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Trennung - der einzige Weg

Sophia_
Ich möchte nicht zu ausführlich die Vorgeschichte erzählen und versuche, mich kurz zu halten.

Ich bin verheiratet und habe zwei Kinder (19 und 20), er ist auch verheiratet (3 Kinder zwischen 12 und 17 Jahren). Wir haben uns online kennengelernt, aber nicht über ein Datingportal. Es begann ohne Hintergedanken und entwickelte sich zu einer intensiven Affäre, wobei Corona und eine Distanz vom mehreren hundert Kilometern es nicht zu einer klassischen Affäre werden ließen.
Wir haben uns täglich geschrieben - manchmal über mehrere Stunden am Abend, haben wenn es ging, telefoniert, auch Videoanrufe. Getroffen haben wir uns dreimal für mehrere Tage. Die gemeinsame Zeit war traumhaft schön - alles hat einfach gepasst.
Ich hätte niemals gedacht, dass ich zu so intensiven und heftigen Gefühlen fähig wäre - ich habe mich hoffnungslos verliebt.

Nach unserem letzten Treffen hat er mir gesagt, dass sich nichts an seiner Entscheidung geändert hat und er sich für seine Familie entschieden hat. Wenige Tage später beendete ich es.

Ich kann so nicht weiter machen. Mit meinem Mann bin ich seit 32 Jahren zusammen, ich bin in dieser Zeit dieses einzige Mal fremd gegangen.
Ich habe noch nie in meinem Leben so sehr geliebt.
Ich möchte keine Lügen, keine Heimlichkeiten, kein Verstecken mehr - ich möchte ihn ganz oder gar nicht.
Ich kann so nicht mehr weiter machen und finde es unseren Partnern und Kinder gegenüber unfair, alles als Affäre weiterlaufen zu lassen. Deswegen habe ich es vor zwei Wochen beendet.

Er hat mich überall gelöscht und entfernt und wir versuchen es jetzt erst mal alles zu verarbeiten. Ich weiß, dass eine Konkaktsperre der einzige Weg ist.

Ich habe es zwar beendet, doch es geht mir richtig, richtig schlecht. Ich bin völlig aus dem Gleichgewicht geraten und versuche nun, im Alltag zu funktionieren. Ich kann mit niemandem darüber reden - meiner besten Freundin scheint es egal zu sein, wie es mir geht. Sie weiß über alles Bescheid, hat mich seit Schluss ist, kein einziges Mal gefragt, wie es mir geht. Ich würde mich so gerne mal ausweinen können und würde gerne einfach mal in den Arm genommen und gehalten werden.

Ich erwische mich immer wieder dabei, wie ich aufs Handy schiele, ob eine Nachricht von ihm da ist. Ich vermisse ihn so sehr und gleichzeitig weiß ich, dass es keinen anderen Weg gibt, dass ich da durch muss.

Wie lange schmerzt es noch so sehr? Was habt ihr gemacht, um euch abzulenken? Die Zeit vergeht im Schneckentempo . die Zeit geht einfach nicht vorbei . jeder Tag ist endlos lang .

05.09.2021 23:14 • #1


Anastasiaaaaaa
hi sophia,
da weiss ich auch keinen tipp, weinen hilft ganz gut und nochmal weinen bis keine tränen mehr kommen, es kann dauern. Irgendwann ist der schmerz weg und es bleiben nur erinnerungen. Aber du hast da für dich etwas wunderbares gelernt, du kannst dich richtig toll verlieben, vielleicht wartet noch jemand anderes auf dich.
Und was hast du mit deinem mann vor? bleiben oder gehen?

05.09.2021 23:25 • x 3 #2


A


Trennung - der einzige Weg

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Sophia_
Hi Anastasia,

ja, du hast recht - weinen tut gut, allerdings ist das schwierig, wenn man im Alltag funktionieren muss. Tränen in den Augen werden sofort bemerkt. So weine ich nur, wenn ich alleine bin und versuche mich sonst, unter Kontrolle zu bekommen.

Ich habe niemals zuvor so heftige Gefühle empfunden - es ist wunderschön und macht mich zugleich aber auch verwundbar und verletztlich. Ich möchte keine gemeinsam verbrachte Zeit, keine intensive Gespräche und Momente vermissen ... ich werde das alles immer in meinem Herzen tragen. All das wird immer ein Teil von mir sein.

Was ist mit meinem Mann? Ich schätze ihn und ich liebe ihn, aber mehr wie einen sehr, sehr guten Freund oder Bruder. Und ich weiß nicht wirklich, ob das ausreichend dafür ist, unsere Ehe weiter zu führen.

