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Trennung - Erkenntnisse - Resignation

c_minor
Zitat von Chandos:
Aber es ist auch so krass schwer einen Therapeuten überhaupt zu bekomnen,
was aber hier jetzt nicht bedeuten soll, dass ich auch in dieser Beziehung bleiben muss, weil alternativlos.

Ich hab seinerzeit auch erst drei andere durchprobiert, um dann zu dem Ergebnis zu kommen, dass die mir alle zu verkopft waren, um Probleme anzugehen, die primär emotionaler Natur sind.
Notfalls gibt's auch noch die Möglichkeit, sich als Selbstzahler in Privatpraxen vorzustellen. Diese Therapeuten/innen sind oft besser motiviert.

01.07.2024 11:48 • x 1 #16


E-Claire
Zitat von Chandos:
Und wieso ich ausgerechnet die Bindungstypen anziehe,
die sich sehr viel ihres Selbstwertgefühls aus der Beziehung + Zweisamkeit ziehen.

Es gibt verschiedene zum Teils überlappende Modelle, die sich damit auseinandersetzen. Ich mag diese ganze Bindungstypen-Ideologie nicht besonders, sondern finde es für mich hilfreicher über Nähe-Distanz Bedürfnisse zu reden.

In jedem von uns steckt das Bedürfnis nach Nähe, genauso wie das Bedürfnis nach Autonomie, aber eben nicht in jedem von uns sind die Ausprägungen gleich. Es gibt Menschen mit einem großen Autonomiebedürfnis und andere haben eine sehr großes Nähebedürfnis.

Interessant ist zB, daß Menschen mit großem Autonomiebedürfnis mit noch größerer Distanz reagieren, wenn das Nähebedürfnis des anderen überhand nimmt, aber eben die größeren Distanzbemühungen das Nähebedürfnis des anderen umso mehr verstärken können.


Zitat von Chandos:
Ich stelle nichts an, wenn ich für mich bin,
bzw. in den Rückzug gehe. Ich kündige das an, sage was ich mache
und ziehe auch Kraft aus mir selbst.
Aber ich brauche auch diese Momente. Vielleicht weil ich mich erholen muss,
von Zwischenmenschlichkeit. Meine das ja garnicht böse.
Aber was mich oftmals so mitnimmt, dass das oft so brutal missverstanden wird.
Trotz Ehrlichkeit. Und wieso ich ausgerechnet die Bindungstypen anziehe,
die sich sehr viel ihres Selbstwertgefühls aus der Beziehung + Zweisamkeit ziehen.

Naja, also zunächst, wie eben ein wenig angerissen, reagieren die meisten Menschen auf ein besonderes Autonomiebedürfnis des anderen mit einem erhöhten Nähebedürfnis. Will sagen, Du ziehst vielleicht gar nicht so sehr eine bestimmte Gruppe von besonders nähebedürftigen Menschen an, sondern das diese so reagieren, könnte Resultat einen Mechanismus sein, den Du in Teilen zu verantworten hast.

Darüber hinaus könnte es sein, daß Du eventuell eine Fehlvorstellung hast, wie Gefühle funktionieren. Natürlich kann man von Anfang an sagen, hey ab und zu brauche ich Zeit für mich und möchte mich da auch ein wenig allem entziehen. Das zu kommunizieren ist richtig und wichtig, aber an der Stelle eben nur der erste Schritt. Es wirkt auf mich so, als würdest Du auch wollen, daß das für den anderen nicht nur ok ist, sondern dieser darüber nicht enttäuscht sein darf. Und das ist schwierig, weil Du nicht steuern kannst, was und wie der andere fühlt. Schau mal, wenn man jemanden mag, dann möchte man automatisch mit dem (viel) Zeit verbringen und wenn der andere dann sagt, Du ich möchte jetzt aber eher allein sein, dann ist das für den anderen vielleicht in Ordnung und dennoch kann sich dieser gleichzeitig zurück gewiesen fühlen oder enttäuscht sein (es geht beides).
Wenn Du dann anstatt des es ist in Ordnung eher die Enttäuschung wahrnimmst, dann ist das schon auch mit einem gewissen Anteil von Dir zu versehen und zudem wirkt der am Anfang beschriebene Mechanismus, Du nimmst es als überforderndes Nähebedürfnis wahr und es treibt Dich nur weiter weg.

