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Trennung, die zweite und wieder hat er es getan

L
Hallo liebe Community,

ich habe hier schon viele Geschichten gelesen und habe mich nun entschlossen auch meine aktuelle Situation/Trennung mal niederzuschreiben. Also deshalb mal ganz von vorne:
Ich (30) habe September 2015 meinen jetzigen Ex-Freund (32) in der Arbeit kennen- und lieben gelernt. Wir arbeiteten in der gleichen Abteilung, was am Anfang auch kein Problem darstellte, im Gegenteil, es war sogar sehr spannend, weil keine Kollegen von uns wussten. Wir erlebten eine traumhafte Kennenlernzeit!Hatten viel gemeinsam unternommen und hatten tolle Gemeinsamkeiten entdeckt. Er war von Anfang an sehr direkt, erzählte mir von seinen speziellen s.uellen Vorlieben und seiner extremen Vergangenheit. Ich war zwar am Anfang etwas schockiert, wollte ihn aber nicht verurteilen, sondern offen mit dieser Thematik umgehen. Mit der Zeit hatten wir ein sehr vertrautes Verhältnis, er ist von seiner Person her ein sehr sensibler Mensch, allerdings null kritikfähig und kann auch mit seinen Schwächen selbst nicht umgehen.

Es kam die Zeit, in der er in der Arbeit massive Probleme hatte und immer öfter am Boden lag und richtig fertig war mit den Nerven. So gut ich konnte, stärkte ich sein Selbstwertgefühl und zeigte ihm das ich an seiner Seite war. Es gab viele Stunden in denen er alles hinschmeißen wollte und an sich selbst zweifelte. Dazu muss ich sagen, dass ich selbst in der gleichen Firma einen ganz anderen Stand hatte wie er. Ich wurde für meine Arbeit geschätzt und bekam viel Lob und fühlte mich sehr wohl in der Firma. Das krasse Gegenteil bei Ihm, denn er wurde Tag für Tag niedergemacht und angeschrien, was ich selbst ganz furchtbar fand, da ich ja die Kollegen, die das taten auch kannte und eben nicht SO kannte. Allerdings waren vieler seiner Probleme auch selbstgemacht durch seine Art, da er weder strukturiert noch organisiert in seinem Leben war. Kurz er war das CHAOS in lebender Person.