05.09.2021 23:37 • #3


Mienchen
Zitat von Sophia_:
Was ist mit meinem Mann? Ich schätze ihn und ich liebe ihn, aber mehr wie einen sehr, sehr guten Freund oder Bruder. Und ich weiß nicht wirklich, ob das ausreichend dafür ist, unsere Ehe weiter zu führen.


Aber es ging doch bis zur Affäre auch mit euch?
Ist es nicht so, das man irgendwann nach so langer Zeit einfach ein anderes Miteinander hat?

Du hast geschrieben, du liebst ihn. Das ist eine Basis, die ich nicht weg werfen würde.

06.09.2021 04:13 • x 4 #4


Wurstmopped
Zitat von Sophia_:
Wie lange schmerzt es noch so sehr?

...6 bis 12 Monate... abhängig davon wie dizipliniert Du bist und die Kontaktsperre durchhälst.
Dann hat sich dein Hormonhaushalt wieder eingependelt ...jeder weitere Kontakt füllt ihm wieder auf und du bleibst auf Pegel.... irgendwann wirst Du abhängig.

06.09.2021 04:42 • x 2 #5


Wurstmopped
Zitat von Sophia_:
Nach unserem letzten Treffen hat er mir gesagt, dass sich nichts an seiner Entscheidung geändert hat und er sich für seine Familie entschieden hat.

Klare Ansage, bedeutet das auch, dass er trotzdem weiterhin Interesse an der Affäre hätte?
Du schreibst, Du liebst deinen Ehemann auf deine Art.
Ich denke, dass wird er nur schwer verstehen können.
Vielleicht findest Du ja irgendwie emotional zurück zu ihm. Die Frage dabei ist, wie könnte er dich da überhaupt noch erreichen, wenn Du emotional mal so ganz raus bist aus der Beziehung mit deinem Mann?
Zur Zeit hat er null Chancen und Möglichkeiten.
Machst Du die Affäre öffentlich, dann bekommt deine Ehe eine Dynamik.
Das kann zu einer sofortigen Trennung führen, kann aber auch dazu führen, dass Du fühlst, dass Du deinen Mann nicht verlieren möchtest und dann wieder Leidenschaft für ihn empfindest und um ihn kämpfst.
Anders gesagt, du stellst den starken Gefühl der Affäre ein ebenso starkes Gefühl entgegen, bzw Dein noch Ehemann würde es dann wahrscheinlich tun, weil er eine Trennung in Betracht zieht.
Führst du die Affäre weiter, kann es sein, dass Du beides verlierst und nur verbrannte Erde übrig bleibt.

06.09.2021 04:58 • x 3 #6


Anastasiaaaaaa
ja, den gedanken hatte ich auch, du kannst bei deinem mann rückhalt und ruhe finden auch wenn die leidenschaft fehlt. Manchmal ist es ein schönes gefühl andere menschen glücklich zu machen, ob es dir reicht ist eine andere frage.

06.09.2021 05:14 • x 3 #7


Taleja
Zitat von Sophia_:
Was ist mit meinem Mann? Ich schätze ihn und ich liebe ihn, aber mehr wie einen sehr, sehr guten Freund oder Bruder. Und ich weiß nicht wirklich, ob das ausreichend dafür ist, unsere Ehe weiter zu führen.

Die Gefühle für deinen Mann waren aber doch bestimmt mal anders? Unsonst seid ihr doch nicht so lange zusammen und habt gemeinsame Kinder.

Ich weiß nicht, aber ich denke nach einer so langen Beziehung vergisst man manchmal wie intensiv die Gefühle am Anfang waren.
Wenn dann jemand Neues auftaucht und solche Gefühle wieder in einem weckt, ist es ein tolles Gefühl und man möchte es festhalten , bedenkt aber nicht, dass dieses Hoch meist nicht dauerhaft anhält.

Was ich damit sagen will , denk mal zurück, wie es bei dir und deinem Mann angefangen hat, wie es für dich war und wo ihr euch vielleicht ein Stück weit verloren habt.
Vielleicht kann man daran etwas ändern, denn Gefühle sind ja offensichtlich noch vorhanden, nur im Vergleich zur frischen Verliebtheit eben anders.

06.09.2021 07:15 • x 3 #8


H
Deine Geschichte könnte fast meine sein, alles fast gleich, nur haben wir uns in der Reha kennengelernt, wohnen auch weit auseinander und haben uns auch 3 x mehrere Tage getroffen. Ich weiß auch dass es so nicht weitergehen kann. Hatte auch noch nie solche Gefühle und weiß nicht wie ich es verkraften kann, es zu beenden.

06.09.2021 11:46 • x 1 #9


H
@Sophia_

Dein Schmerz ist so groß, wie jeder Liebesschmerz.
I
ch kann dir nur sagen, was mir aus einem so unglaublich tiefem Tal geholfen hat: es war Yoga. Ich habe zweiwöchige Yogaseminare gebucht und war danach wieder ich selbst. Und ich praktiziere weiterhin regelmäßig, insbesondere die Atemübungen helfen mir sehr.

