Trennung bevorstehend nach 7 Jahren

Zitat von Claudius:

Wahrscheinlich bin ich in der nächsten Beziehung nun auch kein anderer Mensch, und womöglich werde ich wieder genau dieselben Probleme haben. Die Frage ist, ob ich dann von vornerhein so damit umgehen kann, dass Frau davon nicht wieder abgestoßen wird.

Das ist quatsch. Ich mein natürlich hat jeder so seine Themen und es gibt sicher auch Dinge an denen du arbeiten musst, aber das du jetzt in allen Beziehung dieselben Probleme haben wirst, kannst du so allgemein nicht sagen.
Es kommt immer auch auf dein Gegenüber an.

Ich z.B. habe in meiner jetzigen Beziehung überhaupt nicht dieselben Probleme wie in der Beziehung davor.
Da war ich ja auch so schlecht, egoistisch und überhaupt für nichts fähig und was weiß ich nicht alles.
In der Beziehung jetzt, ist das überhaupt kein Thema, weil es einfach viel besser passt.

Zitat von hilflos666:

Lieber TE, wie hat sie sich denn heute Morgen benommen oder bzw wie geht ihr gerade miteinander um? Mal ganz ehrlich, willst du so in 20, 30 Jahren noch immer leben? Du bist so jung und sollst jetzt in einer Beziehung verharren in der es keine Gemeinsamkeiten, Nähe, Liebe und Zärtlichkeiten gibt? Du überlegst ...

In der Tat fühlt es sich mehr nach Freundschaft (wenn überhaupt) an. Sie sagte allerdings auch das sie sich mehr wie in einer WG fühlt.

Heute morgen wars irgendwie als wär nix gewesen. Normales reden, wenngleich ich kurz angebunden war, aber jetzt keine besonderen Vorkommnisse. Ich weiß gar nicht ob ihr bewusst ist, das ich es ernst meine. Zumindest erkenne ich das an ihrem Verhalten nicht.
Es ist ja gut wenn man auf erwachsener Ebene darüber kommunizieren kann, wie man die Trennung nun organisatorisch abwickelt, aber irgendwie merk ich nicht das sie verstanden hat was passiert ist. Vielleicht kommt das noch. Vielleicht geht sie momentan davon aus, dass ich in ein, zwei Tagen wieder auf sie zugehe und Zugeständnisse mache. Ich werde es sehen.
Ihr jetziges Verhalten finde ich unmöglich, aber unter der Annahme das es Symptom ist, nicht Ursache, bin ich sicher zu guten Teilen Schuld an der Situation. Das ändert aber nichts an der Tatsache das es nun ist wie es ist, und wir vielleicht auch einfach nicht so zusammenpassen.

Ganz früher als wir uns kennengelernt und in einer Fernbeziehung gelebt haben, da war sie anhänglich, und geradezu klammernd. Sie hatte Probleme beruflicher Natur, hat sich in geringem Ausmaß selbstverletzend verhalten (kratzen) und ist Emotional von einem Extrem ins Andere gedriftet.
Als wir zusammengezogen sind hat sie eine Therapie angefangen und das Thema gut in den Griff bekommen. Aber nach Corona, als sie dann ihren neuen besten Freund kennengelernt hat, entwickelte sich bei ihr irgendwas anders. Ab da ging es bergab. Also spürbar. Davor in der Coronazeit hat es auch schon etwas gekriselt, da fing das S. bei uns langsam an. Ich war da auch nie der offene Typ, eher gehemmt, hatte und habe Probleme mich da zu öffnen. Ein Thema, an dem ICH arbeiten muss.
Aber was da jetzt genau zuerst war, woher die Ursache kam, wann es Anfing.... schwer zu sagen. Vielleicht entstand diese Freundschaft ja nur aus einer schlecht laufenden Beziehung mit mir. Möglich....

Wenn jemand anderer die positive Energie und Aufmerksamkeit kriegt, dann fehlt sie in der Beziehung.

Zitat von Claudius:

Bloß was die Ursache denn ist, das ist für mich schwer zu verstehen, wenn ich so zurück denke.

Kleiner Tipp:
Nimm einfach mal das Beispiel hier:

Zitat von Claudius:

aber ich habe auch das Gefühl das in ihrer Reaktion da auch oft keine Diskussion auf Augenhöhe möglich war, sondern stures beharren auf dem eigenen Standpunkt bis zu dem Punkt, an dem einer Recht und der andere Unrecht hat, der eine Schuld ist und der andere nicht. Oft hab ich es dann gut sein lassen.

