Zitat von Nini1105:Man muss dazu sagen, dass ich in der Beziehung, vor allem zum Ende hin, zum Psycho geworden bin, ich habe mich emotional komplett abhängig gemacht. Daher war die Trennung dann auch so eine Wucht. Ich war die ersten Monate nach der Trennung sehr depressiv und hatte lebensmüde Gedanken, aber dank einer Therapie bin ich da raus gekommen und schätze das Leben. Nehme die schönen Momente intensiver wahr.
Habe viel aufgearbeitet, Kindheitssachen und Verlustängste, Probleme mit dem Selbstwert und so weiter. Auch wenn ich jetzt schon an einem ganz anderen Punkt stehe als damals, läuft bei mir seit der Trennung nichts mehr mit anderen Typen. Null. Und ich habe noch lange kein gesundes Selbstbewusstsein und fühle mich schnell abgelehnt etc. Aber wenigstens weiß ich jetzt, warum. Aber sich nicht mehr so zu fühlen, ist nochmal eine andere Hausnummer.
(Habe leider auch 15-20 Kilo durch die Beziehung und Trennung zugenommen, die ich runter haben will, aber es immer noch nicht komplett klappt. Stehe mir selbst total im Weg, bin jetzt nicht dick, aber halt etwas pummeliger und das erschwert die Sache mit dem Selbstwert natürlich auch.)
Bei mir wird es jetzt wahrscheinlich auch ein längerer Text - denn ich habe mich in diesen Absätzen irgendwie wiedergefunden als meine vorletzte Beziehung nach knapp zwei Jahren zu Ende ging.
Auch ich hatte Probleme mit meinem Vater und Stiefvater in meiner Kindheit. Das wiederrum hat meine Entwicklung geprägt und meinen Selbstwert, im negativen, beeinflusst. Ich habe mit 16 eine Therapie gemacht, aber die Therapeutin war alles andere als clever. Ich war einfach cleverer und habe sie angelogen und war nach 6 Monaten geheilt.
Jedenfalls habe ich nach der zwei Jährigen Beziehung eine Verhaltenstherapie angefangen da ich doch feststellen musste:
- Selbstwert 0
- Selbstbewusstsein 0
- Egoismus quasi 0
- Verlustangst 100
Ich habe alles...leer wahrgenommen. Nichts machte Sinn, ich hatte auf nichts Lust. Ich habe nur Bücher gelesen, aber nichts in die Tat umsetzen können. Warum soll ich mich vor den Spiegel stellen und 2 Minuten anlächeln? Ich mich? Wozu? Habe ich doch keinen Grund zu.
Stolz auf mein Auto sein? Wozu? Ist nur ein Auto.
Stolz auf meinen Job? Wozu? Ist doch nur ein Job.
Stolz auf mich? Wozu? Andere hatten es härter im Leben.
Stolz auf mein Aussehen? Wozu? Jeder Typ ist schöner als ich.
Stolz auf meine empathische, ruhige, verständnisorientierte Art? Wozu? Damit schaufel ich mir doch jedes Mal mein eigenes Grab.
Stolz auf mein Leben? Wozu? Ich lebe halt.
Ich mache seit November letzten Jahres wieder eine Verhaltenstherapie und nehme es dies mal ernst. Aber mein Problem ist: Ich lasse mich emotional jedes mal richtig fi.. Ich kriege es nicht hin, Dinge hinzunehmen. Zu akzeptieren und trotzdem weiter voran so schreiten. Vor einer Woche haben wir (meine Ex und ich) uns im guten, unvernehmlich und voller Verständnis das wir nicht zueinander passen, getrennt. Nach langer Zeit waren es mal wieder schöne 3 Stunden mit ihr.
Trotzdem mache ich mir Vorwürfe: Nicht genug Verständnis, nicht genug Geduld gehabt zu haben und zu egoistisch gewesen zu sein. Ich weiß das es totaler Schwachsinn ist, aber trotzdem bekomme ich diese Gedanken nicht aus dem Kopf.
Ich fühle mich so, als sei ich nicht ich selbst.
Ich fühle mich gefangen und leer.
Ich fühle mich, als laufe ich im Autopilot und funktioniere einfach nur.
Ich fühle mich, als hätte ich kein Selbstbewusstsein und keinen Selbstwert (was ich sehr gut überspielen kann).
Hast du schon mal was von Smiling Depression gelesen?
http://theconversation.com/smiling-depr...ous-110928Auch habe ich festgestellt, das je mehr ich am Ende versucht habe Nähe zu meiner Ex-Freundin zu entwickeln, sie sich immer wieder distanziert hat. Ich bin ein emotionaler und nähebedürftiger Mensch, sie war es genaue Gegenteil. Emotional und selbstwerttechnisch, hat mich das so dermaßen zerrissen, dass das Selbstbewusstsein das ich mir seit der Therapie aufgebaut habe, kaputt gegangen ist.
Jetzt geht es darum, dieses wieder aufzubauen. Herzlichen Glückwunsch. Es fühlt sich so an, als käme ich aus diesem Strudel niemals raus. Es ist anstrengend auf der Arbeit zu arbeiten und dann privat auch zu arbeiten - nämlich an sich. Ich beneide rationale, egoistische und selbstbewusste Menschen. Warum kann ich nicht so sein? Gute Frage. Weil ich dafür arbeiten muss, damit ich es werde. Aber wie kriege ich den Ar. hoch? Wie werde ich das?
Mein bester Freund sagt: Einfach machen.
Klasse Rat...wenn es mal so einfach wär, es einfach zu machen.
Das ist mal meine Geschichte: Letztlich muss ich hier jetzt all das schreiben, was man mir sagt:
Du bist liebenswert.
Du bist intelligent.
Du bist wertvoll.
Du bist schön.
Du bist attraktiv.
Du bist gebildet.
Du bist hilfsbereit.
Du bist herzlich.
Du hast Glück verdient.
Du wirst deinen Weg gehen.
Du wirst die Liebe finden.
Du wirst das Glück finden.
Du bist ein toller Mensch.
Das ist jeder auf seine eigene Art und Weise. Das Problem bei dir bzw. uns ist: Wir denken, das so wie wir sind, es eben nicht normal ist. Wir haben Angst verletzt, verlassen und enttäuscht zu werden. Bei jeder Kleinigkeit fühlen wir uns bestätigt und das geht schnell, weil unser Kopf dieses Denkmuster über Jahre hinweg immer wieder genutzt hat.
Ich kann dir folgendes Buch empfehlen - darin geht es um die Macht der Suggestion:
Dr. Joseph Murphy - Die Macht des Unterbewusstseins
Sorry für den langen Text...hoffe du konntest diverse Punkte mitnehmen.