Guten Abend schöne Grace!
Das innere Kind. Ich teile Dein Hadern mit diesem Konzept. Konnte am Anfang auch wenig damit anfangen. Was für ein Name und was soll das schon sein? Endlich bin ich dieser Kindheit entwachsen und dann kommt man mir wieder mit dem Mist um die Ecke. Und da ist er der Trotzanfall einer fünfjährigen
Allerdings hatte ich auch immer Menschen um mich herum, die eher mit den dahinterstehenden Mechanismen und Prinzipien mit mir gearbeitet haben. Keine Labels, keine Namen und wenn dann hab ich ihnen welche gegeben oder meine eigenen Bilder gefunden. Sehr schlaue Therapeutin halt, sich immer fein, meinen eigenen Spieltrieb zu gemeinsamen Nutzen gemacht. Aber hier gehts ja um Dich:
Hier ein paar Quotes:
Zitat von Grace_99:Ich bin Ü40, habe 2 Teenagerkinder und trotzdem reagiere ich bei Trennungen wie ein Kleinkind.
Liebes, warum die Härte? Jeder Mensch reagiert auf eine Trennung auch wie ein Kleinkind. Die Kunst ist nicht, das nicht zu tun, die Kunst ist es wahrzunehmen. Verlust ist mies. In jeden Fall und jedes Mal.
Findest Du nicht, daß Du da einfach zu viel von Dir selbst erwartest? Und wie soll das denn bitte aussehen? Ich bin Ü40, ich habe zwar tiefe Gefühle für den anderen, aber leider tun wir uns nicht gut, deshalb beende ich das. Und dann nehme ich dieses Wissen (!), zeige ganz viel Größe und bin absolut friedlich mit mir und der Umwelt.
Was möchtest Du denn werden, wenn Du groß bist? Buddha?
Grace, Trennungen bedeuten Leiden. Und Leiden ist fies und es wird auch nicht dadurch gemildert (jedenfalls nicht kurzfristig), daß man glaubt, es wäre für den guten Zweck. So sind wir Menschen nicht.
Und die Leute, die bei Trennungen überhaupt nicht leiden, haben mE ganz andere durchaus auch behandlungsbedürftige Probleme.
Wir halten fest, es ist nicht schlimm bei Trennungen auch wie ein Kleinkind zu reagieren. Die Kunst ist nicht es nicht zu tun, es abzuschalten oder von sich selbst etwas anderes zu erwarten. Die Kunst ist, die sichere Räume für das Kleinkind zu schaffen.
Zitat von Grace_99:Momentan ist es so, dass ich sagen würde, kleines Kind 40 %, erwachsene Grace 60 %, wechselt sich ab.
Damit lässt sich doch super arbeiten. Schau mal, natürlich darfst Du das sogenannte innere Kind auch doof finden. Du hast doch Teenager im Haus, die findest Du trotz aller Liebe doch sicher auch manchmal doof. Aber so wie Deine Teenies nun mal Teenies sind, so ist eben auch dieser kindliche Anteil in Dir kindlicher Anteil.
Und der ist auch nicht per se unnütz. Ich mag auch ab und zu noch mit großen Kinderaugen durch die Welt gehen, mir, wenn es mir schlecht geht Einhörner und Regenbögen wünschen und auch immer mal wieder gern über ein Gänseblümchen staunen. Ich mag auch ganz gern einen Teil in mir haben, der auch mal auf die Konsequenzen pfeift und irgendjemand hier im Forum hat die Signatur
auf dem Boden der Tatsachen liegt eindeutig zu wenig Glitzer, ich bin total verleibt in diesen Spruch. Auch wenn ich Glitzer nur im übertragenen Sinn mag. Manchmal dann eben doch auch ein Hoch auf das sogenannte innere Kind.
Als ich klein war, da hab ich wirklich geglaubt, daß, wenn ich groß bin, ich mich jeden Tag von Zuckerwatte ernähren würde. Ja, ja, ich weiß. Das Ding ist halt, blah das ist ungesund blah, wichtiger, ich mag überhaupt keine Zuckerwatte mehr. Was dann glorreich dazu führt, daß ich zwei mal im Jahr im Prater stehe und Zuckerwatte in der Hand halte, weil das innere Kind mir eingeredet hat, daß ich die immer noch mag, das erwachsene E-Claire dann mit erwachsen verdientem Geld, sich das pinke Zeug gekauft hat und mir dann eigentlich schon schlecht wird vom Geruch.