Dieses Chaos konnte man auch in seinem kompletten alltäglichen Leben wiederfinden. Seine Lebenssituation war und ist nach wie vor die, dass er in einer 2Zimmerwohnung lebt, die absolut unterirdisch ist zum Leben (alles kaputt und heruntergekommen)
Alle seine Möbel sind kaputt oder verdreckt (da er in seiner Wohnung raucht). Er selbst legt wenig Wert auf seine Erscheinung (kaputte Klamotten, mangelnde Hygiene) Um den Text ein wenig zu verkürzen, kann man sagen, dass er alles war, was ich selbst nicht war. Ich lebe in einer schönen, gepflegten Wohnung, bin strukturiert und achte auf mein Äußeres. Zudem merkte ich immer mehr, dass er nicht mit seinem Geld umgehen konnte und über seinen Verhältnissen lebte. Pünktlichkeit und Absprachen wurden auch gerne mal ignoriert.
Und dennoch wollte ich eine Beziehung mit ihm, weil er eben auf eine ganz andere Art meine Seele berührte und ich mich ihm verbunden fühlte. Wir hatten tolle Gespräche und er hat viel Geduld mit mir, da ich oftmals mit psychischen Geschichten zu kämpfen habe und deshalb auch sehr anstrengend sein kann. Ich bin aber aufgrund dessen auch schon mehrere Jahre in Behandlung und diese ist auch erfolgreich. Dennoch für jeden Partner auch eine Herausforderung, das bin ich mir bewusst.
Es kam dann der Zeitpunkt, an dem alles zwischen uns seine Leichtigkeit verloren hatte und die Situation in der Arbeit für ihn nur noch die Hölle war und ich mir richtig Sorgen um ihn machte. Seine nervliche Situation übertrug sich auch auf mich und damit auch auf die Beziehung. Es kam zum Beziehungsaus Nr.1 ,weil er auf einmal aus allem ausbrechen wollte. Im Mai dann kündigte er die Arbeit und trennte sich von mir, da ich mittlerweile auch mit in die negative Schublade gesteckt wurde.
Damals wollte ich die Trennung nicht akzeptieren und kämpfte um Ihn, mit vermeintlichen Erfolg, was mich zur aktuellen Situation bringt. Nachdem er sich im Mai trennte, verbrachten wir beide einen getrennten Sommer, den gemeinsam gebuchten Urlaub, startete ich allein mit meinem besten Freund. Allerdings hatten wir immer Kontakt zueinander. Ich dachte, dass er einfach Zeit brauchte um seine Lebenskrise zu überwinden und sich neu zu ordnen.
Irgendwann verbrachten wir auch wieder ab und zu Zeit miteinander, er hat sich ja nicht von mir getrennt, weil er mich nicht mehr liebte oder attraktiv fand, sondern weil er mit sich und seinem Leben nicht zurechtkam.
Ende September 2016 kamen wir dann wieder als Paar zusammen, aber er hatte dafür nichts tun müssen, da ich ja immer bereit war auf ihn zu warten. Unsere bisherigen Probleme wollten wir zusammen in den Griff bekommen, wobei ich sagen muss, das der Hauptteil bei ihm lag sein Leben aufzuräumen und in den Griff zu bekommen. Sprich er wollte eine neue Wohnung, das Rauchen einschränken, Geld sparen, weniger exessiv feiern und im allgemeinen mal anfangen seinem Alter entsprechend sich zu Verhalten.
Ich muss dazu sagen, dass unsere Beziehung für mich viel Belastung bedeutete, da er hauptsächlich seine Zeit bei mir verbrachte und ich diejenige war, die gekocht, geputzt und sonstige Alltagsthemen erledigt hatte. Und mich auch um die Suche SEINER Wohnung kümmerte, da er sich nicht darum bemühte oder es nicht schaffte, wie auch immer. Allgemein war ich nicht die ,,Prinzessin,, in der Beziehung, da selten etwas von ihm in dieser Richtung jemals kam, auch nicht in der Kennenlernphase ganz zu Beginn. Und ich merkte immer mehr, dass mir das aber sehr fehlte, also habe ich es auch immer wieder thematisiert, mit dem Ergebnis, das es immer mehr Streit und Stress gab. Er fühlte sich kritisiert in seiner Person und sagte mir auch, dass er so nicht sei und Blumen, Karten oder Kleinigkeiten schenken würde. Nach fast einem Jahr mit ihm, war mir das leider auch immer mehr klar.
Da wir wieder immer mehr Probleme bekamen, ich aber auch beruflich sehr gestresst war und dachte mein eigenes Stresslevel würde der Beziehung auch zusetzen, wollte ich mit ihm zusammen ein entspanntes Wochenende in einer Therme verbringen. Er war sofort begeistert und wollte das auch unbedingt. Also vereinbarten wir, das wir uns Samstag um 10Uhr auf den Weg machen wollten und da ich in einer anderen Stadt wohnte wie er und ich Freitags immer noch einen Minijob ausübte und wir uns nicht sahen, schrieb ich ihm noch wie sehr ich mich auf die Zeit mit ihm morgen freuen würde und das er bitte pünktlich seinen sollte (war ja nicht seine Stärke). Er schrieb mir daraufhin zurück, dass er ,,nur kurz noch ein Bierchen trinken gehen würde,, und er auf jeden Fall morgen früh pünktlich bei mir sein würde. Und drei Mal dürft ihr raten, er kam nicht!
Um es abzukürzen, er war, wie so oft, versackt und lag bei sich im Koma und meldete sich bei mir erst um 13Uhr. Ich war zutiefst verletzt und traurig, da ich mich so darauf gefreut hatte. Für mich war es nur wieder einmal der Beweis, dass ich mich nicht auf ihn verlassen konnte. Von da an ging es nur noch bergab, mein Vertrauen zu ihm war völlig gestört, weil es solche Situationen schon mehrfach und schlimmer noch gegeben hatte. Bisher hatte ich ihm aus Liebe immer wieder verziehen, obwohl es oft sehr grenzwertige Ereignisse waren. Aber ich liebte ihn. Leider waren seine Entschuldigungen auch oft nicht das was es einem leichter machte. In einem Satz sagte er wie sehr es im leid täte, das er mich verletzt hatte und wenn ich ihm nicht sofort verzeihen konnte, dann hieß es sofort ,,aber denk dran du machst auch Fehler und bist nicht perfekt,, Natürlich bin ich auch nicht perfekt!Aber wenn ich schei. baue, dann stehe ich auch dazu und sage dem anderen nicht das er auch schon Mist gebaut hat.
Dann kam Weihnachten 2016 und ich erinnerte mich an das vergangene Weihnachten, was unglaublich toll mit ihm gewesen war und hoffte, dass wir es schaffen würden unsere Probleme in den Griff zu bekommen. Ich hatte mir im Vorfeld viele Gedanken, um sein Geschenk gemacht und wollte ihm seinen Wunsch, den er hatte erfüllen. Inständig hoffte ich, dass er sich auch ein schönes Geschenk für mich ausdachte und mich vielleicht wenigstens an Weihnachten ,,eine Prinzessin,, sein ließ, da er aber schon sagte, dass er kein Geld mehr für Geschenke hatte, hatte ich da schon ein schlechtes Gefühl. Tja und auch hier war mein Gefühl richtig. Während ich alle seine Geschenke liebevoll eingepackt hatte und mich freute sie ihm in einer ruhigen Minute zu übergeben, bekam ich zwei Karten in die Hand gedrückt mit dem Satz ,,hier dein Weihnachtsgeschenk,, Die Karten waren weder in einem Umschlag, noch hatte er sich die Mühe gemacht sich ein paar liebe Worte dazu zu überlegen. Ich war am Boden zerstört und meine Reaktion war, dass ich in Tränen ausgebrochen bin.
Von seiner Seite aus kam wenig, bis gar kein Verständnis, da er mir ja immerhin etwas geschenkt hatte!Danach wollte ich kein Weihnachten mehr feiern, sondern nur noch heulen! Es dauerte 2h bis ich mich überwinden konnte mit zu seiner Familie zu fahren.