Ich kann verstehen das dies sehr frustrierend ist, wichtig für Dich wäre vielleicht mal grundsätzlich zu klären, welche Bedürfnisse Du in einer Beziehung hast, warum Du in einer Beziehung sein möchtest und welche Kompromisse für Dich lebbar sind und welche nicht.

Und ja natürlich gibt es Menschen, die mehr für das Leben in einer Paarbeziehung gemacht sind und andere, deren natürlicher Aggregatzustand eben das Single-Dasein ist.

01.07.2024 12:00 • x 7 #17


A


Trennung - Erkenntnisse - Resignation

x 3


J
@c_minor

Es geht nicht um abzuwerten, sondern sich eben auch in dem Punkt klar zu machen, dass es eben auch hier Leute gibt die schlecht sind.

Ist halt einfach eine mathematischen Gesetzmäßigkeiten. Denkst du, dass alle Therapeuten mit 1.0. abgeschlossen haben? Wohl kaum. Auch hier greift die Binomialverteilung! Das Problem ist, dass viele zum Therapeuten laufen und sagen: ich habe ein Problem. Kommen nicht voran und niemals auf die Idee kommen würden moment mal der Therapeut taugt gar nichts. Ich sage nicht, dass es hier der Fall ist. Nur dass man oft nicht dran denkt, weil wie würdest du genau charakterisieren, dass der Therapeut fähig/unfähig ist?

Ist hier sehr schwer und der Therapeut kann immer sagen: Ach was das dauert eben. Es gibt niemanden der vor seinen Kunden zugeben würde, dass er schlecht ist. Irgendwo logisch. Verdient dann auch nichts mehr.

Beim Handwerker ist es einfacher zu sehen, dass er eventuell Murks macht.

Außerdem beziehe ich mich auf die Aussagen vom TE. Ein ausgebildete Therapeut sollte in der Lage sein, seine Patienten richtig zu führen. Es ist nicht Aufgabe vom TE sich in der Therapie richtig zu verhalten, sondern Aufgabe des Therapeuten die richtige Therapie zu finden!

Du bestellst auch keinen Handwerker und erzählst ihm wie er das Problem lösen soll, sondern sagst ihm was das Problem ist und er löst es. Ist sein Job!

01.07.2024 12:00 • x 3 #18


E
Hallo auch von mir,

Deine Zeilen komme mir sehr reflektiert vor, du scheinst mir zu erkennen, woran es liegt. Aus diesem Erkennen, jedoch nicht ändern können, entsteht Frust und Resignation. Ist menschlich. Allerdings sehr ungünstig.

Zitat von Chandos:
Ich kündige das an, sage was ich mache
und ziehe auch Kraft aus mir selbst.

Ich denke, du bist introvertiert und ziehst dementsprechend Kraft aus dem Alleinsein. Das kenne ich auch. Zwischenmenschlichen Kontakte sind nur zeitlich begrenzt machbar, danach kommt ein starkes Bedürfnis nach Erholung und dieser kann nicht im Beisein des anderen passieren. Ist für Introvertierte völlig normal.

Zitat von Chandos:
Und wieso ich ausgerechnet die Bindungstypen anziehe,
die sich sehr viel ihres Selbstwertgefühls aus der Beziehung + Zweisamkeit ziehen

Wieso du das tust, kann ich dir nicht sagen, aber es scheint mir äußerst ungünstig für dich..... Wenn du das herausfinden willst, musst du auf die lauer gehen und beobachten, was bei den typischen Beziehungensmenschen so anziehend ist. Ihr Fürsorge? Dass sie so gut vernetzt sind? Ihre Empathiefaehigkeit? Wenn ja, brauchst du das wirklich?

