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Trennung, Depressionen, Hoffnung auf gemeinsame Zukunft

Z
Hallo zusammen,

ich habe diesen Text geschrieben um damit vielleicht Leute zu erreichen die sich in einer ähnlichen Situation befinden oder befanden und mir ihre Erfahrung damit teilen können. Ich freue mich aber auch über Tipps, Meinungen und Ratschläge, von Personen die keine ähnliche Erfahrung hatten. Außerdem tat es gut mir das alles einfach von der Seele zu schreiben, um es besser verarbeiten zu können.

Vor ca. 1 1/2 Monaten hat sich meine Freundin von mir getrennt. Wir waren über 4 1/2 Jahre in einer Beziehung und auch immer auf der selben Wellenlänge. Klar hatten wir kleinere Streitigkeiten, diese konnten wir aber immer gut lösen.

Es gab aber ein großes Problem für sie. In entscheidenden emotionalen Momenten konnte ich nicht für sie da sein. Sie hat das mehrfach klar angesprochen, deutlich gemacht dass sie die Beziehung so nicht auf Dauer führen kann und mir die Chance gegeben etwas zu verändern. Ich wollte es auch ändern, da ich die Rolle der Vertrauensperson in einer Beziehung erfüllen möchte. Ich konnte es aber nicht ändern. Damals wusste ich nicht warum es mir so schwer fällt eine emotionale Unterstützung für meine Partnerin zu sein, heute kenne ich den Grund.
Kurz nach der Trennung bin ich endlich den Schritt gegangen, der schon lange überfällig war. Ich habe mich auf die Suche nach einem Platz für eine Psychotherapie begeben. Mehrere Erstgespräche mit Psychotherapeuten später, kann ich mich und mein Handeln in der Beziehung schon viel besser verstehen und meine langjährige Vermutung, depressive Züge, bzw. eine Depression zu haben wurde mehrfach bestätigt. Einen festen Therapieplatz konnte ich noch nicht finden, aber er steht in Aussicht.
Um das Thema Depressionen soll es hier aber eigentlich gar nicht gehen.

Über das letzte Jahr haben wir uns mehr und mehr voneinander distanziert. Zu der Zeit habe ich das auf jeden Fall gemerkt, konnte es aber nicht wirklich realisieren. Vor vier Monaten ist sie dann aus der Stadt, wo wir gemeinsam studiert haben, für ihr Masterstudium nach Österreich gezogen. Bei meinem ersten Besuch hat sie mich vom Bahnhof abgeholt und da habe ich schon gemerkt, dass die Nähe fehlt. Zwei Tage später habe ich das dann angesprochen, woraufhin sie mir mitteilte, dass der Gedanke die Beziehung zu beenden, bei ihr immer größer wird, da sie mittlerweile kaum noch Hoffnung hat dass sich etwas ändert.
Wir haben darüber geredet, ich habe ihr Vorschläge gemacht wie wir auch über die große Distanz wieder zueinander finden können, und konnte sie davon überzeugen, über die gemeinsame Weihnachtszeit in der Heimat zu schauen, wie es zwischen uns läuft.
Nach dem sich dann drei Wochen später bei der emotionalen Distanz nichts getan hat und wir beide unter der im Raum stehenden Entscheidung die Beziehung zu beenden gelitten haben, hat sie dann letztendlich die Entscheidung getroffen.

In den Tagen danach habe ich realisiert was für ein ungesundes und toxisches Verhältnis ich zu mir selber habe und dass mir ein stabiles soziales Umfeld fehlt. Daher bin ich ihr auch eigentlich dankbar, dass sie die Beziehung hat. Denn ohne diesen Bruch, hätte ich wahrscheinlich noch sehr lange gebraucht um das zu realisieren und ich hätte mich weiterhin an der Wohlfühlzone der Beziehung festgehalten.
Wenige Tage später habe ich mich auf den Weg begeben etwas zu ändern. Ich habe mich in einem Sportverein angemeldet, bin auf die Suche nach einem Therapieplatz gegangen, konnte mich nach Jahren endlich wieder meiner Familie und den letzten Freunden die noch da sind anvertrauen und ziehe jetzt demnächst aus meiner WG aus, in der ich mich nie richtig wohl gefühlt hatte.

Dabei ging der Gedanke, meine ex Partnerin wieder zurück zu gewinnen, nie weg. Im selben Telefonat, in dem sie die Beziehung beendet hat, hat sie kurz vorher noch gesagt ob wir unsere Beziehung nicht öffnen können, also eine Pause einlegen. Dass die Trennung nur eine Pause ist, daran halte ich mich bis jetzt noch fest. Außerdem hat sie gesagt dass sie mich noch liebt, sie mich als Mensch so sehr schätzt und sich wünschen würde, dass wir in Zukunft weiterhin ein Teil des Lebens des anderen sein können. Ein paar Tage nach der Trennung standen wir noch im Kontakt und haben miteinander telefoniert. Dann hatten wir einen Monat keinen Kontakt und jetzt, kurz nach Weihnachten haben wir uns nochmal persönlich getroffen.
Es war schön sie zu sehen und mit ihr zu reden. Wir konnten auch nach wie vor ganz normal und vertrauensvoll miteinander reden. Auf meine Frage nach unserer Zukunft, zum Ende unseres Treffens, meinte sie relativ klar, dass es für sie aktuell keine Zukunft auf der Ebene einer romantischen Beziehung gibt. Da die Hoffnung auf Besserung in der Beziehung bei ihr nach wie vor viel zu klein ist. Wir haben ausgemacht dass wir erstmal auf Abstand gehen, uns aber jeder Zeit melden können und in der Zukunft schauen, wann wir uns wieder sehen. Dabei hatte sie dann auch erwähnt, dass sie über die Semesterferien im Februar wieder in der Heimat ist.

