Hallo. Ich komme gleich zum Punkt: Vor 10 Monaten ist mein Freund ( Waren 4 Jahre zusammen zu dem Zeitpunkt) zu einer psychosomatischen Kur gefahren. Dort hat er eine Frau kennengelernt, mit der er auch nach seiner Rückkehr in engem Kontakt stand. Er hat sich wöchentlich (!) mit ihr getroffen und es wäre eine ganz tolle Freundschaft seiner Aussage nach.
Da wir bedingt durch seine psychischen Probleme in den Monaten vor der Klinik extrem heftigen und viel Streit hatten, spitzte sich die Situation durch seine neue Bekanntschaft und meine daraus resultierende Eifersucht zu. Man merkte auch einfach, dass sie mehr wollte und mir war der enge Kontakt viel zu viel. Also hat er sich eines Tages im Streit von mir getrennt.
Hoch und heilig hat er versprochen, dass es natürlich nichts mit ihr zu tun hat. Ist dann am nächsten Tag zu ihr gefahren und hat erstmalig dort übernachtet. Auch am übernächsten Tag war er über Nacht bei ihr. Ich hatte schon so ein schlechtes Gefühl, aber da sie optisch und auch intellektuell (soll bitte nicht arrogant klingen, ist halt einfach Fakt) wirklich weit weit von seinen Idealvorstellungen entfernt ist, redete ich mir ein, dass da schon nichts wäre. Bis er mir dann unter Tränen gestand, dass die beiden sich in beiden Nächten geküsst hätten und, dass da wohl auch Gefühle beidseitig im Spiel sind. Bin natürlich komplett ausgerastet. Kann ja auch nicht sein, dass sich Gefühle innerhalb von 3 Tagen nach der Trennung entwickeln. Er beharrte aber darauf, irgendwann gab er zu, dass er sich eventuell nicht eingestehen wollte, dass da schon die ganze Zeit mehr Interesse bestand. Sagte aber auch, die Trennung hätte trotzdem nichts mit ihr zu tun.
Jetzt begann eine absolute Horrorzeit für mich. Wir wohnten ja zusammen, also musste erstmal die Wohnung gekündigt werden. Er traf sich weiterhin mit der anderen, aus Respekt verzichtete er jedoch auf weitere Übernachtungen. Sie manipulierte ihn extrem,lügte, verstellte sich und heuchelte teilweise bestimmte Hobbies vor um ihm zu gefallen. Sie ist Borderlinerin, wer sich ein bisschen mit der Erkrankung auskennt weiß wovon ich spreche. Irgendwann fing sie auch an ihn zu stalken. Saß vor unserer Tür nachts und wollte dass er mit zu ihr kommt, ist an unserer Wohnung vorbeigefahren, hat ihn mit Anrufen regelrecht terrorisiert.Wir haben uns in der Zeit immer weiter angenähert, viel Filme zusammen geschaut, sind zusammen rausgegangen, haben sehr sehr viel geredet über unsere Beziehung. Nach 4 Wochen hat er sie blockiert und wir kamen wieder zusammen. Das ist jetzt 6 Monate her. Wir haben uns sofort eine neue gemeinsame Wohnung gesucht und sind seither viel glücklicher als davor. Er sagt es wäre ein riesen Fehler gewesen und es tut ihm so leid etc. Er wüsste absolut nicht, was er überhaupt an ihr gefunden hat und glaubt es sei einfach nur ein Ego-Push für ihn gewesen (bin seine erste Freundin und auch das erste Mal S., sind beide Mitte 20).
Auch hatte er bereits nach einer Woche nachdem wir wieder zusammenkamen gesagt, dass er nie in sie verliebt gewesen sei und dass das alles Quatsch gewesen wäre, dass er mir erzählte er hätte Gefühle für sie gehabt, er hätte die Sehnsucht nach der schönen Zeit in der Klinik auf sie projiziert und außerdem haben ihre Gefühle für ihn sein Selbstbewusstsein total gepusht, was er sehr genoss, da er ein sehr unsicherer Mensch mit Komplexen ist.
Er sagt er sei absolut verwirrt gewesen nach dem Klinikaufenthalt und dass er gar nicht mehr wusste, was er eigentlich tat. Auch mir kam er in dieser Zeit beinahe unzurechnungsfähig vor, wie ein wochenlanger Nervenzusammenbruch. Er sagte mir, dass ich seine große Liebe bin und die andere ihm absolut nichts bedeutet. Sie hat ihn dann noch 2 Monate nach dem Kontaktabbruch seinerseits unter anderen Nummern kontaktiert, ihn teilweise aufs übelste beleidigt, ihm gedroht dass sie weiß wo er wohnt und wo er arbeitet, dann wieder, dass sie Gefühle für ihn hat und er sich doch bitte melden soll, er hat nie reagiert und mir immer alles gezeigt. Alles schön und gut, nur habe ich seitdem extreme Vertrauensprobleme.
