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Trennung - diesmal möchte ich es schaffen

M
Hallo zusammen,

ich schreibe hier, um mich zu erleichtern. Die taffe Frau von einst ist nach 2,5jähriger Verbindung zu einem Mann (Partnerschaft will ich es nicht nennen) nur noch ein Schatten meiner Selbst. Mein Witz,mein Charme, mein Leuchten in den Augen,mein Lachen,alles ist weg.

Und dabei hat mein Bauchgefühl mich mehr als einmal gewarnt. Als ich ihn kennen lernte lebte er in Trennung zur bösen,bösen (jaja) Ex. Ich glaubte ihm, ich merkte nicht,wie er mich manipulierte. Er triangulierte mich auch mit der Ex. Er hielt sie warm,setzte sie unter Druck wegen der gemeinsamen Tochter, wollte Macht und Kontrolle behalten.

Mich setzte er auf ein Podest. Ganz schnell kamen Liebesschwüre, ich wäre so klug,so hübsch und er möchte mich am liebsten heiraten und Kinder und und und Future Faking vom feinsten.

Er wollte stets vollste Aufmerksamkeit, wenn ich unterwegs war,Spass hatte,wurde e komisch.

Meine Bedürfnisse, Sorgen, nahm er nicht an, sofort wurde die Schuld umgekehrt.

Wenn ich z.b. mal gesagt habe,das ich mich nicht wertgeschätzt fühle kam als Antwort: Ja,das stimmt.

Ganz am Anfang schrieb er mir,er hat vor lauter Freude mit seiner Ex geschlafen,die zieht nun endlich aus. Als ich ihn fragte,ob er das witzig fand, meinte er,das wäre sein Humor und das müsste ich doch verstehen.

Später erfuhr ich ich,das er aufgrund von Alk. in einer Tagesklinik war. Momentan trinkt er viel Alk. B.,der Saufdruck scheint noch da zu sein.

Wenn ich Blumen bekam, dann billige für 3 Euro aus dem Netto. Er nahm viel von mir, konnte sich nicht weiter bedanken,alles war selbstverständlich,im Gegenzug kam nichts zurück.

Er reduzierte mich auch auf das S.,wollte Bilder, gab auch bei einem Nein, keine Ruhe.
Schenkte mir Unterwäsche und zu Weihnachten einen Dil..

Neulich belog er mich, er konnte sich nicht wirklich entschuldigen. Ich ließ ihn nicht mehr an mich ran, er tauchte bei meiner Arbeit auf und versuchte mir wieder alle Schuld zu geben.

Und ich würde mich ja für meine Fehler auch nicht auf den Kopf stellen.

Das schlimmste waren die Schweigebehandlungen, er könnte mich still und eiskalt so provozieren,das ich die Geschichte schon zig zig zig mal beendet habe, ich hab gelitten und wollte da raus. Ich hab es nicht geschafft.

Neulich erzählte er mir,er hat eine Anzeige wegen Kindeswohlgefährdung bekommen. Er hat lediglich bisschen lauter mit seiner Tochter geredet,das hat jemand beobachtet, ihn angesprochen und nur weil er nicht darauf eingehen wollte, hat er ihn angezeigt.

Er hat null Unrechtsbewusstsein, immer haben alle anderen in seinem Umfeld die Fehler.

Das war nur ein Abriss, es gibt noch viel mehr zu schreiben,aber ich habe keine Kraft mehr. Am WE geht es in den Urlaub und ich möchte ihn so gern geniessen.

Ich bin emotional abhängig, ich bin auf kaltem Entzug, es tut höllisch weh, aber diesmal möchte ich es schaffen. Ich war so blöd, ihm überhaupt Zutritt in meine kleine Welt zu erlauben.

Bitte helft mir dabei, mich zu lösen.

28.07.2020 21:58 • x 14 #1


R
Zitat von Moskito75:
...aber diesmal möchte ich es schaffen.


Was war der Grund weshalb du die letzten Male den Absprung nicht geschafft hast?
Was müsstest du dieses Mal anders machen um Distanz herzustellen und was bereitet Dir dabei Probleme?

28.07.2020 22:03 • x 1 #2


A


Trennung - diesmal möchte ich es schaffen

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M
Mein Problem war bisher immer, den Schmerz auszuhalten. Ausserdem arbeitet er darüber mir Schuldgefühle zu machen,so das ich total vernebelt bin, Situationen nicht mehr einordnen und mich teilweise nicht mal erinnern kann.