Ich erkenne da ein typisches Muster von Menschen mit geringem Selbstwert (zu denen ich mich eine ganze Zeit auch zählen musste). Du hast das Gefühl, dass sie dir (subjektiv) immer überlegen ist bzw. war, egal was du sagen oder tun konntest - du konntest (deiner Einstellung nach) nur verlieren. Um dieses blöde Gefühle (Scham, Schuld) zu vermeiden, machst du dann gar nichts mehr, weil du dann ja auch folgerichtig nichts falsch machen kannst. Kurzfristig vielleicht sogar richtig, aber längerfristig mutierst du zu einem passiven Waschlappen, der jegliche Art von Anziehung verliert, weil frau ihn nicht mehr ernst nehmen kann. Und mit so einem Waschlappen will frau natürlich auch nicht mehr in die Kiste. Aus diesem Gefühl der Unterlegenheit bzw. Minderwertigkeit kann sich auch eine nicht unerhebliche Performanceangst in der Kiste entwickeln - statt Lust gibt es jetzt Stress. Stress ist der natürliche Feind der erek..

Diese subjektive Betrachtung ,dass du eh unterlegen bist, dich nicht anständig durchsetzen kann, ist oft was ganz altes, was sich aber immer wieder in die aktuellen Situationen schleicht und dann genau diese Dynamik produziert und deinen Selbstwert weiter im Keller behält.

In der Therapie könnte dann interessant sein, woher diese alten Schemata kommen, sie anzuschauen, zu hinterfragen und durch neue zu ersten, die zielführender sind. Das hat mir in meiner Therapie enorm weitergeholfen.

Zitat von hilflos666:

In der Beziehung jetzt, ist das überhaupt kein Thema, weil es einfach viel besser passt.

Mag durchaus sein, trotzdem bin und bleibe ich der Ansicht, dass einem eigene Negativmuster in Beziehungen, die unreflektiert sind, über kurz oder lang wieder auf die Füße fallen.

Zitat von c_minor:

dass einem eigene Negativmuster in Beziehungen, die unreflektiert sind, über kurz oder lang wieder auf die Füße fallen.

Sicher, aber es gibt auch negativ Muster, die in manchen Beziehungen überhaupt nicht zum Vorschein kommen, da sie durch die jeweilige Paardynamik gar nicht erst groß gefüttert werden.
Ich bin auch der Meinung, dass man reflektieren muss, aber es hat ja nicht zu heißen, dass alles an mir Schei*ße ist und sich das jetzt wie ein roter Faden durch alle Beziehungen zieht, sondern es manchmal einfach nur durch mein Gegenüber in einem großen Maß verstärkt wird.

z.B. sagt er, er redet nicht so viel und wird als Egoist dargestellt.
Wenn ich jetzt einen Partner finde, welcher auch nicht besonders gerne über alle möglichen Gefühle philosophieren möchte, passt es wieder.
Egoistisch muss auch nicht gleich egoistisch sein. Wenn ein anderer Partner nicht alles auf die Goldwaage legt und selbst für sich einsteht und generell sehr selbstbewusst ist und auch sein Ding weiterhin zum Teil alleine durchzieht, kann es doch gut sein, dass ein anderer Partner ihn nicht als egoistisch empfinden würde.

Zitat von c_minor:

Ich erkenne da ein typisches Muster von Menschen mit geringem Selbstwert (zu denen ich mich eine ganze Zeit auch zählen musste). Du hast das Gefühl, dass sie dir (subjektiv) immer überlegen ist bzw. war, egal was du sagen oder tun konntest - du konntest (deiner Einstellung nach) nur verlieren. Um dieses blöde Gefühle (Scham, Schuld) zu vermeiden, machst du dann gar nichts mehr, weil du dann ja auch folgerichtig nichts falsch machen kannst. Kurzfristig vielleicht sogar richtig, aber längerfristig mutierst du zu einem passiven Waschlappen, der jegliche Art von Anziehung verliert, weil frau ihn nicht mehr ernst nehmen kann. Und mit so einem Waschlappen will frau natürlich auch nicht mehr in die Kiste.

Ja, darin sehe ich mich schon irgendwie ein gutes Stück weit.
Allerdings ist mir beim Nachdenken über deine Ausführungen was eingefallen. Nämlich, dass sie regelmäßig kritisiert hat, dass ich meine Interessen ohne Rücksicht auf sie umsetzen würde. Dass ich meine eigenen Grenzen nicht ziehe war eben genau das, was sie nicht bemängelt hat.
Es kann aber natürlich sein, dass es da um zwei verschiedene Themen geht. Das eine könnten Interessen sein, das andere Emotionale Themen.