Ein paar Stunden später schrieb sie mir eine längere Nachricht. Inhaltlich war daraus zu entnehmen, wie schön sie das Treffen fand, wie gut wir miteinander reden konnten, wie stolz ich auf mich sein kann was ich in den letzten Wochen alles für mich getan habe, wie schwer der Abschied für sie war, wie sehr sie mich schätz, wie dankbar sie für die letzten Jahre ist und dass sie bei der Frage nach unserer Zukunft möglichst klar sein wollte, wenn sie aber ehrlich zu sich selber ist und wir in (sehr) ferner Zukunft aufeinandertreffen sollten und wir beide das Gefühl haben zusammenzugehören, dann wird es das richtige sein und es wird noch eine Zukunft geben, es aber aktuell kein Sinn macht daran festzuhalten, da der Druck zu groß und die Hoffnung zu klein ist, sie aktuell nicht wieder in die Beziehung investieren möchte und jetzt jeder erstmal alleine sein Glück finden sollte.

Mein Hoffnung ist jetzt, dass ihre (sehr) ferne Zukunft vielleicht gar nicht so fern ist. Daher plane ich aktuell die Kontaktpause bis Februar einzuhalten, an mir, meinem Selbstwertgefühl und meinem Leben zu arbeiten und sie dann nach einem Treffen zu fragen. Für mich hat das Treffen dann das Ziel, ihr meine Fortschritte zeigen zu können, ohne klar zu sagen Diese Fortschritte habe ich gemacht. und dann darauf zu hoffen, dass sie mich in den letzten Wochen vermisst hat und sich wieder eine Beziehung vorstellen kann. Klar ist aber auch, dass ich in den nächsten 5-6 Wochen keine großen Sprünge im Fortschritt machen kann. Ich kann nur an die Erfolge aus den vergangen 4-5 Wochen anknüpfen. Und ohne einen Therapieplatz wird es auch erstmal keine realistische Grundlage geben, um etwas am Kernproblem der vergangenen Beziehung ändern zu können.

Gleichzeitig verspüre ich aber auch ein Bedürfnis nach Ablenkung. Vielleicht in form von (körperlicher) Nähe zu einer anderen (aktuell nicht existenten) Person. Vielleicht merke ich dabei dann auch, dass ich die Beziehung mit meiner ex Partnerin gar nicht mehr möchte. Vielleicht wird dadurch aber auch das Gegenteil der Fall sein und ich merke wie sehr ich die Beziehung zu meiner ex Partnerin wieder möchte. Jetzt aber irgend etwas neues einzugehen, bzw. auszuprobieren, würde sich aber auch irgendwie falsch anfühlen. Vor allem mit der (nicht all zu kleinen) Hoffnung, dass die Beziehung zu meiner ex wieder funktionieren könnte. Außerdem würde ich ja auch nicht wollen das sie sich jetzt in etwas neues stürzt. Und ihr dann ehrlich und transparent sagen zu müssen, dass ich mich in der Zwischenzeit mit anderen Frauen getroffen habe, mindert ja auch nur meine Chance auf einen Neuanfang.

Außerdem verspüre ich auch immer wieder Wut auf meine ex Partnerin und frage mich, wie sich mich jetzt, in einer so schwierigen Phase alleine lassen kann. Ich weiß aber auch wie oft sie sich alleine gelassen gefühlt hat und dass es für mich jetzt aktuell wahrscheinlich das richtige ist, ohne sie zu sein, um wirklich an mir arbeiten zu können. Trotzdem werde ich Gedanken nach einer gemeinsamer Zukunft mit meiner ex Partnerin einfach nicht los.

Abschließend möchte ich noch sagen, dass ich unabhängig von der Zukunft mit meiner ex Partnerin weiter an mir arbeiten werde. Und das aktuell die Sehnsucht nach einer gemeinsamen Zukunft sehr groß ist, aber auch immer wieder gegenteilige Gedanken aufkommen.

29.12.2024 15:56 • x 1 #1


W
@zitronenkuchen
Die Frage ist, wenn Du wirklich in Deiner persönlichen Entwicklung weitergekommen bist.
Durch körperlich und geistige Selbstpflege, Dich sozial neu vernetzt hast, Dein Lebenssinn plötzlich ein anderer ist als eine Beziehung mit Ihr, ob es dann überhaupt noch passen würde?
Auf welchem Level wäre sie?
Wenn sie auch nur durchschnittlich attraktiv ist dann wird sie andere Männer kennenlernen und den Einen oder Anderen wird sie vielleicht ganz gut finden.
Sie ist keine Heilige war es nie und wird es auch nicht werden.
Du solltest in Deiner weiteren Entwicklung den Fokus auf Dich und darauf lenken dass diese so stattfindet wie wenn Du ein Leben ohne sie planen würdest.
Mach also Deine Ziele nicht von irgendeinem Datum abhängig wo ihr Euch wieder seht.
Deine Entwicklung muss nur und ausschließlich für Dich selbst stattfinden, nicht für sie oder irgendwen.
Bedürftigkeit und Anhänglichkeit oder gar Abhängigkeit wirken auf keine Frau nicht anziehend.
Die wollen meist einen selbstbewussten Typen, der authentisch ist, der auf sich achtet, der eine natürliche Maskulinität ausstrahlt, sein Gedöhns auf der Reihe hat und ihnen emotionale Stütze und Halt geben kann.
Dieser Weg ist oft gezeichnet von Einsamkeit in der Entwicklungsphase, denn nur da lernst Du Dich ohne Ablenkung selbst kennen.
Das wird nicht einfach weil Du Dich da mit allerlei Gefühlen und Emotionen auseinandersetzen musst die Du lieber nicht ausgegraben hättest.
Kurzfristige Belohnungen und Erfolgsmomente werden nicht eintreten, doch wenn Du mit eisernem Willen dran bleibst merkst Du nach und nach wie Deine Lebensfreude und Lebensqualität zunimmt, das ist dann der erneute Treibstoff damit Du weitermacht, Dir das nächste Ziel setzt.
Du willst für Deine Ex wieder begehrenswert und attraktiv werden?
Dann werde zu einem Mann der auch für andere Frauen attraktiv ist.