Wie soll ich damit umgehen? Ich habe zurzeit riesige Ängste, dass er sich vielleicht in der Uni wieder in jemanden verlieben könnte natürlich habe ich auch mit ihm über meine Ängste geredet. Er versicherte mir, dass das nicht passieren wird und wenn, dass er seine Gefühle kontrollieren kann und weiß, wo er hingehört. Hat mir versprochen, mich niemals wieder zu verlassen und gesagt dass wir einfach zusammengehören. Er ist halt ein extrem emotionaler Mensch und noch dazu einer, der sich viel besser mit Frauen als mit Männern versteht. In seiner Jugend hat er sich fast in jedes Mädchen verliebt, mit dem er Kontakt hatte. Er hat mir dann auch gestanden ( um mich zu beruhigen ), dass er vor 2 Jahren schonmal Verliebtheitsgefühle für eine Kommilitonin hatte und es ihm aber nichts bedeutete weil er wusste, dass das Schwachsinn ist und er mich liebt. Weiß jetzt aber nicht, ob mich das beruhigt oder beunruhigt haha. Er sagt halt die Klinik sei eine absolute emotionale Extremsituation gewesen, dazu kamen unsere heftigen Streitereien und meine Eifersucht.
Wie kann ich wieder Vertrauen aufbauen?:( Zurzeit belaste ich mich damit nur selbst, obwohl er mir seit 6 Monaten jeden Tag sagt wie sehr er mich liebt und dass er niemals wieder eine andere haben will. Wir hatten und haben auch eine unfassbar innige und vertraute Beziehung, es gibt nichts, was wir nicht voneinander wissen und es gibt absolut keine Tabus bei Gesprächsthemen oder Ähnlichem. Wir hatten auch nie das Problem des Auseinanderlebens wir sitzen jeden Tag mindestens 1-2 Stunden zusammen, trinken Kaffee und reden über alles Mögliche und das seit 4 Jahren.
Auch ansonsten machen wir viel zusammen, schauen gemeinsam Filme an 2-3 Abenden( Filme sind unsere Leidenschaft) die Woche und gehen auch regelmäßig gemeinsam zum Bowling oder Cocktails trinken etc. Er sagt es war damals einfach wie gesagt die Klinik, die ihn verwirrt hat, er hatte das Gefühl er muss alles Alte abschütteln und dass wir so viel gestritten haben, ihn hat auch gestört, dass ich noch gek. habe (hatte er vor der Klinik auch, danach halt nicht mehr), meine Eifersucht und meine Zwangsstörung, die ich nunmal habe, die aber mittlerweile im Griff ist. Außerdem hatte er Angst was zu verpassen was er aber jetzt überhaupt nicht mehr hat seiner Aussage nach.
Er meinte auch, als er sich von mir getrennt hat, hat er direkt gemerkt dass es falsch war und es hat sich angefühlt, als hätte jemand ein Körperteil von ihm amputiert. Als ich ihn fragte warum das dann ganze 4 Wochen dauerte, bis wir wieder zusammenkamen, meinte er nur er sei so stur und stolz gewesen und hätte ich nicht um ihn gekämpft sondern mich zurückgezogen, dass er dann sofort wieder zurückgekrochen wäre. Es stört mich halt vor allem das mit der anderen Frau, hat mich extrem verletzt. Vor allem weil ich sie auch mehrmals getroffen habe mit ihm, ich war in ihrer Wohnung, sie in unserer und sie hat immer gesagt ich bin so froh einen männlichen Freund zu haben wo nie etwas laufen wird und kein Interesse besteht Blabla und man hat immer mehr gemerkt wie teilweise gemein sie zu mir wurde, obwohl ich immer nett war, natürlich als wir noch zusammen waren. Wir sind eigentlich total glücklich und lieben uns über alles, er sagt sogar durch die ganze Sache wurde ihm noch klarer wie sehr er mich liebt und dass er mich sogar noch mehr liebt als davor, aber ich habe halt Vertrauensprobleme. Wie schätzt ihr die ganze Geschichte ein, denkt ihr er ist aufrichtig?
14.11.2021 16:22 •
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