Hallo liebe Community,
schön dass es sowas gibt und man sich den Schmerz runterschreiben kann.
Im Moment habe ich das Gefühl, dass es mich förmlich zerreißt und mein Leben wie ein Scherbenhaufen zusammenbricht.
Ich muss daher jetzt leider etwas ausholen, ich hoffe, es wird nicht allzu lang. Also... Meine Partnerin und ich waren 5 Jahre zusammen. Kennen tun wir uns seit 10 Jahren. Zwischenzeitlich hatten wir ein kurzes Verhältnis, dann hatte aber jeder andere Partner/innen (sie war mit meinem ehemals besten Kollegen zusammen). Vor 5 Jahren haben wir uns durch Zufall in der Ubahn getroffen und ich habe sie nur mal so angestubst. Und daraus ist dann eine feste Beziehung geworden. Das war wie gesagt vor 5 Jahren. Ich muss dazu sagen, dass ich erst vor einem halben Jahr in ihre Wohnung gezogen bin, die wir aber gemeinsam eingerichtet und total personalisiert haben (gemeinsame Hobbys etc). Mir fiel es schwer, diesen Schritt zu tun, da auch familiäre Dinge vorlagen (das wäre eigentlich ein anderes Thema, ich schreibe aber weiter unten was dazu).
Leider muss ich sagen, dass ich ihr in den letzten Jahren nicht immer gut getan habe (etwa z.b. Vorschriften gemacht, habe es aber erst spät realisiert) und mir das wohl nun zum Verhängnis wird. Es gab irgendwie immer ein Hin und Her bei uns, aber immer hatten wir uns berappelt und uns an unseren schönen Gemeinsamkeiten festgehalten. Es waren vor allem auch die Hobbys (die ich nicht aufgeben möchte mit ihr, weil da so viele schöne Dinge dranhängen), die uns so stark zusammengeschweißt hatten. Es stand auch im Raum, dass ich / wir eine Therapie machen würden (sie macht eine alleine), aber erst jetzt könnte ich den Schritt wagen. Ich muss dazu sagen, dass ich mich fremden Leuten eher nur schwer oder gar nicht öffnen kann (vor allem bei intimen Dingen bzw Themen). Das wird wohl auch eines meiner Probleme sein. Mein Freundeskreis ist leider auch eher bescheiden, als dass ich da mit Jemanden alles bzw alle Probleme teilen könnte.
Nun sagt sie jedoch, dass ihr das alles nicht mehr reichen würde. Sie wolle sich verwirklichen. Das ist so der Satz, der die letzten Tage immer wieder fiel. Dabei sind es viele kleinere Sachen, die wohl zu einem großen Ganzen führten. Ganz schlimm wurde es dann vor ein paar Tagen, als mein Vater nach langer schwerer Krankheit verstorben ist. Nun scheint sie mich kaum wahrzunehmen und ist - so war sie nie - total eiskalt geworden. Als wenn ihr nix mehr an uns läge. Quasi eine ganz andere Person. Nachdem ich schon was befürchtete, so ein Wandel kommt ja nicht von heut auf morgen, habe ich die Tage früh morgens ein Flirtgespräch Telefonat mitbekommen (angeblich wäre nix passiert, ein Tiefpunkt von ihr, wie sie sagte). Sie sei so frustriert gewesen und es wäre spontan dazu gekommen. Ich wollte nicht, konnte aber auch nicht weg hören und bin davon aufgewacht. Wäre das schon ein Grund zu sagen, ich gebe auf? Tja, und da wurde mir bewusst, dass es auch nicht gut enden könnte. Wie soll man mit so einer Situation umgehen? Ich liebe sie so doll und will sie nicht verlieren und all das verlieren. Sie sagt, ich wäre immer noch ein wichtiger Mensch in ihrem Leben. Aber nachdem was nun passiert ist, wäre man nicht zusammen, so ihre letzten Worte.
Irgendwie habe ich das Gefühl, dass derzeit alles wie ein riesiger Scherbenhaufen zusammenbrechen will. Erst der Tot meines Vaters, die Beerdigung war gestern (Donnerstag), dann die anschließende Wohnungsauflösung meiner Eltern, da meine Mutter chronisch und stark Bipolar ist (manisch depressiv, ausgeprägt in sehr krassen Kurven), die Situation in der Beziehung und über allem schwebt die Angst. Die Angst, einfach alles verloren zu haben. Das was uns immer gemeinsam ausgemacht hat.
Nachdem vor ein paar Tagen in einem ruhigen Gespräch eine Auszeit ausgemacht wurde, reicht ihr das nun auch nicht mehr. Sie will ihre Wohnung wieder für sich und alleine wohnen. Ehrlich gesagt komme ich darüber nicht hinweg, ich kann mir auch kein du schaffst das schon alleine vorstellen, so blöd das klingt. Ich habe hier schon alles gelesen, dass man eisern sein muss und so. Kein Kontakt mehr. Abstand. Aber genau das kann ich nicht übers Herz bringen.
Für morgen ist ein abendliches Treffen abgemacht, dann kann ich erstmal wieder in die Wohnung. Wie es weitergeht... Keine Ahnung. Und ich frage mich, warum? Warum all das kurz vor Weihnachten?
23.12.2016 14:19 •
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