Hey Moskito,
willkommen hier.
Ich wollte dir kurz meine Erfahrung mit toxischen Beziehungen erzählen. Vor vielen Jahren war ich knappe 3 Jahre mit einem Mann zusammen, der einfach toxisch war. Er nahm mein Geld, ich gab ihm meine Lebensfreude und Kraft.
Ich kann dir nicht mehr sagen, wie oft ich mich trennte, aber ich ging immer wieder zurück. mit Versprechungen, die nicht länger als 4 Wochen hielten.
WIe du denke ich, es gab eine Situation nach 3 Monaten, bei der ich dachte: wow. Das ist so krass. Ich sollte gehen.
Und tat es nicht.
Schwer warf ich mir vor, als ich dann tatsächlich ging, dass ich das nicht früher tat.
Auch heute noch - fast 7 Jahre nach der endgültigen Trennung - denke ich das ab und zu noch. Die Vorwürfe, die ich mir selbst mache, tun weh und bringen nichts. NICHTS! Denn ich ging nicht und der Gedanke tut mir nur weh und macht mich klein.
Und dich auch. Du gingst nicht. Das ist so!
Ich sage dir meine Wahrheiten dazu, die ich auf dem steinigen Weg fand. Vielleicht inspirieren sie dich, deine Wahrheiten zu finden:
- Meine Eltern, vor allem meine Mutter war ähnlich wie Ex. Als Kind dachte ich:
dass sie nur verstehen muss, was da WIRKLICH passiert, dann würde sie mich besser behandeln.
ich es ihr nur erklären muss, wie sehr mich ihr Verhalten verletzt. Dann hört es auf.
wenn ich nur lieber, braver, erfolgreicher...wäre, dann würde sie mich lieben und mich besser behandeln.
Mit meinem Ex führte ich also wieder so eine abhängige mich leiden lassende Beziehung. Ich habe ALLES probiert von den o.g. Punkten. Und es brachte nix. Diese Glaubenssätze wurden von der BEziehung zutage befördert und ich schrieb sie um, denn ich lernte:
- Wenn ein Mensch mich schlecht behandelt, ist er schlecht nicht ich. Oder hier in Forumssprache, die netter ist Die Taten deines Ex zeigen seinen Wert, deine Taten zeigen deinen Wert.
Ich brach also nicht nur mit Ex, sondern auch mit meiner Mutter. Seitdem hat mein Selbstwert einen riesigen Schub bekommen. Ich muss mich nicht schlecht behandeln lassen und als wäre ich wertlos. Egal von wem! Das ist eine neue Erkenntnis: Ich bin viel Wert.
- Ich stellte fest, dass ich mich auch in so eine Beziehung verirrt hatte, die auf Luftschlössern aufgebaut war: eine vage Zukunft, die man sich ausmalt, wei die Realität nicht ganz so hübsch ist. Ich änderte mein ganzes Leben! Ich änderte den Job (nicht PLatz, sondern Berufsfeld), baute mir neue Freundschaften auf, suchte Erlebnisse, die mir Spaß machten. Es dauerte locker ein bis zwei Jahre, aber ich habe das geschafft!
- Der kleine Prinz sagt: man liebt immer so sehr, wie man investiert. Und ich habe massiv investiert. Über meine Grenzen bin ich gegangen. Weil ich musste ja lieber, braver, blabla sein. Heute gebe ich verdammt schnell auf und das ist richtig gut. Ich sage meinem Gegenüber: du hast mich verletzt. Und wenn der andere dann nicht fragt, wie mans wieder gut machen kann und dafür arbeitet, sieht mich dieser Mensch nicht wieder. Weil der isses nicht wert. Der kann Bedürfnisse anderer nicht berücksichtigen. Das hat nichts mit mir zu tun. Meine Wahl ist, dass solche Menschen nicht in mein Leben gehören.
Was ich sagen will: Ich denke nicht, dass ich nochmal an so einen gerate.
- Ich habe in neuen Beziehungen das Vertrauen in mich, dass ich merke, wenn mein innerer Schalter runter ist, dass der unten ist. Es gibt einen Punkt, an dem meine innere Kriegerin sagt: So, jetzt haste genug gelitten! Und dann bleibt der unten.
Meiner kam echt ins Kämpfen, als ich wirklich ging. Er hörte auf zu schweigen. Und nichts was er tat, konnte mich urück holen. Nichts.
Überlege, was dir diese Beziehung gab. Welche schwarzen Löcher in deinem Leben sind, ändere und lebe nach dieser traurigen und anstrengenden Phase das beste Leben, das du dir vorstellen kannst!
Nutze die Wut, die hochkocht, wenn du siehst, wo es überall schief lief. Das ist pure Energie.
Was wolltest du unbedingt machen und konntest nicht, weil er dir das durchtrieben hat oder madig geredet oder dein Geld ausgegeben?
30.07.2020 16:17 •
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