29.12.2024 19:42 • x 2 #2


A


Trennung, Depressionen, Hoffnung auf gemeinsame Zukunft

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Aline_8
Zitat von Zitronenkuchen:
Dabei ging der Gedanke, meine ex Partnerin wieder zurück zu gewinnen, nie weg. Im selben Telefonat, in dem sie die Beziehung beendet hat, hat sie kurz vorher noch gesagt ob wir unsere Beziehung nicht öffnen können, also eine Pause einlegen. Dass die Trennung nur eine Pause ist, daran halte ich mich bis jetzt noch fest.


Ich verstehe unter Beziehung öffnen aber eigentlich, dass sich das Öffnen auf das Daten anderer Männer bzw du andere Frauen bezieht. Offene Beziehung eben.
Das wäre dann keine Trennung, also ja, eine Trennung eurer damaligen monogamen Beziehung.
Dass du das möchtest kann ich mir eigentlich nicht vorstellen.

Denn:
Zitat von Zitronenkuchen:
Vielleicht wird dadurch aber auch das Gegenteil der Fall sein und ich merke wie sehr ich die Beziehung zu meiner ex Partnerin wieder möchte.


Zitat von Zitronenkuchen:
Außerdem würde ich ja auch nicht wollen das sie sich jetzt in etwas neues stürzt. Und ihr dann ehrlich und transparent sagen zu müssen, dass ich mich in der Zwischenzeit mit anderen Frauen getroffen habe, mindert ja auch nur meine Chance auf einen Neuanfang.


Du möchtest taktieren und sorry, das funktioniert mit Gefühlen nicht.

Zitat von Zitronenkuchen:
Außerdem hat sie gesagt dass sie mich noch liebt, sie mich als Mensch so sehr schätzt und sich wünschen würde, dass wir in Zukunft weiterhin ein Teil des Lebens des anderen sein können.


Das ist halt einfach ein netter Korb.
Mit Sicherheit wird sie dich sehr gern haben und möchte den Kontakt zu dir aktuell auch vielleicht noch nicht ganz los lassen.
Aber es liest sich nicht nach etwas, was du als Strohhalm nehmen solltest. Es liest sich rein Freundschaftlich.

Zitat von Zitronenkuchen:
Auf meine Frage nach unserer Zukunft, zum Ende unseres Treffens, meinte sie relativ klar, dass es für sie aktuell keine Zukunft auf der Ebene einer romantischen Beziehung gibt. Da die Hoffnung auf Besserung in der Beziehung bei ihr nach wie vor viel zu klein ist. Wir haben ausgemacht dass wir erstmal auf Abstand gehen, uns aber jeder Zeit melden können und in der Zukunft schauen, wann wir uns wieder sehen.

Du stellst die Fragen, du hast das kopfkino, du hoffst und klammerst dich gedanklich an bestimmte ausgesprochene worte von ihr, die meiner Meinung nach an jeder stelle einzeln suggerieren:
Ich mag dich.
Ich weiß, dass es dir gerade schlecht geht.
Ich weiß auch, dass du gerade liebeskummer hast und ich möchte dir nicht vor den kopf stoßen.
Aber eigentlich möchte ich nur, dass du akzeptierst, dass ich die Trennung möchte.
Ein netter Korb.
Ein langsames Abziehen Des Pflasters.



Zitat von Zitronenkuchen:
Ein paar Stunden später schrieb sie mir eine längere Nachricht. Inhaltlich war daraus zu entnehmen, wie schön sie das Treffen fand, wie gut wir miteinander reden konnten, wie stolz ich auf mich sein kann was ich in den letzten Wochen alles für mich getan habe, wie schwer der Abschied für sie war, wie sehr sie mich schätz, wie dankbar sie für die letzten Jahre ist und dass sie bei der Frage nach unserer Zukunft möglichst klar sein wollte, wenn sie aber ehrlich zu sich selber ist und wir in (sehr) ferner Zukunft aufeinandertreffen sollten und wir beide das Gefühl haben zusammenzugehören, dann wird es das richtige sein und es wird noch eine Zukunft geben, es aber aktuell kein Sinn macht daran festzuhalten, da der Druck zu groß und die Hoffnung zu klein ist, sie aktuell nicht wieder in die Beziehung investieren möchte und jetzt jeder erstmal alleine sein Glück finden sollte.


Siehe oben

Zitat von Zitronenkuchen:
Mein Hoffnung ist jetzt, dass ihre (sehr) ferne Zukunft vielleicht gar nicht so fern ist. Daher plane ich aktuell die Kontaktpause bis Februar einzuhalten, an mir, meinem Selbstwertgefühl und meinem Leben zu arbeiten und sie dann nach einem Treffen zu fragen. Für mich hat das Treffen dann das Ziel, ihr meine Fortschritte zeigen zu können, ohne klar zu sagen Diese Fortschritte habe ich gemacht. und dann darauf zu hoffen, dass sie mich in den letzten Wochen vermisst hat und sich wieder eine Beziehung vorstellen kann.


Sowas funktioniert doch nicht mit einem Kalendereintrag A la in 8 Wochen hab ich jetzt nen Haufen Selbstwerttraining gemacht (mit dem Ziel jemanden wieder zurück zu haben ist eigentlich sowieso für die Katz, wenn das deine Motivation ist) , hol mir das Lob von ihr ab, wie fleißig ich doch war und dann verliebt sie sich wieder in mich.

Da ist die Enttäuschung einfach vorprogrammiert.
Mal davon abgesehen, dass je nachdem was und wieviel bei dir aufgearbeitet werden soll/kann, dass sowas ggf einfach Monate bis jahre dauern kann, bis du es verinnerlicht hast.
Um ne ex back zu bekommen, sollte persönliche Weiterentwicklung nun wirklich nicht das Ziel sein.

29.12.2024 20:05 • x 1 #3


HerrZ
Moin.
Also, Du willst ein Ex-Back.
Das kann theoretisch funktionieren. In der Praxis tut es das oft nicht (dauerhaft). Weil Risse nur mit Aufwand zu kitten sind. Und den müssen beide tragen und wollen.

