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Trennung aus Vernunft! Dennoch Schmerz!

T
So abgedroschen das klingt, es braucht eben seine Zeit. Mit der Zeit werden neue Eindrücke und Erlebnisse sowie der Alltag den Schmerz überlagern. Lebbe geht weiter...

Was schmerzt dich denn konkret? Der Verlust an sich? Du bist dir doch schon rational klar darüber, dass es nicht gepasst hat zwischen euch, was bestimmte Lebensvorstellungen angeht. Sieh das positiv, du hast es erkannt, bevor noch Kinder, Vermögen und Besitz dran hängen. Von daher gesehen eine einfache Trennung.
Hast du wirklich Liebeskummer? Ich lese nirgends heraus, dass du ihn bedingungslos geliebt hast. Du sprichst von ich hatte ihn sehr lieb und ich wollte ihn doch lieben, du hast erst Schluss gemacht und dann doch wieder angeknüpft. Du bist extra länger bei deinem Pferd geblieben, um ihn nicht zu sehen. Es klingt alles eher so halbherzig. Freu dich drauf, dass eines Tages einer deinen Weg kreuzen wird, mit dem alles besser passt.

Oder schmerzt es dich, dass du jetzt wieder alleine bist? Triff dich mit Freundinnen, unternimmt etwas, lenke dich ab. Geh in den Wald und schrei die Bäume an. Power dich beim Sport aus. Stürz dich in die Arbeit. Aber bitte such nicht gleich wieder einen neuen Mann. Erstmal musst du die Trennung verarbeiten.

03.01.2022 12:03 • x 3 #31


J
Ich finde es wirklich ganz schwierig gerade zu akzeptieren, dass es einem einfach nicht gut geht. Und dass viel Zeit vergehen muss, damit man wieder einigermaßen zur Ruhe kommt und nicht mehr von dem Schmerz bestimmt wird. Dass man sich wieder auf Dinge freut. Mir fällt es wahnsinnig schwer, dass einfach so anzunehmen. Ich arbeite irgendwie dagegen an. Wobei es auch nicht so ist, dass ich mich in purem Aktionismus verliere. Ganz im Gegenteil. Ich hänge hier vor mich hin und bekomme den Schritt in die Richtung nach vorne nicht hin.

03.01.2022 12:16 • #32


A


Trennung aus Vernunft! Dennoch Schmerz!

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B
Ich sag es einfach mal ganz offen und ehrlich, ihr beide könnt froh sein.

Er weil du niemals die Frau bist die er braucht. Er braucht eine die seine Kinder bekommt und die sich voll auf die Familie einlassen kann.

Du brauchst einen Mann der dich leben lässt, der hinter deiner Karriere steht und der selbst nur so viel Platz nimmt wie er benötigt.

Ihr zwei seid komplett unterschiedlich und deswegen wirst du auch wieder glücklich werden.

Das was du brauchst ist ein 40 Jähriger Anwalt, Arzt, Dachdecker mit eigener Firma der nur an seine Karriere denkt, aber gleichzeitig auch greifbar ist.

Der dir aber keinen Druck macht Kinder zu bekommen und alles aufzugeben. Also jemand der keinen Kinderwunsch besitzt, weil du ihn auch nicht wirklich hast.

Das liest man ja auch deutlich raus, du willst ein zuhause ohne Kinder und ganz viel Aktion, aber gleichzeitig muss Geld vorhanden sein fur die Kleinigkeiten im Leben.

Such dir bitte so jemanden

03.01.2022 12:40 • x 6 #33


Wurstmopped
Du warst nie richtig in der Beziehung, der Mann eher eine Zweitbesetzung der jedoch deinen Traum vom ankommen am nächsten kam.
Liebe und Leidenschaft wohl eher nur schmückendes Beiwerk, du warst verliebt in den Traum, den er aber nie gerecht werden könnte, weil wahrscheinlich das wichtigste gefehlt hat, die Liebe.