28.07.2020 22:06 • x 3 #3


R
Zitat von Moskito75:
Mein Problem war bisher immer, den Schmerz auszuhalten. Ausserdem arbeitet er darüber mir Schuldgefühle zu machen,so das ich total vernebelt bin, Situationen nicht mehr einordnen und mich teilweise nicht mal erinnern kann.


Wie es beim Entzug eben ist solltest du jeglichen Kontakt zum Suchtmittel einstellen und das konsequent.
Du weißt was zu tun ist?
Besser gestern als morgen alle Kanäle dichtmachten und dann gehts für dich erstmal in den Urlaub.

Schmerz aushalten...
Das machst du doch indem du diesen Kontakt konsequent aufrecht erhältst.

28.07.2020 22:10 • x 1 #4


Lilli70
Liebe TE, Willkommen! Ich könnte jetzt sagen es tut mir leid, aber das mache ich absichtlich nicht. Warum du das alles mit dir hast machen lassen, weißt du. Abhängigkeit, mit Liebe hat das nichts zu tun, auch nicht von deiner Seite. Mein Rat: alles löschen, kein Kontakt, auch deinerseits kein Mitleid wegen irgendwas, das ist seine Masche und die kennst du ja nun. Morgen in deiner Stadt einen sozialen , psychotherapeutischen Beratungstermin besorgen. Geht auch von der Kirche. Das geht am schnellsten und die sind gut, weil sie nicht rumeiern, sondern gleich klar mit dir reden. Du brauchst Hilfe, du schaffst das nicht alleine. Wenn du dir das mit 44 noch gibst, musst du bei dir selbst gucken. Lass dir bitte helfen, damit du aus dieser Abhängigkeit kommst. Alles Liebe!

28.07.2020 22:12 • x 11 #5


M
Ich habe mal einen Spruch gelesen, Leiden ist leichter als Lösen, das trifft bei der Abhängigkeit voll zu. Ich bin immer tiefer in den Strudel geraten.

Ich möchte es jetzt schaffen, wieder ich sein. Ich habe ihn blockiert,bei WA und bei FB schon lange. Ich weiss, das er ein Suchtmittel ist. Ich habe mich oft sehr unwohl gefühlt in seiner Gegenwart. Ich werde mich nach meinem Urlaub, bzw. noch davor um einen Termin für danach kümmern. Danke für den Tip.

28.07.2020 22:19 • x 2 #6


Lilli70
Dann kennst du das Leid, und nicht das Glück. Dieser Mann triggert etwas, das du kennst. Viele meinen, dass Liebe Leid ist, das Gegenteil ist der Fall.

28.07.2020 22:26 • x 4 #7


M
Zitat von Lilli70:
Dann kennst du das Leid, und nicht das Glück. Dieser Mann triggert etwas, das du kennst. Viele meinen, dass Liebe Leid ist, das Gegenteil ist der Fall.



Warum habe ich, ich weiss nicht, 20mal versucht es zu beenden. Und warum konnte ich es nicht durchziehen. Ich habe vor zehn Jahren schon mal eine Therapie gemacht. Ich weiss wo es bei mir her kommt, ich kenne die Mechanismen umso erschreckender,das es mir wieder passiert ist. Ich will versuchen,das meine Liebe zu mir wichtiger wird,als seine Liebe zu mir.

28.07.2020 22:33 • x 6 #8


Lilli70
Zitat von Moskito75:


Warum habe ich, ich weiss nicht, 20mal versucht es zu beenden. Und warum konnte ich es nicht durchziehen. Ich habe vor zehn Jahren schon mal eine Therapie gemacht. Ich weiss wo es bei mir her kommt, ich kenne die Mechanismen umso erschreckender,das es mir wieder passiert ist. Ich will versuchen,das meine Liebe zu mir wichtiger wird,als seine Liebe zu mir.

Die Liebe zu dir von ihm gibt es ja gar nicht. Der rackert nur seine Destruktivität an dir ab und du meinst, das hast du verdient. Und da liegt der Hase im Pfeffer: Selbstliebe. Sei dir mehr wert!