Voraussetzungen:
Die Trennungsgründe sind obsolet.
Ihr verliebt Euch neu. Sie sich. Du Dich.
Wer gegangen ist, muss wiederkommen. Alles andere ist betteln.

Das dauert. Bis Februar ist zu kurz. Wenn man am Ball bleibt, konsequent, dann dauert es 30-60 Tage um alte Gewohnheiten loszuwerden. Und 90 Tage um neue in Fleisch und Blut übergehen zu lassen.
Alles andere ist Kartenhaus oder Potemkisches Dorf.

Du müsstest also in den 90 Tagen eine krass gute Version von Dir werden. Nicht weil sie oder für sie. Sondern weil Du. Ob sie das gewünscht honoriert, ist nämlich absolut ihres. Du willst sie doch nicht manipulieren, oder? Und doch taktierst Du rum. Keine Dates, weil sie. Verbessern, weil sie.
Diese extrinsische Motivation wird wie ein Souffle in sich zusammenfallen, sobald sie dated. Und das ist kein wenn, nur wann.

Sei Dir was wert. Das. Die Arbeit in Dich.
Und dabei kannst Du ja ein Auge auf sie haben, auf ihr Verhalten. Ich würde Dir raten den Blick einzig auf Dich zu lenken. Weg von ihr. Denn Ex heißt ohne sie. Jeder Input, jedes (Online-)Stalken hält die eigentlich gelöste Bindung aufrecht. Und den Schmerz.

Raus aus der Taktik und rein in Dein Leben.
Falls ihr für einander bestimmt seid? Dann findet ihr Euch auch wieder. So ganz ohne Taktik und Plan der eine große Unbekannte hat. Sie.

29.12.2024 20:24 • x 5 #4


K
Guten Tag,

ich finde Dein Geschriebenes etwas schwerig....

Zitat von Zitronenkuchen:
In entscheidenden emotionalen Momenten konnte ich nicht für sie da sein.


Für einen Partner, der in den für sich entscheidenen emotionalen Momenten alleine war, sind das Narben die hinterlassen wurden. Vielleicht verziehen, aber niemals vergessen. Unabhängig davon, wie Du Dich entwickelst... das wird immer zurück bleiben, selbst wenn Du Dich auf den Kopf stellst, dabei in die Hände klatschst und das Vater Unser betest. Mach Dir bewusst, was für tiefliegende Konsequenzen das bei ihr ausgelöst haben kann. Grundlegende Dinge in einer Beziehung hast Du ihr damit vielleicht genommen: Sicherheit (mein Partner fängt mich auf), Vertrauen (mein Partner steht mir bei) , Zuverlässigkeit (ich kann auf meinen Partner zählen), Geborgenheit (mein Partner liebt mich trotzdem), Selbstbewustsein (ich bin es wert). Dinge die zu einer Beziehung nun mal gehören. Das ist nicht mehr zu kitten. Damit hast Du sie vielleicht von Dir gestoßen und sie wird sich auch dadurch entliebt haben können. Selbst wenn Du Dich um 180 Grad drehen wirst... sie wird es nicht vergessen. Ihr Fundament hat eventuell dadurch massive Risse bekommen. Sie hat Dir das mehrmals klar gesagt...Du konntest (oder wolltest) nicht. Das ist OK, jeder hat da seine Grenzen. Dennoch ist es schwerwiegender als Du Dir aktuell bewusst bist, zumindest liest es sich für mich so (ja, ich weiß, sind nur wenige Zeilen von Dir).
Vielleicht bin ich da auch etwas pro-Ex... weißt Du, ich fühlte mich von meinem Partner ebenfalls in schweren Situationen allein gelassen. Dabei ging es nicht nur um ein schief hängendes Bild, sondern zum Beispiel um Verlust (durch Tod). Das hat meine Beziehung zu ihm schon erstmal erschüttert. Da ich aber ein gutes Netzwerk habe, Nerven aus Drahtseile und ein sicheres Selbstwertgefühl, konnte ich diese Situationen gut verarbeiten, zudem ich mir im Anschluß die Zeit genommen habe, auch seinen Blickwinkel zu sehen. Im hier und jetzt weiß ich, dass er in akuten Ausnahmezuständen (also wirklich emotionalen schweren Momenten) immer mehr mit sich selbst beschäftigt sein wird, als mit mir. Für mich ist das in Ordnung, ich glaube zu verstehen, warum er so handelt und ich kann das akzeptieren. Ich denke, ich kann daher Deiner Ex nachempfinden, was das in ihr ausgelöst haben kann. Ich kenne sie nicht...aber für jemanden da zu sein, ist ja nun primär auch kein Hexenwerk und es wird nach grundlegenden Bedürfnissen gehandelt, die jetzt nicht neu erfunden werden müssen. Und ja....es tut mir erstmal sauweh, wenn er dann nicht für mich da ist. Das hat jedoch mehr mit mir, als mit ihm zu tun und bei allem anderen ist er immer für mich da.

Zitat von Zitronenkuchen:
Außerdem würde ich ja auch nicht wollen das sie sich jetzt in etwas neues stürzt.

Sie kann tun und lassen was sie will. Ob Morgen, übermorgen oder in 4 Wochen. Mit wem oder in was sie sich hinein stürzt, ist nicht von Deinem Wollen abhängig. Sie ist ein Mensch ebenso mit Bedürfnissen wie (anscheinend) Du:

Zitat von Zitronenkuchen:
Gleichzeitig verspüre ich aber auch ein Bedürfnis nach Ablenkung.

Gleiches Recht für alle, oder nicht?! Was Deine Gründe dafür sind, können Deine Gründe bleiben...das hat nicht wirklich was mit ihr zu tun.

Zitat von Zitronenkuchen:
Außerdem verspüre ich auch immer wieder Wut auf meine ex Partnerin und frage mich, wie sich mich jetzt, in einer so schwierigen Phase alleine lassen kann.