03.01.2022 12:48 • x 7 #34


J
@Blake88 So hart es klingt, hast du wohl komplett recht. Also einen Kinderwunsch hatte ich schon immer und hab ihn auch nachwievor. Ich habe einen Punkt in meiner Geschichte vergessen zu erzählen. Ich habe während der Beziehung den Job gewechselt und bin aus am Anwaltsberuf raus und bin Richterin geworden. Das habe ich nicht für ihn gemacht, sondern weil ich mich auf Dauer nicht als Anwältin gesehen habe, sondern etwas "gediegeneres" gesucht habe. Das heißt nicht, dass ich arbeitsscheu bin. Aber ich wollte geregeltere Arbeitszeiten, wollte auch Zeit für mein Hobby haben und nicht mehr 24/7 unter Strom stehen. Das wonach ich mich gesehnt habe, war irgendwo einen Lebensmittelpunkt zu haben und anzukommen. Die Vorstellung Kinder zu bekommen und nicht zu wissen, was irgendwann ist und wo es hingeht und ohne Familie und Freunde war für mich nichts. Natürlich weiß man nie, wie das Leben spielt. Aber auch dort war es ja schon so, dass meine Familie über zwei Stunden weg wohnte. Ich bin früh zuhause ausgezogen und war an vielen verschiedenen Orten im Studium. Aber irgendwann muss das Normadenleben mal aufhören. Immer in einer Schwebe zu hängen war für mich nichts.
Egal wie. Es tut gerade einfach nur sch. weh.

Ich muss jetzt mal zur gemeinsamen Wohnung fahren und Sachen zusammen packen. Das wird richtig hart.

03.01.2022 14:20 • #35


L
Ich bin zwar auch traurig, wenn etwas zu Ende ist, aber mir hilft es ungemein, zu denken, dass ich nicht weiß, wie es noch kommt. Innerhalb kürzester Zeit könntest du den Mann kennenlernen, der wirklich zu dir passt und wärest dann froh, dass es mit diesem Mann nicht geklappt hat.

03.01.2022 22:24 • x 2 #36


J
@la_donna Ja, ich kann verstehen was du meinst. Ich versuche mir das auch immer laut zu sagen. Ich wirke nach außen wie jemand, der nach außen so spaßig und gesellig wirkt und ein Stehaufmännchen ist. Im inneren bin ich aber sehr introvertiert, anhänglich, Gewohnheitsmensch. Damit harder ich aktuell. Auch wenn ich rational weiß, dass die Trennung wohl am besten war, leise ich von Kopf is Fuß und wünsche mir manchmal, dass er schreibt, dass alles ein Irrtum war. Wohlwissend, dass es nur ein schmerzvermeider wäre und nichts an den vorhandenen Problemen ändern würde. Aber es wäre halt einfacher, als dass, worin ich gerade stecke und was mir bevorsteht.

In der Wohnung zu sein war heute sehr schwer. Ich war froh, dass mein Papa mich begleitet hat. Ich habe alles schnell zusammen gesucht. Und habe noch die Wäsche sortiert, damit er nicht auch noch meine Sachen waschen muss. Auch ihm geht’s ja nicht so besonders. Und ich brauche meine Sachen ja. Ich hab es aber irgendwie gepackt. Dann habe ich noch lange mit einer Freundin telefoniert. Das hat auch geholfen.

04.01.2022 00:59 • #37


T
@JoEmmaT Was genau war denn der Auslöser dafür, dass er sich getrennt hat?

04.01.2022 15:49 • #38


J
@teardrops mhm. Ich kann nur mutmaßen bzw. dass Wiedergeben, was er sagte.

Er sagte: dass er mich einfach nicht glücklich machen kann. So sehr er sich das gewünscht hat und versucht hat, wäre ich immer unglücklicher geworden. Er sagte, dass er darüber nachgedacht hat mir einen Antrag zu machen und er uns nicht mehr dort gesehen hat. Obwohl er die ganze Zeit dachte, dass ich die Frau bin, die er heiraten will und mit der er Kinder bekommen will. Er sagte, dass er erkannt hat, dass ich mich nicht für die Dinge begeistern konnte, für die er sich begeistert hat. Er sagte, dass er Angst davor hat, dass wir trotz Liebe uns immer unglücklicher machen würden.

