Resignation

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E-Claire
Zitat von Chandos:
Das ist ein guter Punkt. Getarnte Unverbindlichkeit. Wieso wird man denn so? Wie kann man sowas ablegen? Ich will nicht so sein und bin es doch. Oder irgendwelche Anteile in mir wollen das. Aber warum? Ich „nutze“ das ja nicht mal, diese Unverbindlichkeit. Also, dass ich alles im losen und unbestimmten halte und dann ständig mache was ich will.

Dazu schreibe ich vermutlich morgen mal etwas.
Jetzt ist erst einmal Brot und Spiele, aka Fußball EM.

01.07.2024 19:03 • x 1 #33


Vienne
Zitat von Chandos:
Hallo Forum, ich war vor ein paar Jahren schonmal hier (wie so manch anderer). Irgendwie ist es erschreckend (für mich, reflektierend), dass ich immer wieder in die gleichen Muster verfalle (bindungsängstliche Tendenzen) und demnach auch nach meinem Muster die immergleiche Art Personen anziehe. Das lässt mich jetzt ...

Dein Text hat mich heute sehr nachdenklich gemacht..

Ich musste an meinen Ex Freund denken.

Ja, mittlerweile glaube ich, dass es Menschen gibt, die beziehungsunfähig sind.

Das bedeutet jetzt natürlich nicht, dass dies für dich zutrifft.

Als ich jung war, hatte ich auch ein bestimmtes Muster, das habe ich erkannt und verändert.

Mein Ex Freund hatte übrigens auch sein Nähe -Distanz -Problem und zog sich oft und ausgiebig zurück.

01.07.2024 19:05 • #34


Notperfect
@Chandos
Das glaube ich dir sofort. Aber das ist ja gerade auch so ein Symptom.

Ich denke das ist wirklich ein Weg, den du da gehen musst. Mit einigen Schritten vor und wieder zurück. Ergründen, warum du solche Angst vor diesen Verbindungen hast. Dich diesen Gefühlen stellen und zulassen.

Darf ich dich fragen, wie dein Verhältnis zu deinen Eltern ist bzw. war? Musst du natürlich nicht beantworten.

01.07.2024 19:18 • x 1 #35


C
@Vienne

Und ist es dein Ex Freund angegangen? Bzw wie?
Es ist halt die Frage wie man Beziehungen definiert. Welche Passform es gibt. Ich habe schon gelernt, dass es so viele Menschen unterschiedlicher Art gibt, die unterschiedliches wollen. Die Mehrheit sicherlich, haben die sehr nahe und treue Zweisamkeit als die für sie jeweils beste Beziehungsform identifiziert. Aber da gibt es viele Abstufungen. Da muss jeder für sich rausfinden, was man wie sehr und warum gerne hätte.

01.07.2024 19:21 • x 1 #36


C
Zitat von Notperfect:
@Chandos Das glaube ich dir sofort. Aber das ist ja gerade auch so ein Symptom. Ich denke das ist wirklich ein Weg, den du da gehen musst. Mit ...

Natürlich. Bin da sehr offen. Meine Eltern wollten für mich und meine Geschwister sicherlich nur das beste. Haben uns gefördert und sich in meinen Augen ein bisschen versucht auch durch uns selbst zu entwickeln. Meine Eltern sind nicht die haptischsten Menschen und waren früher auch nicht immer nahbar. Hängen geblieben ist, dass ich als Heranwachsender oftmals das Gefühl der Ohnmacht und gegen eine Wand zu reden schien.

Je älter ich wurde und dann aus dem Haus war, desto angenehmer wurde es. Im Grunde sind meine Eltern echt gute Eltern für erwachsene Kinder. Für heranwachsende Kinder war das nicht so prall. Heute bin ich mit ihnen echt gut „befreundet“, richtig tiefe und Dinge, die ans Herz gehen, werden schon mal angesprochen, aber eher nüchterner. Das ist unsere Sprache untereinander. Letztlich sind sie nicht meine Ansprechpartner für emotionales und das waren sie auch nie.