Auf jeden Fall würde ich dir raten, das nächste Mal eine Person mit einem reifen, stabilen Persönlichkeit zu wählen, die gut in sozialer Hinsicht eingebettet ist und dich nicht so sehr braucht, um glücklich zu sein. Das würde dir die Möglichkeit geben, dich soviel einzubringen, wie du dich einbringen kannst, ohne das Gefühl zu haben, es sei zu wenig. Manch einer ist dann echt überrascht, wieviel geht, wenn nichts muss .

Zu resignieren ist meiner Meinung nach nicht gut, denn es enthält Verbitterung. Unerfüllte Sehnsucht plus das Gefühl, versagt zu haben. Dazu noch eine chronische Hoffnungslosigkeit. Das braucht kein Mensch.

Man kann auch ohne Beziehung glücklich sein. Tun viele und es ist möglich. Ich sage mir, lieber alleine, als in einer schlechtenr Beziehung, da ist Glück ausgeschlossen. Das entspannt.

Abgesehen davon kann man auch als introvertierter eine beglückende Beziehung führen, nur halt mit der passenden Person.

Daher wähle klug, nicht nur mit wem du dich verbindest, sondern auch was du denkst, wie du dich und deine Situation einschätzt, denn deine Gedanken sind entscheidend dafür, wie du dich fühlst.

01.07.2024 12:06 • x 2 #19


C
Zitat von E-Claire:
Schau mal, wenn man jemanden mag, dann möchte man automatisch mit dem (viel) Zeit verbringen und wenn der andere dann sagt, Du ich möchte jetzt aber eher allein sein, dann ist das für den anderen vielleicht in Ordnung und dennoch kann sich dieser gleichzeitig zurück gewiesen fühlen oder enttäuscht sein (es geht beides).


Ist das aber nicht individuell? Diese Wenn, dann...Sätze, - da habe ich so meine Schwierigkeiten mit.
Wenn man jemanden mag, dann macht man das so und so.. wo steht das? Wer legt diesen Glaubenssatz fest?
Oder weil es viele so machen, ist es richtiger? Oder man muss sich mehr rechtfertigen?
Und nur, weil es bei vielen so ist (oder der Mehrheit oder keine Ahnung) bedeutet das ja nicht für den Rest,
dass das auch so empfunden wird. Das meine ich garnicht polemisch, will auch nicht, dass es so rüberkommt.
Aber das interessiert mich wirklich.

Ist man falsch, wenn man nicht auf der Agenda hat automatisch direkt viel Zeit miteinander zu verbringen,
wenn man sich kennenlernt? Dass man das gerne portioniert hat?
Sich entwickelnd?

01.07.2024 12:09 • x 2 #20


J
@Chandos

Für den Einstieg zum Selbststudium würde ich dir Rolf Merkle empfehlen. So gewinnst du mehr Selbstvertrauen und anschließend komplexere Psychologie Bücher wie Das kind muss heimat finden von stefanie stahl oder etwas ähnliches.

Auf YT beispielsweise Robert Berz. Der ist sehr bodenständig.
Beispielsweise erzählt er, dass jeder sein inneres Kind mit sich herum trägt und es eben ab und zu ausbricht. Dann muss man zuhören und es selber befriedigen.

Beispiel man macht eine Diät, aber es gelingt nicht so recht. Warum? Na weil klein Ralf gerade lieber Bock auf Eis hat anstatt kein Süß zu essen. Hier sollte man den Kompromiss eingehen, zwischendurch Süß zu essen und langsamer abzunehmen anstatt sich selber zu peitschen.

Auch wenn dein Therapeut nett ist, er ist nicht DEIN Freund, sondern du bezahlst ihn für eine Dienstleistung und wenn er nicht auf dich eingeht, ist er nun mal der Falsche und es ist zeitverschwendung.

01.07.2024 12:11 • x 2 #21


E-Claire
Zitat von Chandos:
Ist das aber nicht individuell? Diese Wenn, dann...Sätze, - da habe ich so meine Schwierigkeiten mit.
Wenn man jemanden mag, dann macht man das so und so.. wo steht das? Wer legt diesen Glaubenssatz fest?
Oder weil es viele so machen, ist es richtiger? Oder man muss sich mehr rechtfertigen?
Und nur, weil es bei vielen so ist (oder der Mehrheit oder keine Ahnung) bedeutet das ja nicht für den Rest,
dass das auch so empfunden wird. Das meine ich garnicht polemisch, will auch nicht, dass es so rüberkommt.
Aber das interessiert mich wirklich.