06.09.2021 12:04 • x 1 #10


A
Deine Hoffnung ist natürlich groß, dass er sich doch für dich entscheidet. Und genau dieses Hoffnung macht dich krank.

Dass keiner mit dir darüber reden mag, musst du akzeptieren. Sie haben selber Probleme und kein Verständnis dafür, dass du dich auf einen verheirateten Mann eingelassen hat, der dir sofort gesagt hat, dass er bei seiner Familie bleibt. In ihren Augen bist du selber Schuld.

Er wird sich nicht wieder melden, davon bin ich persönlich überzeugt, damit wirst du dich abfinden müssen. Er hat sich für seine Familie entschieden, das war für ihn von Anfang an klar. Geh davon aus, dass es keine Liebe bei ihm ist, dass er sich nur geholt hat, was er brauchte.
Vllt hat er das schön öfter gemacht. vielleicht tröstet es dich, wenn du ihn in einem schlechten Licht siehst.....vllt kannst du dann besser loslassen.
Alles Gute.

06.09.2021 12:16 • x 1 #11


A
Zitat von Anastasiaaaaaa:
ja, den gedanken hatte ich auch, du kannst bei deinem mann rückhalt und ruhe finden auch wenn die leidenschaft fehlt. Manchmal ist es ein schönes gefühl andere menschen glücklich zu machen, ob es dir reicht ist eine andere frage.

sehe ich auch so!

06.09.2021 12:18 • x 1 #12


D
Hello Sophia_

Sorry, ich komm jetzt mit deutlichen Worten:

Du hast Ehemann, Kinder, Familie - ein ganzes Leben.

Er hat eine Ehefrau, Kinder, Familie - ein ganzes Leben.

Und euch trennen mehrere hundert Kilometer.

Glaubst du wirklich, dass man aus diesen Umständen im echten Leben ohne Probleme etwas dauerhaft-haltbares basteln kann, ohne Verwüstung für alle anderen, die da noch so unfreiwillig beteiligt sind?

Oder geht es dir nur um Komplimente, Anerkennung, Träume, sich-weg-träumen, Phantasie, Luft-Schloss-Gesäusel von außen - die dich aus deinem (grauen?) Alltag holen?

Ihr habt beide massive Grenzen des Vertrauens überschritten, auch der Familie gegenüber. Er sagt zumindest klar "er entscheidet sich für die Familie".

Das was dir jetzt fehlt sind die süßen Gefühle. Sonst nichts. Diesen Zucker, den dir die Situation oder "Er" gegeben hat.

Schau da genauer hin, wenn du magst. Dann vergeht dein Trennungs-Schmerz ("Zucker-Entzug") ziemlich schnell.
Ansonsten weiterhin gute Gefühle im Leben. (Wenn ich dein Ehemann wäre, würde ich dich hochkant aus meinem Leben werfen. Sorry für meine direkten Worte)

06.09.2021 12:29 • x 10 #13


Sophia_
Hallo Mienchen,

du hast völlig recht, manchmal vergisst man, wie es zu Anfang war und sieht nur das, wo man jetzt gerade steht.
Dass sich Verliebtsein und Liebe im Laufe von 32 Jahren verändern, ist mir klar. Es gibt Höhen und Tiefen. Bis jetzt haben wir es immer wieder geschafft, schlechte Zeiten gemeinsam zu meistern.
Ich möchte auch aus dieser Krise wieder eine neue Basis schaffen - ich hoffe, dass mir das auch gelingt. Dieses Mal liegt es an mir. Mein Verhalten war alles andere als korrekt - das ist mir völlig bewusst.

Vielen Dank für deine lieben Worte.

06.09.2021 13:57 • #14


Sophia_
Hallo Wurstmopped,

ja, mein Affärenmann hat sich klar für seine Familie entschieden, wollte die Affäre so weiter laufen lassen. Er fiel aus allen Wolken, als ich es beendet habe. Ich konnte so nicht mehr weiter machen. Wir hatten unterschiedliche Vorstellungen.

6-12 Monate sind eine verdammt lange Zeit. Momentan kriechen die Tage nur so dahin und wollen nicht enden.

Ich bin mit meinem Mann 32 Jahre zusammen, wir sind seit 21 Jahren verheiratet. In dieser Zeit gab schöne und schwierige Zeiten. Ich liebe ihn und schätze ihn. Es ist aber auch einges im Laufe der Zeit verloren gegangen - nun liegt an mir, an unserer Beziehung zu arbeiten.

06.09.2021 14:09 • x 1 #15


A


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