01.07.2024 19:27 • #37


Notperfect
@Chandos

Danke für deine ausführliche Antwort.
Klingt ja zumindest nach keiner groben Pflichtverletzung, sondern normal bemühten Eltern, die euch nach vorne bringen wollten. Inwieweit da tatsächlich ab und zu die Nähe gefehlt hat oder es zu frühkindlichen Schlüsselerlebnissen gekommen sein könnte, ist natürlich unklar und davon kann man ja auch nicht pauschal ausgehen.

Wie war denn deine erste Beziehung? Gab es da irgendwelche besonderen Erlebnisse? Oder hast du das Gefühl, dass sich dein Muster erst im Laufe der Zeit entwickelt hat oder war es schon immer irgendwie da?

01.07.2024 19:48 • x 1 #38


Vienne
Zitat von Chandos:
@Vienne Und ist es dein Ex Freund angegangen? Bzw wie? Es ist halt die Frage wie man Beziehungen definiert. Welche Passform es gibt. Ich habe schon gelernt, dass es so viele Menschen unterschiedlicher Art gibt, die unterschiedliches wollen. Die Mehrheit sicherlich, haben die sehr nahe und treue Zweisamkeit als die ...

Ja... vielleicht hast du bestimmte Trigger, die den Abstand auslösen?
Wenn ja:
Vielleicht solltest du einmal ansetzen und diese versuchen zu identifizieren...

Mit meinem Ex Freund war/ist es sehr kompliziert...er ist ein stiller Borderliner.

01.07.2024 20:07 • x 1 #39


Vienne
@Chandos

Vielleicht habe ich dich irritiert mit der Aussage, dass mein Ex Freund Borderliner ist

Ich meinte damit auf keinen Fall, dass du Borderliner sein könntest...

01.07.2024 20:26 • x 1 #40


Vienne
Zitat von Chandos:
@Vienne Und ist es dein Ex Freund angegangen? Bzw wie? Es ist halt die Frage wie man Beziehungen definiert. Welche Passform es gibt. Ich habe schon gelernt, dass es so viele Menschen unterschiedlicher Art gibt, die unterschiedliches wollen. Die Mehrheit sicherlich, haben die sehr nahe und treue Zweisamkeit als die ...

Ich habe noch einmal über deine Fragen nachgedacht.

Ja, die Art der Beziehung, wie wir sie bezeichnet haben, war immer ein Problem. Da konnten wir uns nämlich nicht einigen.

Am Anfang hatten wir schnell eine Beziehung...aber sie zerbrach, weil er Bindungsangst hatte. Es war ihm zu eng. Nach einem gemeinsamen sehr schönen Wochenende für uns beide beendete er die Beziehung. Er fühlte sich wahrscheinlich eingeengt, das Wort Beziehung alleine schon verursachte Enge und Beklemmungen.
Also schlug er eine F- mit Exklusivität vor. Hielt 5 Wochen, dann beendete ich es, weil er die absolute Kontrolle über unsere Treffen und Nähe -Distanz behielt. Damit konnte ich nicht umgehen.

Also wandelten wir die F+ in eine Beziehung light um, also eine Art Mittelding zwischen Beziehung und F+. Auch das war ihm dann wieder zu viel Commitment...wir setzten vollständig aus, was es zwischen uns war...er bekam das volle Beziehungsprogramm trotzdem im positiven Sinne. 3 Monate später kam es zum Bruch...ich empfand es als Beziehung, er als F+...ich trennte mich.

Natürlich konnten wir wieder nicht voneinander lassen. Noch einmal Beziehung...mit Bedingung einer Therapie für ihn. Ab der Therapie für ein halbes Jahr eine Vollkatastrophe...er bekam Benzodiazepine...war völlig empathielos...on off.
Danach wurde es besser, dieses Jahr geriet er in eine persönliche Krise. Also wieder die Frage der Beziehungsart. Ich trennte mich vor knapp 3 Monaten. Wir sind seit 2 Monaten wieder in Kontakt.

01.07.2024 23:37 • #41


C
Zitat von Vienne:
Ich habe noch einmal über deine Fragen nachgedacht. Ja, die Art der Beziehung, wie wir sie bezeichnet haben, war immer ein Problem. Da konnten wir uns nämlich nicht einigen. Am Anfang hatten wir schnell eine Beziehung...aber sie zerbrach, weil er Bindungsangst hatte. Es war ihm zu eng. Nach einem gemeinsamen sehr ...