Spannend, daß Du aus der Gesamtheit meines Text, genau diese Passage ziehst und es klingt nein, nicht polemisch, aber es klingt nach geübter Rechtfertigung und für mich liest es sich so, als hättest Du gar nicht gelesen, was ich geschrieben habe, sondern nur überflogen und genau an der Stelle möchtest Du jetzt ein Gespräch führen, was Du so schon mehrfach geführt hast .

Ich habe direkt am Anfang geschrieben, daß jeder Mensch ein Nähe- und ein Autonomiebedürfnis hat, daß sich aber die Ausmaße dieser Bedürfnisse von Mensch zu Mensch unterscheiden. Daher NATÜRLICH ist die Ausprägung individuell.
Wenn Du allerdings weiter vorn ansetzen möchtest und den grundsätzlichen wenn/dann Syllogismus diskutieren möchtest, dann können wir das gerne tun: ich halte den Satz, wenn ich jemanden mag, dann möchte ich gerne Zeit mit diesem verbringen, für zutreffender als den Satz, wenn ich jemanden mag, dann möchte ich keine Zeit mit diesem Menschen verbringen. Wie sieht es da bei Dir aus?

01.07.2024 12:36 • x 2 #22


J
@E-Claire

Das was du geschrieben hast, gehört für mich ebenso dazu und trifft auch oft in Beziehungen auf.

Wie man sieht sind Beziehungen sehr komplex, wenn man sich damit auseinandersetzt.

Ich würde noch ergänzen, auch zum vorangegangenen Post, dass du dein Autonomie Bedürfnis auf die richtige Art und Weise kommunizieren musst!

Dem Gegenüber klar machen, dass man ihn liebt und sich nach ihm sehnt, aber es für den eigenen Seelenfrieden wichtig ist, auch mal abschalten zu dürfen. Hier ist aber wichtig nicht zu sagen, ich muss für mich allein sein und zack ist man weg. Das darf man so nicht machen. Der anderer weiß gar nicht was passiert und wieso.

Es gibt eben verschiedene Menschen. Zum Beispiel auch im Punkt lernen. Ich brauche da meine Ruhe für mich und andere Personen würden mich eher ablenken und andere Menschen lernen besser in der Anwesenheit von anderen Menschen. Diese müssen nichtvmal zusammen lernen, aber sie brauchen das Soziale.

01.07.2024 14:10 • x 1 #23


S
Zitat von Chandos:
Wenn man jemanden mag, dann macht man das so und so.. wo steht das? Wer legt diesen Glaubenssatz fest?
Oder weil es viele so machen, ist es richtiger? Oder man muss sich mehr rechtfertigen?

Diese Sätze sind den Bindungsmustern derjenigen geschuldet, die sie von sich geben.

Grdstzl. haben viele potentielle weibliche Partner ein hohes Sicherheitsbedürfnis in Beziehungen und wollen eher mehr Nähe, als wenig Nähe. Ist zumindest meine Erfahrung mit Frauen.

Wenn Du nun wesentlich mehr Autonomiebedürfnis hast, wird es schwierig mit den vielen „Nähemenschen“ (Pluspole).

Umgekehrt empfindest Du als Minuspol natürlich nur Anziehung zu einem Pluspol, obwohl ein Minuspol bzgl Autonomie vmtl besser zu Dir passen würde…. Nur fehlt da halt die Anziehung…

Ich würde mit dem Therapeuten daran arbeiten, Deine „Nähe-Fluchtreflexe“ zu analysieren. Welche Situationen lösen diese Fluchtreflexe aus ? Wodurch fühlst Du Dich eingeengt ? Und dann probieren, Schritt für Schritt Dich bewusst mit Situationen konfrontieren, wo Du am liebsten davonlaufen würdest…

Empfehle Dir die Bindungsängstler Kurse von Christian Hemschemeier.