Du regulierst das im Verlauf etwas, dennoch bin ich etwas entsetzt, dass Du das zu diesem Zeitpunkt für Dich nicht bereits bearbeitet hast, obwohl Du schreibst:

Zitat von Zitronenkuchen:
Mehrere Erstgespräche mit Psychotherapeuten später, kann ich mich und mein Handeln in der Beziehung schon viel besser verstehen und meine langjährige Vermutung, depressive Züge, bzw. eine Depression zu haben wurde mehrfach bestätigt.


Zitat von Zitronenkuchen:
ich kann nur an die Erfolge aus den vergangen 4-5 Wochen anknüpfen.

Wo bleibt das das uneigennützige Verständnis für sie, während Du Dir erlaubst, wütend auf sie zu sein, beruhend auf einer gemeinsamen Tatsache (das nicht auffangen in schwierigen SItuationen)?!

Zitat von Zitronenkuchen:
Um das Thema Depressionen soll es hier aber eigentlich gar nicht gehen.

Warum nicht? Das kann eine Beziehung zu einem Menschen (unabhängig der Ebene) extrem torpedieren?!

Ich finde es wirklich toll, dass Du Dich um Dein Innerstes kümmerst, einen Thrapieplatz finden möchtest und andere Dinge in Deinem Leben ändern willst. Mach das für Dich ... nicht für sie...nicht für Euch.

Und irgendwann, wenn Du alles für Dich klären konntest...und das wird nicht bis Februar möglich sein.... kommt vielliech teine Frau um die Ecke, wo Du Dich in eine neue Bezihung stürzen kannst

Alles Gute für Dich und mach das Jahr 2025 zu Deinem Jahr

Bye
Kerstin

30.12.2024 12:54 • x 1 #5


Levin
Zitat von Worrior:
Die Frage ist, wenn Du wirklich in Deiner persönlichen Entwicklung weitergekommen bist.
Durch körperlich und geistige Selbstpflege, Dich sozial neu vernetzt hast, Dein Lebenssinn plötzlich ein anderer ist als eine Beziehung mit Ihr, ob es dann überhaupt noch passen würde?
Auf welchem Level wäre sie?

Das weiß natürlich niemand. Dass sich mit der Zeit auf beiden Seiten vieles verändern kann ist mir auch bewusst. Die Zeit wird zeigen was in der der Zukunft das Richtige sein wird.
Zitat von Worrior:
Du solltest in Deiner weiteren Entwicklung den Fokus auf Dich und darauf lenken dass diese so stattfindet wie wenn Du ein Leben ohne sie planen würdest.
Mach also Deine Ziele nicht von irgendeinem Datum abhängig wo ihr Euch wieder seht.
Deine Entwicklung muss nur und ausschließlich für Dich selbst stattfinden, nicht für sie oder irgendwen.

Dass ich den Fokus auf mich lenken soll ist mir auch bewusst. Aktuell ist es aber schwer den Gedanken: „Ich ändere mich um sie dann vielleicht wieder zurück gewinnen zu können.“, abzulegen. Der Gedanke gibt mir auch Kraft und Motivation. Wenn Erfolgserlebnisse eintreten werden mir aber auch diese Kraft und Motivation geben und der genannte Gedanke immer kleiner.
Zitat von Worrior:
Dann werde zu einem Mann der auch für andere Frauen attraktiv ist.

Das ist das Ziel. An dem Punkt war ich auch vor der Beziehung. Über die Zeit der Beziehung habe ich mich aber auf meinem Weg verloren.

Danke für deinen Kommentar und einen guten Rutsch!

30.12.2024 15:51 • x 1 #6


Levin
Zitat von Aline_8:
Ich verstehe unter Beziehung öffnen aber eigentlich, dass sich das Öffnen auf das Daten anderer Männer bzw du andere Frauen bezieht.

Ja danach klingt es, ich weiß dass sie das nicht in dieser Form gemeint hat. Wir hatten in der Vergangenheit täglich mehrfach Kontakt und zuletzt hat es sich für beide verpflichtend angefühlt diesen Kontakt so zu halten. Mit „die Beziehung öffnen“, meinte sie Raum zu schaffen, in dem ich mich weiterentwickeln kann und in dem sie, ohne die „Verpflichtungen“ einer Beziehung, ihr Leben führen kann. Mit körperlicher Nähe zu anderen Personen hatte das nichts zu tun.
Zitat von Aline_8:
Aber eigentlich möchte ich nur, dass du akzeptierst, dass ich die Trennung möchte.
Ein netter Korb.
Ein langsames Abziehen Des Pflasters.

Ja, da würde ich dir zustimmen.
Zitat von Aline_8:
Sowas funktioniert doch nicht mit einem Kalendereintrag A la in 8 Wochen hab ich jetzt nen Haufen Selbstwerttraining gemacht (mit dem Ziel jemanden wieder zurück zu haben ist eigentlich sowieso für die Katz, wenn das deine Motivation ist) , hol mir das Lob von ihr ab, wie fleißig ich doch war und dann verliebt sie sich wieder in mich.

Nein tut es nicht und ich weiß dass ich mich von diesem Gedanken lösen sollte.
Zitat von Aline_8:
Um ne ex back zu bekommen, sollte persönliche Weiterentwicklung nun wirklich nicht das Ziel sein.

Was sollte deiner Meinung nach dann das Ziel sein?

Danke für deinen Kommentar und die Perspektive. Ich wünsch dir einen guten Rutsch!

30.12.2024 16:04 • x 1 #7


Aline_8
Zitat von Levin:
Was sollte deiner Meinung nach dann das Ziel sein?


Das Ziel von Persönlichkeitsentwicklung ist, naja, was persönliches.
Es ist ne Weiterentwicklung für dich in deinem Leben und nicht auf ne andere Person gemünzt.

Spoiler: Man wird damit nie fertig. Das geht im Bestfall ein Leben lang. Man kann immer ne noch bessere Version von sich selbst sein

Ich bin mir ebenfalls sicher, dass du dann ohne Liebeskummer auf deine ex-Beziehung schaust.