So ich fange mal hinten an mit dem Abarbeiten der Kommentare
Da ist aber einiges los bei euch. Klingt echt nicht so gesund insgesamt.
On - Off, hin - und her. Am besten ist immer, eigentlich egal bei was,
wenn eine Seite recht konstant unterwegs ist. Klare Aussagen, Abmachungen,
bei sich bleiben. Wenn der andere das nicht so kann,
dann bleibt wenigstens dieser eine rote Faden.
Das bedeutet natürlich nicht, dass es dann funktioniert.
Aber es gibt wenigstens für die Seite mit der klareren Position,
eine gewisse Stabilität. Dass man aber seine Nerven und seine Selbstliebe
sehr beisammen haben muss, um mit einem unsicher gebundenen Menschen
auszukommen, ist definitiv so. Dessen bin ich mir bewusst.

Ich kann ja nur für mich und von meinen Erfahrungen sprechen.
Und finds auch insgesamt problematisch über Menschen einen allgemeinen Layer zu legen.
Der und der ist so, dann sind alle so. Es gibt soviele Facetten, gerade in Bindungsbereichen
und was man mit der Brandmarkung bindungsängstlich immer ausklammert,
dass es immer auch einen sehr individuellen jeweiligen Kontext gibt,
in den sich alles einbettet. Auch die feinen Reaktionen, das Reagieren auf alles,
spielt eine ziemlich große Rolle.

Und wie vorher schon in den Kommentaren erwähnt, ist halt eben auch die Frage,
was für einen Bindungstyp man anzieht, welcher Bindungstyp einem eigentlich gut tun würde
und wie die Arbeit daran aussehen würde, dass man einen zu einem passenden Bindungstyp findet.
Am Ende ist es eine Selbstwert- und Selbsteinschätzungssache.
Da ich selbst nicht mit übergroßem Selbstbewusstsein gesegnet bin
(und da können mir dann X Menschen das positive Feedback geben, wie ich aussehe und ankomme
in deren Augen, spielt alles keine Rolle - man muss es selbst spüren und entwickeln,
dieses Selbstwertgefühl), habe ich auch ähnliches angezogen.
Der Unterschied zwischen mir und denjenigen, die ich anzog, ist der Umstand,
dass ich mir aber mein Selbstwertgefühl nicht aus der Partnerschaft ziehe (ausschließlich),
sondern daran interessiert bin, mein Leben auf mehreren Pfeilern zu gründen.
Auch an der eigenen Entwicklung interessiert. Eine Beziehung ist mir wichtig,
absolute Priorität, aber ein Baustein in vielem, was wichtig ist.
Und da traf ich auch auf Menschen, die die Beziehung komplett in allem,
bis zur Selbstaufgabe auf Nr.1 setzen, alles andere vergessen und überhaupt nicht
mehr als entwickelnswert und wichtig empfanden. Und das wiederum triggerte mein Ohnmachtsgefühl,
weil diese Ausschließlichkeit eben so übersteigert dem Ganzen eine Prominenz gibt,
die einfach auch zu einer enormen Fallhöhe führt. So mein Empfinden.

Das nur als Erklärung, wieso meine Reaktionen in Rückzug oder getriggerte Ängste so kamen,
wie sie kamen. Ich kann dem Gegenüber zeigen, gerne nahe, was Phase ist.
Und ich ziehe mich auch nicht wochenlang zurück. Im Gegenteil.
Und auch eine Perspektive zusammen entwickelt sich im Guten,
wenn die Anteile mit eigener Zeit und gemeinsamer Zeit gut verteilt sind,
für beide Seite gehört und wichtig. Nur dieses Gefühl, dass das ganze Glück
nur an dieser Beziehung hängt (und damit auch an meinen Taten und Verhalten),
stresste mich oft wahrlich ab, bzw. setzte mich unter Druck.
Und wie Menschen unter Druck reagieren (können), muss ich glaube ich nicht erklären.