01.07.2024 14:31 • x 1 #24


C
Zitat von E-Claire:
Spannend, daß Du aus der Gesamtheit meines Text, genau diese Passage ziehst und es klingt nein, nicht polemisch, aber es klingt nach geübter Rechtfertigung und für mich liest es sich so, als hättest Du gar nicht gelesen, was ich geschrieben habe, sondern nur überflogen und genau an der Stelle möchtest Du jetzt ...

Hast du sehr recht. Reflektierend muss ich sagen, dass ich meine Rechtfertigung jetzt auch ganz spannend fand. Also wie ich mir das herauspickte und quasi darauf ansprang. Ich will oder wollte da auch gar kein Tauziehen um vermeintliche Deutungshoheiten anzetteln, was das Zeit verbringen innerhalb einer Beziehung angeht.
Ich mache mir da schon sehr viele Gedanken, warum ich so bin, wie ich bin. Und es da scheinbar wenig Passform gibt. Trotz Bemühung. Kommunikation (sicherlich immer noch zu wenig). Ich muss mich da mehr einlesen. Danke dir.

01.07.2024 14:40 • x 2 #25


C
Zitat von Jalnex18:
@E-Claire Das was du geschrieben hast, gehört für mich ebenso dazu und trifft auch oft in Beziehungen auf. Wie man sieht sind Beziehungen sehr komplex, wenn man sich damit auseinandersetzt. Ich würde noch ergänzen, auch zum vorangegangenen Post, dass du dein Autonomie Bedürfnis auf die richtige Art und Weise ...

Natürlich kann ich hier jetzt viel behaupten und am Ende des Tages muss oder kann es nur diejenige Person beurteilen, die es erlebt hat, sprich meine Kommunikation in den von dir benannten Fällen. Ich empfand mich nicht zu überhart im Sinne von tschüss und weg- ich brauche meine Ruhe. Ich habe das versucht zu erklären und gleichzeitig auch einen Ausblick geschaffen, wann man sich wiedersehen kann, gefragt was ihr wichtig ist, was ihre Vorstellungen sind usw.
Und natürlich das alles nicht kalt rübergebracht und auch gesagt, dass ich vermisse usw.
Aber vielleicht ist es auch einfach eine sehr kontextuelle Sache und die Beziehung lag schon so im Argen, dass vieles ver-hört wurde. Weil die Schnittmenge sowieso schon arg ausgedünnt war. Das kann auch sein.

01.07.2024 14:44 • #26


C
Zitat von Seneca22:
Diese Sätze sind den Bindungsmustern derjenigen geschuldet, die sie von sich geben. Grdstzl. haben viele potentielle weibliche Partner ein hohes Sicherheitsbedürfnis in Beziehungen und wollen eher mehr Nähe, als wenig Nähe. Ist zumindest meine Erfahrung mit Frauen. Wenn Du nun wesentlich mehr Autonomiebedürfnis ...


Danke! Ja - in diese Richtung will ich auch gehen/kommen. Bisher springt mein Therapeut nicht so an, meinem Eindruck nach. Und ich will das auch nicht so forcieren, denn er ist der Fachmann, das respektiere ich natürlich und bin erst ein paar Monate dabei. Denke ich bin auch zu ungeduldig insgesamt. Weil mich das Thema und die Umstände schon so lange verfolgen. Und es irgendwann immer an ähnlichen Punkten endet. Die Partnerinnen wechselten und jeder Mensch ist auf eine Art, trotz ähnlich angezogenem Muster, unterschiedlich. Ich bin aber der rote Faden. Und damit beschreibt sich auch die eingangs mittlerweile resignierte Traurigkeit, was den ganzen Komplex angeht. Denn auch ich bin nicht stumpf nur auf der Stelle getreten, sondern habe mich bewegt. Auch wenn ich das in den Eingangs-Posts etwas runtergebrochen rübergebracht habe, bin ich kein empathieloses Wesen, mit dem man es nicht aushalten kann. So wie ich hier schreibe, spreche ich auch darüber.