Fortsetzung folgt…

12.01.2017 14:30 • x 1 #1


Waldfee47
Au Backe...
Er hat offensichtlich Probleme mit sich selbst.. du weißt das..
da er so viel mitgemacht hat, versteht er dich aber gut und hat, weil er so ganz anders ist viel Anziehung auf dich...
Wahrscheinlich hat er selbst wenig Liebe erfahren und kann damit schlecht umgehen...
du wirst mehr und mehr zu seiner Therapeutin.. ich kenne das alles.. ich wollte auch schon Typen retten...
ein Freund sagte mal zu mir:
Du hast schon selbst genug Probleme, willst du jetzt noch ne Titanic durchs Wasser ziehen?
Er soll nach sich schauen...und du auf dich...
lass dich nicht kaputt machen.. und ziehe die Handbremse bevor du in einer Abhängigkeit hängst...
ggf. hole dir mal Beratung ein, was dein Anteil an der Sache ist...
sei wachsam und grenze dich ab...
Da der Titel ist, dass er es wieder beendet hat... dazu kam es aber in deiner Geschichte noch nicht:
So lange er diese massiven Probleme mit sich rumzieht, ist es besser, er schaut erst mal nach sich und du kümmerst dich um dich, also, es ist besser so.
Dir alles Gute!

12.01.2017 14:48 • #2


A


Trennung, die zweite und wieder hat er es getan

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L
Hallo Waldfee,

ich versuche grad relativ kurz und knappt den Rest zu schreiben, aber du hast in deinem Text, die Sache schon genau richtig erkannt. Danke dir für die lieben Worte.