02.07.2024 08:23 • x 2 #42


C
Zitat von Notperfect:
@Chandos Danke für deine ausführliche Antwort. Klingt ja zumindest nach keiner groben Pflichtverletzung, sondern normal bemühten Eltern, die euch nach vorne bringen wollten. Inwieweit da tatsächlich ab und zu die Nähe gefehlt hat oder es zu frühkindlichen Schlüsselerlebnissen gekommen sein könnte, ist ...

Meine Eltern waren keine Kuschel-Eltern und sicherlich war der Druck im Elternhaus bisweilen nicht wirklich gering.
Damit kann man umgehen lernen, sich auch davon befreien (gemacht) und seinen eigenen Weg gehen.
Ich finde die kindliche Aufarbeitung wichtig, gerade in Verbindung mit den Eltern, allerdings wäre es für mich zu billig,
vieles darauf zu schieben, denn ich hatte nach Verlassen des Elternhauses einfach auch über 20 Jahre Zeit
neue Erfahrungen zu machen, Dinge zu überschreiben und Neues auf die Festplatte zu brennen.
Nichtsdestotrotz kann ich spüren, woher manche Tendenzen in mir kommen.
Das Umgehen mit Drucksituationen ist ein Thema. Ohnmacht das nächste. Und das Gefallen wollen people pleaser das dritte, in meinen Augen.

Meine erste Beziehung war, um das nach heutigen Beschreibungen einzuordnen, eine on-off
und hat mich schon während der Schulzeit höchste Höhen, aber auch sehr tiefe und verzweifelte Momente bereitet.
Das lag daran, dass ich da zum ersten Mal sehr tief gefühlt habe und für mich sich das fast so angefühlt hat,
als ob ich nichts mehr anderes im Leben will, als sie.
Das ging aber dann mit einer herben Enttäuschung einher (ging nicht gut aus).
Verbunden auch mit dem Verhalten meiner Eltern in dieser Zeit, die mich schlicht und ergreifend
mit 17/18 Jahren nicht wirklich ernst genommen haben (weder in dem zwischenmenschlichen Bereich,
noch sonst). Also letztlich habe ich mich und meine Gefühle (und Äußerung dazu) nicht als gehört
und angenommen empfunden. Das habe ich natürlich dann nach einer Weile losgelassen
und einordnen können, aber irgendwas ist da als Echo auch zurückgeblieben.

02.07.2024 08:29 • x 2 #43


C
Zitat von Ella:
Hallo auch von mir, Deine Zeilen komme mir sehr reflektiert vor, du scheinst mir zu erkennen, woran es liegt. Aus diesem Erkennen, jedoch nicht ändern können, entsteht Frust und Resignation. Ist menschlich. Allerdings sehr ungünstig. Ich denke, du bist introvertiert und ziehst dementsprechend Kraft aus dem ...

Danke. Ja, das mit dem introvertierten Anteilen stimmt absolut bei mir. Ich habe aber auch gelernt, mich zu öffnen. Gesellschaftlich bin ich eigentlich gerne unterwegs, aber nicht wahllos. Auch wenn mir schon attestiert worden ist,
dass ich innerhalb kürzester Zeit Anschluss finden kann.
In mir schwanken und kämpfen oft sehr widersprüchliche Anteile.
Ein sehr freiheitsliebender Anteil, autonom, aber auch ein sehr strukturierter Anteil, der auf Konstanz
und Durchgängigkeit baut. Auch in meinen zwischenmenschlichen Beziehungen (Freunde, Familie, etc.).
Dass das oftmals eine sehr ambivalente Geschichte ist, kann man sich ausmalen.
Mal überwiegt das eine, mal das andere. Das ist auch oder gerade für mich mit am anstrengendsten,
da irgendwas gefühlt immer auf der Strecke bleibt oder wieder bedient werden will.
Wie soll da ein Nahe sein mit mir möglich sein, außer, dass ich ständig kommuniziere.
Ich kann, werde und will nicht erwarten, dass das irgendjemand erspürt oder ständig lesen kann.