01.07.2024 14:48 • #27


J
@Chandos

Nicht alles was ich beispielsweise schreibe, könnte immer auf dich passen. Es ist oft auch mehr als Denkanstoß gedacht. Wenn du für dich denkst, ne trifft gar nicht auf mich zu, einfach weiter gehen

Deine bisherigen Posts in dem Zusammenhang finde ich bisher aber sehr rational und wenig Emotionalität schwingt mit. Frauen sind hier aber besonders aufmerksam.

Ausblick geschaffen ist doch sehr emotionslos, nach meinem Empfinden. Hier würde ich persönlich mittlerweile versuchen mehr Gefühl und eben auch mehr Sehnsucht für meine Partnerin zu erzeugen.

So nach dem Motto: Ich brauche leider aufgrund meiner Mentalität gewisse Ruhepausen, aber ich denke die ganze Zeit an dich und freue mich total, wenn meine Batterien wieder aufgeladen sind, wieder ganz viel mit dir zu unternehmen. Dann aber auch direkt Vorschläge und Termine fest machen, damit sie merkt es sind nicht bloß Worte.

So oder so ähnlich. Bin ja auch noch am Lernen

01.07.2024 15:27 • x 1 #28


E-Claire
Zitat von Chandos:
Ich habe das versucht zu erklären und gleichzeitig auch einen Ausblick geschaffen, wann man sich wiedersehen kann, gefragt was ihr wichtig ist, was ihre Vorstellungen sind usw.
Und natürlich das alles nicht kalt rübergebracht und auch gesagt, dass ich vermisse usw.
Aber vielleicht ist es auch einfach eine sehr kontextuelle Sache und die Beziehung lag schon so im Argen, dass vieles ver-hört wurde. Weil die Schnittmenge sowieso schon arg ausgedünnt war. Das kann auch sein.

Also ich finde, was Du angeboten hast, sehr sinnvoll. Gerade, wann man sich wiedersieht, ist da immer ein ganz wesentlicher Punkt, weil es dem mit dem Nähebedürfnis auch einen guten Rahmen gibt und eben auch Respekt zeigt vor der Zeit des anderen.

Keiner von uns kann ja für den anderen permanent rund um die Uhr immer verfügbar sein, dazu werden wir alle im außen eben auch von anderen bestimmt. Seien es Kinder, der Arbeitgeber, die gebrechlichen Eltern etc.
Ich kann Dein Bedürfnis im Übrigen sehr gut verstehen, weil es mir selbst oft genug genauso geht. Ich brauche regelmäßig Auszeiten, in denen ich einfach nur mit der Katze abhänge und mit niemandem reden muss.

Ich habe es aber vor Kurzem erlebt, daß jemand so sehr in die Autonomie gegangen ist, das es tatsächlich mein Nähebedürfnis getriggert hat, das war sehr spannend, weil es eben zeigt, daß wir nicht nur das eine oder das andere sind, sind immer beide Anteile in uns tragen.

Was mir aber in diesem Zusammenhang dann aufgefallen ist, daß es Menschen gibt, die versuchen Unverbindlichkeit als Autonomiestreben zu verkaufen. Da war bei mir recht schnell das Ende erreicht, eben weil ich das Autonomiebedürfnis so gut kenne.

Es ist halt immer so die Frage, ob es echtes, authentisches Autonomiebedürfnis ist oder sich dahinter nicht doch Unverbindlichkeit oder Entziehen verbirgt. Bei letzteren landet man, glaube ich immer in Teufel's Küche, weil der andere das spürt und als Zurückweisung (was es ja dann auch zu einem gewissen Teil auch ist) wahr nimmt.

Die Frage wäre also, echtes Autonomiebedürfnis oder doch auch ein Teil Unverbindlichkeit oder sich entziehen dabei?

01.07.2024 15:59 • x 3 #29


C
@E-Claire
Das ist ein guter Punkt. Getarnte Unverbindlichkeit. Wieso wird man denn so? Wie kann man sowas ablegen? Ich will nicht so sein und bin es doch. Oder irgendwelche Anteile in mir wollen das. Aber warum? Ich „nutze“ das ja nicht mal, diese Unverbindlichkeit. Also, dass ich alles im losen und unbestimmten halte und dann ständig mache was ich will.

01.07.2024 17:22 • #30


A


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