30.12.2024 16:08 • #8


Levin
Zitat von HerrZ:
Du willst sie doch nicht manipulieren, oder?

Natürlich möchte ich das nicht.
Zitat von HerrZ:
Raus aus der Taktik und rein in Dein Leben.
Falls ihr für einander bestimmt seid? Dann findet ihr Euch auch wieder. So ganz ohne Taktik und Plan der eine große Unbekannte hat. Sie.

Das ist der Plan. Konsekration auf mich selbst. Die Zukunft wird schon das richtige bereithalten, egal was es ist. Gerade jetzt zwischen den Feiertagen, mit viel Zeit zum Nachdenken, ist es aber schwierig den Plan einfach so durchzuziehen. Wenn der Alltag im neuen Jahr wieder los geht, wird es mit Sicherheit wieder einfacher.

Danke für deinen Kommentar und einen guten Rutsch ins neue Jahr.

30.12.2024 16:11 • #9


Levin
Zitat von Kerstin_2016:
Dennoch ist es schwerwiegender als Du Dir aktuell bewusst bist, zumindest liest es sich für mich so

Edit: irgendwie hat es den Text am Handy etwas komisch formatiert/gespeichert. Ich werde ihn später nochmal am PC gerade ziehen. Mit Sicherheit ist es schwerwiegender als ich mir aktuell bewusst bin. Ich versuche das auch nicht zu verdrängen. Ich möchte verstehe warum ich so gehandelt habe und was ich dadurch bei ihr ausgelöst habe.
Zitat von Kerstin_2016:
weißt Du, ich fühlte mich von meinem Partner ebenfalls in schweren Situationen allein gelassen. Dabei ging es nicht nur um ein schief hängendes Bild, sondern zum Beispiel um Verlust (durch Tod). Das hat meine Beziehung zu ihm schon erstmal erschüttert. Da ich aber ein gutes Netzwerk habe, Nerven aus Drahtseile und ein sicheres Selbstwertgefühl, konnte ich diese Situationen gut verarbeiten, zudem ich mir im Anschluß die Zeit genommen habe, auch seinen Blickwinkel zu sehen. Im hier und jetzt weiß ich, dass er in akuten Ausnahmezuständen (also wirklich emotionalen schweren Momenten) immer mehr mit sich selbst beschäftigt sein wird, als mit mir. Für mich ist das in Ordnung, ich glaube zu verstehen, warum er so handelt und ich kann das akzeptieren

Interessant dass du das so schreibst. Sie hat mir nämlich auch mitgeteilt, dass sie sich lange Gedanken darüber gemacht
Zitat von Kerstin_2016:
Dennoch ist es schwerwiegender als Du Dir aktuell bewusst bist, zumindest liest es sich für mich so

Mit Sicherheit ist es schwerwiegender als ich mir aktuell bewusst bin. Ich versuche das auch nicht zu verdrängen. Ich möchte verstehe warum ich so gehandelt habe und was ich dadurch bei ihr ausgelöst habe.
Zitat von Kerstin_2016:
weißt Du, ich fühlte mich von meinem Partner ebenfalls in schweren Situationen allein gelassen. Dabei ging es nicht nur um ein schief hängendes Bild, sondern zum Beispiel um Verlust (durch Tod). Das hat meine Beziehung zu ihm schon erstmal erschüttert. Da ich aber ein gutes Netzwerk habe, Nerven aus Drahtseile und ein sicheres Selbstwertgefühl, konnte ich diese Situationen gut verarbeiten, zudem ich mir im Anschluß die Zeit genommen habe, auch seinen Blickwinkel zu sehen. Im hier und jetzt weiß ich, dass er in akuten Ausnahmezuständen (also wirklich emotionalen schweren Momenten) immer mehr mit sich selbst beschäftigt sein wird, als mit mir. Für mich ist das in Ordnung, ich glaube zu verstehen, warum er so handelt und ich kann das akzeptieren

Interessant dass du das so schreibst. Sie hat mir nämlich auch mitgeteilt, dass sie sich lange Gedanken darüber gemacht hat, ob sie das Bedürfnis mich, bzw. ihren Partner, als emotionale Stütze / Vertrauensperson in emotionalen Momenten zu haben, ablegen kann. Vor allem mit dem Hintergrund, dass es abgesehen davon kaum Differenzen oder Probleme gab. Ebenfalls hat sie auch ein, wie du schreibst, gutes Netzwerk, nerven und ein hohes Selbstwertgefühl. Letztendlich konnte sie sich aber nicht dazu entscheiden das Bedürfnis abzulegen und hat in mir nicht mehr die Person gesehen, die in Zukunft dieses Bedürfnis erfüllen kann.

Wenn ich das richtig verstehe bist du noch mit deinem Partner zusammen, obwohl er dir in schwierigen Momenten keine emotionale Unterstützung sein kann oder?
Bist du hingegen aber eine emotionale Stütze für deinen Partner?
Wie war der Prozess dieses Bedürfnis abzulegen?
Zitat von Kerstin_2016:
Sie kann tun und lassen was sie will. Ob Morgen, übermorgen oder in 4 Wochen. Mit wem oder in was sie sich hinein stürzt, ist nicht von Deinem Wollen abhängig. Sie ist ein Mensch ebenso mit Bedürfnissen wie (anscheinend) Du:


Zitat von Kerstin_2016:
Du regulierst das im Verlauf etwas, dennoch bin ich etwas entsetzt, dass Du das zu diesem Zeitpunkt für Dich nicht bereits bearbeitet hast


Zitat von Kerstin_2016:
Wo bleibt das das uneigennützige Verständnis für sie, während Du Dir erlaubst, wütend auf sie zu sein, beruhend auf einer gemeinsamen Tatsache (das nicht auffangen in schwierigen SItuationen)?!