Ich biete auf der anderen Seite dadurch sehr vieles auch an. Kreativität.
Die stillen und lauten Momente. Ein Gespür für Situationen und wann was angebracht ist.
Empathie. Aufmerksamkeit. usw.
Ich hatte mein eigenes Mindset zu oft und zu lange auf zu negativ gestellt.
Mich zu oft dafür gegeiselt, was ich alles nicht bin und dabei aber auch übersehen,
was ich alles bin und sein kann. Ich empfinde es oft als schade,
dass einem das als Mensch, der gerne Freiraum vergibt und einen anderen Menschen
nicht an seiner eigenen Entwicklung hemmt (machen viele innerhalb einer Beziehung,
finde ich), immer so um die Ohren flog oder negativ ausgelegt wird,
wenn man da einfach offener ist. Oftmals hatte ich den Eindruck, viele gehen deswegen
gerne eine Beziehung ein, damit sie endlich jemanden an ihrer Seite haben,
den sie einschränken und massregeln können und das gleiche auch gerne selbst erleben,
verwechseln ständig empfangene Schranken als Liebe und Zuneigung.
So bin ich eben nicht. Ich habe Grenzen, die ich noch weiter lernen muss zu kommunizieren,
aber grundsätzlich bin ich da ein offener Mensch, der irgendwie für sich begriffen hat,
dass ich weder einen Menschen besitzen will, bzw. ständig Anrecht auf irgendwas habe,
nur weil ich eine verbindliche Beziehung (commitment) eingegangen bin.
Diese Art wird aber oftmals sehr missverstanden, was ich durchaus verstehen kann,
da es, wenn nicht sensibel kommuniziert, so rüberkommen kann,
als ob einem sehr viel egal wäre, was passiert. Aber auch hier ist es wichtig sich zu kennen,
richtig kennenzulernen und Zeichen richtig zu deuten, bzw. sich auf Augenhöhe zu begegnen.

02.07.2024 08:49 • x 4 #44


Notperfect
@Chandos
Dann kennst du dich zumindest sehr genau und kannst viele deiner Verhaltensweisen gut einordnen.
Natürlich sind diese Erfahrungen ein Teil des Großen und Ganzen und ich finde gut, dass du sagst, du möchtest nicht alles darauf schieben. Darum geht´s auch gar nicht. Das wäre wirklich zu einfach und einige neigen sicher dazu, sich darauf ein bisschen auszuruhen und ihrer eigenen Verantwortung zu entfliehen. Man ist selbst dafür verantwortlich, was man dann daraus macht. Aber es ist eben wichtig, um zu verstehen und dort ansetzen zu können. In Kombination mit deiner ersten Beziehung, waren das vielleicht sehr prägend und daraus sind dann vielleicht bestimmte Verhaltensweisen und Trigger hinzu gekommen/ entstanden.

Du bist sehr reflektiert und wie du sagst, hast danach schon viele neue Erfahrungen machen können. Viele Fachleute sagen ja genau das. Du musst neue Erfahrungen zulassen und alte überspeichern. bzw. dass Bindungsangst nur dort heilen kann, wo sie entstanden ist. Kennst du Michael Nast? Den finde ich dazu immer sehr auf den Punkt. Er sagt auch, seine Beziehung sind immer gescheitert, weil er lange Zeit, nie die Person gesehen hat, die er gerade vor sich hatte, sondern unterbewusst immer irgendwie in der Vergangenheit war und alte Beziehung auf neue projiziert hat. Vielleicht magst du mal drüber nachdenken. Es passiert ja eben nicht alles bewusst, sondern ganz viel im Unterbewusstsein.


Ich denke, dass viele in ihrem Leben temporär beziehungsunfähig sind. Zum Beispiel auch nach dem Ende einer Beziehung. Das ist natürlich immer nur eine Momentaufnahme. Irgendwie schafft man, zu heilen. Ich deinem Fall ist jetzt eben die Frage, wie. Also dauerhaft.

Und natürlich kommt es auch immer auf dein Gegenüber an, wenn du dich auf irgendeine Verbindung einlässt. Welches Verhalten triggert denjenigen und was führt zum Teufelskreis. Einfach ist das sicher alles nicht, aber ich glaube fest daran, dass das zu schaffen ist.

02.07.2024 10:40 • x 1 #45


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