12.01.2017 14:52 • x 1 #3


L
Die Weihnachtsfeiertage gingen einigermaßen schnell rum, aber ich merkte immer mehr wie sehr ich doch von den letzten Wochen verletzt war und wie ich mich immer mehr distanzierte und das merkte er natürlich auch. Meine Gedanken kreisten immer mehr darum, das ich mir so die Beziehung nicht vorstelle und das ich eigentlich, wenn ich ehrlich zu mir war, Tod unglücklich war.
Leider hatten wir vor Silvester eine Reise nach Köln gebucht, weil wir dort bei seinen Freunden Silvester feiern wollten. Im Vorfeld hatte ich das Hotel gebucht und ihn natürlich gefragt ob das bei ihm auch ,,finanziell,, passen würde, weil wir uns dort auch ein bisschen was anschauen wollten. Er sagte, ich solle die Reise buchen und das hatte ich dann auch so getan. Die Kosten für das Hotel wurden dann auch die Tage darauf von meinem Konto abgebucht und ich fragte ihn, ob er mir morgen seinen Anteil mitbringen könnte, wenn er denn zu mir kam. Da habe ich dann die nächste frohe Botschaft erhalten, dass er davon ausgegangen war, das er mir das Geld erst im Januar geben müsste. Ich war daraufhin wenig begeistert, da ich auf meinem Konto auch nicht mehr viel Geld hatte, da es ja Ende des Monats war und ich mit seinem Anteil gerechnet hatte. Auch hier merkte ich wieder, wie angeschlagen ich von allem war.
Die Reise rückte immer Nähe und meine psychische Belastung stieg immer mehr ins unermessliche, bis ich schließlich gar nicht mehr nach Köln fahren wollte. Um keinen Preis!Leider war das gebuchte Hotel nicht stornierbar, was mich zusätzlich um den Verstand brachte, weil ich wusste wenn ich nicht fahren würde, würde ich knapp 200,- einfach verbrennen und das wollte ich eigentlich auch nicht.
Ich beschloss mit ihm zu reden und ihm zu sagen, dass ich nicht nach Köln fahren konnte, weil ich es psychisch nicht schaffte. Dazu kam, dass ich vor Weihnachten eine Grippe und Blasenentzündung hatte und auch hier körperlich sehr angeschlagen war. Zuerst war seine Reaktion wie immer, aggressiv, gleichgültig, so nach dem Motto ,,dann fahr ich eben ohne dich nach Köln,, und sehr verletzend. Da ich eh eher auf Distanz war, verletzte mich dieses Verhalten erst einmal nicht sonderlich. Für mich war es eher noch ein Zeichen, dass er ein Ar. ist. Nachdem er merkte, dass ich dennoch nicht nach Köln fahren wollte, änderte er sein Verhalten in ,,bitte komm doch mit, wir bekommen das hin, ich will dich unbedingt meinen Freunden vorstellen,, Er bettelte mich quasi schon an und fragte mich, ob es nicht doch eine Option geben könnte. Da er mir ja nach wie vor wichtig war und ich Gefühle für ihn hatte machte ich mir Gedanken, wie ich es schaffen könnte die Reise anzutreten, ohne gleich in der Klappse zu landen.
Also buchte ich das Zimmer im Hotel um, so dass wir auch am 31.12 im Hotel eingecheckt blieben und nicht wie vorher gedacht bei SEINEN Freunden bleiben würden, die ich ja bisher auch nicht kannte. Diese Umbuchung kostete weitere 135,- die ich natürlich vorerst übernehmen durfte, da er ja kein Geld hatte. Ok gesagt getan. Am 30.12 machten wir uns auf den Weg nach Köln und ich betete insgeheim, dass es dort nicht eskalieren würde. Am selben Tag schauten wir uns noch ein paar Sachen an und verbrachten im allgemeinen einen schönen Tag.
Da es ja Ende des Monats war, dachte ich auch, dass er ja wohl auch bis dahin sein Gehalt erhalten würde. Tja da habe ich falsch gedacht, es kam wie es kommen musste, er bekam KEIN Gehalt vor Silvester und ich bekam die frohe Botschaft, das ich nun alles und zwar wirklich ALLES bezahlen durfte!Ich stand vor seiner Bank und war erstarrt vor Panik. Ohne Witz für mich war das der absolute Horror, weil ich wusste das das mal locker 300,- werden würden, da wir kein Essen mit im Hotel gebucht hatten. Und wie jeder weiß, werden im Januar alle Versicherungen usw. abgebucht.
In diesem Moment wurde mir klar, dass er es niemals auf die Reihe bekommen würde, sein Problem mit seinen Ausgaben in den Griff zu bekommen. Warum auch, er hatte ja mich, die als seine Zweitbank funktionierte und alles immer ,,vorstreckte,, oder ,,bezahlte,,
Meine Stimmung war mehr, wie nur im Keller. Ich war in einer fremden Stadt, durfte alles zahlen und wollte nur noch heim! Er hatte erst einmal kein Problem damit, dass ich alles übernehmen sollte, schließlich wäre das für ihn ja auch kein Problem, wenn es umgekehrt gewesen wäre. PRIMA!Nach einer Weile allerdings begriff er, dass es mir wirklich nicht gut mit der Situation ging und änderte auch hier wieder sein Verhalten, denn jetzt fühlte er sich SCHLECHT. Schlecht, weil er keine Cent dabei hatte und mich sogar fragen musste, ob ich ihm Geld für Zig. geben konnte. Für ihn war das wohl sehr erniedrigend, aber ehrlich gesagt war das nicht meine Schuld, dass er sich jetzt so fühlte, denn man fährt nicht in Urlaub, wenn man so gar kein Geld hat. Ist zumindest meine Meinung.