28.07.2020 22:38 • x 3 #9


M
Das ist ja die Krux. Ich denke nicht,das ich das verdient habe. Habe mich ihm auch entgegengestellt. Ich weiss,das ich das nicht verdient habe, ich weiss, das ich hier zu kurz komme, ich weiss,das meine Versuche zu klären und noch so diplomatisch vorzugehen,nichts bringen, ich Rede und renne gegen eine Wand. Was mir bisher gefehlt hat, war die Konsequenz, das Wissen umzusetzen. Immer wieder waren Selbstzweifel da,ich habe mich ständig reflektiert,die Schuldzuweisungen haben mich durcheinander gebracht. Aber das möchte ich jetzt, ich weiss es wird hart,aber ich möchte es unbedingt schaffen. Es gibt keinen Weg mehr zurück.

28.07.2020 22:47 • x 2 #10


S
Liebe Moskito,

ich habe vor ca. 25 Jahren ähnliches erlebt, bei mir kam damals noch häusliche Gewalt dazu.

Eigentlich wußte ich nach einem halben Jahr bereits, daß er mir nicht gut tut... trotzdem brauchte es weitere zweieinhalb Jahre nebst seelischer und körperlicher Blessuren bis ich es schaffte, mich zu trennen.
Ich bildete mir damals allen Ernstes ein, es nicht besser verdient zu haben/ froh sein zu müssen, daß dieser Mann es überhaupt mit mir aushielt.

Als ich mich dann getrennt hatte, war es ein monatelanges Wechselspiel zwischen Euphorie, heulendem Elend und luftleerem Raum (ich hatte plötzlich jede Menge Freiraum und Zeit für mich und hatte durch seine Vereinnahmung verlernt, damit umzugehen).
Letzten Endes kam aber meine Lebensfreude zurück, ich krempelte mein Leben komplett um und seit vielen Jahren geht's mir ziemlich gut.

Er hat mich damals übrigens noch ca. ein Jahr telefonisch belästigt/ meist mit meinem AB gesprochen.

Daher würde ich dir raten, die Kontaktsperre dir selbst zuliebe konsequent durchzuhalten. Solche Typen können renitent sein.
Wegfahren und psychologische Hilfe sind auch ein guter Plan.

Ich wünsche dir ganz viel Kraft und ganz bald wieder jede Menge Lebensfreude!

28.07.2020 23:14 • x 2 #11


M
Vielen Dank, stehaufweibchen, Du machst Deinem Namen ja alle Ehre.
Mich triggert gerade sehr die Verlustangst und den Schmerz aushalten zu müssen und die Schwäche,das ich nicht schon eher gegangen bin. Ich hatte es bereits nach 3 Monaten schon das 1. MAL beendet. Anfangs hatte er sich noch Mühe gegeben,mich zurück zu hovern. Mittlerweile macht er sich gar keine Mühe mehr.

Die grösste Diskrepanz gab es immer zwischen dem was er sagte und dem was er tat. Mir sagte er z.b. auch das er mich über alles liebt und seiner ex erzählte er, das er es langsam angehen lässt.

Sie war sehr naiv und das meine ich nicht abwertend, sie konnte er beherrschen. Mich lernte er stark kennen, als lebenslustige Frau,die ihr Leben meistert, er sagte immer, ich wäre das Nonplusultra. Heute glaube ich, ich war einfach nur ein besonderer Reiz - ob ich mich brechen lasse.

28.07.2020 23:52 • x 2 #12


M
Tag 2 nach meinem Kontaktabbruch. Mir geht es physisch und psychisch nicht gut,aber ich schau nach vorn und halte das aus. Ich kann mich jetzt am Anfang erstmal nur von Tag zu Tag hangeln.

29.07.2020 06:31 • #13


M
Ich hänge heute sehr durch,mir gehen so viele Situationen durch den Kopf, so viele Dinge,wo ich hätte weg sein müssen.

Ich gehe jetzt in Babyschritten. Das längste was ich durchgehalten habe,waren 7 Tage. Ich erhöhe jetzt auf 14 Tage. Das ist mein 1. Ziel und dann immer so weiter.

29.07.2020 16:11 • #14


DieSeherin
denk immer von tag zu tag! klopf dir auf die schulter, wenn du wieder 24 stunden geschafft hast

mit ihm zusammenzubleiben tut auf dauer viel mehr weh!

29.07.2020 16:23 • x 1 #15


A


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