Ich glaube zu verstehen, wie wir an diesen Punkt gelangt sind. Natürlich gab es Dinge, die mich an ihm genervt haben und die ihn an mir genervt haben und ja, wir waren auch nicht in allem gleich. Wir haben dennoch viel durch den anderen gelernt und haben uns durchaus auch sehr gut getan. Ich habe aber sehr viel in den letzten 2 Jahren verändert: während Corona sind wir zusammen gezogen. Ich bin zu ihm gezogen. Ich habe den Job gewechselt, was unter Corona durchaus schwierig war, da ich viel länger für die Eingewöhnung brauchte, der Leistungsdruck war enorm, halbes Jahr Urlaubssperre, dann hatte ich Urlaub und wir hatten eine Reise geplant und ich bin richtig krank geworden. Ich habe mich dadurch geschleppt. Als ich dachte es läuft im Job besser, wurde mir quasi das Gegenteil gesagt und ich musste nochmal intern wechseln. Der nächste Urlaub kam. Er freute sich drauf und ich war einfach nur fertig. Ich habe Monate lang gesagt, dass ich mich wie in einem Hamsterrad fühle, dass nicht aufhört sich zu drehen. Ich habe mich immer mehr zurück gezogen. Hatte das Gefühl, dass er nicht versteht oder sehen will, wie es mir geht. Habe ihn verantwortlich für die Situation gemacht. Vorwürfe, Streitereien, Entfremdung. Wir gehen mit Stresssituationen sehr unterschiedlich um. Er blendet alles aus und fokussiert sich auf die Arbeiten. Er schläft dann viel oder macht etwas für sich (lesen, PlayStation spielen etc). Ich verfalle hingegen ins Grübeln, versuche an alles zu denken, alles zu erledigen, kann nicht schlafen. Ich glaube, dass er mir helfen wollte und nicht wusste wie. Ich habe schon versucht, dass zu retten. Ich habe mir mehr Auszeiten genommen, habe mit ihm reden wollen, wollte, dass wir mehr acht auf uns geben, indem wir uns bewusster Zeit füreinander nehmen. Aber irgendwie, obwohl wir beide die Beziehung wollten, hat es nicht funktioniert. Keiner von uns beiden trägt die Schuld. Wir konnten wohl beide nicht aus unserer Haut raus. Ich habe vielleicht zu sehr darauf vertraut, dass er mich nicht verlässt. Ich war auch gemein zu ihm. Aber nie, weil ich ihn nicht geliebt habe, sondern weil ich vielleicht einfach nur wollte, dass er sieht wie es mir geht. Ich weiß es nicht. Dafür ist die Psyche des Menschen wohl zu komplex.

Ich habe viele Fehler gemacht, aber ich war so überfordert und hatte das Gefühl, dass jeder immer nur was von mir will und alles was ich mache falsch ist. Ich konnte nicht mehr.

04.01.2022 16:14 • x 1 #39


J
Zitat von Wurstmopped:
Liebe und Leidenschaft wohl eher nur schmückendes Beiwerk, du warst verliebt in den Traum, den er aber nie gerecht werden könnte, weil wahrscheinlich das wichtigste gefehlt hat, die Liebe.


Sehr schön beschrieben.
Ich denke auch, hier geht es um ein verliebt sein in die Vorstellung von Liebe, Halt und angekommen sein. Nicht um den Mann.

Keine Ahnung, aber vielleicht macht die Trennung von einer Vorstellung auch Liebeskummer, selbst wenn der Mann und was ihn ausmachte kaum eine Rolle spielte. Und er hat es schneller erkannt.

04.01.2022 16:18 • x 2 #40


yelevence
Liebe @JoEmmaT , ich weiss dein Beitrag ist bereits eine Weile alt, aber ich befinde mich aktuell in einer ähnlichen Situation (Trennung aus Vernunft). Wie hat sich dein Leben weiterentwickelt? Wo stehst du heute? Bist du wieder glücklich geworden?

27.03.2024 11:25 • #41


A


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