Silvester kam, wir verbrachten den Mittag mit spazieren gehen und Sonne genießen und besprachen auch ein wenig unsere Probleme. Kleine Lichtblicke, mit großen Zweifeln!Am Nachmittag gingen wir ins Hotel zurück um noch etwas uns auszuruhen. Ich hatte dort das Gefühl ich bräuchte mal etwas Zeit für mich, was für ihn auch nix unbekanntes war. Er allerdings war gerade wieder im ,,ich liebe sie so sehr Modus,, und wollte Zuneigung von mir. Er wollte mit mir kuscheln und ich wollte nicht, daraufhin war bis aufs Blut verletzt. Ich hatte wohl als er mir sagte, dass er mich liebt, damit geantwortet, dass jetzt jeder mal kurz für sich sein kann, hatte aber seine ,,ich liebe dich Worte nicht gehört,, Er fühlte sich, wie so oft, von mir ungeliebt, verstoßen und abgelehnt. Dieses Thema hatten wir oft in unserer Beziehung. Er ertrug es nicht, dass ich die distanziertere von uns beiden war. In seinen vergangenen Beziehungen war er nämlich der Distanzierte.
Diese Situation endete schließlich im totalen Chaos, mit viel Geheule und Ausrasten meinerseits. Ich war am Ende mit den Nerven!Trotzdem schaffte ich es irgendwie mich wieder zusammenzureißen, damit wir irgendwie noch Silvester feiern konnten.

