Hallo Real,
das hier ist mein erster Beitrag im Forum, aus dem Grund, da ich viele Parallelen zu meiner eigenen Geschichte sehe.
Und ich möchte dir Mut zusprechen
Zu mir: ich bin Ende 20 und bin ein eher introvertierter, besonnener Mann. Habe einen relativ großen Freundeskreis und stehe beruflich gefestigt im Leben mit einem guten Einkommen. Sie habe ich Mitte 20 kennen- und lieben gelernt. Und ich war vom ersten Moment an hin- und weg. Und wie das eben so ist, die 'unzähligen' Red Flags habe ich gekonnt übersehen bzw. wollte sie übersehen. Sie hat mir das Gefühl gegeben 'der Eine' zu sein, der der ihr Halt gibt und den den Sie immer gesucht hat. So vergingen die Jahre mit immer mal wieder impulsiven Ausbrüchen aber auch schönen Zeiten. Es war keine On-/Off-Beziehung mit großen Dramen, ich konnte das in dieser Zeit immer irgendwie unter Kontrolle bringen. Und dann kam Corona und ich bin selbst in ein Loch gestürzt, auch wenn ich es mir zu dieser Zeit nicht eingestehen wollte, die soziale Abstinenz hat an mir genagt. Sie hat sich in dieser Zeit ebenfalls verändert, blieb oft lange in der Arbeit, hat sich im Fitnessstudio angemeldet und verbrachte dort den Abend, nahezu täglich. Ich habe sie in gewisser Weise auch unterstützt dabei. Natürlich auch mit dem ein oder anderen markigen Kommentar, dass die gemeinsame Zeit auf der Strecke bleibt. Ich hatte immer diesen Traum ein Haus zu besitzen und 2 gemeinsame Kinder zu haben. Das Grundstück habe ich auch in diesem Zeitraum gekauft.
Und nun zu diesem Zeitpunkt begann das Spiel/die Aufführung. Zumindest wo es mir im Nachhinein bewusst geworden ist.
Sie forcierte den Auszug aus der gemeinsamen Wohnung um wieder bei den Eltern zu wohnen, mit der Begründung Geld zu sparen. Ich war geschockt, aber konnte es nachvollziehen bzw. wollte es nachvollziehen. Habe es auch allen Bekannten so dargelegt. Nur eine Woche später wurde die Trennung ausgesprochen, vielleicht kam doch mal ein schlechtes Gewissen zum Vorschein, später aber mehr dazu. Ich habe das als schwierige Zeit abgetan, auch im Hinblick auf den Grundstückskauf und die damit einhergehenden Verbindlichkeiten. Die Sache beruhigte sich wieder und wir lebten noch 3 Monate in der gemeinsamen Wohnung bis der Nachmieter gefunden war. Hier war sie auch schon sehr oft bei ihren Eltern schlafen. Ich gab ihr die Zeit, wollte sie keinesfalls unter Druck setzen. Und dann erzählte sie mir davon, mit ihrer Arbeitskollegin für ein paar Tage in den Urlaub zu fahren. Ich habe zugestimmt, natürlich, jeder soll seine Freiräume haben.
Spoiler: Ich bekam einen Screenshot einer IG-Story, sie zu sehen mit einem unbekannten Dritten.
Und das Kartenhaus fiel zusammen, auch für mich. Ich habe im Leben nicht dran gedacht betrogen worden zu sein.
Ich war am Boden.. Ich war am Erdkern.. Und ich habe gekämpft für die Liebe wie ein Wahnsinniger, habe sie in Schutz genommen. Habe die Fehler bei mir gesucht
Und ich habe zu diesem Zeitpunkt das erste Mal in ihr Handy geschaut. Mir hat es die Sprache verschlagen, 'unzählige' anzügliche Nachrichten an andere, die auch ich kannte, zwar nicht gut aber es war demütigend, nicht in Worte zu fassen.
Ich habe darüber hinweggesehen, wollte, vielleicht auch meinem Helferinstinkt geschuldet, sie wieder gerade biegen. Die Affäre war beendet, es ging auch einige Zeit gut, Zukunftspläne wurden geschmiedet. Und plötzlich vor einem Jahr, wieder neue Nachrichten von Mr. Unbekannt auf dem Handy. Wurde mir sogar präsentiert, ich müsste mir keine Sorgen machen, ich interpretiere das im Nachhinein auch mal als Spielchen.
Ich will jetzt das Thema nicht weiter ausführen, wir wollen auch zu den erfreulichen Dingen kommen
Im Endeffekt wurde ich ständig belogen, über einen langen Zeitraum, vieles weiß ich bestimmt noch nicht einmal, aber es tut auch nichts mehr zur Sache.
Mit diesem Mr. Unbekannt wurde ein Warmwechsel vollzogen. Und es begann die schlimmste und dunkelste Zeit in meinem Leben. Ich fühlte mich wie ein Versager, mein Leben sollte doch wie vorgezeichnet ablaufen. Zuerst toller Job, dann Haus, dann Kinder. Dieser unendliche Schmerz hat mich fertig gemacht, aber ich wusste auch, es gibt kein Zurück mehr. Kein Weiterleben im Nebel und mit Scheuklappen.
Ich habe mir Hilfe gesucht, habe ein paar Hundert Euro in eine Psychotherapeutin gesteckt, die mir dann Gott sei Dank zeitnah geholfen hat. Aufarbeitung, auch zu der eigenen Person, ist sehr sehr wichtig. Know your Worth!
Habe an mir gearbeitet und rigoros alle sozialen Kontakte zu ihr eingestellt. Und es wurde besser, zwar nicht sofort, aber im Laufe der nächsten Monate. Und ich habe an mir gearbeitet, bin ins Fitnessstudio, Kontakte zu Freunden gepflegt etc.
Und nun vor ein paar Tagen habe ich sie auf einer Party getroffen, habe sie natürlich behandelt wie jeden anderen Gast, ich möchte kein böses Blut. Und sie wollte reden. Der Warmwechsel ging zu Bruch, erzählte mir davon, dass Sie jeden mit mir vergleicht, keiner mir das Wasser reichen kann und ich schon immer die große Liebe war.
Und weißt du was, das ist ganz einfach eine Lüge, und ich der sichere Hafen. Es gibt 'fast' immer jemanden der etwas besser kann als man selbst. Das ist einfach eine Rückholaktion
Ich bin confident, lerne neue Frauen kennen, war ebenfalls in einer Beziehung. Und ich glaube weiter fest daran die Richtige zu finden
Das Wasser läuft weiter den Fluss entlang und die Zeit heilt nicht alle Wunden, sie lehrt uns mit dem Unbegreiflichen umzugehen.
Viele Grüße
03.01.2023 11:07 •
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