Daran ist aber noch immer nicht das innere Kind schuld, sondern das war maximal ein Managementfehler, ansonsten einfacher Irrtum. Will sagen, es ist nicht schlimm sich ab und zu Zuckerwatte zu wünschen und dann zu kaufen, das passiert, die dann aber auch noch zu essen, obwohl man da schon festgestellt hat, daß man sie überhaupt nicht mehr mag, an der Stelle kommt man nicht so wahnsinnig weiter.
Es geht also um Wahrnehmen. Und in zweiter Linie ums Management. Da steht man da mit der Zuckerwatte in der Hand und muß die jetzt wieder loswerden. Dann kann man die natürlich in den nächsten Mistkübel hauen und sich richtig erwachsen über die eigene Dummheit und das schöne Geld ärgern oder man wird kreativ.
Wenn es um Kreativität geht, sind Kinder mit einem unschlagbaren Kompass ausgestattet. Mein inneres Kind hat mir beim letzten Mal vorgeschlagen, die noch nicht angegessene Zuckerwatte einfach einem anderen Kind zu schenken.
(Praxistipp: immer vorher die Eltern fragen, ob das ok ist. Und an alle Ü40er Herren in unserer Runde bitte zusätzlich absichern, das kann zu ungewollten Konsequenzen führen.)
Ende vom Lied, mein inneres Kind hatte Zuckerwatte, das erwachsene E-Claire mußte diese nicht essen und auch nicht wegschmeißen und hinterher war so gar mein inneres Kind ganz zufrieden, weil teilen grundsätzlich auch Kindern Spaß macht.
Trennungen sind total doof. Verlust ist super mies und ja wir reagieren ich bevorzuge manchmal die Formulierung mit einem Echo, wir reagieren mit einem Echo der früheren Verletzungen, aber es ist nicht das Echo, was das Problem ist, sondern welche Wertung wir dem geben.
Zitat von Grace_99:- aber innerlich fühle ich mich ganz klein, schutzlos, ohne Wurzeln....
Daher rührt auch meine große Angst und auch der Schmerz der Trennung. Ich bin noch nicht soweit einzusehen, dass es vorbei ist. Ich bin, trotz aller Bemühungen, immer noch am hoffen....
Ach Süße, Wir alle fühlen uns klein, schutzlos und ohne Wurzeln. Sich klein zu fühlen bedeutet aber auch offen zu bleiben, nicht zu glauben, wir hätten ne Plan oder die Weisheit mit den Löffeln und so. Schutzlos bedeutet aber auch, daß Du nach wie vor bereit bleibst, keine sinnlosen Mauern hochziehst, immer noch ganz vorne mitmischst. Und wurzellos bedeutet eben auch, daß Dich Vergangenes, weil es vermeintlich wert hat, zurückhält. Ich verstehe sehr gut, wie sich das anfühlt. Obwohl Dein Schmerz nicht der meine ist, fühlt es sich schmerzhaft an, das zu schreiben. Ich bin die erste, die sich beschwert und behauptet, da hab ich aber nicht unterschrieben.
Und dennoch, all diese Dinge machen Dich zu der Grace, die Du bist. Die wir gern lesen. An deren Leben ganz viele teilnehmen. Und auch wenn es sich nicht so anfühlt, jetzt in diesem Moment, aber es macht Dich frei.
Frei auf eine Art und Weise, that always comes with a price tag, but remains unaffordable to so many people. Klein, schutzlos und ohne Wurzeln is the shittiest feeling in the world but it happens to it have caused you to get that far. Remember nobody ever leaves without reason.
Grace, nobody chooses to be Simone deBeauvoir. That is never intent, there is just this tiny little voice in your head and in your heart that tells you that this is not enough.
Sollte es das sein? Wäre es an der Zeit für genug? Gibt es irgendwann ein genug? Ist man nicht selbst schuld?
Gegenfrage: als Ü40, wie lange magst Du Dich denn noch mit solchen Fragen aufhalten? Wenn Du Dir doch immer wieder selbst dabei zuschaust, daß Du lieber in die Ecke k*tzt als sich nicht mit der Wahrheit auseinander zu setzen.
Time for some truths and the inner child is not it . Be scared, be vulnerable, be mad at yourself, cut yourself some slack but do not question who you are.
Es tut mir unendlich leid, daß Du leidest, aber das ist nicht Dein inneres Kind oder weil Du es nicht gut genug machst, es ist einfach nur das Leben, love.
Alles wird gut, ich verspreche es. Hier ist ein bißchen Glitzer und ein großer Regenbogen.