Das Ende naht…

12.01.2017 15:24 • #4


L
Gegen 20Uhr machten wir uns auf den Weg zu seinen Freunden. Ich hatte mir vorgenommen das Beste aus der Situation zu machen, ich hatte ja eh keine andere Chance. Die Freunde waren alle sehr nett und ich hatte die Hoffnung es könnte doch noch ein schönes Silvester werden. Sein Kumpel (der verlobt war und die Verlobte war ebenfalls da)und ich verstanden uns ganz gut, er zeigte mir die Wohnung und wir lachten alle und hatten Spaß. Der Alk. stieg stetig. Gegen 23.30Uhr kam mein Ex auf mich zu und wollte kuscheln, diesem Wunsch kam ich nach, da ich auch froh war, dass wir jetzt doch noch Spaß hatten. Alle anderen machten sich langsam für Silvester fertig, wir wollten alle zu einer Brücke uns das Feuerwerk ansehen.
Auf der Couch merkte ich, dass sich seine Stimmung schlagartig änderte, seine Mimik wurde richtig böse und angepisst. Zuerst versuchte ich mit viel Ruhe und liebevolle Weise auf ihn einzugehen. Ohne Erfolg, um kurz vor Zwölf verließen alle die Wohnung ohne uns. Wir blieben alleine zurück und dann hatte ich das schlimmste Silvester meines bisherigen Lebens!Und mein Leben hatte schon einige extreme Höhen und Tiefen.
Als alle weg waren fing mein Ex ohne Punkt und Komma an mich auf das übelste zu Beleidigen. Er fing damit an, dass SEIN Kumpel (der verlobt war) ja eigentlich genau der Typ sei auf den ich in Wahrheit stehen würde. Ich würde ja sowieso nur auf Typen stehen, die eine teure Wohnung, ein teures Auto, gut aussehen und viel Geld hätten stehen!ich selbst wäre eine ,,konsumgeile *beep*, die nur materialistisch ist,, ich würde IHN ja auch hassen und er frage sich so oder so, was ich eigentlich von ihm wollte, denn das was ich schließlich wollte, wäre er alles nicht. In dieser Art und Weise schoß er sich 1,5h auf mich ein und haute eins nach dem anderen raus. Meine Reaktion war einfach 1,5h nichts zu sagen und ich habe es erduldet mir sämtliche Beleidigungen und Hasstiraden anzuhören!ich habe keinen Ton dazu gesagt. Ich hatte echt das Gefühl das er mich gleich ins Gesicht spuckt, weil ich ja so ein ,,Miststück,, bin. Aus der Vergangenheit her wusste ich aber, dass dieses Verhalten aus seiner eigenen Verletztheit kam, da er sich als wertlos sah und diese Gefühle waren in ein für ihn unerträgliches Maß angestiegen. Und für ihn war ich die Schuldige, weil ich ihm Grenzen setzte, weil ich ihm nicht alles durchgehen lies ohne es zumindest zu thematisieren. Kurz gesagt ich war der Staatsfeind Nr. 1 für ihn. Nachdem er alles rausgehauen hatte was ging kam dann nach ca. 10min sein großes Erwachen, es tat ihm unsagbar leid, was er alles zu mir gesagt hatte, aber ich reagierte nicht mehr darauf. Ich war in meine eigene Welt abgetaucht. Der Abend endete damit, dass ich allein ins Hotel zurück ging.
So und nun zum Ende: Wir sind dann am 01.01.2017 wieder nach Hause gefahren, die Rückfahrt war der reinste Alptraum. Er fühlte sich erbärmlich und ich war unendlich verletzt und wollte von ihm das er mir das erklärt, warum er mich so schäbig behandelte. Seine Antwort darauf war, dass er kein Selbstwertgefühl mehr hätte, das er das Gefühl hatte es mir nicht recht machen zu können, das ich ihn doch eigentlich gar nicht liebte, sondern mich, wenn ich könnte trennen würde. Dass ich eine Nummer zu groß für ihn war, das wir nicht zusammen passen würden und das er sich von mir trennt usw. und sofort. Und hiermit traf er meinen wunden Punkt, nach allem was in den letzten Wochen passiert war, war er dann auch noch derjenige, der sich trennt!Das war dann echt zu viel für meine Nerven und ich bin im Auto völlig ausgerastet. Vor allem weil er mir immer wieder unterstellt hat, ich würde ihn hassen. Und auch wenn ich sagte, das das nicht stimmen würde, beharrte er darauf. Im Prinzip hat er mich wieder in eine negative Schublade gesteckt, in der ich diejenige bin, die sein Selbstwertgefühl zerstört hatte.
Am 02.01.2017 hatten wir dann unser letztes Gespräch, in dem er mir dann schön sagte, dass er die Beziehung nicht mehr will, weil wir nicht zusammen passen würden. Dazu muss ich sagen, dass wenn in unserer Beziehung alles gut lief, ich für ihn alles auf der Welt war, er mich heiraten wollte und wir auf den Mond hätten fliegen können. Gab es Probleme, dann passten wir nicht zusammen und er beendete die Beziehung nach kurzer Zeit.
Am 02.01.17 wollte er von mir in Ruhe gelassen werden, wollte Zeit für sich haben und mit mir erst einmal nichts mehr zu tun haben. Allein das war für mich die Hölle. Er behandelt mich wie schei. und ich soll ihn dann noch in Ruhe lassen!Nach wie vor empfinde ich das als Frechheit. Wir vereinbarten am Samstag nochmal miteinander zu sprechen, wobei er mir schon sagte, dass er die Beziehung nicht mehr wollte. Das tat mir unsagbar weh und ein Teil von mir wollte das nicht zulassen, schließlich liebe ich ihn ja. Der andere Teil wollte dieses Drama selbst nicht mehr und in den folgenden Tagen wollte ich selbst nix von ihm hören. Am Samstag rief er dann tatsächlich an, aber ich bin nicht ans Telefon gegangen, ich wollte mir nicht wieder zum 1000sten Mal anhören, dass die Beziehung schei. war. Außerdem wusste ich eh was kommt und es bestätigte sich in Form einer SMS, die dann die Trennung bekannt gab und das jetzt das zweite Mal!
Ich habe die SMS nicht mal zu Ende gelesen, sondern sie direkt gelöscht. Habe dann direkt seine Sachen und alles, was er mir jemals geschenkt hatte in einen Sack gepackt. War auf jeden Fall für den Moment befreiend.
So nun zu meinem aktuellen Zustand, ich fühle mich nicht richtig toll und auch nicht richtig schlecht, bisher habe ich nicht einmal geweint (und ich weine oft und viel) dennoch beschäftigt es mich sehr wie es ihm geht oder ob er es bereut mich verlassen zu haben. Und ich frage mich, ob er sich wieder bei mir melden wird?Was meint ihr dazu, bitte schreibt mir doch eure Meinung dazu, ich würde mich sehr freuen, wenn ich mich austauschen könnte. Bisher habe ich es geschafft keinen Kontakt zu haben, aber es fällt mir sehr schwer. Danke für eure Zeit meine Geschichte zu lesen, sie war ja doch sehr lang.