Zitat von Kerstin_2016:
Warum nicht? Das kann eine Beziehung zu einem Menschen (unabhängig der Ebene) extrem torpedieren?!


hat, ob sie das Bedürfnis mich, bzw. ihren Partner, als emotionale Stütze / Vertrauensperson in emotionalen Momenten zu haben, ablegen kann. Vor allem mit dem Hintergrund, dass es abgesehen davon kaum Differenzen oder Probleme gab. Ebenfalls hat sie auch ein, wie du schreibst, gutes Netzwerk, nerven und ein hohes Selbstwertgefühl. Letztendlich konnte sie sich aber nicht dazu entscheiden das Bedürfnis abzulegen und hat in mir nicht mehr die Person gesehen, die in Zukunft dieses Bedürfnis erfüllen kann.

Wenn ich das richtig verstehe bist du noch mit deinem Partner zusammen, obwohl er dir in schwierigen Momenten keine emotionale Unterstützung sein kann oder?
Bist du hingegen aber eine emotionale Stütze für deinen Partner?
Wie war der Prozess dieses Bedürfnis abzulegen?

Du musst diese Fragen natürlich nicht beantworten Falles es dir zu persönlich ist oder so.
Zitat von Kerstin_2016:
Sie kann tun und lassen was sie will. Ob Morgen, übermorgen oder in 4 Wochen. Mit wem oder in was sie sich hinein stürzt, ist nicht von Deinem Wollen abhängig. Sie ist ein Mensch ebenso mit Bedürfnissen wie (anscheinend) Du:

Natürlich kann sie tun und lassen was sie möchte.
Zitat von Kerstin_2016:
Dennoch ist es schwerwiegender als Du Dir aktuell bewusst bist, zumindest liest es sich für mich so

Mit Sicherheit ist es schwerwiegender als ich mir aktuell bewusst bin. Ich versuche das auch nicht zu verdrängen. Ich möchte verstehe warum ich so gehandelt habe und was ich dadurch bei ihr ausgelöst habe.
Zitat von Kerstin_2016:
weißt Du, ich fühlte mich von meinem Partner ebenfalls in schweren Situationen allein gelassen. Dabei ging es nicht nur um ein schief hängendes Bild, sondern zum Beispiel um Verlust (durch Tod). Das hat meine Beziehung zu ihm schon erstmal erschüttert. Da ich aber ein gutes Netzwerk habe, Nerven aus Drahtseile und ein sicheres Selbstwertgefühl, konnte ich diese Situationen gut verarbeiten, zudem ich mir im Anschluß die Zeit genommen habe, auch seinen Blickwinkel zu sehen. Im hier und jetzt weiß ich, dass er in akuten Ausnahmezuständen (also wirklich emotionalen schweren Momenten) immer mehr mit sich selbst beschäftigt sein wird, als mit mir. Für mich ist das in Ordnung, ich glaube zu verstehen, warum er so handelt und ich kann das akzeptieren

Interessant dass du das so schreibst. Sie hat mir nämlich auch mitgeteilt, dass sie sich lange Gedanken darüber gemacht
Zitat von Kerstin_2016:
Dennoch ist es schwerwiegender als Du Dir aktuell bewusst bist, zumindest liest es sich für mich so

Mit Sicherheit ist es schwerwiegender als ich mir aktuell bewusst bin. Ich versuche das auch nicht zu verdrängen. Ich möchte verstehe warum ich so gehandelt habe und was ich dadurch bei ihr ausgelöst habe.
Zitat von Kerstin_2016:
weißt Du, ich fühlte mich von meinem Partner ebenfalls in schweren Situationen allein gelassen. Dabei ging es nicht nur um ein schief hängendes Bild, sondern zum Beispiel um Verlust (durch Tod). Das hat meine Beziehung zu ihm schon erstmal erschüttert. Da ich aber ein gutes Netzwerk habe, Nerven aus Drahtseile und ein sicheres Selbstwertgefühl, konnte ich diese Situationen gut verarbeiten, zudem ich mir im Anschluß die Zeit genommen habe, auch seinen Blickwinkel zu sehen. Im hier und jetzt weiß ich, dass er in akuten Ausnahmezuständen (also wirklich emotionalen schweren Momenten) immer mehr mit sich selbst beschäftigt sein wird, als mit mir. Für mich ist das in Ordnung, ich glaube zu verstehen, warum er so handelt und ich kann das akzeptieren

Interessant dass du das so schreibst. Sie hat mir nämlich auch mitgeteilt, dass sie sich lange Gedanken darüber gemacht hat, ob sie das Bedürfnis mich, bzw. ihren Partner, als emotionale Stütze / Vertrauensperson in emotionalen Momenten zu haben, ablegen kann. Vor allem mit dem Hintergrund, dass es abgesehen davon kaum Differenzen oder Probleme gab. Ebenfalls hat sie auch ein, wie du schreibst, gutes Netzwerk, nerven und ein hohes Selbstwertgefühl. Letztendlich konnte sie sich aber nicht dazu entscheiden das Bedürfnis abzulegen und hat in mir nicht mehr die Person gesehen, die in Zukunft dieses Bedürfnis erfüllen kann.

Wenn ich das richtig verstehe bist du noch mit deinem Partner zusammen, obwohl er dir in schwierigen Momenten keine emotionale Unterstützung sein kann oder?
Bist du hingegen aber eine emotionale Stütze für deinen Partner?
Wie war der Prozess dieses Bedürfnis abzulegen?
Zitat von Kerstin_2016:
Sie kann tun und lassen was sie will. Ob Morgen, übermorgen oder in 4 Wochen. Mit wem oder in was sie sich hinein stürzt, ist nicht von Deinem Wollen abhängig. Sie ist ein Mensch ebenso mit Bedürfnissen wie (anscheinend) Du:


Zitat von Kerstin_2016:
Du regulierst das im Verlauf etwas, dennoch bin ich etwas entsetzt, dass Du das zu diesem Zeitpunkt für Dich nicht bereits bearbeitet hast


Zitat von Kerstin_2016:
Wo bleibt das das uneigennützige Verständnis für sie, während Du Dir erlaubst, wütend auf sie zu sein, beruhend auf einer gemeinsamen Tatsache (das nicht auffangen in schwierigen SItuationen)?!