Morgen habe ich meinen 30. Geburtstag, und es graut mir davor. Was wird sie tun? Wenn sie auf die Idee kommt mir warum auch immer eine Freude machen zu wollen, würde ich vermutlich in Tränen ausbrechen.
Ich kann nicht umgehen mit einem Zwischending aus Trennung und Freundlichkeiten.
Jetzt wo ich zuhause bin, nach der Arbeit, kreisen meine Gedanken viel häufiger un die Frage was das alles soll. Warum es nicht sein kann wie früher, wie ich überhaupt als Single klar kommen soll usw…. Es nervt

In der Tat äußerte sie sich heute in keinster Weise über meinen Geburtstag. Insofern denke ich doch das sie es verstanden hat, wobei das im Ausmaß jetzt durchaus noch eine unserer üblichen „nach-dem-streit“ Sendepausen sein könnte. Gestern fragte sie z.b. ob ich mit ihr mit dem Hund gehen will. Ich habe verneint und fühlte mich furchtbar dabei.
Ich habe mich ein bisschen über das Baukreditthema belesen, damit ich bei der Bank dann nicht total Ahnungslos bin. Ich sehe gute chancen, dort keine Entschädigung zahlen zu müssen, was mir viel Beruhigung verschafft. Das hätten locker 80.000Euro sein können. Und so sind es nur einige Euronen an die Baufirma als Ersatz für ihren Verwaltungsaufwand. Hoffe ich.

Ich erlaube mir Zeit. Ich will keine Entscheidungen fällen wenn ich Emotional aufgewühlt bin. Sowas wie Kreditablöse, neue Wohnung usw.

@Claudius ich wünsche dir alles Gute zum runden Geburtstag! Auch wenn dir nicht zum Feiern ist, gönne dir etwas Schönes und tu etwas nur für dich !

Zitat von Claudius:

Insofern denke ich doch das sie es verstanden hat, wobei das im Ausmaß jetzt durchaus noch eine unserer üblichen „nach-dem-streit“ Sendepausen sein könnte

ich vermute eher das sie davon ausgeht, dass es einer eurer üblichen Sendepausen ist, denn sonst hätte sie doch nicht gefragt ob du mit Gassi gehen möchtest.
Habt ihr schon öfters im Streit die Beziehung beendet?
Weil ehrlich gesagt, passt ihr Verhalten ja auch dazu, setzt sich auf die Toilette und hat gute Laune, am nächsten Morgen macht sie so als ob nichts gewesen wäre, fragt ob du mit kommst spazieren usw.
Ich glaube irgendwie, dass ihr nicht bewusst ist das du es dieses Mal ernst meinst.

Ne also Beziehungsende ankündigen ist was neues. Das machen wir nicht. Ehrlich gesagt will ich jetzt aber auch nicht präventiv nochmal erwähnen das Schluss ist…. Ich dachte ich warte jetzt mal ab, rede aber in einigen Tagen mal mit ihr wie wir nun alles Abwickeln.

Ok verstehe, würde ich aber auch so machen. Vielleicht erkennst du auch morgen an ihrem Verhalten schon was Phase ist.
Ich bin gespannt was sie sagt, wenn du sie vor vollendete Tatsachen stellst.

Wie geht es dir im Moment?

Wenn im Auto die falsche Musik läuft, oder ich mich gerade nicht Ablenke und meine Gedanken frei drehen können, geht es mir mies. Die meiste Zeit hab ich irgendwas zu tun, bei der Arbeit gehts gut und wenn ich zuhause bin mache ich Hausarbeit oder Zocke online irgendwas, da geht es auch.
Aber die Gedanken kommen eben immer wieder. Ich glaube, ich kann sie ganz gut beherrschen. Noch kein Heulkrampf bisher, aber ich habe mir auch noch nicht gestattet, meine Gedanken in diese Ecke treiben zu lassen und meinen Gefühlen freien Lauf zu lassen.

Wenn sie wirklich nicht ahnt, was kommt, dann frage ich mich, wie es wohl wird wenn sie es versteht. Und ob ich etwaigen Versuchen die Beziehung doch noch zu kitten widerstehen könnte, oder sollte.

Zitat von Claudius:

Ne also Beziehungsende ankündigen ist was neues. Das machen wir nicht. Ehrlich gesagt will ich jetzt aber auch nicht präventiv nochmal erwähnen das Schluss ist…. Ich dachte ich warte jetzt mal ab, rede aber in einigen Tagen mal mit ihr wie wir nun alles Abwickeln.

Du klingst sehr vernünftig. Das ist ein guter Plan (meiner Meinung nach)