Liebe Grüße

12.01.2017 16:09 • #5


S
Hey Lady Lune,

boh, was für eine elende Geschichte....sorry, aber das ist echt krass!

Er wird sich wieder melden. Aber eher aus Verletzung, denn eigentlich will er Dich wieder haben. Eigentlich deswegen, weil er selber nicht weiß was er will. Auf jeden Fall wird er Dich aber wieder verletzen und auf Dir herumtrampeln wollen und Dich dann hinterher als Schuldige darstellen. Das ist sein fehlendes Selbstwertgefühl. Dieses Spiel wird immer so weitergehen und ändern wird es sich niemals. Tue Dir was Gutes, lass ihn links liegen und kontaktiere ihn nie wieder, auch wenn es enorm schwer ist!

Grüße Saschel

12.01.2017 16:40 • #6


Scarlett2016
Hallo LadyLune, bitte belasse es bei der Trennung.

Was willst Du mit einem Mann, der trinkt, der andere Süchte hat, nicht zuverlässig ist, keinen Selbstwert hat, sein Leben nicht im Griff hat, sich vernachlässigt, schmarotzt und kein Geld hat?

Willst Du Dich weiterhin um ein Sozialprojekt kümmern, oder ein eigentändiges, unabhängiges Leben und eine Partnerschaft auf Augenhöhe führen?

Aus meiner Sicht kannst Du froh sein, dass Du diesen Mann los bist.

12.01.2017 16:45 • x 1 #7


L
Hallo ihr Lieben,

vielen Dank für eure Antworten, ihr habt so was von recht und eigentlich weiß ich das auch alles, aber ich komm einfach nicht damit klar, dass er sich so verhält und dann auch noch der Meinung ist, er müsste sich trennen, weil es nicht passt. Und leider kommen immer wieder bei mir Gedanken hoch, ob ich nicht wirklich dafür verantwortlich bin das er kein Selbstwertgefühl hat, weil ich seine Schwächen thematisiert habe
Er hat den Spieß einfach noch am Ende so umgedreht, dass ich mich schei. fühle, obwohl er sich in Grund und Boden schämen müsste. Und jetzt hat er heute in Facebook geschrieben, dass er ,,Gott dafür dankt für das was er hat,, na herzlichen Glückwunsch, für mich heißt das das er auch noch froh ist das ich weg bin

12.01.2017 17:24 • #8


Scarlett2016
LadyLune,

wo ist DEIN Selbstwertgefühl?

Du bist nicht verantwortlich für Seines. Du hast es thematisiert. Ist doch kein Fehler. Kann auch helfen.

Er dankt Gott für was denn genau? Interpretier nicht soviel hinein. Glaube nicht alles, was Du denkst!