Zitat von Kerstin_2016:
Warum nicht? Das kann eine Beziehung zu einem Menschen (unabhängig der Ebene) extrem torpedieren?!


hat, ob sie das Bedürfnis mich, bzw. ihren Partner, als emotionale Stütze / Vertrauensperson in emotionalen Momenten zu haben, ablegen kann. Vor allem mit dem Hintergrund, dass es abgesehen davon kaum Differenzen oder Probleme gab. Ebenfalls hat sie auch ein, wie du schreibst, gutes Netzwerk, nerven und ein hohes Selbstwertgefühl. Letztendlich konnte sie sich aber nicht dazu entscheiden das Bedürfnis abzulegen und hat in mir nicht mehr die Person gesehen, die in Zukunft dieses Bedürfnis erfüllen kann.

Wenn ich das richtig verstehe bist du noch mit deinem Partner zusammen, obwohl er dir in schwierigen Momenten keine emotionale Unterstützung sein kann oder?
Bist du hingegen aber eine emotionale Stütze für deinen Partner?
Wie war der Prozess dieses Bedürfnis abzulegen?

Du musst diese Fragen natürlich nicht beantworten Falles es dir zu persönlich ist oder so.
Zitat von Kerstin_2016:
Sie kann tun und lassen was sie will. Ob Morgen, übermorgen oder in 4 Wochen. Mit wem oder in was sie sich hinein stürzt, ist nicht von Deinem Wollen abhängig. Sie ist ein Mensch ebenso mit Bedürfnissen wie (anscheinend) Du:

Natürlich kann sie tun und lassen was sie möchte. Ich möchte auch, dass sie alles tut, was sie glücklich macht. Ganz unabhängig von mir. Ich denke aber es ist normal, dass der Gedanke das die ex Partnerin die Nähe zu einer anderen Person genießt, am Anfang vollkommen normal ist. Vor allem in der Position der der verlassenen Person.
Zitat von Kerstin_2016:
Du regulierst das im Verlauf etwas, dennoch bin ich etwas entsetzt, dass Du das zu diesem Zeitpunkt für Dich nicht bereits bearbeitet hast

Soweit bin ich leider noch nicht. Mein Kopf sagt mir, es gibt gar keinen Grund sauer zu sein, aber meine Gefühle legen mir manchmal andere Gedanken in den Kopf.
Zitat von Kerstin_2016:
Wo bleibt das das uneigennützige Verständnis für sie, während Du Dir erlaubst, wütend auf sie zu sein, beruhend auf einer gemeinsamen Tatsache (das nicht auffangen in schwierigen SItuationen)?!

Auch hier bin ich noch nicht soweit. Das Verständnis dafür möchte ich aber aufbringen.
Zitat von Kerstin_2016:
Warum nicht? Das kann eine Beziehung zu einem Menschen (unabhängig der Ebene) extrem torpedieren?!

Das weiß ich und habe ich auch am eigenen Leib gespürt. Ich denke aber, bei dem Thema kann mir nur professionelle Hilfe und ich selbst weiterhelfen. Ich denke nicht dass ich mir im Internet Tipps zum Umgang mit meiner Depression einholen sollte.

Danke für deinen Kommentar und einen guten Rutsch ins neue Jahr!

30.12.2024 17:57 • x 1 #10


K
Hallo und gutes neues Jahr,

entschulidge, ich hatte viel um die Ohren, daher meine späte Antwort.

Zitat von Levin:
Wenn ich das richtig verstehe bist du noch mit deinem Partner zusammen, obwohl er dir in schwierigen Momenten keine emotionale Unterstützung sein kann oder?
Bist du hingegen aber eine emotionale Stütze für deinen Partner?
Wie war der Prozess dieses Bedürfnis abzulegen?

Ja, bin ich und ein Ende ist nicht absehbar
Und wieder ja... ich bin für ihn da, aber so wie er es braucht, nicht wie ich es brauche. Ich höre an sich nur zu, erteile ungefragt keine Ratschläge oder zeige auch keine Alternativen auf, wenn er nicht explizit danach fragt. Ich bin eher einfach da, tüdel um ihn herum, bereite ihm schöne Stunden so dass er abschalten kann. Er sagt was, wenn er andere Hilfe braucht oder sich wünscht und das ist sehr entspüannend für mich.
Ich habe das Bedürfnis nicht abgelegt. Ich habe andere Kanäle (erwachsenen Kinder, Kollegen, Freunde) oder ich mache das mit mir selbst aus. Auch damit ist der Umgang mit mir selbst sehr entspannend geworden. Ich bin da nicht mehr so emotional unterwegs, kanalisiere es anders und lasse mir von meinen Emotionen den Weg nicht mehr vorgeben, daher habe ich nur in Aktusituationen das Bedürfnis. Mir reicht da auch mal kommentarlos eine Umarmung, die fordere ich auch genauso ein, indem ich dann sage Hey, ich brauche gerade eine Umarmung.

Zitat von Levin:
aber meine Gefühle legen mir manchmal andere Gedanken in den Kopf.

Anderer Blickwinkel?! ---Deine Gedanken legen dir Gefühle in den Kopf/Bauch/Herz

Zitat von Levin:
Ich denke nicht dass ich mir im Internet Tipps zum Umgang mit meiner Depression einholen sollte.

Warum nicht? Es gibt hier viele User mit Depressionen oder User deren ANgehörige an Depressioen erkrankt sind.
Infos aus erstwer Hand...es geht nicht darum einen Seelenstriptease zu machen oder konkrete Behandlungen durchzuführen. Ein Austausch kann nie schaden und es gibt immer mal wieder tolle Hinweise, um die eigenen Dämopnen besser beim Namen nennen zu können.

Viele Grüße
Kerstin

04.01.2025 17:31 • #11


A


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