Das kann auch ein Machtspiel sein bzw. ist aus meiner Sicht ein sich was vormachen. Im Grunde hat er ja nicht viel.

DU solltest froh sein, dass es vorbei ist.

12.01.2017 17:28 • x 1 #9


Waldfee47
Zitat von Scarlett2016:
DU solltest froh sein, dass es vorbei ist

Dem pflichte ich bei...manche Frauen, auch ich, neigen dazu sich in männliche Sozialprojekte zu investieren..
jeder trägt da seinen Anteil dazu bei... ich, mit einem Hang zum Helfersyndrom und mit dem Gefühl, dass es gut tut, gebraucht zu werden... das böse Erwachen kommt, wenn der Mann kein Sozialprojekt mehr sein will.. ganz selbstkritisch betrachtet..
schaue deine Anteile bei der Sache an, ggf. auch in Beratungsgesprächen.. und schaue, dass du dich mit einem Mann
zusammentust, wo die Beziehung ein Geben und Nehmen ist.
Viel Erfolg, es ist zu Schaffen.
Lass ihn los und lass dich nicht noch einmal auf dieses Spiel ein

12.01.2017 17:34 • #10


L
Hallo Scarlett2016,

ja mein Selbstwertgefühl ist auch gerade sehr angeschlagen, weil ich es nicht nachvollziehen kann, wie man so handeln kann. Ich hab mir auch gedacht für was er wohl ,,Gott dankt,, sehr wahrscheinlich für seine Familie, sein Heiligtum ist, die aber auch die Ursache für sein Charakter ist und zwar definitiv. Ich hatte ein Gespräch mit seiner Mutter deren Aussage folgende war: ,,Er ist das 4 Kind in der Familie und alle wichtigen und erfolgreichen Rollen waren innerhalb der Familie besetzt. Sein großer Bruder ist Dr. Physik, die Schwester die Sportlerin (Nationalmannschaft), sein anderer Bruder der Kreative (Architekt) und für ihn blieb nur die Rolle des Chaoten, und damit konnte er keinen Preis gewinnen,, ich finde diese Aussage sagt echt alles aus!

12.01.2017 17:38 • #11


Waldfee47
Zitat von LadyLune:
,,Er ist das 4 Kind in der Familie und alle wichtigen und erfolgreichen Rollen waren innerhalb der Familie besetzt. Sein großer Bruder ist Dr. Physik, die Schwester die Sportlerin (Nationalmannschaft), sein anderer Bruder der Kreative (Architekt) und für ihn blieb nur die Rolle des Chaoten, und damit konnte er keinen Preis gewinnen,, ich finde diese Aussage sagt echt alles aus!

Keine tolle Rolle für ihn.
Damit würde ich mich auch schwer tun, an seiner Stelle.

12.01.2017 17:40 • #12


Scarlett2016
LadyLune,

die Aussage seiner Mutter ist unterirdisch. Und sicherlich haben solche Gedanken bzw. das Umfeld ihren Anteil an seinem Verhalten und Charakter, das prägt.

Aber: er hat auch erkannt, dass Ihr nicht zusammenpasst.

Sehe es bitte als DEINE CHANCE, ein befreites, autonomes, geregeltes Leben zu führen. Es ist Zeit, dass Du an Dich denkst....es hat Dich nicht zu interessieren, was er denkt, wie er lebt, was er sich vormacht, wem er dankt...verstehst Du?

12.01.2017 17:41 • x 1 #13


L
Ja eben, nach diesem Gespräch hatte ich auch echt sehr viel Mitgefühl mit ihm und hatte ihm einen lieben Text geschrieben das ich jetzt besser verstehe und ich an ihn glaube blabla, aber trotzdem hat ihn das wenig interessiert und findet die Trennung als einzigen Ausweg aus seiner Selbstwertlosigkeit

12.01.2017 17:46 • #14


Scarlett2016
Weshalb fällt Dir das so schwer zu respektieren?

Ihm gefällt vielleicht die Opferrolle?

Und Du? Willst Du wirklich weiterhin mit so einem Mann, der nichts auf die Kette bekommt, zusammen sein? Warum?

Hast Du eigentlich Dein Geld zurück?

12.01.2017 17:51 • #15


A


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